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Zerbrochene Freundschaft

Kapitel 51
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen, vielen lieben Dank für eure Kommis *seufz* Am liebsten würde ich euch alle dafür knuddeln *Luftküsse an alle verteilt* Mit solch einer Begeisterung habe ich nun wirklich nicht gerechnet *ein wenig rot wird*

@ocin
Leider existiert dieser Kerl nur in meiner Fantasie. Ist also nicht zu kaufen *heul* Würde den gerne selber haben *schwärm* Und mal unter uns gesagt *flüstert* ich bin eigentlich auch mehr für Zorro *Fähnchen schwenkt*
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Sanji: Comeback

Wir haben uns auf die Terrasse eines schönen, ruhigen Cafés gesetzt und schauen dem Treiben auf dem Marktplatz vor uns zu. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal so entspannt in der Öffentlichkeit gefühlt habe. Es ist ein erhabenes Gefühl mal nicht die Umgebung wachsam im Auge behalten zu müssen. Hier treiben sich, wenn überhaupt, nur einige kleine Taschendiebe herum.

Kein dreckiges Viertel mit irgendwelchen schmierigen Typen, bei denen man mit allem rechnen muss. Kein Gestank von tagelangem Abfall, Alkohol oder Schweiß, bei dem die Tränen kommen. Kein dunkles, fahles, graues Licht, bei der überall die Gefahr lauert. Wer hätte schon gedacht, dass unser Leben mal so aussehen würde?

"Was hältst du davon, wenn wir heute Abend mal ganz schick essen gehen würden?"

Ihre sanfte Stimme holt mich aus meinen Gedanken heraus. Erwartungsvoll blickt sie mich aus ihren weichen, blauen Augen an, während ich noch mit der Überraschung kämpfe, die ihre Worte bewirkt haben. Sonst bin es eigentlich immer, der solche Vorschläge macht. Aber ich habe bereits bemerkt - schon im Hotel -, dass sich etwas an ihr verändert hat. Doch bislang bin ich noch nicht draufgekommen, was es ist.

"Was ist los mit dir?"

Habe ich das jetzt wirklich gesagt? Dem überraschten Heben ihrer zierlichgeschwungenen Augenbraue nach zu urteilen, habe ich das wirklich. Da war meine Zunge mal wieder schneller als mein Verstand. Dabei wollte ich eigentlich mit ihr später darüber reden, wenn wir zurück im Hotel sind.

"Vergiss die Frage", sage ich daher und widme mich wieder meinem Kaffee zu, der dampfend vor mir steht.

"Wir sollten mit der Vergangenheit abschließen."

Diesmal bin ich mir sicher, dass ich meine Überraschung nicht vor ihr verbergen kann. Solche Worte ... nein! ... diese Bedeutung habe ich nicht erwartet. Nicht von ihr! Und wie ruhig sie die Worte gesprochen hat. Ist ihr Herz wirklich schon bereit dazu? Bereit, zu vergessen? Bereit, sich einer neuen Liebe zu ergeben?

Und ich? Kann ich loslassen? Kann ich SIE aus meinem Herzen verbannen? Ich möchte es ... das ist mein Wunsch ... sie für immer zu vergessen. Mein Verstand rät mir schon lange zu diesem Schritt. Doch warum zögere ich noch? Warum kann ich es nicht?

Du bist unerreichbar für mich! Das warst du schon immer. Und jetzt mehr als je zuvor. Sympathie war alles, was ich von dir erhalten habe. Immer habe ich mir gesagt, dass es mir reichen würde. Dass ich glücklich bin in deiner Nähe sein zu können. Wie ein Verdurstender habe ich in dem Strahlen deines Lächelns gebadet. Und jedes Mal habe ich mir vorgestellt ... mir eingeredet ... dass mehr als Freundschaft hinter deinem Lächeln steckt. Aber ich habe mir was vorgemacht. Du hast mich nie geliebt ... nicht ein bisschen. Nur meine Ergebenheit für dich! Die hast du geliebt ... hast du ausgenutzt.

Alles habe ich von dir ertragen! Dein Gezeter ... dein Geschreie ... deine Zurückweisungen ... alles! Und immer hat mich die Hoffnung aufrecht gehalten. Hoffnung, dass du mich doch noch erhören würdest. Dass du mir ebenfalls dein Herz schenkst ... so, wie ich dir meins geschenkt habe. Und was ist aus dieser Hoffnung geworden? Sie ist weg ... zerstört!

Soviel habe ich für dich getan! Sogar mein Leben hätte ich für deins geopfert. Und was habe ich als Lohn bekommen? Für meine Ergebenheit? Für meine Liebe? Die Wahrheit! Ein Dolchstoß in mein Herz ... von deiner Hand geführt. Als ich dich gebraucht habe ... dich wirklich gebraucht habe ... da warst du nicht da. Du hast dich von mir abgewendet. Meinen stummen Hilferuf hast du einfach ignoriert.

Wahrscheinlich weißt du noch nicht einmal, was du mir angetan hast. Wie sehr du mich verletzt hast. Du wirst es auch nie erfahren! Nie wieder werde ich dir ein Blick in mein Herz gewähren, das jetzt nur noch von Schatten umhüllt ist. Du sollst nie wieder die Chance dazu bekommen, es zwischen deinen anmutigen Fingern zu zerbrechen.

Mit der Vergangenheit abschließen ... verlockende Worte! Doch habe ich den Willen dazu? Enttäuschung ... Wut ... Verzweiflung ... sie sind alle da. Ganz tief in meiner Seele drin, sind sie spüren. Und dennoch ... trotz des schmerzhaften Verrats, den mein Herz erlitten hat, hat die Liebe keinen Schaden genommen. Oder etwa doch?

Ich weiß es nicht! Zum ersten Mal kommen mir Zweifel. Zweifel an meinen Gefühlen für sie. Kann es vielleicht sein? Den Schmerz kann ich nicht beschreiben, den sie mir zugefügt hat. Er übertrifft alles, was ich bisher gespürt habe. War er vielleicht so stark, dass er auch die Liebe zerstört hat? Wir haben eine lange Zeit miteinander verbracht. Zeit genug mich an das Gefühl zu gewöhnen. Vielleicht zu sehr, dass ich jetzt nicht einmal sagen kann, ob ich sie noch liebe?

Ich habe es so satt! Die ständigen Fragen ... die quälenden Träume ... diese verfluchte Frau! Ich will wieder ein Leben führen! Ein Leben, so unbeschwert wie einst. Ein Leben voller Spaß und Freude. Ein Leben mit einem Traum ... den Traum vom All Blue!

Ja ... da ist sie wieder! Fast habe ich vergessen, wie sie sich anfühlt. Die gespannte Erregung, die mich am ganzen Körper zittern lässt. Ich werde ihn nicht aufgeben! Ich werde den All Blue finden!

Ich werde mit der Vergangenheit abschließen! Nein! WIR werden mit der Vergangenheit abschließen! Und wir werden unsere Träume erfüllen.

Das Gefühl von Befreiung und eine noch nie da gewesene Energie erfüllt meinen ganzen Körper und wärmt mein Blut. Ja! Das Leben habe ich wieder zurück.

Ein sanfter, kurzer Stoß an meinem Bein holt mich aus meiner Zufriedenheit heraus. Langsam wende ich meine Augen, die bislang mit einem leeren Ausdruck auf die Händler gerichtet waren, auf Robin. Sie hat die ganze Zeit über dem Geschehen auf dem Markt zugesehen und mir die Gelegenheit dazu geboten, über ihre Bemerkung nachzudenken. Ich weiß, sie erwartet von mir keine Antwort. Nicht so schnell ... nicht so bald.

Gewissensbisse nagen an mir. Den heutigen Tag wollten wir eigentlich genießen. Und jetzt sitze ich hier und hänge meinen Gedanken nach, anstatt mit ihr etwas zu unternehmen. Doch schnell weicht dieses Gefühl einem anderen. Aufmerksam beobachte ich, wie sie in einer anmutigen Handbewegung durch ihr seidigglänzendes Haar streicht. Für jeden Außenstehenden ist dies eine normale Geste einer Frau. Wer sie aber besser kennt, weiß, dass es für sie eine untypische Bewegung ist. Es ist ein verabredetes Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass wir beobachtet werden.

Ich gebe mich einer entspannten Haltung hin, als ich meine Ellenbogen auf dem Tisch abstütze. Nichts an mir lässt darauf schließen, dass das Adrenalin durch mein Blut fließt und meine Muskeln zum Zerreißen gespannt sind. Auch sie gibt sich ruhig und gelassen, während sie den Rand ihrer Kaffeetasse umfasst. Dabei hält sie kurz zwei Finger in meine Richtung hoch.

Unruhe erfasst meinen Körper, während wir auf den Kellner warten, damit die Rechung bezahlt werden kann. Ich lasse es mir aber nicht anmerken. Liebend gerne hätte ich mich umgedreht, um zu erfahren, wer uns beobachtet. Die Marine kann ich ausschließen. Die hätten schon längst versucht uns zu ergreifen. Blieben als nur noch Kopfgeldjäger. Wer sonst sollte ein Interesse an uns haben?

Nachdem der Kellner wieder gegangen ist, lasse ich meine Schultern noch kreisen, um ein wenig die Anspannung daraus zu lösen, bevor ich dann vom Tisch aufstehe. In einem lockeren Griff lege ich einen Arm um ihre Taille und gemeinsam verlassen wir langsam den Marktplatz. Wir gehen eine kleine, schmale Gasse entlang, in der die weißen Fassaden der Gebäude sich in die Höhe recken. Die lauten Rufe der Händler bleiben hinter uns zurück und nur noch unsere leisen Schritte auf dem mit Steinen befestigten Weg sind zu hören. Irgendwo in der Ferne vernehme ich das aufgebrachte Schreien einer Frau sowie das Lachen von Kindern. Sonst ist alles ruhig. Nichts ertönt hinter uns, das uns hätte sagen können, ob unsere Beobachter uns folgen.

Ich habe keine Lust auf ein Katz- und Mausspiel. Und schon gar nicht an einem Ort, wo ich mich nicht auskenne. Ich verspüre eine leichte Wut in mir aufkommen. Wut auf unsere Verfolger. Das heute sollte ein schöner Tag für uns werden, an dem wir mal frei Sorgen sind. Und trotz der quälenden Vergangenheit hätten wir ihn auch genießen können.

Sanft dränge ich sie an eine Hauswand, nachdem wir eine weitere Gasse betreten haben, und schmiege meinen Kopf neben ihrem. Unter anderen Umständen hätte ich ihren lieblichen Duft und die verzehrende Wärme, die sie ausstrahlt, genossen. Meine gesamte Aufmerksamkeit ist auf die Frau in meinen Armen gerichtet. Meine Sinne nehmen jede Bewegung von ihr wahr. Bereitwillig geht sie auf das Schauspiel ein und legt ihre geschmeidigen Arme um meinen Hals, während sie scheinbar genießerisch ihren Kopf an die Wand lehnt. Ohne es zu sehen, weiß ich, dass ihre Augen halbgeschlossen sind, unter denen sie unbemerkt den Eingang der Gasse beobachten kann.

Obwohl das Leben als Kopfgeldjäger hart ist - besonders für uns, die wir selbst von der Marine gesucht werden -, bringt es dennoch einige Vorteile mit sich. Wir sind jetzt ein gut eingespieltes Team, das sich auch ohne Worte verstehen kann. Nur eine Geste oder ein Blick reicht aus, um zu wissen, was der andere geplant hat.

Jetzt höre ich das leise Knirschen von Stein auf Stein. Was für Idioten! Als wenn man sich so einfach an uns heranschleichen kann. Aber sie sind nicht die Ersten, die uns unterschätzen. Und diese Erfahrung wird für sie schmerzhaft, wie ich an der Bewegung an meinem Hals erkennen kann.

"Huit Fleurs!"

Wie ein Hauch dringen diese beiden Worte ganz nah an mein Ohr, die bebend durch meinen Körper fließen. Ihr süßer Klang wird jedoch im nächsten Augenblick von dem überraschten Stöhnen unserer Verfolger ersetzt, die sich unter weiten, braunen Umhängen verstecken. Ruhig und gelassen wandern meine Augen über diese zwei Personen, die von Robins Armen in einer tödlichen Umarmung gehalten werden. Eine Bewegung von ihr würde ausreichen, um ihnen das Genick zu brechen. Doch schnell wandelt sich meine Gelassenheit in Überraschung um.

"Begrüßt man so einen alten Freund?"



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sandra-Lavi-Bookman
2014-05-06T19:38:52+00:00 06.05.2014 21:38
Jetzt wirds richtig spannend. ^_^
Echt klasse, wie du aus Sanjis Sicht schreibst.
Von: abgemeldet
2010-06-09T20:08:23+00:00 09.06.2010 22:08
Hey du,

jetzt gehts ja richtig los^^
ich möchte am liebsten sofort weiterlesen, aber ein kommi is ja eigentlich da um konstruktive Kritik zu hinterlassen.
(ähmm..hab ich bei meinen vorangegangenden Kommis zwar auch eher schlecht bis gar nicht gemacht aber egel..^^'')

Ich persönlich weiß noch nicht so recht wie ich die Gedanken con Sanji über seinen Schmerz finden soll...
Gut bechriebn/geschrieben sind sie alle mal,aber ich finde es doch ziemlich plötzlich, wie sich seine Gefühle auf einmal um 180 Grad drehen...naja...eigentlich liegt es ja jetzt ein Jahr in der Vergangenheit...also ist das dann doch nicht so abwegig...und er hat sich zum Schluss ja auch nicht richtig entschieden...;)

Verdammt geil fand ich, wie du Sanji und Robin als Team beschrieben hast,dass sie die Bewegungen und so des anderen schon auswendig kennen bzw. es auf eine einmale Art zu deuten wissen^^

Seltsam is,dass ich Sanji bei dir langsam ...naja...mögen will ich nicht sagen, aber ..akzeptiere.., da ich ihn bis jetzt immer für einen vollidiotischen Schützenjäger empfunden hab
*Zorrofan*g**

ano...
ich glaub das wars;)
Bin weiterlesen;D

lg SayoO
Von:  Boom_Squirrel
2006-02-25T12:47:26+00:00 25.02.2006 13:47
nicht zu kaufen???
schade, schade, schade... -.-
ist wohl leider nur ein prototyp von traumryp der nicht zur serienproduktion freigegeben ist...
schade, schade, schade... -.-
aber na ja, geben wir uns einfach mit der story zufrieden (soll nicht heißen, dasssie schlecht is - um gottes willen, nein!) aber ich kann da wirklich mit sani mitfühlen, war ich doch in einer recht ähnlichen situation gewesen... *sniff* aber na ja, mitlerweile habe ich das hinter mir gelassen. ^^

nun denn, ich freue mich auf das nächste kap.
kann ich ja sofort lesen, da es schon on ist. ^.~

also, bis später! ^^
Von:  Lalla
2006-02-25T09:11:16+00:00 25.02.2006 10:11
Hi,
wieder mal ein supi Kap....hey, das is mein sanji!!! das muss ich jetzt mal sagen, er gehört mir gaaanz alleine...aber ich kann ihn euch klonen XDDDD nein scherz....teilen wir ihn uns. Ich bin schon gespannt wer der alte freund is....
Lalla
Von: abgemeldet
2006-02-25T06:56:44+00:00 25.02.2006 07:56
Toll, wieder ein super Kapi, und schon wieder hast du an einer spannenden Stelle aufgehört *heul*
Jetzt musst du aber ganz schnell weiter schreiben!

LG

@Stoechbiene: Nix da, Zorro gehört mir!!! *g*
Von:  Stoechbiene
2006-02-24T23:44:01+00:00 25.02.2006 00:44
Hey!

Sanji's Gedankengänge haben mir gut gefallen. Er hat sehr unter seiner Liebe zu Nami gelitten, auch wenn sie für ihn immer etwas besonderes war. Er versucht sie zu vergessen, vielleicht schafft er das auch, wer weiß.

Ein alter Freund, der schlecht im Anschleichen ist? Lysop? Nein, keine Ahnung. Ich hoffe aber, durch besagten Freund und seinen unbekannten Begleiter, daß wieder ein Stück mehr aus Sanji's und Robin's Vergangenheit enthüllt wird.

Ich freue mich auf die Fortsetzung!
Liebe Grüße
Stoechbiene

P.S.: Wenn alle Sanji wollen, hab ich Zorro für mich allein!!
Von:  Heroeumel
2006-02-24T22:12:22+00:00 24.02.2006 23:12
Wow, das ist ja ein echt geiles FF! Sorry, bin erst jetzt drauf gestossen!! Wirklich total supi und ziemlich spannend!! Und diesen Sanji will ich auch haben!!;-)
LG


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