Der Staub auf den Flügeln
Ein Mädchen mit langen dünnen schwarzen Haaren steht jeden Tag auf ihrem Platz am großen Felsen. Sie sieht dem Sonnenaufgang zu.
Die Jahreszeit ist Winter, sie steht da...
Um sie herum alles weiß, die Äste der Bäume halten die schwere Last, der Wind hat sie vereist, sie sehen aus wie Zuckerstangen.
Kühl weht der Wind und lässt ihre Haare zur Seite wehen, sie spielen mit ihnen so sanft.
Doch steht sie still den Blick in den dunklen Himmel gerichtet, starr und wartend.
Ein Strahl huscht über den Horizont, ein zweiter erklimmt das Himmelszelt.
Fern wird der Himmel in ein leichtes rosarot gefärbt immer mehr, immer mehr.
Sie erklimmen den Himmel und ziehen die große Sonn hinter sich her. Sie zeigt sich in ihrer Schönheit doch dies bleibt nicht lange so.
Der Nebel kriecht über die Gipfel der Berge und schleicht ins Tal er versperrt den Blick zur strahlenden Mutter des Lichts.
Sie sieht allem zu, aus dunklen Augen, trübem Blick. Als wäre das ganze leben aus ihm herausgeloschen als wäre sie an einem andern Ort.
Leer ist es in ihr, leer so leer.... gar nicht beschreibbar, die Kälte die ihre schon blasse Haut rötlich färbt spürt sie nicht. Die Sonnenstrahlen die auf ihre Haut treffen, spürt sie nicht.
Sieht dem Nebel zu wie er sich langsam wie ein Teppich über die Stadt legt, in den Bäumen auf dem Hügel spiegelt sich die Sonne in den vereisten Stellen und unter ihr ist alles Dunkel und Grau.
In ihren Gedanken könnte sie nun schon fast fies sein und sagen so ist das Leben dunkel und grau, einsam und leer. Aber sie tut es nichts, sie denkt nichts sie sieht einfach zu.
SO wird es Frühling sie steht noch immer da, die Blumen erwachen aus ihrem Schlaf, diese sind nun so frisch und voller Energie strecken sich begierig der Mittagssonne entgegen.
Die Bäume lassen ihre Blätter wachsen und sprießen die Vögel bauen ihre Nester und bald ist ein wohliger Duft in der Luft. Wenn der Wind durch die Äste streift nimmt er ihre Haare des Mädchens Haare mit sowie die Blüten der blühenden Bäume.
Die Stadt unter ihr, ist frisch erblüht, sie sieht es aus klaren, leeren Augen.
Es wurde Sommer, alles stand in voller bracht die Sonne erhellte ganz klar alles um sie herum, die Stadt ausgelassen und im vollen Schein.
Sie beobachtet es mit klaren, leeren Augen.
Ein Schmetterling fliegt zu ihr, sie hebt ihre Hand es sieht schwerfällig aus als wäre dies eine Bewegung wie als hätte sie dies schon lang nicht mehr getan. Der Schmetterling dies wunderbare Getier lies sich langsam und leichtfüßig auf ihrer Hand nieder.
Sie sieht hinab zu ihm betrachtet seine Dunkelblauschwarzen Schwingen.
Ein lächeln, ein Lächeln? Auf so starrem Gesicht, schon fast unheimlich...das gibt's doch nicht.
Doch ist es nun sichtbar und sie erhebt ihre Stimme und flüstert leicht als würde die leichte Briese ihre Stimme hinwegtragen.
"Schmetterling, O' Schmetterling, du leichtes schönes Geschöpf,
ich möchte deine Leichtigkeit besitzen,
ich möchte deine Schönheit besitzen,
deine Eleganz besitzen,
gib sie mir,... deine Freiheit den Leben,
du gesegnetes Geschöpf,
du Getier,
ich will dich,
dein Leben,
deine Seel'..."
kurz nach dem sie dies Gesprochen hatte war der Schmetterling in ihrer Hand zerquetscht worden sie lies den toten Leib auf den Boden fallen.
Der Staub auf ihrer Hand den blies sie hinfort in die Luft, die nun anfing zu glitzern.
Das Leben des Schmetterlings wurd hinfort getragen.
Das Tier nahm ihr dies nicht übel, die Seel' verzieh ihr.
Wie konnte man ihr nicht verzeihen sie war eingeengt, geknechtet, versperrt in ihrem Leib.
Er war Frei....so frei wie eine Seele nur sein kann.