Chapter 1: Wenn einer eine Reise tut...
"I'm walking on sunshine, oho,... and im feeling good, hey!" "Wenn du schon singen musst, dann sing bitte etwas, das zur Situation passte, Xiao." Jin hatte schlechte Laune. Sie liefen nun seit mindestens 4 Stunden durch den Regen und mit jedem Tropfen sank Jins Laune nur noch tiefer, aber Xiaoyu störte das nicht. "Ach Jin, ich versuche doch nur, von der Situation abzulenken! Komm, sing doch mit!" "Wenn du über das Wetter singst, muss ich in den Himmel gucken, das lenkt überhaupt nicht ab, das regt mich nur auf... und das andere kannst du dir auch aus dem Kopf schlagen, ich singe nicht mit dir!" Doch selbst Jins harten Worte konnten Xiaoyu nicht stoppen, sie wusste, dass da nichts hinter war, dafür kannte sie ihn zu gut. "Dann singe ich halt was anderes: Es regnet, wenn es regnen will und regnet seinen Lauf und wenns genug geregnet hat dann hört es wiiieeeeder auf..." Der junge Japaner war mit seinem Latein am Ende und schlug die Hände über die Augen. "Jin? JIIIN?!? Hörst du mir zu? Ich habe spitzenmäßige neue Nachrichten. Eine Gute und eine Schlechte. Welche möchtest du zuerst hören?" "Die Gute." "Also, die Gute ist, ich habe eben ein Schild mit der Aufschrift "Landschulheim" gesehen." Das weckte wieder Jins Mut und er fragte mit einem kleinen Hoffnungsschimmer: "Und was ist die Schlechte?" "Die schlechte ist, dass das Schild genau in die andere Richtung zeigt..." Xiaoyu zuckte zusammen, als Jin sich mit vollem Schwung umdrehte. "Das sagst du jetzt erst?!? Wann hast du das Schild gelesen?" "Vor 5 Minuten... aber du hast mir ja nicht zugehört!" Jin seufzte. "Komm, lass uns zur nächsten Bushaltestelle gehen und von dort aus einen Bus zu diesem Heim nehmen." Jin wurde langsam müde von ihrem langen Marsch. Als Xiaoyu die Idee gehört hatte, zog sie Jin am Arm und rief aufgeregt: "Spitzenmäßige Idee! Guck mal, da hinten ist jemand, den können wir nach einer Bushaltestelle fragen... Hallo, Sie da!!! Können sie uns sagen, wo hier die nächste Bushaltestelle ist?!?" "Da müssen sie gar nicht so weit laufen , meine jungen Herrschaften, die ist direkt um die Ecke...", kaum hatte der alte Mann geantwortet, schon war das Mädchen verschwunden. "Xiaoyu, zieh doch nicht so... ich kann selber laufen! Hörst du mir überhaupt zu? Oh man..." Jin hatte es wirklich nicht leicht. Die kleine Chinesin zerrte ihn schon in den Bus. "Puuh, gerade noch geschaft. Mensch, du hättest dich ja auch etwas beeilen können, Jin! Wenigstens sind wir jetzt im Trockenen..." Jin seufzte. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, mit ihr zu diskutieren. "Ich guck mal, wo wir raus müssen..." Das war der letzte Satz, den er mit Xiaoyu im Bus wechselte. Doch in einer Sache musste Jin ihr zustimmen: Hauptsache trocken...
