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Fanart

Angel-chan   [Zeichner-Galerie] Upload: 08.01.2022 19:31
Für vallendraels Wettbewerb

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Beim Durchlesen der Wettbewerbsbeschreibung kam mir sofort eine Idee. Ich hab in der Bibliothek meiner Großmutter einige alte Bücher mit Zeichnungen von Pflanzen gefunden. So etwas wollte ich auch schaffen, nur mit mehreren Stadien einer Pflanze in einem Bild.

Löwenzahn hat mir dafür als Pflanze am besten gefallen.
Zum einen hatten unsere Nachbarn als ich ein Kind war, eine große, ungenutzte Wiese, auf der massenhaft Löwenzahn blühte. Auf den habe ich mich jedes Jahr gefreut, denn wir Kinder haben die jungen Blüten eingesammelt und dann wurde er zu Honig verarbeitet. (Der ist übrigens total lecker!) Einen Teil haben wir aber für das nächste Jahr stehen lassen und als dann die Pusteblumen da waren, sind wir wieder auf die Wiese und hatten sehr viel Spaß die kleinen Schirmchen zu verteilen.

Zum anderen hat er, meiner Meinung nach, einer der interessantesten Entwicklungen.
Aus dem Samen (Vergangenheit) wächst eine Pflanze heran. Sie bekommt zackige Blätter und eine junge, gelbe Blüte formt und öffnet sich (Gegenwart). Dann schließt sie sich wieder und verwandelt sich in eine Pusteblume. Und mit dem Davonfliegen der kleinen Schirmchen ist der Startschuss für die nächste Generation gesetzt (Zukunft).
Schon erstaunlich, welch einfachen aber dennoch komplexen Dinge sich die Natur ausdenkt.

Außerdem - um noch einmal das Thema Leben aufzugreifen - dient Löwenzahn nicht nur als Honig für den Menschen als Nahrung. Aus ihm kann man unter anderem auch Tee oder Salat machen. Und als Wiesen- und Weidepflanze wird er bevorzugt von Kühen gefressen, die ja (neben Schwein und Geflügel) am meisten auf unseren Tellern landen. Vermutlich weiß der Löwenzahn gar nicht, dass wir so viel Nutzen von ihm haben.

Da ich für den WB im Stil der alten Zeichnungen bleiben wollte, habe ich zum Bleistift und meinen geliebten Buntstiften gegriffen. Und als Referenz hab ich mir verschiedene Fotos und Zeichnungen angeschaut.
Das Malen war eigentlich einfacher als gedacht. Die Blätter malen sich ein bisschen wie schiefe, kleine Tannenbäume und die lange Wurzel mit den kleinen Härchen ist ziemlich lustig.
Beim Einscannen ist ein wenig Farbe verloren gegangen. Das habe ich digital nachbearbeitet und auch den "alten" Hintergrund hinzugefügt.

Insgesamt war es wieder ein schöner Wettbewerb und ich glaube ich werde demnächst noch ein paar andere Pflanzen zeichnen. Das macht Spaß :)
Themen:
Pflanzen

Stile:
Buntstifte

Charaktere:
Sonstige Blume

Zeit:
Ein Nachmittag

Musik:
Agnes Obel - The Curse

Buntstiftspitzer:
Den muss ich unbedingt mal wieder ausleeren

Beschwerde
Dieses Bild nimmt an 1 Wettbewerb teil.


Kommentare (3)

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Von:  vallendrael
2022-01-24T20:43:59+00:00 24.01.2022 21:43
Die Idee ist echt gut. :D Ich mag vor allem auch deine lange Beschreibung zu dem Bild, das gibt dem Ganzen noch etwas mehr Leben als das Bild alleine, danke dafür. ;) Die Geschichte, wie ihr Honig aus den Löwenzahnblüten gemacht habt (irgendwie sehr warm und heimelich), und die Tatsache, dass Rinder ihn bevorzugt fressen, gibt dem ganzen noch zusätzliche Lebendigkeit. A propos Honig, für Bienen und andere Insekten ist der Löwenzahn damit natürlich auch Lebensspender - so wie andere Pflanzen natürlich auch. Auch ist es dahingehend schön, dass du die Wurzeln mit abgebildet hast, denn ohne sie könnte die Pflanze ja nicht leben und gewissermaßen sind die sonst verborgenen Elemente der Pflanze irgendwo für mich auch ein Griff in die Vergangenheit, weil sie tief in der Erde stecken und nur durch etwas Graben ans Tageslicht gebracht werden können.
Es kommt ja wirklich vor, dass eine Löwenzahnpflanze mehrere Stadien gleichzeitig an Blütenstand trägt, insofern auch neben dem Prozess eine sehr lebensnahe Darstellung. Und was mir hieran auch gefällt ist, dass man das ganze ja auch als Zyklus sehen könnte, denn wie du angedeutet hast, aus dem Samen wächst wieder eine neue Pflanze, also könnte auch der Samen als Ausblick auf die Zukunft gesehen werden, womit die Pusteblume die Gegenwart und die Blüte die Vergangenheit wäre. Genauso kann man aber auch die Pusteblume als Vergangenheit des Samens sehen und die gelbe Blüte als seine Zukunft. Je nachdem, an welchem Schritt man sich einschaltet, gibt es immer ein Weiterbestehen. :)
Die Zwischenstadien, die du zwischen den einzelnen "Blütenständen" eingebaut hast, verdeutlichen den Übergang nochmal. :D Was auch dahin gedeutet werden kann, dass das Leben eben nicht als diskrete Abstufung von drei getrennten Zuständen Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft ist, sondern dass es immer Übergangsstadien gibt, die durchlaufen werden.
Vom Zeichnerischen mag ich es gerne, wie du die Pusteblume dargestellt hast. Die einzelnen Striche, die die einzelnen Samenstände darstellen, aber dass man dadurch trotzdem noch den Rest vom Stängel und dem, äh, Stempel? sieht, an dem sie befestigt sind. :) Und die Maserung an der Wurzel ist dir gut gelungen mit den verschiedenen Strichen, es sieht beinahe wie Rinde aus und damit auch wieder realistisch. Etwas schade finde ich die Striche auf den Blättern, die nicht in dieselbe Richtung gehen wie die Adern der Pflanze, das gibt dem Bild etwas chaotisches. Aber die Mühe, die du dir mit den einzelnen Blütenblättern gemacht hast, gleicht das schon gewissermaßen wieder aus. Es ist zwar irgendwo logisch, aber dennoch finde ich es gut, dass du unterschiedlich große Blätter vom Löwenzahn eingebaut hast. :D Wenn eins von ihnen braun gewesen wäre, hätte man damit auch begründen können, dass auch in ihnen ein Prozess enthalten ist, das kleine links der Start, das große der Lebenshöhepunkt und das braune das Ende. Wobei ich gar nicht weiß, ob Löwenzahnblätter wirklich braun werden, irgendwie habe ich das Ende im Herbst von ihnen gar nicht so im Kopf. :O
Der "alte" Hintergrund gibt dem Bild wirklich den Eindruck, in einem Bilderband zur Bestimmung von Pflanzen abgebildet zu sein, das schon viele Generationen konsultiert wurde. Insofern nimmt es zwar der Pflanze gewissermaßen das Leben, weil sie dadurch eher als Abbildung zu erahnen ist, gibt dem ganzen aber noch eine Meta-Lebenskomponente.
Freut mich, dass mein Wettbewerb dich dazu animiert hat und es dir so viel Spaß gemacht hat, dass du eventuell noch andere Pflanzenbilder malen möchtest. :D
Antwort von:  Angel-chan
25.01.2022 09:45
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Du hast das wirklich wunderbar interpretiert! :D
Stimmt, an den Anhaltspunkt mit den Bienen und andere Insekten habe ich in diesem Moment gar nicht gedacht. An so einer einzelnen kleinen Pflanze hängt einfach so viel dran.
Wenn die Blätter vom Löwenzahn verwelken, verfärben sie sich übrigens eigentlich kaum, sondern werden immer schmaler und zackiger, bis sie verschwinden (oder in die Erde platt getreten werden, weil Kühe auf der Weide sind). Das hatte ich vorher auch nicht gewusst.
Auf dem Bild sind die Adern leider wirklich etwas chaotisch. Ich habe mich ein wenige schwer getan, das hinzubekommen. Und dann war auch irgendwann die Geduld vorbei ^^" Mittlerweile habe ich da eine ganz gute Technik entwickelt :)
Antwort von:  vallendrael
30.01.2022 18:39
Aber gerne doch.^^
Ah, das mit den Blättern, die immer kleiner werden, wusste ich tatsächlich nicht. :O Eine interessante Eigenschaft.
Cool, dass du mittelerweile eine Technik für die Adern entwickeln konntest. :D Aber das mit der Geduld versteh ich, am Ende will man manchmal das Bild einfach nur noch fertig haben. ^^°
Von:  Nudelchen
2022-01-09T18:53:59+00:00 09.01.2022 19:53
Das ist ein wirklich sehr schönes Bild. Deine Idee mit dem Zyklus eines Löwenzahns in einer einzigen Pflanze finde ich sehr kreativ und sie gefällt mir persönlich echt gut.
Der Löwenzahn in seinen verschiedenen Stadien ist auch richtig schön gezeichnet und koloriert. ^^
Antwort von:  Angel-chan
09.01.2022 22:56
Danke :)