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Zerbrochene Freundschaft

Kapitel 51
von

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Lysop: Cold

KABUMM … KABUMM … KABUMM.

Orientierungslos und mit schmerzenden Rippen setze ich mich ruckartig auf meiner Pritsche auf. Den Atem anhaltend, blicke ich mich panisch in meiner kleinen Zelle um, während mir das Herz in einem wilden Tempo bis zum Halse schlägt. Immer wieder erzittern die Wände unter der Wucht der Explosionen, als würde das Gefängnis von einem Erdbeben durchgeschüttelt. Staub und Putz rieseln von der Decke auf mich herab, an der meine einzige Lichtquelle hin- und herpendelt. Draußen auf dem Gang höre ich schnelle Schritte an meiner Zelle vorbeieilen, während aufgeregte Stimmen durch den Flur hallen und Anweisungen geben, die Ärzte in Sicherheit zu bringen. Natürlich - wir Häftlinge bleiben in unseren Zellen uns selbst überlassen. Warum sollte man uns auch in Sicherheit bringen? Unsere Leben sind doch unwichtig, schließlich sind wir nichts weiter als lästige Schmeißfliegen, die hin und wieder zur Belustigung der Soldaten herhalten müssen.

Konzentriert spitze ich die Ohren, in der Hoffnung so in Erfahrung bringen zu können, was draußen vor sich geht, während auf dem Flur langsam die letzten Schritte verklingen. Die Explosionen haben nachgelassen, aber immer noch ist ein dumpfes Grollen und Brummen zu hören. Vermutlich handelt es sich dabei um kleinere Detonationen, ausgelöst durch Pulverfässer oder sonst welchen explosionsartigen Gerätschaften, deren Ausmaße jedoch in diesem Teil des Gebäudes nicht zu spüren sind. Könnte es sein, dass das Gefängnis angegriffen wird? Nein, das ist unwahrscheinlich! Selbst für einen Laien wie mich ist es deutlich zu erkennen, wie gut platziert das Gefängnis auf dieser Anhöhe ist. Mögliche Angreifer würden viel zu früh entdeckt werden, so dass sie es gar nicht einmal so weit ins Innere der Anlage schaffen würden. Viel wahrscheinlicher dürfte es eher sein, dass ein Blitz irgendwo eingeschlagen ist. Und anhand der gewaltigen Explosionen vermute ich, dass es sich dabei um das Munitionslager gehandelt hat.

Als würde jemand meine Gedanken bestätigen wollen, ertönt irgendwo über mir das tiefe, langsam heranrollende Rumpeln eines Gewitters. Ich staune immer wieder darüber, wie launisch und wechselhaft das Wetter in diesen Gefilden der Grandline ist. So schnell, wie ein Unwetter mit seinen starken Winden und seinem Schnee und Hagel über die Insel hinwegfegt, so schnell verschwindet es auch wieder und hinterlässt warmen Sonnenschein oder eine kristallklare Nacht, als wäre nie etwas gewesen. Nur warme Temperaturen bringt ein solcher Sturm nicht mit – leider. Denn die winterliche Kälte ist allgegenwärtig, weswegen ich eigentlich auch recht froh darüber bin, dass ich mich für den Moment auf der Krankenstation befinde. Hier ist es spürbar wärmer als in den tiefer gelegenen Bereichen, wo sich die Häftlingszellen befinden; und die Kälte sich im kahlen Gestein eingenistet hat und alles durchdringt – die Wände, die Böden, die spärliche Bekleidung, einfach alles.

Mühsam rutsche ich an das Kopfende meiner schmalen Pritsche, ohne meine Augen dabei von der Tür zu lassen. Ich weiß nur allzu gut, wie trügerisch diese unheilvolle Stille ist, die stets über diesen unwirklichen Ort liegt. Ironwhip führt das Gefängnis mit eiserner Hand. Und Disziplinlosigkeit wird von ihm unverzüglich und mit voller Härte bestraft, ungeachtet dessen wer man ist. Selbst die Soldaten, die ich bisher noch nie lachen oder scherzen gesehen habe, verhalten sich still und leise, als befürchten sie, die kalten grauen Augen ihres Vorgesetzten dann auf sich gerichtet zu sehen. Aber andererseits wird das Verprügeln und Quälen eines Häftlings von ihm befürwortet – was ein Widerspruch!

Ironwhip ist ein leicht einzuschätzender Mann, was ihn aber nicht weniger gefährlich macht. Er liebt es, wenn andere Schmerzen erleiden, ob sie von physischer oder psychischer Natur sind – das spielt dabei kaum eine Rolle. Er genießt es regelrecht den Schmerz in den Augen eines Häftlings zu sehen, und ihn dabei zu beobachten, wie er sich voller Qual windet. Die körperliche Züchtigung überlässt Ironwhip den Soldaten. Angesichts seiner niedrigen Meinung, die er von uns Insassen hat, könnte man meinen, dass er sich an uns nicht seine feinmanikürten Finger schmutzig machen will. Doch die Wahrheit sieht anders aus! Für ihn ist es eine Art Spiel oder sogar eine Form von Kunst den Häftlingen seelische Qualen zu bereiten. Und dieses Spiel beherrscht er perfekt. Er kennt jeden einzelnen Häftling – weiß um seine Vergangenheit, von seinen Taten, von seiner Familie und Freunden. Und dieses Wissen nutzt er gnadenlos aus.

Ich weiß nicht, ob das Zufügen solcher Qualen nur zur Belustigung dient oder reine Absicht ist, um uns gefügig zu machen. Denn – bei dem einen früher, bei dem anderen später – kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem der Wille gebrochen wird. Man lernt sich mit seiner Situation abzufinden, wie es bei einem Großteil der Häftlinge der Fall ist, die nur noch ein Schatten ihres eigenen Ichs sind.

Anfangs kämpft man noch dagegen an, wehrt sich mit Händen und Füßen, denn es gibt noch Hoffnung im Herzen. Man weiß, man ist nicht alleine. Man hat Freunde, die irgendwo draußen auf der Grandline sind. Sie werden einen herausholen. Sie werden nichts unversucht lassen, um einen zu befreien. Dieser Gedanke ist tröstend, wenn die Schläge Folge für Folge auf einen niederprasseln, und er macht einen stark – bis die seelische Qual anfängt wild um sich zu schlagen. Sie reißt Wunden auf, wo vorher keine waren, und befällt Herz und Verstand. Zweifel breiten sich wie schwarzes Pech in den Gedanken aus und ziehen einen in eine tiefe Finsternis hinab, bis irgendwann der Verstand sich in einem dunklen, lethargischen Zustand befindet, in dem einem nur noch alles egal ist. Dann existiert kein Funken Hoffnung mehr im Herzen. Das Einzige, das verbleibt, ist dann nur noch die Sehnsucht nach Freiheit, die einzig in der Erlösung liegt. Und so hoffe ich stets aufs Neue, dass der nächste Schlag oder der nächste Tritt der Letzte sein würde.

Körperlich wie auch seelisch müde lehne ich meinen Kopf an die kalte Wand, während ich versuche die abgewetzte Decke bis zum Kinn zu ziehen. Doch immer wieder rutscht das dünne Leinen aus meinem Griff. Meine Finger sind einfach zu erstarrt, als dass sie sich krümmen lassen. Stattdessen ziehe ich meine Beine an und verschränke die Arme vor der Brust, schließlich bringt es nichts sich so abzumühen. Viel mehr Wärme hätte ich mit der Decke so auch nicht bekommen.

Ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern, was Wärme wirklich bedeutet. Ich kann mich zwar daran erinnern, wie die kugelrunde Sonne auf uns herab schien, als wir durch die Wüste Alabastas gelaufen sind. Doch ich weiß nicht mehr, wie es sich angefühlt hatte. Die Hitze muss unerträglich gewesen sein, denn vor meinem geistigen Auge sehe ich die schweißbedeckten Gesichter meiner Freunde, und wie wir mit erschöpften Gliedern durch den Sand gestapft sind.

Der Gedanke an meine Freunde lässt mein Herz schwer werden und mühsam schlucke ich den Kloß in meinem Hals herunter. Genüsslich hatte Ironwhip es mir vor Augen gehalten, dass nichts von unserer Ergreifung an die Öffentlichkeit geraten ist. Niemand weiß etwas davon – und das lässt nur einen Schluss zu. Nami hat es nicht geschafft! Wie hätte sie auch ganz alleine die Flying Lamb manövrieren sollen? Zu viele Handgriffe müssen zur selben Zeit geschehen, als dass es eine einzelne Person schaffen könnte. Obwohl – Robin hätte es vielleicht mit ihren Teufelskräften geschafft. Aber sie ist gegangen – genau wie auch Zorro, Sanji und Chopper. Ob es ihnen wohl gut geht? Denken sie manchmal an uns und an unsere gemeinsame Zeit?

Viel ist von der einstigen Strohhutbande nicht mehr übrig geblieben. Das, was uns einst ausgezeichnet hatte, ist mit dem Weggang unserer Freunde zerbrochen. Das zeigt sich schon daran, wie es den Soldaten fast schon mühelos gelungen war, Ruffy und mich zu schnappen. Denn unsere wahre Stärke hat in unserem Zusammenhalt gelegen. Gegenseitig haben wir uns Kraft gegeben, so dass wir selbst das Unmögliche schafften und an den Herausforderungen gewachsen sind. Dabei haben wir immer wieder dem Tod ins Auge geblickt. Und immer wieder haben wir überlebt – und das dank unseres Zusammenhalts.

Eigentlich kann ich voller Stolz auf die Zeit mit Ruffy und meinen anderen Freunden zurückblicken. Die Geschichten, die ich einst Möhre, Paprika und Zwiebel erzählt habe, sind während meiner Zeit als Mitglied der Strohhutbande real geworden. Was würden die Drei für große Augen machen, wenn ich jemals die Gelegenheit bekommen sollte, ihnen von meinen Abenteuern zu erzählen. Ich wäre nicht mehr länger dieser feige Prahlhans, der damals durch die Straßen von Syrop Village gelaufen ist und versucht hatte die Bewohner vor einem Piratenangriff zu warnen, den es niemals gegeben hatte. Für sie wäre ich heute ein waschechter Pirat – und das habe ich nur Ruffy zu verdanken. Ohne ihn und seinen verrückten Ideen und Handlungen würde ich selbst vor meinem eigenen Schatten Angst haben. Stattdessen aber habe ich mich meinen Ängsten gestellt und bin an ihnen gewachsen.

Plötzlich werde ich aus meinen wehmütigen Erinnerungen an meine Heimat gerissen, als sich leise Schritte meiner Tür nähern. Sofort schießt das Adrenalin durch mein Blut und mein Herz setzt ein paar Schläge aus, bevor es dann in meinem Brustkorb anfängt zu rasen. Ich halte den Atem an, während meine Augen unverwandt auf die Zellentür gerichtet sind. Über dem Gefängnis tobt noch immer das Gewitter. Doch zum ersten Mal nehme ich noch weitere Geräusche wahr, die leise und dumpf durch das Gestein zu mir durchdringen und sich mit dem knallenden Donner vermischen. Und auf einmal bekomme ich das unbestimmte Gefühl, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.

Mit einem quietschenden Ratschen wird die Verriegelung meiner Zellentür zurückgeschoben und sämtliche meiner Muskeln spannen sich bis zur Schmerzgrenze an. Auch wenn meine Chancen mit all meinen Verletzungen verdammt gering sind, so halte ich mich bereit jederzeit von der Pritsche aufzuspringen, um mich gegen die Angriffe meines Widersachers zu erwehren. Doch als meine Augen auf den Mann treffen, der langsam meine Zelle betritt, fällt meine Gegenwehr sofort in sich zusammen. Sprachlos sitze ich einfach nur da, unfähig auch nur einen zusammenhängenden Gedanken zu fassen, während mein Verstand versucht zu verstehen, was hier gerade passiert.

„Wir haben nicht viel Zeit, also kannst du laufen?“

Nicht in der Lage auch nur ein Wort zu sagen, nicke ich Ben Beckman zu. Unzählige Fragen schießen mir durch den Kopf, während ich mir wie ein Idiot vorkomme, der stumm und bedröppelt auf einer abgewetzten Pritsche sitzt. Ich habe fest damit gerechnet, dass Soldaten meine Zelle stürmen würden oder Ironwhip selber hereinkäme. Aber mit so was …?

Wie ein Puzzle setzt sich das Geschehen langsam in meinem Kopf zusammen. Meine erste Vermutung, dass das Gefängnis angegriffen wird, war demnach also richtig. Und meine Erretter sind niemand anderer als mein Vater und sein Käpt´n mit dessen Mannschaft. Doch wie ist das möglich? Wie haben sie von meiner Gefangennahme erfahren?

Gerne hätte ich Ben danach gefragt. Doch trotz dieser riesengroßen Überraschung ist mir die Dringlichkeit in seiner Stimme nicht entgangen, weswegen ich all meine Fragen zunächst beiseite schiebe und mich auf das Hier und Jetzt besinne. Entschlossen schwinge ich daher meine Beine über die Kante der Pritsche, wobei ich das schmerzhafte Ziehen meiner steifen Gelenke für den Augenblick ignoriere. Eher humpelnd als laufend folge ich dann Ben auf den Gang hinaus, wo ich zunächst mehrmals mit den Augen blinzeln muss, da das Licht hier draußen viel heller ist als in meiner Zelle. Sofort werde ich von einer handvoll Männer flankiert, dessen Minen grimmige und entschlossene Züge aufweisen. Die Narben in ihren Gesichtern sprechen von den unzähligen Kämpfen vergangener Zeiten, weswegen ich mich in ihrer Nähe sofort sicher fühle.

Während wir dem Verlauf des Flures mit schnellen Schritten folgen, zieht alles um mich herum wie ein blasser Film an mir vorüber. Meine Augen sind fest auf den Rücken Ben Beckmans gerichtet und ich konzentriere mich darauf einen Schritt vor den anderen zu setzen. Doch meine Gedanken sind ganz und gar auf die baldige Freiheit gerichtet, von der ich nie geahnt hätte sie jemals wieder erleben zu dürfen. So passiert es, dass ich plötzlich in Ben hineinstolpere, als er unvermittelt stehen bleibt. Seine Männer haben unlängst ihre Waffen gezogen und rennen an mir vorbei, um sich ins Kampfgetümmel zu schmeißen, das vor uns liegt.

„Bleib unten!“, befiehlt mir Ben mit strenger Stimme, kaum dass er mich zu Boden gestoßen hat und die ersten Kugeln durch die Luft fliegen. Instinktiv versuche ich mich so klein wie möglich zu machen und schütze meinen Kopf mit den Armen. Wie eine undurchdringliche Mauer haben sich Soldaten vor uns positioniert und schießen mit ihren Gewehren auf uns. Schreie und Schüsse hallen durch den Flur, der langsam von dem Rauch verbrannten Schießpulvers eingehüllt wird. Doch in all dem Chaos entgeht mir nicht Ironwhips Antlitz, das hin und wieder hinter der Reihe der Soldaten aufblitzt. Seine Augen sind jedoch nicht auf uns gerichtet und mir wird klar, dass dort hinten irgendetwas vor sich geht.

Auf meinen Unterarmen aufgestützt, robbe ich langsam an der Wand auf die Soldaten zu. Da der Gang bereits von einigen Leichen gesäumt ist, haben die Soldaten keinen einzigen Blick für mich übrig und konzentrieren sich stattdessen auf Ben und seine Männer. Stück für Stück nähere ich mich der menschlichen Mauer, wodurch mein Blick zwischen den Beinen hindurch immer klarer wird, bis meine Augen auf einen am Boden liegenden Körper fallen. Obwohl die dunklen Haarsträhnen einen Großteil des Gesichtes verdecken, erkenne ich es sofort, und mir stockt voller Entsetzen der Atem. Ungeachtet der drohenden Gefahr um mich herum, verdopple ich meine Anstrengungen, so dass ich Robin bereits nach wenigen Sekunden erreiche. Stumm formen meine Lippen Worte der Hilflosigkeit, als ich sie sanft an der Schulter fasse. Ihre Lider fangen leicht an zu zittern, ohne dass sich ihre Augen dabei öffnen. Dennoch reicht die winzige Bewegung aus, dass sich eine tiefe Erleichterung in meinem Körper ausbreitet und ich den angehaltenen Atem mit einem zischenden Laut ausstoße.

Kurz darauf weckt Ironwhips kalte Stimme meine Aufmerksamkeit und meine Augen wandern hinauf. Regungslos beobachte ich die beiden Kontrahenten, die sich einen scheinbar erbarmungslosen Kampf liefern, während sich Freude, Hass, Überraschung und Wut in meinem Inneren abwechseln. Immer wieder züngelt Ironwhips Peitsche wie eine Schlange auf Beutefang über den glatten Boden hinweg und die dunklen Klingen von Zorros Schwertern durchschneiden die Luft. Unerbittlich umkreisen sie sich wie zwei unruhige Raubkatzen, ohne dabei in ihrer Wachsamkeit nachzulassen. Ein jeder von ihnen hofft auf einen Fehler des anderen, um so eine Lücke in der Verteidigung ausmachen zu können.

Fieberhaft suche ich nach einer Möglichkeit, wie ich Zorro helfen kann, als mein Blick zurück auf Robin fällt. Ihr Gesicht ist blass, beinahe schon durchscheinend, als wäre kaum noch Leben in ihr. Voller Staunen erkenne ich, dass sie bereit ist ihr Leben für meines zu geben. Wir haben zwar oft gesagt, dass wir füreinander sogar bis in den Tod gehen würden. Doch das waren nur Worte, über die wir nie groß nachgedacht haben. Erst jetzt, während ich auf das Gesicht Robins hinabblicke, wird mir die Bedeutung dieser Worte so richtig bewusst – und wie groß dieses Opfer letztendlich ist.

Mühsam schlucke ich den Kloß in meinem Hals hinunter, während sich eine grimmige Entschlossenheit in meinem Inneren ausbreitet. Ihr Opfer – wenn es denn so kommen sollte – soll nicht umsonst gewesen sein. Nicht mehr länger auf meine eigene Sicherheit bedacht, rutsche ich daher auf den Knien zum leblosen Körper eines Soldaten hinüber. Kalten Herzens entreiße ich das Gewehr aus seinen Händen, mit dem er zuvor vergeblich versucht hatte seine eigene Haut zu retten, und ignoriere seine geöffneten Augen, die dem Tod voller Entsetzen entgegenblicken. Fachkundig und schnell befülle ich anschließend die Waffe mit dem Schießpulver, das wenige Sekunden vorher noch am Gürtel des Toten gehangen hatte. Doch bevor ich die Lunte anzünde, halte ich noch einmal kurz in meinen Bewegungen inne und schöpfe innerlich nach Kraft und Ruhe. Mir ist durchaus bewusst, dass ich nur einen Schuss habe, der unbedingt treffen muss. Eine weitere Gelegenheit werde ich danach wahrscheinlich nicht mehr haben, da dann die Aufmerksamkeit der Soldaten auf mich gerichtet sein wird.

Schließlich setze ich das obere Ende der Lunte mit einem Feuerstein in Brand und lege das Gewehr an. Mit ruhigen Händen richte ich den Lauf auf mein Ziel und warte geduldig auf den passenden Moment. Genau in dem Augenblick, als Zorro einen Ausfallschritt vollführt und mir die Sicht auf Ironwhip freimacht, betätige ich den Abzug.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ist das Kapitel so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe? - Teilweise.
Bin ich mit dem Kapitel zufrieden? - Absolut nicht, insbesondere mit dem Ende.
Werde ich das Kapitel noch mal bearbeiten? - Ganz sicher, aber erst wenn ich ein wenig Abstand dazu bekommen habe.

Die Arbeit an diesem Kapitel war wirklich, wirklich mühselig. Nicht, weil ich mit dem Charakter Probleme hatte, sondern mit dem Feeling. Tausendmal habe ich das Kapitel umgebaut, ganze Passagen entfernt und neu hinzugefügt. Aber was ich auch gemacht habe, es las sich so, als hätte es ein Anfänger (ist nicht abwertend gemeint - jeder fängt klein an) geschrieben - holprig und abgehackt. Und die Gefühle, die ich versucht habe heraus zu arbeiten, kamen auch nicht so wirklich durch.

Na ja, ich lasse das Kapitel erst einmal so stehen und setze mich zu einem späteren Zeitpunkt noch mal dran und überarbeite es ein wenig. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Stoechbiene
2014-11-07T09:34:08+00:00 07.11.2014 10:34
Super, wie du die Spannung aufrechterhältst!
Dieses Kap aus Lysops Sicht zu schreiben war eine SUUUPER-IDEE (auch wenn der Typ gar nicht mitspielt XD). Wie er die Mischung aus körperlicher und seelischer Folter beschreibt, wie schmerzhaft und zermürbend, das war wirklich große Klasse. Lysop mag ich eh unheimlich gern und ich freue mich immer, wenn er mal im Mittelpunkt steht, denn das tut er viel zu selten.

Ein kleiner Fehler (?), kann man das überhaupt sagen, besonders in Anbetracht der Lage, in der Lysop sich befand? Jedenfalls denkt er darüber nach, wie schwierig es für Nami wäre, die Lamb allein zu steuern. Aber ist sie mit der Lamb damals nicht allein nach Kokos gesegelt? Aber wie gesagt, in seiner Lage, in der man versucht hat ihn zu brechen, wagt man es wohl nicht mal mehr zu hoffen.

Tolles Kap, ich lauere auf das nächste!

LG


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