Fanart: Die lange Nacht
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| LadyMillennium [Zeichner-Galerie] | Upload: 27.12.2010 11:02 |
| Dieses Leinwandbild habe ich für meinen Freund Gornadar dieses Jahr zu Weihnachten gemalt. Er ist ein großer Fan von Drachen und Harleys und was würde sich da eher anbieten als beide Themen zu verbinden? ;) Auf jeden Fall habe ich ihm dazu passend noch eine Geschichte geschrieben, die speziell auf diese Szene zugeschnitten ist. Würde mich freuen, wenn euch das Bild gefällt. Er hat sich sehr darüber gefreut. ^^ Die Farben sehen hier aber leider nicht mehr so schön aus wie in real... ärgerlich. :( +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Die lange Nacht Es war jener Morgen an dem der Himmel nicht wie gewohnt die Sonne zeigte. Die Nacht blieb länger und die Lichter wurden nicht gelöscht. Die Menschen vermuteten es wäre eine Laune der Natur und so gingen sie ihrer gewohnten Arbeit nach. Sie stiegen in ihre Autos, in die Busse und Züge oder machten sich zu Fuß auf den Weg. Nichts wurde hinterfragt. Der Alltag hatte alle viel zu sehr in seinen Fängen als dass sie gar mehr über die seltsame, lange Nacht nachdenken konnten. Doch Er durchschaute das seltsame Naturschauspiel, wusste um sein Geheimnis, das dem Rest verborgen blieb. Er würde heute nicht zu seiner gewohnten Arbeit im Industriegebiet der Stadt aufbrechen um vor acht Uhr noch mit den Kollegen zu schwätzen und dann den gewohnten Aufgaben nachzugehen, von denen er wusste, dass sie ihn auch heute nicht wirklich erfüllen würden. Nein. Auch würde ihn seine Nachbarschaft nicht sehen und wenn doch, so würde er sie nicht grüßen. Heute war der Tag, an dem er ans Ende der Welt fuhr, denn der Himmel, dessen Dunkelheit so vielfältig und doch simpel zu umschreiben war, hatte es ihm gezeigt. Schon lange hatte er gewartet, dass die Sonne hinter dem Horizont bleiben würde. Also trat er in den kleinen Hof, der zu seinem Haus gehörte und ging zu jenem großen Gegenstand, den er schon seit Jahrzehnten nicht mehr betrachtet hatte. Man hatte es ihm verboten. Seine Augen zuckten, bevor der Namenlose die Plane herunterriss und sich auf die Harley setzte. Grün schimmerte der Lack. Die Reifen waren sauber, kein Schmutz hatte sie jemals berührt. Seine Hände legte er nun vorne an den Lenker und ehe er losfuhr, öffnete er sein Haar und trat den Helm zur Seite. Ihn würde er nicht mehr brauchen. Wie der Teufel fuhr er über die dunklen Straßen quer durchs ganze Land. Ein bestimmtes Ziel hatte er nicht, aber seine Maschine kannte den Weg. Das laute Geräusch seiner Rocker C war der einzige Begleiter auf dieser Strecke. Das Wetter, so launisch und unausgeglichen es heute war, störte ihn nicht im Geringsten. An diesem Tag gab es etwas Wichtigeres. Es war nur heute zu erreichen und an keinem anderen Tag mehr. Nie mehr. Also beschleunigte er die Maschine und fuhr in den Nebel hinein, den noch nie jemand zuvor durchquert hatte. Kein Auto kam ihm entgegen, kein Tier huschte über den Weg. Es hätte ihn auch nicht gekümmert. Genauso wenig wie die Tatsache, dass dies eine Fahrt ohne Rückkehr war. Als sich die Straße verschlechterte, die Risse im Boden größer wurden und am Ende die Markierungsstreifen verschwanden, hielt er an. Die Harley brummte weiter. Der schwarze Drachen, der den Lack zierte, schimmerte kurz. Dann verklang das Brummen des Motors. Der Scheinwerfer erlosch für wenige Sekunden und entflammte dann neu in einem rötlichen Farbton. Weit ging sein Licht und der Namenlose erkannte das Ende der Straße. Ein gewaltiger Abhang, von dem er wusste, dass danach nichts mehr kommen würde und dessen Tiefe er nur erahnen konnte, offenbarte sich. Das Gras zu seinen Füßen war gräulich. Dann wandte er seinen Kopf und erblickte ein altes Schild. Es war so verwittert, dass man die Schrift nicht mehr lesen konnte. Doch das brauchte man auch nicht. Fahrer und Maschine wussten wo sie hier waren. An jenem Ort, an dem die Freiheit so groß war, dass sie beinahe in Einsamkeit, gar in Verzweiflung umschlug. Er stieg ab, seine Gedanken waren nun völlig leer. Er hatte sie alle während der langen Fahrt abgeschüttelt. Sämtliche Erinnerungen waren fort. Er blickte bis zum Ende des Abhangs und schaute dann gen Himmel. Überall war er dunkel und nächtlich verfinstert, doch dort hinten war er Rot. Blutrot und die Wolken fochten miteinander. Es verging keine Minute und das Rauschen des Windes wurde von einem unheilvollen Kreischen übertönt. Rauchig und aus der tiefsten Kehle, die es gab, brüllte es in das unheilvolle Tal hinab. Er schaute, ob er den Auslöser fand, doch er sah nur einpaar bewegende, schwarze Punkte vor dem roten Himmelszelt. Der Namenlose nickte. Wortlos trat er von seiner Maschine zurück, die makellos neben ihm stand. Es hob erneut ein gewaltiges Brüllen an. „Mach’s gut, meine Beste“, wisperte er und der Wind verschluckte die kurzen Worte fast vollkommen. Er wandte sich ab und ging die unheilvolle Straße wieder hinab. Ohne Motorrad, ohne noch einmal aufzusitzen. Stunden nachdem er verschwunden war, erlosch das Scheinwerferlicht der grünen Maschine und aus dem massiven Metall formte sich der Leib eines gewaltigen Ungetiers. Riesige Schwingen erhoben sich und die grüne Flugbestie mit den gelben Augen stieg in die Luft. Sie steuerte auf jenen Luftbereich zu, der über dem bergigen, unbekannten Abhang lag. Kein Metall haftete mehr an ihr, keine Drähte versorgten sie mit Strom – nur ein dichter Schuppenpanzer, der das rote Fleisch schützte. Angetrieben von Blut. In weiter Ferne, wo der Himmel immer noch purpurn gefärbt war, sah man eine Stadt. Dort lebte kein Mensch, doch sie war von vielen anderen Bestien umkreist. Kreaturen, die heute bis ans Ende der Welt geeilt waren um ihre wahre Gestalt anzunehmen, um frei zu sein. An diesem Tag, der ewigen Nacht… by LadyMillennium +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ |
Themen: Fantasie, Drachen Stile: Acryl, Fineliner |
| Beschwerde |
Kommentare (3)
Von: Haruka666
22.02.2011 21:51
Ich finde es richtig derb, dass dieses tolle Bild so wenig Beachtung bekommt, daher muss ich nochmal was schreiben. Dir ist hiermit wirklich ein ganz unglaubliches und atmosphäries Werk gelungen, es sieht aus wie eins dieser Fantasy-Kalender-Bilder, wenn du verstehst, was ich meine. Ich hoffe, es hat einen Ehrenplatz beim Marcbart bekommen!
Dieses Bild ist echt Badass....
Cool.^^
Gez. Oogie-Boogie
Cool.^^
Gez. Oogie-Boogie
Von: Haruka666
27.12.2010 15:26
Das Bild ist wirklich meisterhaft und die Geschichte, die du dazu geschrieben hast, ergänzt dieses epische Werk einfach perfekt! Exzellente Coloration und eine richtig düstere Atmosphäre! Die Harley und der Drache sehen hervorragend aus und das Schild ist die perfekte Ergänzung für diese Szenerie. :D
