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Warum ich nicht mehr zeichne ... *dramatische Pause* Gelaber, Jammerei, zeichnen

Autor: Platan

ACHTUNG:
Jammerei, Mimimi und Selbstmitleid im Anflug. Du wurdest gewarnt!



Ich habe schon immer gerne gezeichnet, seit ich ganz klein war. Eine ganze Wandseite in der Küche damals gehörte allein meinen Zeichnungen, so viel habe ich gemalt und gemalt. Ordner voller Bilder. Als ich dann auch noch den Mangastil für mich entdeckte, war ich vollkommen Feuer und Flamme.
Inzwischen zeichne ich aber gar nicht mehr.

Was ist passiert?

Kurz gesagt: Ich wurde älter und etwas besser in dem, was ich liebte (letztendlich war ich nie gut in dem, was ich tat). Und entdeckte das Internet.
Irgendwann realisierte ich, dass meine Bilder gar nicht so toll waren, wie Eltern und Freunde es mir stets begeistert sagten. Angefangen von Anatomie bis hin zur Koloration, meine Zeichnungen hatten haufenweise Fehler. Vor allem im Vergleich zu anderen Hobby-Künstlern im Internet.
Ich weiß, was der eine oder andere jetzt denken wird. Man darf sich nicht mit anderen vergleichen, denn das kann nur böse enden. Wir tun es trotzdem alle.
Ich wollte besser werden. "Richtig" zeichnen und tolle Bilder erschaffen, die der Vorstellung aus meinem Kopf gerecht werden. Leider gelang mir dieses Vorhaben nicht wirklich. Neben dem Zeichnen hatte ich auch noch zig andere Hobbys, denen ich leidenschaftlich gerne nachging, weshalb es vorkommen konnte, dass ich mal Wochen oder gar Monate kein neues Bild hervorbrachte.
Ohne die tägliche Übung ist es schwer, besser zu werden. Zwar machte ich kleine Fortschritte, doch das war mir einfach nicht genug. Bald kam ich an dem Punkt, an dem ich nur noch all die Fehler in meinen Bildern sah und verzweifelte, weil sie nicht so werden wollten, wie sie in meinem Kopf aussahen. Manchmal bin ich sogar heulend am Schreibtisch zusammengebrochen deswegen.
Also habe ich mich bald nur noch dann zum Zeichnen gezwungen, wenn es besondere Anlässe gab, wie z.B. Geburtstage. Hin und wieder machte es mir sogar durchaus Spaß, aber die Fehler machten es mir dennoch schwer, meine Werke richtig zu lieben. Meistens war ich einfach nur froh, wenn "ich es hinter mir hatte". Diese extreme Anspannung beim Zeichnen nahm mir so sehr die Freude an dem Hobby, dass ich jetzt gar nicht mehr zeichne. Schon die Vorstellung, nur etwas mit Bleistift herumzukritzeln, behagt mir überhaupt nicht.
Und wenn ich manche Kommentare unter Bildern von Zeichnern lese, Austausch zwischen Profis sozusagen, wo wunderschöne Bilder kritisiert werden, weil irgendein Schatten "zu hart" oder der Lichteinfall unrealistisch ist und all solche Sachen, obwohl das Werk an sich so viel ausstrahlt und ein Augenschmaus ist, ist es kein Wunder, dass ich selbst nicht mehr zeichnen mag.
Vielleicht hat mir von Anfang an die richtige Leidenschaft dafür gefehlt. Es ist jedenfalls schade. Ich vermisse die Zeit, in der ich unbeschwert vor mich hin gezeichnet habe und stolz war, auch wenn die Bilder voller Fehler gewesen waren. Leider kann ich dieses Denken, das Wissen, wie etwas "richtig" auszusehen hat, nicht mehr abstellen, egal wie sehr mir das kreative Schaffen fehlt.
Der Spaß daran ist komplett verschwunden.


Jammer-Blog, Ende.

Danke, falls jemand bis hierhin gelesen hat (Langeweile? XD). Hoffentlich fühlt sich nicht wieder jemand angegriffen, weil ich die Kommentarfunktion ausstelle, denn ich kann nicht mit Diskussionen. Ich will nur meinen Müll manchmal irgendwo abladen. Sorry. :,D



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