Zum Inhalt der Seite

Die Legende vom Torwächter

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Fremde

Der Fremde stand am Kai und wartet auf das baldige Auslaufen des Schiffes, auf dem er sich als Passagier eingemietet hatte. Der Kapitän der „Dragon Heart“, ein ziemlich großer und meist übellauniger Mann um die Vierzig, hatte einen wahren Wucherpreis für die Überfahrt verlangt, aber damit hatte er die anderen Kapitäne immer noch unterboten. Handeln brachte meist nicht viel, da der einzig sichere Weg aus dem Tal der Seeweg war. Man musste eben den angegebenen Preis bezahlen, wenn man nicht zu Fuß über den meist unpassierbaren Bergpass wollte. Diese Strasse war im ganzen Jahr nur zwei Monate passierbar und das war im Hochsommer, wenn der Schnee der Gletscher soweit getaut war, dass er die Strasse freigab, aber auch dann war es noch sehr gefährlich, durch plötzliche Wetterwechsel und vielen Erdrutschen.
 

Er fluchte leise, denn er war schon viel zu lange unterwegs und durch das Unwetter, das die letzten drei Tage gewütet hatte, waren sie gezwungen gewesen auf besseres Wetter zu warten, dies hatte sich für den Fremden als wahre Geduldsprobe herausgestellt. Auf Wanderschaft konnte er die Blicke der Menschen und das Geflüster hinter seinem Rücken irgendwie Ignorieren, aber wenn man drei Tage auf engsten Raum zusammengepfercht ist, war das unmöglich. So hatte er sich das dumme einfältige Geschwätz der Bauern und Fischer anhören müssen, so das er es meist vorgezogen hatte den Gastraum des Gasthofes mit dem Namen „zum Stürmenden Krug“ zu meiden. So hatte er die Zeit in der kleinen Kammer, die als Zimmer diente verbracht, die nur mit dem Nötigsten eingerichtet war, einem Bett, einem kleinen Tisch und einem Stuhl. Er war nur zu den Mahlzeiten heruntergekommen. Doch jedes Mal hatten ihn alle angestarrt die sich in dem verrauchten Raum aufhielten. Zugegeben er fiel auf, wo er auch hinkam, welchen Raum er auch betrat, zog er sämtliche Blicke auf sich. Er, mit seiner hellen, fast weißen Haut, seinem silbrig schimmernden Haaren die er zu einem dicken Zopf geflochten trug, welcher ihm bis zur Hüfte reichte. Dann war da noch sein strahlend blaues Auge, so klar wie ein Bergsee nach einem Regenschauer, es schien alles zu durchdringen und viele konnten diesem Blick nicht lange standhalten. Sein linkes Auge wurde von einer Augenklappe verdeckt, die auch die hässliche Narbe, die sich von der Stirn bis zum Kinn zog ein wenig bedeckte. Die Anmut und Eleganz, die seinem Volk zueigen waren und die Spitzen Ohren gaben jedem zu erkennen, dass er zum Volk der Elben gehörte.

Aber noch nie, hatten die Bewohner, denen der Fremde auf seiner Reise begegnet war, einen weißen Elben gesehen.

Sein Blick schweifte vom Horizont über das kleine Städtchen hinauf zu den Massigen Bergen in der Ferne.
 

Das Gebirge, dass das kleine Fürstentum einschloss und einen Kessel bildete, bestand zum größten Teil aus riesigen Gletschern. Wenn es stürmte, pfiff der Wind durch die Felsenschluchten welche die Gletscher über die Jahrhunderte geschaffen hatten, dass es sich anhörte wie ein trauriges Lied. Die Bewohner des Tals erzählten sich dann, das der Windgott Kaha’n’sha auf seiner Flöte seine Tote Gefährtin betrauert, so bekam das Gebirge auch seinen Namen: Kahariat, Windberge. Das Tal hatte sich aus einem erloschenem und versunkenem Vulkan gebildet, was den Boden zu einem der fruchtbarsten des ganzen Landes machte. Der Vulkan gab auch dem kleinen Land seinen Namen Ritharian – Feuerland.
 

Die Hauptstadt dieses kleinen Landes nannte man Lunarea, was soviel bedeutete wie „beschützter Ort“ Es war eine schöne kleine Stadt, weißgetünchte Fachwerkhäuser, einem großen Marktplatz, wo die fahrenden Händler ihre Waren verkauften, was fast jeden zweiten Tag der Fall war, da der nächste Hafen nur eine Tagesreise weit entfernt war. Auf Grund dieser günstigen und vor allem sicheren Lage, hatten sich in Lunarea viele Händler niedergelassen. Mit den Händlern kamen auch Handwerker, vor allem Schiffsbauer, Weber, Schmiede und die Seemänner mit ihren Schiffen, meist die Handelsschiffe der Händler. Mit diesen kamen dann die ersten Gasthäuser und auch die ersten Freudenhäuser und damit fingen die Probleme erst an, den ihnen folgten die Diebe, Halunken, Schläger und eben diejenigen die immer Ärger machten, so das man eine gute Wachtruppe brauchte, die in der Stadt für Ordnung sorgte.
 

Im Umland befanden sich noch ein paar kleine Bauerndörfer und an der Küste und den zwei Seen lebten die Fischer. Die Fische aus den Seen und dem nahe gelegenen Riff galten im ganzen Königreich als Delikatesse. Am Fuße der Berge lagen die Minen, die Berge waren mit Erzen voll. Es wurde Eisen, Silber, Gold und das sehr seltene Mahrit abgebaut, das sehr viel härter war als Eisen, wenn es richtig verarbeitet wurde.

Mahrit war sehr vielseitig verwendbar und es war das einzige Material, von dem niemand wusste woher es kam oder wie es entstanden war. Es besaß eine rein magische Energie, die man freisetzen konnte, wenn man nur wusste wie. Magier zahlten ein Vermögen für dieses magische Erz, denn daraus ließen sich Waffen schmieden, die nie stumpf oder schmutzig wurden. Auch im Schiffsbau fand es Verwendung, denn es machte das Holz wiederstandsfähiger und die Segel reißfest.
 

All das ging dem Fremden durch den Kopf, als er so da stand und den Hafenarbeitern beim beladen der Schiffe zusah. Er fragte sich mittlerweile, was er eigentlich hier tat, denn es gab schnellere Möglichkeiten zu Reisen als diese hier, bedeutend schnellere. Aber dann besann er sich, er hatte es ja so gewollt, er wollte sich ja die Länder und Reiche ansehen und sie auf diese Art bereisen, aber langsam wurde der Elb nervös, seine Reise dauerte nun schon fast ein halbes Jahr. Er wandte sich um und sah einen hoch aufgeschossenen Mann mit einem Korb unter dem Arm auf sich zukommen, dieser lächelte als er den Elben sah.
 

„Guten Morgen mein Freund, endlich ist wieder besseres Wetter, meint ihr nicht auch. Wartet ihr auch das dieses Schiff ablegt? Wenn die sich nicht mal mehr beeilen, sitzen wir morgen immer noch hier fest.“

Er griff in den Korb, holte eine Flasche heraus, öffnete sie und nahm einen großen Schluck. Der Mann bemerkte den fragenden Blick des Elben „Das ist vom Wirt aus dem „Stürmenden Krug“, eine Flasche Wein, Brot, Käse, Äpfel und „Völok’s Drachentot“ wollt ihr?“

Fragte er und hielt dem Fremden die Flasche hin.

„Danke sehr. Aber sagt, was ist „Völok’s Drachentot?“ Fragte dieser.

„Völok’s Drachentot ist der Stärkste Schnaps den ihr im ganzen Reich finden könnt und er trägt seinen Namen völlig zu recht. Der haut sogar einen Drachen um, ist auch zum säubern von Wunden gut, brennt wie die Hölle, aber es entzündet sich nicht“

Der Mann lächelte, er war vielleicht ein paar Jahre jünger als der Kapitän und zwei Kopf größer als der Elb. Er hatte hellbraune kurzgeschnittene Harre und hellgrüne Augen. Er trug eine reich verzierte Harfe und einen Ledernen Köcher auf den Rücken geschnallt. Eine Tätowierung auf dem Oberarm ließ erkennen, dass er zur Gilde der Barden gehörte. Jede Gilde hatte ihr eigenes Zeichen das Entweder als Kette um den Hals oder als Gürtel getragen wurde. Es gab auch Gilden, bei denen wurde das Gildenzeichen und der jeweilige Rang auf den Arm oder den Rücken Tätowiert wurde.
 

Der Barde war gut gebaut, was bedeutete, das er auch mit Waffen umzugehen wusste.

„Nun nehmt schon, der Wein hier ist sehr gut.“ sagte er. Als der Fremde ihm die Flasche aus der Hand nahm erinnerte er sich. Er hatte diesen Mann öfter allein und in Begleitung von zwei jüngeren Männern in der Schenke gesehen, diese Drei hatten ihn niemals angestarrt, darum waren sie ihm aufgefallen, denn das kam selten vor. Der Elb hatte sich manchmal dazugesellt, wenn der Barde musizierte und Geschichten erzählte und dieser war wirklich gut. Auch die Geschichten, mal zum Lachen, mal zum Weinen und die Legenden und Sagen von Helden und Kriegen, er hatte auch eine Legende, einen Mythos von der Stadt unter der Erde erzählt, von der aus man an jeden Ort des Reiches gelangen konnte. Der Elb lächelte, als er daran dachte und nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche, der Wein war wirklich sehr gut.

„Dank euch. Euer Harfenspiel ist sehr gut, eure Musik und eure Art Geschichten zu erzählen sind sehr lebendig man fühlt sich hineinversetzt.“

Er gab dem Barden die Flasche zurück, die dieser an sich nahm, der weiße Elb griff nach einem Apfel in dem Korb und als er abbiss sagte sein Gegenüber mit einer tiefen Verbeugung:

„Euer Lob ehrt mich, gerade von euch ist es eine besondere Ehre. Mein Name ist im übrigen Raihnar und ich bin Barde“ Er wies lächelnd auf die Harfe auf seinem Rücken „Wie ihr ja seht und ich dachte, da wir ein Stück zusammen reisen spreche ich euch einmal an“

„Dank euch hierfür.“

Antwortete der Fremde und hielt den Apfel in die Höhe.

„Nicht der rede wert. Wie ist euer Name, wenn ich das erfahren darf?“ Gerade, als der Fremde antworten wollte rief Raihnar „Hier! Hier bin ich! Philis! Eric!“
 

Es gesellten sich zwei junge Männer zu ihnen, Zwillinge, der eine ein wenig größer als der andere und die Augenfarbe des kleineren war etwas heller. Sie mochten etwa Anfang, Mitte Zwanzig sein.

„Mann, ist hier viel los, da kommt man ja kaum vorwärts. Oh Äpfel! Kann ich einen haben?“ Sagte der größere der beiden.

„Oh ja, ich auch!“ sagte der andere.

„Hier ihr zwei, sind noch ein paar drin“

Raihnar hielt den beiden den Korb hin, nachdem er sich auch einen genommen hatte.

Erst jetzt bemerkten die Beiden den Fremden, der wieder in die Ferne blickte.

„Wer ist das? ein Freund von dir?“ Fragten die Zwillinge gleichzeitig.

„Ähm, eigentlich kenne ich noch nicht mal seinen Namen, bin ihm eben erst begegnet. Also, noch mal von vorne, mein Name ist Raihnar und diese Beiden“ er zeigte auf die Brüder,

„das sind Eric“ er wies auf den Größeren

„und Philis“

„Es ist mir eine Ehre,“ antwortete der Fremde,

„mein Name ist Lexahnae, die meisten nennen mich Riffan“

„Der Fremde. Hmm, ich vermute wegen eures Aussehens?“ fragte Raihnar

„Ja, das ist richtig. Egal wo ich hinkomme, überall starren mich die Menschen an und tuscheln hinter meinem Rücken“, „das tut mir leid“ sagte der Größere der beiden. „Schon gut ich bin das gewöhnt, Master Eric. Das ist immer schon so gewesen und wird hier auch immer so sein.“

„Moment mal, Ihr könnt die beiden auseinander halten?“ Rief der Barde erstaunt „das schaff nicht mal ich und ich kenne die zwei, seit sie klein waren. Selbst ihre Eltern haben Schwierigkeiten damit.“ Auch Eric und Philis starrten Lexahnae ungläubig an, denn das war ihnen noch nie passiert, dass jemand sie auf Anhieb auseinander halten konnte.

„Also, so schwer ist das doch wirklich nicht, Eric ist ein klein wenig größer und Philis Augenfarbe ist ein wenig heller, das ist alles.“

Sie starrten ihn an, dann begann Raihnar zu schallend zu lachen.

„ Nicht viel, sagt er! Ihr seid wirklich eigenartig, das ihr auf so was Acht gebt. Mir ist das nie aufgefallen Lexahnae“ sagte er und wischte sich über die Augen.

„Ich habe mit der Zeit einen Blick für so was entwickelt. Mann lernt das in knapp 400 Jahren.“

„400 Jahre! ? Riefen alle Überrascht

„Ja, Ich habe mich gut gehalten, nicht wahr“ sagte der Fremde mit einem Augenzwinkern und sie begannen alle zu lachen.
 

„Meine Herren, wenn ich sie langsam an Bord bitten dürfte wir werden in kürze ablegen“ sprach der erste Maat der „Dragon heart“

„Natürlich. Kommt gehen wir“ sagte Raihnar und wandte sich an den Elb, der wieder suchend in die Ferne starrte.

„Kommt schon, mein Freund wir müssen an Bord. Eilt euch.“ Doch der Elb reagierte nicht, es schien, als würde er auf etwas warten.

„Herr, bitte begebt euch an Bord, wir laufen mit der Flut aus“

Rief der Maat Lexahnae zu, der aus seiner Erstarrung erwachte, den Kopf zu ihnen wandte und sagte:

„Ich habe euch gehört, ihr müsst es nicht wiederholen. Ich warte noch auf etwas.“

Er lauschte und sie hörten eine Mischung aus knurren und pfeifen, als ein kleiner Zwergdrache aus den Wolken in Richtung Pier geschossen kam. Er war etwa so groß wie ein Falke und seine Schuppen schillerten in sämtlichen Rot-gelb Tönen, seine Flügel waren fast durchsichtig, so dünn waren die Membranen. Das Geschöpf segelte ganz leicht auf dem Wind herab und ließ sich auf Lexahnaes linker Schulter nieder. faltete seine Flügel zusammen und legte seinen Schwanz um den Hals seines Herrn.

„So, jetzt bin ich so weit“

Sagte Lexahnae und ging auf das Schiff zu.

„Ich glaube nicht was ich da sehe, ein kleiner Drache!“ Rief Raihnar erstaunt, doch ehe er noch etwas sagen konnte, war der kleine Drache mit einem Schrei über ihm und begann zu kratzen und zu beißen. Raihnar hielt schützend seine Hände über den Kopf als der Drache zu einer neuen Attacke herabstürzte.

„Sirrnan!! Das reicht lass ihn in Ruhe und komm her!!“

Rief Lexahnae, Sirrnan ließ von seinem Opfer ab und kehrte immer noch wutschnaubend zurück zu seinem Platz.

„Es ist gut, er wusste es nicht, ich habe es ihm noch nicht gesagt. Sei ruhig jetzt, hier iss!“

Sagte der Elb und gab Sirrnan den Rest von seinem Apfel, den dieser mit gerümpfter Schnauze und leisem Knurren annahm.

„Hör auf dich zu beschweren, sei froh das du überhaupt etwas bekommst. Verdient hast du es dir nach diesem Zwischenfall nicht.“

Der Drache gab ein wiederwilliges, trotziges Knurren von sich.

„Hör auf dich zu beschweren, du bist selber Schuld. Meine Geduld geht langsam zur Neige, also überlege dir gut was du als nächstes machen willst.“

Sirrnan wurde noch kleiner auf der Schulter, er war sofort ruhig. Lexahnae ging zu Raihnar hinüber, der sich wieder erhoben hatte. Einer der Zwillinge hatte ihm ein nasses Tuch gegeben, er wischte sich damit über das Gesicht, das ziemlich verkratzt war.

„Seid ihr in Ordnung?“

„Ja, es tut zwar weh, aber ich werde schon nicht daran sterben“ sagte er mehr zu den Zwillingen die ihn besorgt ansahen.

„Was ist denn in das Viech gefahren?“ Fragte er an Lexahnae gewandt, Sirrnan der gerade die Kerne des Apfels ausspuckte knurrte drohend.

„Ist gut jetzt“ rief der Elb etwas lauter, das der Drache zusammen schrak.

„Ich muss mich entschuldigen, ich hätte euch warnen sollen. Sirrnan verträgt es gar nicht, wenn man ihn als klein bezeichnet. Er hält sich für einen großen Drachen, da verliert er komplett die Kontrolle über sein handeln und sieht nur noch rot. Vergebt mir.“

Der Elb sagte das mit einer Verbeugung die der Barde erwiderte.

„Nein, Nein ihr braucht euch nicht zu entschuldigen, ich konnte das ja nicht wissen. Ich müsste mich entschuldigen für mein Unwissen.“

Er zwinkerte Lexahnae zu als er sich an den Drachen wandte, sich tief verbeugte und mit feierlicher Mine sprach.

„Bitte vergebt einem kleinen und Unwissenden Menschen, der es nicht besser Wusste. Vergebt ihm und dieser wird auf ewig ihn eurer Schuld stehen, edler Lord.

Nehmt dies, als Zeichen, meines guten Willens.“

Der Barde hielt einen seiner Äpfel, da er die Kerne gesehen hatte die Sirrnan ausgespuckt hatte, wie einen Schatz ganz vorsichtig vor sich. Der Elb blickte amüsiert auf dieses Schauspiel, der Drache flog zu Raihnar, setzte sich auf seinen Arm und nahm den Apfel vorsichtig entgegen. Er blickte Raihnar an und gurrte sorgenvoll.

„Ist schon in Ordnung, ich nehme deine Entschuldigung an.“

Sagte dieser und berührte Sirrnan am Kopf zwischen den Augen und begann ihn zu streicheln, der Drache gurrte und schloss genussvoll die Augen.

„Jetzt habt ihr etwas angefangen. Er liebt das, ihr könnt die nächsten Stunden damit fortfahren.“

Erklärte Lexahnae lächelnd.

„Dann Hab ich ja was zu tun bis wir den nächsten Hafen erreichen. Wo liegt denn eigentlich euer Ziel?“

„Ich bin auf dem Weg in die Hauptstadt Kyserion und eigentlich sollte ich mich beeilen, denn ich bin schon viel zulange weg.“

„Dahin müssen wir auch, begleitet uns doch“ meinte Philis, der sich mit dem Drachen beschäftigte.

„Warum nicht.“ Antwortete Lexahnae, sie machten sich auf den Weg zum Schiff, auf das gerade die letzten Waren verladen wurden. Als sie die „Dragon heart“ gerade betreten wollten, brach hinter ihnen ein Tumult los und alle Seemänner, die nicht schon auf dem Schiff waren, rannten zu den Uhrhebern und brüllten: „Schlägerei!!!“
 

„Gehen wir auch? Das Schiff legt ja sowieso nicht ab, wenn die Seemänner fehlen.“

Meinte Raihnar und war schon auf dem Weg zum Mittelpunkt des Tumultes, Eric, Philis und Lexahnae folgten ihm. Es hatten sich schon etliche Schaulustige eingefunden, die den Streit verfolgten der sich ihnen bot.

Ein kleiner dicker älterer Mann, der Kleidung nach zu urteilen war es ein Händler, schwebte etwa fünf Fuß über den Boden schimpfte und schrie aus Leibeskräften.

„Na warte, wenn ich dich erwische... ! Was soll das überhaupt ich habe gar nichts gemacht.“

Ihm gegenüber Stand ein wesentlich größerer und jüngerer Mann, der die rechte Hand erhoben hatte und auf den dicken Mann zeigte.

„Was du gemacht hast? Du fragst mich, was du gemacht hast? Du hast mich betrogen, wolltest mich zu dieser Jahreszeit über den Pass schicken und da fragst du, was du gemacht hast.“

Rief der Magier wütend, bewegte seine Hand und der Händler flog in hohem Bogen, nachdem die Menge eilig Platz gemacht hatte in einen Stapel Kisten. Der Magier bewegte sich langsam auf den Mann zu, der sich gerade aus den Trümmern kämpfte, seine Kleider abklopfte und sich in dem Moment umdrehte als der Magier hinter ihn getreten war.

Der Händler schimpfte vor sich hin und blickte langsam nach oben und wich vor seinem zornigen Gegenüber zurück.

„Du kannst ruhig laut aussprechen, wenn du mir etwas zu sagen hast.“ Flüsterte der Mann drohend.

„Äh..., also... ich meine das weiß doch jeder das die Pässe im Moment nicht Passierbar sind. Ihr habt ja nach einem Weg über die Berge gefragt. Ist also nicht meine Schuld, wenn ihr Trotzdem in die Berge geht.“

„Aber deshalb muss man mir doch nicht mein letztes Geld aus der Tasche ziehen und außerdem hättet ihr mir das sagen können, dann wäre ich gleich auf ein Schiff gegangen. Gebt mir wenigstens mein Geld zurück, dann vergessen wir die Sache.“

„Nein, ihr habt eine Information bei mir gekauft, nicht mein Problem, wenn es euch nichts bringt.“

Kam von dem dicken Händler, der sich umdrehte und in Richtung Stadt davonrannte.

„Na warte, wenn ich dich erwische. ich werde dich der Gilde melden“.

Rief der Magier dem Fliehenden hinterher

„Verflucht seihst du.“

„Regt euch nicht wegen so etwas auf, das gibt nur Falten und graue Haare. Wie es aussieht, seid ihr einem Betrüger und Wucherer auf den Leim gegangen, das kommt schon mal vor. Das nächste mal holt ihr euch die Information in einem Gasthaus und nicht auf der Strasse.“

Sagte Raihnar zu dem Magier, der sich jetzt zu ihnen umwandte.

„Ihr habt ja recht, mein Meister hat auch schon gesagt ich sei zu leichtgläubig und ich sollte lernen, nicht immer gleich so zu übertreiben. Aber was mache ich jetzt, der Kerl hat mir mein ganzes Geld aus der Tasche gezogen, war zwar nicht besonders viel, aber für die Fahrt bis zum nächsten Hafen hätte es gereicht.“

„Ich leihe euch etwas, ich habe das Geld das ich für den Gasthof gebraucht hätte wieder zurück bekommen, manchmal zahlt es sich aus ein Barde zu sein.“

Sagte Raihnar lächelnd und packte den verblüfften jungen Magier am Arm und schleifte ihn in Richtung der Dragon heart.

„Wartet, Halt..., Moment..., aber..., Ich kann das doch nicht annehmen und wer seid ihr überhaupt?“

Protestierte der junge Magier.

„Ach was, natürlich könnt ihr, ist ja nur geliehen, außerdem seid ihr schon genug aufgefallen. Da wird sich keiner finden der euch Geld oder eine Arbeit gibt. Also, keine Wiederrede mehr, kommt schon Junge. lasst euch nicht so mitschleifen. Macht euch keine Sorgen mehr, zahlt mir das Geld bei der nächsten Gelegenheit zurück.“

„Ja aber wer seid ihr?“

„Ach hab ich das nicht gesagt? Mein Name ist Raihnar und meine Begleiter.“ Er wies hinter sich

„Sind Eric und Philis, die Zwillinge und der Elb heißt Lexahnae.“

„Ein Elb? Ihr reist mit einem Elben, wie kommt das?“ Fragte der junge Mann verblüfft und starrte den Elben an, welcher mit den Zwillingen ein Stück hinter ihnen herging.

„Na ja, ich kenne ihn noch nicht sehr lange er hat sich uns... nein vielmehr haben wir uns ihm angeschlossen. Keiner sollte alleine Reisen auch ihr nicht. Das ist Langweilig und für den Elben nicht einfach.“

„Warum?“

„Weil er ein Albino ist, weiße Haut, weiße Haare und so. Er wird überall angestarrt wohin er auch kommt.“

Erklärte Raihnar. Der Magier senkte schuldbewusst den Blick als ihm bewusst wurde, das auch er den Elben angestarrt hatte.

„Verzeiht. Es ist nur so, Mein Meister hat mir von diesem Elbenvolk erzählt. Ich habe noch nie einen von ihnen gesehen.“

„Wie heißt ihr eigentlich, ich kann euch ja nicht immer Junge nennen.“

„Verzeiht meine Unhöflichkeit. Man nennt mich Aron.“

Sie erreichten das Schiff als erstes und begaben sich zum Kapitän, der auf dem Vorderdeck beim Steuerruder stand und seine Befehle brüllte.

„Beeilt euch endlich, ihr faules Lumpenpack, mit der Flut laufen wir aus. Kontrolliert noch mal die Rahsegel.“

Von der Mannschaft kam ein einstimmiges: „Aye!! Kapitän!!“

„Verzeiht“ sagte Raihnar vorsichtig

„Was ist! ?“ Blaffte der Kapitän.

„Ich habe noch einen Passagier für euch. Er ist ein wenig spät dran, ich weiß, aber vielleicht geht es noch.“

„Wendet euch an meinen ersten Maat Smitty. Und jetzt aus dem weg. Ich habe noch zu tun.“

Beide verließen das Vorderdeck und machten sich auf die Suche nach dem ersten Maat. Sie trafen dabei auf die anderen, die mittlerweile das Schiff betreten hatten.

„Wir suchen den Ersten Maat, habt ihr ihn gesehen?“

fragte Raihnar in die Runde

„Ich habe ihn da hinten gesehen, an der Ladeluke.“

Sagte Eric und deutete nach hinten.

„Danke. Komm Aron, wir sehen uns gleich.“

Mit diesen Worten zog der Barde den jungen Magier mit sich, in Richtung Ladeluke.
 

Wenig später lehnten sie alle an der Rehling und beobachteten gespannt das Auslaufen des Schiffes. Wie die Segel gehisst wurden, zunächst die kleineren, später, wenn sie auf offener See waren, kamen noch die beiden Großsegel und die Rahsegel dazu. Es bewegte sich langsam vom Kai, hinaus auf die offene See, vorbei an den Klippen, die den Hafen und Lunarea vor der Stürmischen See schützte, die den Weg freigaben und die Dragon heart in den Ozean entließ.
 

Es ging an der Küste entlang immer weiter in Richtung Norden, bis sie nach einer Tagesreise die Stadt Tallson erreichten. Von dort aus, war es noch eine siebentägige Reise bis zur Hauptstadt Kyserion. Teils mit dem Schiff den Königsfluss Kyser entlang, bis er zu schmal wurde, so das nur noch kleinere Schiffe den Fluss hinauf fahren konnten. Doch die Dragon heart war dafür zu groß. Der Kyser mündete in einem großen See, dem Elsolat, der an die Stadt grenzte. Er hatte den Beinamen „der Gewaltige“, weil es der größte See des ganzen Reiches war. Die Menschen, die in den Dörfern und Städtchen um den See herum lebten, waren zum größten Teil Fischer, Schiffsbauer und einfache Bauern. An dem Ufer des Sees fand sich auch die Gilde der Schiffsbauer, die bekannt war für die großartigen Schiffe, diese galten als die besten der ganzen Welt. Jedes Schiff war einzigartig auf seine eigene Weise so wie seine Erbauer, von denen jeder seinen eigenen Stil hatte.
 

„So, ich Hau mich erst mal aufs Ohr, man kann ja sowieso nicht viel tun im Moment.“

Sagte Raihnar, streckte sich, gähnte herzhaft und wandte sich in die Richtung, in der sich der Aufenthaltsraum für die Passagiere befand. In diesem Raum, der gleich neben der Unterkunft des Kapitäns lag, hingen ein Paar Hängematten, ein größerer Tisch und ein paar Stühle.

„Ich glaube, ich folge seinem Beispiel“

Meinte Eric und folgte dem Braden, die drei, die übrigbleiben blickten wieder auf das Meer.

„Also, ich bin nicht müde, ich weiß nicht, wie die schon wieder schlafen können, vor allem bei dem Geschaukel.“

Meinte Philis, setzte sich auf die leicht feuchten Planken und lehnte sich mit dem Rücken an die Rehling, die anderen beiden taten es ihm gleich. Die anderen Passagiere saßen und standen in kleinen Grüppchen auf dem Deck des Schiffes verteilt. Ein Paar hatten sich auch in den Raum begeben, vor allem diejenigen die an Seekrankheit litten. Es waren mit ihnen etwa zwanzig Passagiere, sehr überschaubar.

„Wohin seid ihr eigentlich unterwegs?“

Fragte Aron um ein Gespräch in Gang zu bringen.

„Zurück nach Kyserion, wir stammen von dort. Wir sind im Land herumgereist und kehren nach fast zwei Monaten nach Hause zurück. Und ihr?“

Antwortete Philis, Lexahnae hatte sein Auge leicht geschlossen und döste vor sich hin. Die Tasche, die er umhängen hatte bewegte sich manchmal, das verriet, wo sich Sirrnan aufhielt. Der kleine Drache hatte sich beim Anblick des Magiers wieder zu Lexahnae gesellt und seinen Kopf in seinen Haaren vergraben bis der Elb die Tasche umgehängt hatte woraufhin sich der Drache in die Tasche, sein Versteck; verkrochen hatte.

„Ich? Ich bin auf dem Weg zu meinem Meister, der mich gerufen hat. Ich studierte gerade in der Akademie von Kanja, als mich die Nachricht erreichte, das ich unverzüglich zurückkehren solle. Ich machte mich sofort auf den Weg, doch der Sturm überraschte uns auf offener See, wir erreichten nur mit Mühe Lunarea und der Rest dürfte euch bekannt sein.“

Antwortete der Magier und beide wandten sich zu dem Elben um der langsam sein Auge öffnete und sie ansah.

„Und was ist das Ziel eurer Reise?“

Fragte Aron und beide sahen Lexahnae interessiert an.

„Ihr seid sehr neugierig und manchen hat seine Neugier schon ins Grab gebracht, weil dieser wissen wollte, aus purer Neugier, wo dieser oder jener Weg hinführte und der Tod ihn erwartete. Aber nun gut, ich will es mir mit euch nicht verderben und es ist auch kein großes Geheimnis. Ich bin auch auf dem Weg nach Kyserion, denn ich bin schon zu lange fort gewesen, fast sechs Monate lang war ich auf Reisen und jetzt kehre ich endlich zurück nach Hause.“

„Nach Hause?“ Fragten beide.

„Ja Ich lebe in der Stadt, schon seit einer Ewigkeit. Mir gehört dort ein Gasthaus, in der Nähe der alten Stadtmauer, dort wo jetzt der kleine Fluss durchfließt. Es ist ein Hundertjähriges Dreistöckiges Fachwerkhaus und heißt „Zum letzten Tor“ vielleicht habt ihr schon einmal davon gehört, dort, ist das Ziel meiner Reise.“

„Raihnar kennt es bestimmt, er kennt so ziemlich alle Gasthäuser und Spielunken der Stadt.“

Meinte Philis, Aron runzelte die Stirn.

„Seltsam.“ Meinte er

„Was?“ fragte Philis

„Mein Meister erwähnte den Namen des Gasthauses einmal, Ich bin mir ziemlich sicher. Er unterhielt sich mit einem anderen Magier darüber, ich habe nicht genau verstanden worum es genau ging, denn ich musste lernen aber „zum letzten Tor“ das habe ich verstanden und irgendetwas mit Wegen und Gängen und einer Stadt. Er hat mir auch einmal über euer Volk, die Weißen Elben erzählt, doch er sagte damals, er würde mich zu gegebener Zeit einweihen, also habe ich nicht weiter nachgefragt.“

„Wie ist der Name deines Meisters?“

Fragte Lexahnae, der hellhörig geworden war, Interessiert.

„Der Name meines Meisters? Meister Amian. Aber warum möchtet ihr das wissen?“ Beantwortete Aron die Frage.

„ich dachte mir gleich, deine Art zu Sprechen und die Art wie du von deinem Meister sprichst, brachte mich darauf. Außerdem kennen aus gutem Grund, nur wenige von euch Magiern mein Gasthaus. Sei ohne Sorge, Meister Amian wird dir schon bald erklären, was es damit auf sich hat. Wenn er dich für würdig und für bereit hält diese Verantwortung zu tragen, soll es an mir nicht liegen. Sag das deinem Meister.“

„Äh? In Ordnung, aber ich verstehe nicht.“

„Musst du auch nicht, bald wirst du es verstehen, sehr bald schon.“

Mit diesen Worten schloss er wieder sein Auge und damit war das Thema erledigt..

„Versteht ihr was er gemeint hat?“

fragte Aron, Philis drehte sich um, so das er auf Wasser sehen konnte und antwortete:

„Macht euch keine Gedanken darüber, es ist wie er es gesagt hat, ihr werdet es schon erfahren. Etwas anderes, Magie ist doch angeboren, oder? Ein Magier erzählte uns das einmal, ich habe mich immer gefragt ob das stimmt“

Aron dachte nach, bevor er antwortete.

„Schon, aber es gibt auch einige wenige, die lernen sie nachträglich. Priester zum Beispiel, ihre Magie basiert rein auf Konzentration, sie wird aber nur für die Beschwörungen und die Gebete angewandt, es ist also antrainierte Magie.

Ich verwende meistens die Formel- und Siegelmagie, das heißt ich sage einen Zauberspruch und benutze so die Magie zu meinen Zwecken, man kann auch mit dieser Art Dinge, Tore und ähnliches Versiegeln. Durch viel Lernen und viel Übung kann man diese Art auch anwenden, wenn man nur auf die dinge zeigt, so wie ich es vorher mit dem Händler gemacht habe. Aber ich konzentriere mich noch nicht genug und lasse mich zu schnell ablenken.

Es gibt auch noch die Formenmagie, mit dieser man Dinge, sich selbst und andere dauerhaft verändern kann, bis man den Zauber aufhebt.

Eine Unterart ist die Illusionsmagie, damit kann man allerlei Unfug anstellen Dinge verändern und erschaffen, diese Form ist jedoch nicht von Dauer. Um sie länger anzuwenden, muss man in der Nähe sein, entfernt man sich erlischt die Illusion.

Heilungsmagie wird von den Heilern verwendet und diese wird auch erlernt.

Magie mit Waffen gibt es auch noch, da wird die Magie in Mahrit erweckt, aus dem dann eine Waffe geschmiedet wird.

Alchemie ist weniger eine Magieart, als eine Wissenschaft, die nach dem Mittel für ewiges Leben sucht und versucht mit dem Stein der Weisen, Gold herzustellen.

Die letzte Art ist die Elementarmagie, die Magie aus den Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde anwendet, Menschen benutzen diese Form selten. Die Naturvölker, wie die Elben verwenden diese Magie, weil sie Selbst ein Teil der Magie sind. Es existieren vier Stufen, je nachdem wie viele Elemente man beherrscht. Von nur einem, bis zu allen vieren. Eine Legende erzählt, das es noch eine fünfte Stufe gibt, das ist die Kosmische oder Göttliche Kraft, mit der kann man dinge gleichermaßen erschaffen und wieder zerstören.

Es existieren noch viele Unterarten der Magie und Zauberei, ich habe einmal gehört, das es irgendwo ein Land gibt, in dem Schiffe mit Mahrit gebaut werden, welche dann durch die Magie der Schiffsbauer fliegen können. Die werden dann von Navigatoren gesteuert, die sich niemals verirren und immer ihr Ziel finden.“

„Davon habe ich auch gehört, von diesen Schiffen“

sagte einer der Seemänner

„Und Ash da drüben, hat sogar schon mal eins gesehen, nicht wahr Ash?“

Ein hagerer Mann gesellte sich zu ihnen.

„Aye, hab’ mal eins gesehen. Ist schon ne’ Weile her, war noch nich’ hier. War auch schon fast dunkel, hat sich vor den Mond geschoben. Groß war’s, riesig, mit Segeln auch an der Seite des Schiffs. is schnell wieder verschwunden, haben mich alle für verrückt gehalten, wo ich ihnen erzählt hab. Hab jetzt noch zu arbeiten.“

Ash machte sich wieder eiligst an die Arbeit, nachdem er sich einen bösen Blick des Kapitäns eingefangen hatte. Aron und Philis standen schweigend nebeneinander, denn sie hatten sich wieder erhoben als der Matrose ihnen die Geschichte erzählt hatte. Sie blickten auf das Kristallklare Wasser, niemand sprach ein Wort bis Philis plötzlich sagte:

„Wäre das nicht toll, ein Schiff mit der Fähigkeit zu fliegen, man wäre nicht mehr an Ebbe und Flut gebunden, wäre schneller und wendiger. Was hätte man für Möglichkeiten bei der Verteidigung, man könnte ja über das Land fliegen und so auch die Orte verteidigen die schwer erreichbar sind.“

„Da habt ihr recht, das wäre schon was, aber wie baut man so ein Schiff?“

stimmte Aron zu, Lexahnae erhob sich und blickte nachdenklich in die Ferne er sagte:

„Es ist schon gut so, wie es ist.“

„Was meint ihr damit?“

Fragten die beiden und blickten den Elben erstaunt an.

„Das was ihr eben gesagt habt, mit dem fliegenden Schiff. Ich meine damit, das es nicht nur Vorteile mit sich bringt, wie das schnellere Reisen oder die Unabhängigkeit von den Gezeiten. Sonder es bringt auch Nachteile, die Wartung dieser Schiffe ist sehr aufwändig und teuer, dann sind diese Schiffe hier nicht leicht zu bauen, Selbst die kleinen und wenn es sich jemand leisten kann haben die Neider ihren großen Auftritt. Also ist es gut so wie es jetzt ist, ihr seid noch lange nicht bereit für so etwas. Das meine ich damit, es ist schon oft genug in der Vergangenheit vorgekommen das es wegen so etwas zum Krieg kam, wegen so einer Kleinigkeit, wo am Ende niemand mehr wusste worum es eigentlich ging und die Tausende von Menschen das Leben gekostet hat. Daran müsst ihr auch denken. Es ist nicht immer einfach, weil es euch jetzt schön und neu vorkommt, aber wenn es einen Krieg auslösen kann überlegt man es sich zweimal ob das Sinn macht.“

„Darüber habe ich noch nie nachgedacht, aber das klingt einleuchtend“

meinte Philis nachdenklich, Aron wandte sich an Lexahnae

„Ich habe in Kanja etwas darüber gelesen ihr meint jenen Krieg vor 300 Jahren den man als „Sinnlosen Krieg“ bezeichnet, niemand weiß bis heute um was es ging, um Landesgrenzen oder Handelsrouten niemand weiß es Mehr. Es existieren auch keine Aufzeichnungen darüber, zumindest keine bekannten, aber er war lange Zeit als der blutigste Krieg bekannt, es starben auf beiden Seiten fast hunderttausend Menschen.“

„Ja das stimmt, aber es ging um weit weniger als nur um Ländereien, Handelsrouten oder die eigene Bereicherung. Ich kann mich noch gut erinnern ich besuchte gerade einen guten Freund der in der Gegend lebte als der Krieg ausbrach und ich kämpfte an vorderster Front mit meinem Freund Seite an Seite und Rücken an Rücken. Es war jene Zeit die welche den Adel und das einfache Volk zu Gefährten machte die Freud und Leid teilten. Ihr fragt euch jetzt sicher ob ich weiß um was es ging, bei der ganzen Sache.“

Aron und Philis nickten eifrig und hingen dem weißen Elben an den Lippen. Dieser lächelte als er fortfuhr.

„Ich weiß es auch nur aus zweiter oder dritter Hand, aber soviel ich gehört habe war einer der Herrscher auf der Jagd und hat angeblich Wild im Wald des Nachbarreiches geschossen, was dem anderen König natürlich nicht gefallen hat und er nur noch einen Grund gesucht, hat um diesen anzugreifen. Den Grund hat er auch bekommen in einem Streit, in dem es um das erlegte Wild ging der einer der Könige dem der Wald gehörte wollte seinen Anteil, was ihm der andere aber nicht geben wollte, der auf einem Festbankett zum Sonnwendfest entbrannte. Da alle beide zu stur und zu stolz waren, wollte keiner der beiden nachgeben. Es kam erst zum Kampf, bei dem ziemlich viel zu Bruch ging und es entbrannte dann ein heftiger Krieg, bei dem man schließlich vergaß, um was es ging.“

„Das es so etwas gibt hätte ich nicht gedacht, ich meinte immer Kriege gäbe es nur bei größeren Sachen.“

Sagte Aron, Lexahnae lachte auf, bevor er antwortete:

„Kriege sind schon wegen weit weniger ausgebrochen. Wenn einem Herrscher dein Gesicht nicht passt, dann bekämpft er dich, er braucht keinen Grund dazu. So war das schon immer und es wird immer so sein. Solange es Menschen gibt, vergebt mir, aber es ist nun mal so, wird es auch Kriege geben, denn nur der Mensch kommt weder mit seinem Volk, noch mit den anderen Rassen zurecht.“

„Verallgemeinert ihr das nicht ein bisschen?“

Fragte Philis ein wenig über die Meinung des Elben erstaunt.

„Warum? Ich verallgemeinere es nicht, es ist die Wahrheit, so oder so,, der Mensch kommt damit nicht zurecht weder mit sich noch mit anderen. Glaubt mir, ich weiß wovon ich spreche und ich meine nicht euch, es gibt schließlich noch mehr Menschen hier. Bevor die Menschen dieses Reich betraten, gab es schon Elben, Trolle, Orks und Zwerge und zwischen uns gab es wohl Meinungsverschiedenheiten, sicher wo gibt es die nicht. Niemals bekämpften wir uns aber bis aufs Blut. Das begann erst als der Mensch seinen Fuß auf dieses Land setzte und die Trolle und Orks fliehen mussten, so kam es zum ersten Krieg der jemals ausgefochten wurde. Die Trolle und die Orks verloren natürlich und schworen ewige Rache dem Menschen und uns, dem Volk der Elben, den wir standen außen vor, mischten uns nicht ein, schlugen uns weder auf Seite des Menschen, noch auf Seite der Orks und Trolle. Seit dieser Zeit werden wir auch als das „neutrale Volk“ bezeichnet, weil wir sahen und erkannten, das es besser war sich nicht einzumischen und das haben wir bis heute beibehalten. Wir geben Ratschläge, wenn man uns danach fragt, aber sonst mischen wir uns nicht ein....“

Philis wollte den Elben unterbrechen aber dieser meinte nur

„Lasst mich meinen Satz zuende führen, .....wenn es uns nicht direkt betrifft und es gab ja auch welche aus unserem Volk, die sich auf eine Seite stellten und tapfer mitkämpften ich bin da keine Ausnahme wie man sieht, aber das ist die Minderheit.“

Endete Lexahnae und sah wieder auf das Wasser, keiner von ihnen sagte ein Wort, jeder hing seinen Gedanken nach bis ihr schweigen von Eric unterbrochen wurde der sich zu ihnen Gesellte.

„Oh Götter“

meinte er und streckte sich und gähnte hinter vorgehaltener Hand

„Wie kann Raihnar nur so schlafen. Ich verstehe das nicht, ich habe kein Auge zugemacht, aber er schläft wie ein Stein. Außerdem tut mir der Rücken weh.“

„Es hat dich keiner gezwungen dich schlafen zu legen, also hör auf dich zu beschweren.“

Meinte Philis mit leichtem Lächeln zu seinem Bruder.

„He, wird nicht frech, immerhin bin ich der ältere.“

„Ach? Das heißt aber nicht das du wie ein alter Mann über deine Gebrechen klagen musst.“

Scherzte Eric und sah zu das er sich davonmachte, denn sein Bruder rannte hinter ihm her und rief:

„Na warte, wenn ich dich erwische dann kannst du was erleben!“

„Na komm schon, alter Mann du kriegst mich sowieso nicht!“

„Das wollen wir ja mal sehen!“
 

Aron und Lexahnae betrachteten das Schauspiel belustigt, dass sich ihnen dort bot. Eric und Philis lieferten sich einen Schaukampf auf das heftigste, sie umkreisten einander, konterten die Angriffe des anderen und suchten eine Lücke in der Verteidigung des anderen.

Die Besatzung der Dragonheart grölte und jubelte angesichts dieser erfreulichen Abwechslung, denn wann gehen schon zwei Passagiere, wenn auch nur zum Schein aufeinander los.

Raihnar trat gerade aus der Tür, er begutachtete die Szene nicht weniger Belustigt als der Magier und der Elb.

Er gesellte sich zu denn beiden und fragte leise.

„Da Hab ich wohl etwas verpasst?“

„na ja, wir haben uns eigentlich nur unterhalten,“

sagte Aron

„Über Magiearten, über Kriege und was sie auslöst. Er, kennt den Grund für den Sinnlosen Krieg!“

Eric, der wieder zu ihnen gestoßen war schwer atmend und seinen Bruder unter den Arm geklemmt, meinte:

„Und was war der Grund?“

„Wild!“

Sagte Philis, befreite sich aus dem Klemmgriff seines Bruders und klärte ihn und Raihnar auf.

„Das hätte ich nicht gedacht, es ging wirklich nur um Wild?“ sagte Raihnar

„Also, mir ist gerade noch etwas dazu eingefallen.“

Meint Lexahnae mehr zu sich selbst und wandte sich dann zu den anderen.

„Es ging nicht nur um Wild, eine Lösung war schnell gefunden, aber der wahre Grund war die Zubereitung des Wildes, König yarun glaube ich mochte lieber Ragout und der andere König kilan hatte lieber Braten so entbrannte ein heftiger Streit. Erst warfen sie sich Schimpfwörter an den Kopf dann begannen sie sich zu Prügeln, sie sprachen nur noch über Boten miteinander und verbaten ihren Kindern, die einander versprochen waren sich zu sehen. Am Ende weiß man nicht mehr, wer zuerst zur Waffe griff und den Krieg begann. Selbst mir entzieht sich dieses Wissen.“

Schloss der Elb und Raihnar sagte kopfschüttelnd:

„Faszinierend, was es alles gibt. Wie ging es mit deren Kindern weiter?“

„Sie brannten durch, denn sie liebten sich. Zu guter Letzt endete der Krieg damit, das die Kinder ihre Väter vor die Wahl stellten. Sie hatten sich trauen lassen und die Tochter erwartete ein Kind, sie meinten zu ihren Vätern: „entweder ihr legt eueren Streit bei oder wir sind nicht länger eure Kinder.“. Na ja die Väter waren so verbohrt, das sie nicht darauf eingingen und so kämpften sie weiter, die Kinder jedoch zogen fort und lebten in einem anderen Land. Sie fanden ihr Glück, dann irgendwann endete der Krieg und die Menschen erinnerten sich nicht mehr an den Prinzen und die Prinzessin, die beide das recht auf den Thron hatten, sie ernannten einen neuen dessen Familie bis zum heutigen Tag regiert.“

„Aber was geschah mit den Kindern der beiden?“

fragte Raihnar

„Was soll geschehen sein, sie zogen weg und lebten auf dem Land. Sie hatten vier oder fünf Kinder und ihre Nachfahren, also jene die heute noch leben und die eigentlich immer noch das geburtsrecht auf den Königstitel haben.“ Erklärte der Elb

„Aber, wie geht das?“ wollte Eric wissen

„Sie wurden niemals abgesetzt, noch wurde ihnen das Erbrecht entzogen, das heißt sie könnten heute immer noch einen berechtigten Anspruch erheben, denn das damalige Königssiegel hat noch immer Gültigkeit. Es ist ja noch teilweise in dem jetzigen Wappen enthalten, einen Hirsch und einen Bogen.“

„Das wusste ich gar nicht.“, Meinte Eric erstaunt.

Lexahnae lächelte und Raihnar meinte: „Du weißt vieles nicht, du Grünschnabel.“

„Ich bin kein Grünschnabel. Pah... ich hab keine Lust mehr eurem Geschwätz zuzuhören.“ Mit diesen Worten wandte Eric sich ab und zog sich auf das Vorderdeck zurück.

Der Barde und der Elb blickten sich an, beide sagten gleichzeitig „Grünschnabel!“ Und begannen zu lachen.

„Du solltest nicht immer so gemein zu ihm sein.“ Fügte Philis hinzu der das ganze beobachtet hatte. „Du bist doch ganz genauso.“ Sagte Raihnar und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. Man sah das Philis mit der Fassung rang und nur gepresst antwortete: „Ich bin bei Eric!“, Er verschwand in Richtung seines Bruders.

Sie blickten ihm nach und Aron streckte sich und meinte: „Ich schau mal, ob ich in der Schiffsküche was helfen kann. Mir ist langweilig. Bis später.“ Damit machte er sich auf die Kombüse und den Smutje zu suchen.

„Ah! Endlich allein. Manchmal gehen mir die beiden auf die Nerven. Ich weiß ja, ich sollte das nicht sagen.“ Sagte Raihnar und starrte auf das Wasser.

„Macht euch deswegen keine Sorgen, sie sind jung und wissen es nicht besser. Sie sind wohl das erste mal alleine unterwegs, nur mit euch.“ Raihnar starrte Lexahnae erstaunt an.

„Woher wisst ihr das?“

„So wie sie manchmal an euch hängen und sie wirken auf mich so als würden sie viele Dinge, alltägliche Dinge zum ersten mal sehen.“

„Das stimmt, es ist das erste mal, das sie fast alleine Reisen. Nur mit mir als Begleitung, wisst ihr, ihr Vater ist....“

„Ihr braucht es mir nicht zu erklären“, fiel der Elb Raihnar ins Wort „das sind Dinge, die ich nicht wissen muss. Es ist allein eure Sache, ich sehe euch an, das ihr über diese Sache nicht gerne sprecht.“

„Ja, da habt ihr Recht. Ich darf darüber nicht sprechen, ich hätte mich bald vergessen. Dank euch.“ Der Barde blickte den Elben von der Seite an, die Sonne fiel auf dessen Gesicht, seine Haut schien zu leuchten. Dieser wandte sich um und fragt: „Ist Etwas?“ Raihnar antwortete verlegen „Nein, verzeiht mir ich wollte euch nicht anstarren, aber auf all meinen Reisen, nein, in meinem ganzen Leben bin ich noch niemals einem weißen Elben begegnet. Es tut mir leid, wenn ich euch verärgert habe.“ Lexahnae erwiderte überrascht „Ich bitte euch, wie ich schon sagte, ist das immer so, nur seid ihr der erste der sich dafür entschuldigt.“

Sie schwiegen und jeder hing seinen Gedanken nach, doch war es kein Schweigen das man füllen musste. Es war die Stille zwischen zwei Fremden, die kaum etwas voneinander wussten und doch viele Gemeinsamkeiten an sich entdeckten.

„Darf ich euch eine Frage stellen?“ Brach Raihnar das schweigen und lehnte sich mit dem Rücken an die Rehling.

„Das habt ihr bereits.“ Erwiderte Lexahnae grinsend

„Häh?“ Bei diesem Gesichtausdruck, mit dem Raihnar ihn ansah, begann er schallend zu lachen. Raihnar fiel mit ein, als er es verstanden hatte. Als er sich wieder beruhigt hatte, versuchte er es erneut.

„Nein im Ernst, woher kommst du? Und was führte dich nach Lunarea?“

„Du hast mich geduzt, nun dann werde ich das auch tun.“

„Es tut mir leid, aber...“ bemerkte der Barde.

„Kein aber, mein Freund, wir haben schon zuviel miteinander gelacht, da ist das „du“ angebracht. Man sagt ja Lachen ist der beste Weg zur Freundschaft und Leid der bitterste, oder?“

„Ja du hast Recht, aber eigentlich wollte ich nicht den ersten Schritt machen, es gehört sich schließlich nicht einen vom Elben Volk zu duzen.“

„Wer sagt das? Das ist allein unsere Entscheidung wem wir das „du“ anbieten und wem nicht. Wir Elben sind keine Götter. Doch zurück zu deiner Frage, es tut mir leid, aber...ich will nicht darüber sprechen. Ich war ein paar Monate auf Reisen und nun bin ich auf dem Weg in die Hauptstadt.“, Schloss Lexahnae seine Ausführung.

„Und was willst du dort? Oder ist das auch ein Geheimnis?“ Wollte Raihnar wissen.

„Nein, das nicht, ihr Menschen seid vielleicht ein neugieriger Haufen. Selbst Zwerge sind nicht annähernd so schlimm.“ Bemerkte der Elb augenzwinkernd und Raihnar antwortete mit einer tiefen Verbeugung.

„Bitte! Vergebt einem törichten, dummen Menschen wie Mir! Ich werde lernen, meine Neugier im Zaum zu halten und euch nicht länger damit belästigen.“

„Bei den Göttern, bist du albern.“ Sagte Lexahnae kopfschüttelnd, bevor er fortfuhr und Raihnar wie vorher Aron und Philis aufklärte was das Ziel seiner Reise war er schloss mit den Worten “und ich glaube, dort geht es drunter und drüber, wenn es überhaupt noch steht.“

„Ah! Ihr meint in der Nähe der Wachkaserne. Das kenne ich, das Essen und das Bier sollen vorzüglich sein. Ich hatte noch nie die Gelegenheit, da ich mich vor Arbeit nie retten kann, aber ich werde mich loseisen um es zu probieren, da ich weiß das es dir gehört. Ein Elb, der ein Gasthaus besitzt, man glaubt es nicht.“

„Schon seltsam, findest du nicht. Aber es ist das was ich wollte, es macht mir Freude.“ Schloss Lexahnae und beide schwiegen wieder. Sirrnan begann sich zu rühren und kämpfte sich gähnend aus der Tasche, er kletterte auf seinen Platz, Lexahnae’s linke Schulter.

„Na wieder wach?“ Fragte dieser den Drachen und kraulte ihn zwischen den Augen. Er erhielt ein Gurren als Antwort.
 

„Wir werden wohl bald ankommen.“ Stellte Raihnar fest, “es dämmert schon, und Zeit für das Essen müsste es auch sein.“ Er hielt prüfend seine Nase in die Luft und schnupperte.

„Ich gehe mal fragen, wann wir da sind und ob es einen kleinen Imbiss gibt.“ Raihnar begab sich auf die Suche nach dem ersten Maat.
 

Lexahnae vernahm eine leise Stimme in seinen Gedanken >Lord Lexahnae? < Dieser schloss überrascht seine Augen >Manniena? Was ist Passiert? <,

>ich kann leider nicht lange sprechen, da ihr noch sehr weit entfernt seid. Ich...wir sind in Sorge, ihr habt euch verspätet. <

>Ja, ich weiß und es tut mir leid, es dauert noch ein wenig ich habe den längeren Weg mit dem Schiff genommen. Ich möchte noch einen alten Freund besuchen, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe< erklärte er, verärgert darüber, das er sich nicht schon eher gemeldet hatte und Manniena und den anderen Sorgen bereitet hatte.

>Macht euch keine Vorwürfe, Ehrwürdiger. Wir wissen ja jetzt, dass ihr wohl auf seid. So kann ich Kumai beruhigen, er wollte euch schon suchen. <

Lexahnae rieb sich die Schläfen, lange würde er die Verbindung nicht mehr halten können.

>ja, tu das und keine Sorge ich bin bald zurück. <

>Der Freund, den ihr besuchen wollt, ist nicht zufällig Meister Dariel von den grünen Auen? Wenn er es ist, bestellt ihm schöne Grüße von mir, seine Lieferung ist da die kann er sich abholen. <

Lexahnae stöhnte als ihn eine Welle des Schmerzes durchzuckte. Manniena spürte das und fragte besorgt.

>Alles in Ordnung? <

>Ja< sagte der Elb gepresst, >Ich habe nur Kopfschmerzen von der Anstrengung, sei ohne Sorge das geht vorbei. Ich richte ihm deine Grüße aus, doch nun kann ich deine Verbindung nicht mehr länger aufrechterhalten. Leb Wohl<

>Lebt wohl, Ehrwürdiger. <

Die Verbindung wurde gelöst und Lexahnae sank mit dem Rücken an der Rehling nach unten und verharrte mit dem Kopf zwischen den Knien.
 

„He? Lexahnae ist alles in Ordnung?“ fragte Raihnar, der inzwischen zurückgekehrt war und eine Schüssel mit dampfendem Inhalt bei sich trug besorgt, der Elb stöhnte als er erwiderte:

„Es geht gleich wieder, ich habe nur Kopfschmerzen, das ist alles.“

„Das ist alles? Bei den Göttern, wenn du nicht von Natur aus weiß wärst, würde ich sagen du bist weiß wie ’ne Wand. Du siehst schlecht aus, hier iss dann geht es dir bestimmt besser und rühr dich nicht vom Fleck ich frage mal den Magier ob der was gegen Kopfschmerzen hat.“ Mit diesen Worten verließ er Lexahnae, dieser sah wie er zu Eric und Philis etwas sagte und danach weiterging. Die beiden gesellten sich zu dem Elb und setzten sich zu ihm.

„Wir sollen euch Gesellschaft leisten und darauf achten, das ihr auch etwas esst.“ Sagte Eric leise mit besorgtem Unterton.

„Ich danke euch“, antwortete Lexahnae und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und begann zu essen, es gab etwas das aussah wie Eintopf in dem ein paar Dinge herum schwammen, von dem Lexahnae gar nicht wissen wollte was es war.

Aber er war nicht wählerisch und so probierte er, es war ausgezeichnet.

Als er fertig war, hatte der hämmernde Schmerz schon ein wenig nachgelassen und er setzte sich aufrecht hin, die Beine überkreuz, die Finger ineinander verschränkt und die Augen halb geschlossen.

Kurze Zeit später kam Raihnar mit Aron zurück, er sah den Elb in dieser Haltung und fragte seinen Begleiter.

„Wisst ihr, was er da macht?“

„Er sammelt neue Kraft, nehme ich an.“

„Neue Kraft?“, Mischte sich Philis ein.

„Ja, das ist zwar eine alte Übung, aber sie funktioniert immer noch. Man befreit seinen Geist und begibt sich ganz tief in sein innerstes, dort wo die Quelle ist. Jeder besitzt eine solche Quelle, einen Punkt der Ruhe, der absoluten Stille, bei einigen ist sie größer bei anderen kleiner, aber jeder hat so einen Ort in sich. Jeder Magier ist auf der Suche nach diesem Punkt, nicht wenige brauchen ein ganzes Leben lang ihn zu Finden, manche finden ihn nie. Doch die Elben und anderen Naturvölker kennen ihren geheimen inneren Ort von Anfang an, dies sei der Grund für ihre Kraft, aber mein Meister hat gesagt man schöpft nur neue Kraft aus diesem Ort und keine Macht. Manchmal kommt es vor das jemand aus diesem Ruhepol seine Magie schöpfen kann, aber das ist sehr selten. Es ist einfach gesagt nur eine Entspannungsübung, nichts weiter.“ Schloss Aron seine Erklärung

„Aha, so ist das, na wenn’s funktioniert.“ Raihnar sah nicht so aus als hätte er es verstanden und blickte auf die immer größer werdende Hafenstadt, von wo aus sie ihre Reise in die Hauptstadt fortsetzen konnten. Sie würden sich Pferde besorgen und vielleicht ein Quartier für die Nacht. Sie wurden jäh aus ihren Gedanken gerissen als der erste Maat brüllte:

„Wir Legen in Kürze an bitte machen sie sich fertig und vergessen sie bitte nichts. Äh... danke.“

Die Matrosen kletterten in der Takelage herum, um einen Teil der Segel einzuholen. Langsam glitt die „Dragonheart“ in den Hafen von Tallson, wenig später verließen die ersten das Schiff.

„ Wir sind da also gehen wir.“ Meinte der Barde und an Lexahnae gewandt „geht es? Komm ich helfe dir.“ Er half dem Elben aufzustehen und stützte ihn als sie das Schiff verließen. Am Kai blieben sie stehen um auf die anderen zu warten, als sie es sahen die, schwarze Wolkenwand, welche sich langsam am Horizont entlang bewegte.

„So schwarze Wolken habe ich noch nie gesehen, was ist das?“ Fragte Eric, der jetzt auch, zusammen mit den anderen auf den immer schwärzer werdenden Horizont starrte.

„Ich habe keine Ahnung.“ Flüsterte Raihnar „aber das ist ein Zeichen für Unheil, davon bin ich überzeugt. Kommt lasst uns von hier verschwinden. Suchen wir uns ein Quartier damit Lexahnae sich ausruhen kann.“

Dieser lächelte müde, er hatte mehr Kraft gebraucht als er gedacht hatte. Dort würden sie auch etwas zu essen bekommen. Doch als sie sich abwandten, spürte es Lexahnae zum ersten mal, ein Gefühl von großem Hass, das von der Wolke ausging. Er erschrak als er dieses Gefühl erkannte, doch das wahr nicht möglich, das durfte nicht sein. Wenn er jedoch mit seiner Vermutung richtig lag, was er nicht zu hoffen wagte, dann würde die Welt nicht mehr so sein wie sie jetzt war. Doch darüber wollte er sich zu einem anderen Zeitpunkt Gedanken machen, jetzt war er zu erschöpft. Die Dunkelheit würde sowieso kommen, soviel war sicher und mit ihr etwas sehr, sehr böses.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tradon
2006-07-14T16:14:33+00:00 14.07.2006 18:14
hmmm, wann hast du das denn hier hochgeladen?
hab ich gar nt mitbekommen...

naja, direkt zum ersten weiß ich nichts zus agen (is ja shcon en weile her)
aber das zweite (ja ihr anderen - ich hab es schon) werd ich dann jetzt endlich lesen...
lad des doch auch hier hoch ^^

auf jeden Fall: weiter so, tolle Geschichte... (du weißt doch was ich darüber dneke)
und: ich freu mich auf unser Sefgual (wenn wir es denn jetzt bald mal machen *grins*)

bis dann, pat


Zurück