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Subkulturen allgemein, oder "Von künstlichen Grenzen und Gruppenzugehörigkeit" Individualität, Plastikabdeckung, Subkulturen, Trve und so

Autor:  Hauskater
Update 2011:

Habe gerade noch diesen alten Eintrag endteckt und festgestellt, dass er eigentlich das ideale Vorwort für die geplante Reihe über Subkulturen ist. Den ersten Eintrag gibt es ja schon seit einiger Zeit, die nächsten Folgen dann wahrscheinlich nach der schriftlichen Prüfung. Darum so lange als kleines Zeichen, dass ich das Thema nicht vergessen habe nochmal eine überarbeitete Version der Einlietung:

Je mehr ich drüber nachdenke, desto weniger verstehe ich die Menschen. Individualität wird als höchstes gut deklariert (großteils zu recht wie ich finde). Jeder soll ich frei entfalten können, jeder soll die Möglichkeit haben sich selbst zu finden. So weit ja schön und gut. Nur stellt sich mir immer mehr die Frage: Warum tut es niemand? Warum nutzt niemand seine Freiheit aus? Und vor allem: Warum bezeichnet sich jeder als individuell ohne es wirklich zu sein?

Okay, gehen wir mal etwas geordneter vor. Denn ich sehe schon wie nun zig altkluge Besserwisser/Gutmenschen/Idealisten kommen und mir wieder erzählen werden das jeder Mensch einzigartig ist und es ihn nur einmal gibt.
Schön und gut, aber wieso kann ich dann das Verhalten der meisten Menschen perfekt vorhersagen, auch ohne sie persönlich zu kennen. Die Unterschiede können also so groß nicht sein, oder? Es gehört noch nicht Mal groß Menschenkenntnis dazu. Der Großteil der Leute, speziell jene die sich als normal bezeichnen, handeln stets nach Political Correctness. Egal wie dumm dieses Verhalten in der jewieligen Situation auch ist.
Der typische Nonkonformist wird das genaue Gegenteil tun. Damit hat man die meisten Leute schon abgedeckt. Sicher, es gibt auch in diesen Gruppen immer feine Abstufungen, aber dennoch wird man diese auch wieder in wunderbare Gruppen, geordnet nach Häufigkeit, aufteilen können.
Klingt einfach. Zu einfach werden die Meisten sagen. Mag sein. Na und? Dadurch stimmt es trotzdem nicht wneiger.
Und als wäre das nicht genug, geben einem die Leute sogar noch Definitionen an die Hand, in die sie sich soweit wie möglich reinpressen. Sie machen sich noch vorhersehbarer, passen sich weiteren Grundmustern an.
Der Eine oder Andere wird sicher schon wissen wovon ich hier rede. Richtig, ich spreche von Subkulturen. Egal ob es nun um Gothics, Visuals, Metaler, Punks, Rechte, Otakus/Anime-Manga Fans, Cosplayer, Scientologen, Zeugen Jehovas oder Tierschützer geht.
Und schon wieder sehe ich die Beleidigungen auf mich herab hageln, wie ich es wagen kann Punks und Rechte in einen Topf zu werfen, Metaler nicht in 80 Unterkategorien unterteilen und auch noch religiöse Gruppen/Sekten hier mit in den Topf werfe.
Diejenigen übersehen leider wieder Mal was ich sagen will. Die Political Correctness greift wieder um sich, ohne sich mit dem Thema beschäftigt zu haben.
Tatsache ist aber nun Mal, das diese Gruppen sich in ihren Strukturen extrem gleichen. Ganz einfach deswegen, weil sich diese Gruppen definieren. Definieren heißt, Grenzen setzen, sich festlegen. Sagen was dazu gehört und was nicht, kurz: ein- und ausgrenzen. Diese Grenzen mögen sich wandeln und überarbeiten lassen, aber dennoch sind es Grenzen in die die Leute sich pressen. Gothic ist nur, wer mindestens so und so viel Prozent schwarz trägt (oder mittlerweile Alternativ auch Neonfarben und Schweißerbrillen), so und so begeistert vom Tod ist und mindestens eine der Musikrichtungen aus einer bestimmten Liste hört. Die Varianten für alle anderen Gruppen spare ich mir.
Jetzt werden wieder jene Leute kommen, die meinen sie wären Gothics, ohne aber eine Faszination vom Tod oder dem Dunklen zu haben und die auch keine Musik aus den Bereichen hören. Schön und gut. Aber warum nennt ihr euch dann Gothics? Was habt ihr denn noch zu tun mit dieser Bewegung. Nur weil ihr etwas mehr Schwarz tragt als die Anderen in der Schule?
Nein, ich will hier keine Diskussion losbrechen was nun True Gothic, Metal Punk oder sonstwas ist. Ich verweise nur auf die Definitionen, die Grenzen und wo sie eben nicht passen. Und was eigentlich jene Gruppendefinitionen und -zugehörigkeiten bedeuten.
Worauf ich wirklich hinaus will ist: Wieso presst man sich in diese Gruppen? Metaler, Emos und Gothics mögen sich für große Individualisten halten. Aber wie können sie es sein, wenn sie sich freiwillig (wenn auch nicht immer bewusst) in Kategorien pressen lassen, sich einen Stempel aufdrücken und sich dann szene-typisch Verhalten? Wo bleibt da die Individualität?

Oftmals scheint beim Eintritt in eine Subkultur das kritische Denken zu verschwinden. Muss man es vorne abgeben, oder wie kommt das? Leute die gestern noch Vernünftig waren, mit denen man reden und argumentieren konnte, deklarieren sich heute als Yaoi Fangirly und schon scheint all das was gestern war vergessen zu sein. Man idealisiert, biegt Dinge solange zurecht bis sie ins neue Weltbild passen und argumentiert dann nur noch auf begrenzte Art. Wenn alle Argumente nichts mehr bringen dann weicht man aus auf Polemik a la "Du musst es dir ja nicht anschauen!", "Lass mich doch!" oder "Du bist so intolerant!" Warum? Nur weil ich frage was Zwangsverschwulung bringt?
Natürlich kann man Yaoi Fangirly auch durch Rechtsradikale oder die Antifa ersetzen. Das Prinzip bleibt das Gleiche.
Gut, bringt mir nun wenig, dadurch hassen mich jetzt alle genannten Gruppen. *shrug* Mir auch egal.
Ich will einfach nur auf folgende Frage hinaus: Warum? Warum begrenzt man sich künstlich? Warum presst man sich in Konzepte und unterwirft sich Konventionen die manchmal weniger als gar keinen Sinn machen? Nur um nicht allein dazustehen? Super, ich opfere mich, um Teil von etwas Anderem sein zu können? Wer das unbedingt will, okay, ich werde niemanden aufhalten. Freie Entfaltung aber sieht nun einmal anders aus.
Warum also tun so viele Leute genau das nicht? Um jemanden zu haben mit dem man sich austauschen kann? Was macht Gedankenaustausch denn für einen Sinn, wenn er sich auf ein paar Themen beschränkt? Und wie sinnvoll ist ein Austausch von identischen Dingen?
Um zu zeigen wie Alternativ man denn ist? Wie Alternativ kann man sein, wenn man sich wieder einer großen Gruppe anschließt?

Zu guter Letzt möchte ich noch auf einen Sonderfall zu sprechen kommen, genauer gesagt auf zwei.

Erstens jene Leute die darauf beharren sie wären ja ach-so-individuell, sie würden ja keiner Gruppe angehören. Aber gleichzeitig jedes Klischee eines Goths, Mexxler oder Christen erfüllen. Diese Leute mögen noch so sehr leugnen Teil einer Subkultur zu sein. Aber wenn sie die Definition erfüllen, so sind sie es dennoch. Ein geisteskranker Psychopath wird auch nicht plötzlich normal, nur weil er sich nicht verrückt hält. Ein Kreis mag noch oft sagen dass er kein Kreis ist, Wenn er rund ist und alle Punkte am Rande gleich weit vom Mittelpunkt entfernt sind, so ist es dennoch ein Kreis. Auch wenn er vielleicht rot ist, statt weiß wie die meisten anderen Kreise.
Wieso kann man nicht anerkennen was man ist? Wieso sich vom Gegenteil überzeugen? Individueller macht das nicht wirklich. Es zeugt sogar eher von Charakter wenn dazu stehen kann.

Zweite Gruppe ist eng damit verwandt. Jene Leute, die sagen sie lassen sich in keine Schublade einordnen. An sich ja sehr löblich, man mag davon ausgehen das jene tatsächlich individuell sein wollen. Nur leider ist dem nicht wirklich so. Jene Gruppe der Schubladenlosen scheint mittlerweile eine eigene Gruppe zu bilden, mit festen Konventionen. Wehe du trägst zu viel schwarz, hörst zu viel von der Musikrichtung xyz und schon gehörst du nicht mehr dazu. Selbes Prinzip, andere Herangehensweise. Auch hier begrenzt man sich künstlich. Ob man nun einem Trend folgt, oder aus Prinzip alles verteufelt was mit diesem Trend zu tun hat, auch wenn man es gestern noch gut fand, Beides ist gleich schlimm.

Also frage ich noch einmal: Wieso tun wir uns so etwas an? Wieso können Menschen nicht ohne diese Kategorien leben und das gut finden, nicht mögen, anziehen und nicht anziehen was sie wollen? Wieso können wir einengende Definitionen nicht hinter uns lassen?

(Mal sehen ob sich wer die Mühe gemacht hat bisher zu lesen. Ich wage zu behaupten das viele Leute nur lesen bis zur ersten Kritik um sich dann gleich auf mich zu stürzen. Andere werden es nicht lesen weil es zu lang ist und mittendrin abbrechen. Wer trotzdem bis hierher durchgelesen hat: ich wäre dankbar über eine Rückmeldung. Und sei es nur ein "Ich hab's zu Ende gelesen!" damit ich weiß, dass ich das hier nicht ganz umsonst geschrieben habe. Lieber wäre mir natürlich wenn jemand auch noch was zum Thema schreiben würde, aber das erwarte ich hier schon gar nicht mehr. Mir reicht es, wenn vielleicht ein oder zwei Leute einen kleinen Denkanstoß bekommen und beginnen sich zu hinterfragen...)

Der eingeklammerte Teil war das eigentliche Ende. Mittlerwiele weiß ich, dass einige Leute bis zum Shcluß lesen werden und es vorher auch Einige getan haben. Dennoch wollte ich nicht den ganzen Teil rausnehmen und so alles verfälschen. Nur weil er nicht mehr aktuell ist, heißt dass nicht, dass er es vorher nicht doch war. Darum zeige ich lieber an, dass er nicht mehr zum Eintrag in dieser Form gehört. Und nun schauen wir uns diese Subkulturen mal im einzeonen an (neue Einträge werde hier jeweils später eingefügt):

hier[url]Gothic
Datum: 22.12.2008 14:30
Puhh, ich habs bis zum Ende geschafft... mein Hirn will mir noch keine rechte Antwort auf dein Gesagtes geben, aber irgendwie haste doch recht mit dem, was du geschrieben hast.

Das einzige, was mir gerade so spontan dazu einfällt... gab es nicht schon immer das Gruppendenken? Oder anders gefragt: wann gab es das jemals nicht? Mir fallen keine Beispiele ein... Menschen denken eben meist in Kategorien (z.B. es gibt nur gut und schlecht und nichts dazwischen)... spontan fällt mir auch noch dazu ein "Nur gemeinsam ist man stark", "einer alleine kann sowieso nichts ändern".... was ich damit sagen will? Keine Ahnung, da muss ich mein Hirn nochmal später fragen.....
"Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger"
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Datum: 22.12.2008 14:37
Wow, das kam unerwartet schnell. Noch nit mal ne halbe Stunde später...^^

> Das einzige, was mir gerade so spontan dazu einfällt... gab es nicht schon immer das Gruppendenken? Oder anders gefragt: wann gab es das jemals nicht? Mir fallen keine Beispiele ein... Menschen denken eben meist in Kategorien (z.B. es gibt nur gut und schlecht und nichts dazwischen)...

Damit hast du durchaus recht. Nur waren es früher eher Gruppen die auf Nationalitäten, Regionen oder Glaubensgemeinschaften beruhten. Mittlerweile ist das oft eher zweitrangig und der Musik- und Kleidungsstil sind dominant...
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"What if it was dinnertime?" asked Coraline. "Wouldn't you want to be called then?" - "Of course," said the cat. "but a simple cry of "Dinner!" would do nicely. See? No need for names." Neil Gaiman ~ Coraline
Datum: 22.12.2008 15:32
Naja, für mich kein wirklicher Unterschied... ich weiß gar nicht, wie ich das, was ich denke in Worte fassen soll... der Mensch ist ein Wesen, das soziale Strukturen braucht. Habe da eine ganz passende Internetseite gefunden, aus der ich mal eben zitieren will:
"Mit GRUPPENZWANG (oder GRUPPENEFFEKT) wird der Trieb bezeichnet, nicht selbständig Wege zur Lösung aller derjenigen Fragen zu suchen, die mit unserem Menschsein wo auch immer zu tun haben, sondern sich nach anderen zu richten. Was alle machen, kann doch einfach nicht falsch sein! Und dazu kommt, daß wir Menschen wohl auch von Natur aus keine Einsiedler und Einzelkämpfer sind: Wir brauchen einfach andere Menschen und das funktioniert nur, wenn wir zumindest irgendwie mit den anderen zusammen passen. Was alle tun, ist allerdings längst keine Garantie, daß es auch vernünftig ist."

Denke dieser Absatz trifft es ganz gut und das für alle von dir angesprochenen Kreise. Es ist eben auch eine Definitionssache, wie weit man sich in diesen Gruppen bewegen kann. Aber meiner Meinung nach ist es unmöglich Gruppenzugehörigkeiten ganz abzuschaffen.
"Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger"
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Datum: 22.12.2008 16:10
> Was alle machen, kann doch einfach nicht falsch sein!

Darum haben wir auch all die Raucher, Kiffer, Junkies, Talk Show Idioten mit Vaterschaftstests, etc...^^

> Und dazu kommt, daß wir Menschen wohl auch von Natur aus keine Einsiedler und Einzelkämpfer sind: Wir brauchen einfach andere Menschen und das funktioniert nur, wenn wir zumindest irgendwie mit den anderen zusammen passen. Was alle tun, ist allerdings längst keine Garantie, daß es auch vernünftig ist."
> Denke dieser Absatz trifft es ganz gut und das für alle von dir angesprochenen Kreise.

Ich sage ja auch nicht, dass es falsch ist sich auf Andere zu verlassen. Aber diese ganzen, künstlichen Gruppen unterteilungen, die sind für mich das Problem. Ohne diese ganzen Unterteilungem, wnen sich jeder nur als Mensch sehen würde, wären wir einfach besser dran.

> Aber meiner Meinung nach ist es unmöglich Gruppenzugehörigkeiten ganz abzuschaffen.

Ist es? Warum?
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"What if it was dinnertime?" asked Coraline. "Wouldn't you want to be called then?" - "Of course," said the cat. "but a simple cry of "Dinner!" would do nicely. See? No need for names." Neil Gaiman ~ Coraline
Datum: 22.12.2008 16:34
> Darum haben wir auch all die Raucher, Kiffer, Junkies, Talk Show Idioten mit Vaterschaftstests, etc...^^

Sicher, aber zeigt das nicht eine gewisse Struktur, die die Gesellschaft heutzutage (leider) hat?

> Ich sage ja auch nicht, dass es falsch ist sich auf Andere zu verlassen. Aber diese ganzen, künstlichen Gruppen unterteilungen, die sind für mich das Problem. Ohne diese ganzen Unterteilungem, wnen sich jeder nur als Mensch sehen würde, wären wir einfach besser dran.

Ich glaube in dem Punkt reden wir aneinander vorbei. Ich denke diese Einteillungen in Gruppen sind ein wesentlicher Bestandteil der Menschheit. Ich denke, dass das Problem, was dadurch existiert, die Ausgrenzung derer ist, die nicht in diese Gruppe reinpassen. Das finde ich auch nicht gut und ich denke da spielen dann wieder Sachen wie Toleranz etc. eine wichtige Rolle. Aber ich denke jeder Mensch lässt sich auf Grund seiner Persönlichkeit und seines Verhaltens in gewisse Gruppen stecken, sei es Aussehen, Hobbies etc...

> Ist es? Warum?

Ich denke der Mensch würde ziemlich orientierungslos sein, auch wenn ich nicht wirklich begründen kann, wieso ich das denke. Wie würde dein Leben denn ohne aussehen?

"Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger"
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Datum: 22.12.2008 19:38
"Ein Geisteskranker Psychopath wird auch nicht plötzlich normal, nur weil er sich nicht verrückt hält."

Doch, für mich schon. Irgendwie. Für micht ergibt das Sinn. Wollte auch nur mal spammen, weil mir langweilig ist.
Und ich hab vergessen, wie man zitiert. Tragisch. Obwohl ich jetzt sehe, dass es unter dem Beitrag einen "Qupte"-Button gibt, aber dafür ist es nun wirklich zu spät.

Öhm ja.
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Datum: 22.12.2008 20:28
Schöner Text, der zum Nachdenken anregt! Zum Inhalt kann ich nur sagen: endlich spricht es hier mal jemand aus! ENDLICH! Und ich dachte schon, ich sei die einzige, die so denkt!

Ich kann ja verstehen, wenn jemand wirklich am Glauben festhält, und das nicht nur, weil er einer Gruppe zugehören will, aber es gibt tatsächlich Menschen, die von sich behaupten, sie seien (z.B.) Christen ohne überhaupt die Bedeutung des Wortes zu kennen...

Ich persönlich kenne Menschen, die sich als "Russen" bezeichnen, obwohl sie in Deutschland geboren wurden, obwohl sie kaum noch Russisch sprechen... und das auch nur, weil die Eltern aus Russland kommen. Ich mein, was soll das denn??? Fühlt er sich "cooler" dadurch, wenn er behauptet etwas anderes zu sein, als er eigentlich ist?!

So was kann ich echt nicht verstehen. Ich frage mich auch immer wieder, warum Menschen nicht einfach "akzeptieren" können, dass sie etwas NICHT sind, was sie vorgeben zu sein...

Boah, Mensch, ich rege mich jetzt voll auf. XD Danke für den Text!

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Datum: 22.12.2008 21:07
Ich frage mich gerade, ob es ein bestimmtes Ereignis gab, das dich dazu gebracht hat, diesen Text zu schreiben. Klar ist das ein Thema, das man des öfteren streift, wenn man in der heutigen Zeit die Gesellschaft betrachtet. - Aber Ursache und Grund ist nicht das gleiche. Hat dich jemand aufgeregt oder so etwas in der Art?

Ein Vorredner weiter oben nannte, dass es diese Gruppierungen schon immer gegeben hat. Sei es nun Glauben, Hautfarbe, Beruf... irgendwas.
Andererseits habe ich leicht das Gefühl, dass du vielleicht eher die modernen Szenen in der aktuellen Jugenkultur meinst.
(Kann mich auch täuschen.)

Allgemiin ein schwieriges Thema, wie auch immer geartet, die Intention dahinter steckt.
DIe Frage nach dem Warum ist nicht eindeutig zu beantworten - vielleicht ist die Antwort aber auch ganz simpel:
Weil es einfach menschlich ist?
Falls das zutrifft, ist die Antwort eine Frage.

Viele Menschen haben Angst vor dem Alleinsein. Und die wenigsten gehen alleine ihren Weg. Weil sie nicht allein sein wollen. Dies zeigt sich in vielen Lebensbereichen, die Szenewelt ist nur einer davon.

- Sieh dir nur allein deine Umfrage in seinem Steckbrief an. Ich habe sie vorhin gesehen. Allein, wenn man irgendetwas davon anklickt, weil man sich zu diesen oder jenen Glaubensinhalten hingezogen fühlt, ordnet man sich wieder einer "Gruppe" (in dem Fall dem jeweiligen Glauben) zu.


PS: Ich lese immer alles. Ich sag nur nicht immer was dazu xD
.:~ I'M JUST THE WAY THE DOCTOR MADE ME ~:.
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Datum: 23.12.2008 09:03
> Ich frage mich gerade, ob es ein bestimmtes Ereignis gab, das dich dazu gebracht hat, diesen Text zu schreiben.

Nein, nur allgemeine Gedanken. Ist nicht immer Alles motiviert durch Begegnungen. Die Idee zum Eintrag kam mir beim baden.^^

> Klar ist das ein Thema, das man des öfteren streift, wenn man in der heutigen Zeit die Gesellschaft betrachtet. - Aber Ursache und Grund ist nicht das gleiche. Hat dich jemand aufgeregt oder so etwas in der Art?

Nope, einfach nur die Gedanken die sich regelmäßig angestaut haben wenn ich bei Mexx war oder bei SG.^^

> Ein Vorredner weiter oben nannte, dass es diese Gruppierungen schon immer gegeben hat. Sei es nun Glauben, Hautfarbe, Beruf... irgendwas.

Das war ich.^^

> Andererseits habe ich leicht das Gefühl, dass du vielleicht eher die modernen Szenen in der aktuellen Jugenkultur meinst.
> (Kann mich auch täuschen.)

Es geht mir einfach darum: Warum beschränkt man sich unnötig? Warum muss man sich einer Definition anpassen und dabei einen Teil seiner selbst aufgeben oder unterdrücken, nur um dazu zu gehören.

> DIe Frage nach dem Warum ist nicht eindeutig zu beantworten - vielleicht ist die Antwort aber auch ganz simpel:
> Weil es einfach menschlich ist?

Ist es das? Warum gibt es dann Menschen die aus diesen Mustern ausbrechen können?

> Viele Menschen haben Angst vor dem Alleinsein. Und die wenigsten gehen alleine ihren Weg. Weil sie nicht allein sein wollen. Dies zeigt sich in vielen Lebensbereichen, die Szenewelt ist nur einer davon.

Stimmt, wobei ich gerade hier den Einflsus besonders groß finde. Man stellt seinen Musikgeschmack, seine Kleidung und oft sogar seine Weltsicht um, um mit dazu zu gehören...

> - Sieh dir nur allein deine Umfrage in seinem Steckbrief an. Ich habe sie vorhin gesehen. Allein, wenn man irgendetwas davon anklickt, weil man sich zu diesen oder jenen Glaubensinhalten hingezogen fühlt, ordnet man sich wieder einer "Gruppe" (in dem Fall dem jeweiligen Glauben) zu.

Da muss man aber differenzieren. Jemand der sich einer Religion mit all ihren Dogmen anpasst fällt sicherlich dazu. Jemand aber der etwas nru glaubt, der seinen Glauben an sich anpasst macht ja das genaue Gegenteil. Er passt den Glauben an sich an und nciht umgekehrt...

> PS: Ich lese immer alles. Ich sag nur nicht immer was dazu xD

*ggg* Bei dir war mir das irgendwie schon klar.^^
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"What if it was dinnertime?" asked Coraline. "Wouldn't you want to be called then?" - "Of course," said the cat. "but a simple cry of "Dinner!" would do nicely. See? No need for names." Neil Gaiman ~ Coraline
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Datum: 28.12.2008 11:45
Hallo,
ich bin durch Zufall auf deinen Steckbrief, die Umfrage und diesen Weblogeintrag gestoßen.
Wirklich schön, wie du es schafft meine Gedanken in Worte zu fassen. Mir fällt es immer etwas schwer solche Gedankengänge in einem zusammenhängenden Text zu verfassen und sie dadurch nochmal zu reflektieren.
Es fiel mir erst vor ca 1 1/2 Jahren erst richtig auf, wie "individuell" doch hier alle auf Mexx sind (bzw. seien wollen). Einige kenne ich persönlich und man kann sie sehr gut in bekannte Schubladen stecken, aber das sehen diese Leute nicht. Sie denken sie seien in ihrer Subkultur sooo einzigartig. Sowas kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
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Datum: 05.01.2009 21:31
Ich glaube, ich weiß, was du meinst... ^^ Ich passte schon als Zwölfjährige in keine Klasse und keine Gruppe. Hatte damals schon die unangenehme Eigenschaft, zu DENKEN. Das sehen die meisten Gruppen als Bedrohung an, auch wenn ich harmloser bin als die meisten.

Argument: ein bei den meisten Menschen vorherrschendes Gefühl ist Angst. Gruppenzugehörigkeit gibt ein Gefühl von Sicherheit, auch wenn es oft trügerisch ist. In der Psychologie spricht man vom "Libido": damit ist nicht nur der Sexualtrieb gemeint, sondern auch der Wunsch nach Geborgenheit. Wer darüber vergisst, seinen eigenen Weg zu gehen, bekommt irgendwann die Rechnung. Darum würde ich mich nicht ärgern. Die meisten Mitläufer sind mit sich selbst genug gestraft.
“You ain’t a member of some secret society or somethin’, are you?”
“Me? No, Archchancellor.”
“Then it’d be a damn good idea to take those underpants off your head.”
(Terry Pratchett, “Lords and Ladies”)
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Datum: 06.01.2009 08:51
> In der Psychologie spricht man vom "Libido": damit ist nicht nur der Sexualtrieb gemeint, sondern auch der Wunsch nach Geborgenheit.

Macht die Lage nur leider dennoch nicht besser.^^

> Wer darüber vergisst, seinen eigenen Weg zu gehen, bekommt irgendwann die Rechnung. Darum würde ich mich nicht ärgern. Die meisten Mitläufer sind mit sich selbst genug gestraft.

Es geht mir auch nicht ums ärgern, ist ja nicht mein Leben. Ich wundere mich nur darüber.^^
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"What if it was dinnertime?" asked Coraline. "Wouldn't you want to be called then?" - "Of course," said the cat. "but a simple cry of "Dinner!" would do nicely. See? No need for names." Neil Gaiman ~ Coraline
Datum: 31.03.2011 20:33
Wirklich interessanter Text der einen zum Nachdenken anregt.

Ich denke dass das, was du geschrieben und worüber du dir solche intensiven Gedanken gemacht hast, schwer zu beschreiben beziehungsweise zu definieren ist.

Es ist ein manchmal schweres, zu versuchen das Wesen eines Menschen oder sein Verhalten zu erklären, denn wenn uns dies so leicht fallen würde, hätten wir auf diese Frage eine eindeutige Antwort.

Ich selbst denke das es etwas mit der Erziehung der Gesellschaft auf uns zu tun hat.
Von Klein an möchte man uns zu etwas erziehen oder formen, was uns selbst vielleicht gar nicht entspricht.
Gehorsame Schüler, Fleiße Arbeiter...

Wir werden früh in Gruppen unterteilt, ich schätze, das dies für uns später also ebenso eine entscheidene Rolle spielt.

Wir fügen uns in Gruppen zu, weil wir glauben dort dazuzugehören ohne vielleicht jemals zuvor etwas davon gehört zu haben, weil wir einfach nur dazugehören wollen?

Wir sehen uns etwas bei Anderen ab, holen uns Hilfe und versuchen dann bestmöglich in dieses Bild hineinzupassen.

Wie in einem Buch beschrieben, scheint es eine Sache der Selbsterziehung zu sein, aus dieser 'Kontrolle' oder diesem 'Gruppenfolgen' auszutreten und seine Persönlichkeit frei entfalten zu können und den seiner Meinung nach richtigen Weg für sich einzuschlagen, ganz gleich ob dieser irgendwelchen von der Gesellschaft oder Gruppen geformten Regeln und Grenzen entspricht.


Ich hoffe ich habe das Thema nicht ganz verfehlt.

[We will continue heading for Nameless Liberty]
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Datum: 31.03.2011 20:42
Zu Ende gelesen! xD

Soo... was mir dazu einfällt. Es mag zwar soweit stimmen, trotzdem bin ich damit nicht zufrieden. Dass es viele verschiedene Gruppen und Gruppierungen gibt, das stimmt und kann man nicht abstreiten. Aber warum nicht?
Klar, der Mensch ist ein Mensch. Aber der Mensch ist und bleibt ein soziales Wesen und Definitionen erleichtern das Leben ungemein. Nicht alle Menschen (ich sage mal, wie wenigsten) denken sehr intensiv über sowas nach und stellen bestimmte Fragen. Was würde aus den Menschen werden, bei denen urplötzlich alles wegfällt und gesagt wird: "So, du bist ein Individuum, du brauchst alles andere nicht. Viel Spaß!"
Was würde passieren? Ich denke, es würde soweit kommen, dass auf der ganzen Welt Anarchie ausbrechen würde und wir spontan wieder in die Zeit des "Wir hauen uns mit Keulen die Köpfe ein" zurückfallen.

Die Gesellschaft lebt von Definitionen, und von Gruppen. Es gibt die Gruppen, es gibt die Gruppen, es gibt die Gruppen. Und alles, was daraus resultiert hilft allen weiter (mehr oder weniger). Wenn jetzt alle Definitionen von etwas wegfallen, damit auch bestimmte Gruppen, die Religion, eigenes Denken, politische Systeme, dann würde alles in sich zusammenbrechen. Oder um es aufrecht zu erhalten, müssten mal absolut gleiche Menschen schaffen, auf der ganzen Welt, sprich: Individualismus abschaffen. Denn erst durch den Individualismus bilden sich bestimmte Gruppen in Musik, Kunst, Glauben, etc.
Würden man jetzt sagen, jeder ist total verschieden und jeder sollte doch so leben, wie er möchte, ohne jede Definition von "Gut" und "Böse" (die würden ja dann auch wegfallen), was wäre dann? Die Welt würde im Chaos versinken. Wenn es dir gefällt, deinen Nachbarn auszurauben, dann mach es, weil du ein Individuum bist. Wenn du meinst, die Weltherrschaft an dich zu reißen, dann mach es, weil du ein Individuum bist. Wenn du meinst, du müsstest die Welt auslöschen, dann mach es, weil du ein Individuum bist. Wenn jemand anderer Meinung ist, dann erschlag ihn oder sie halt, warum? Genau, weil du ein Individuum bist (und jedes Individuum hat wohl dann seine eigene richtige Meinung, also alle anderen Meinungen falsch in dem Weltbild) Funktioniert nicht! Dann würden wir sicherlich schon alle gar nicht mehr leben... (was eh nicht lange auf sich warten lässt, wir sind ja auf dem besten Weg, uns selbst auszulöschen ^^)
Außerdem sind Gruppen ja extra dazu da, damit es einigermaßen geregelt läuft. Auch sind diese Identifikationspunkte im Leben, die ein Mensch braucht. Wenn einem Menschen jede Identifikation genommen wird, was dann? Dann züchten wir viele egozentrische Psychopathen heran, die höchst davon überzeugt sind, dass nur ihr Weltbild richtig ist. Schöne Aussichten.

Ich habe nichts gegen Gruppen, doch man sollte auch nicht klischeehaft herumlaufen. Zudem hast du, meiner Meinung nach, einen Widerspruch in deinen Aussagen:
Auf der einen Seite kritisierst du die Leute, die versuchen, sich nicht in eine Schublade stecken zu lassen. Wenn es einer ist, ist er ein Individualist. Sind es aber schon 10, ist es wieder eine Gruppe. Aber die Gruppen kritisierst du auch, weil es dort Definitionen gibt, was "richtig" und "falsch" ist. Aber dann müsste es, um das aufzulösen, nur Leute geben, die ihre eigene Meinung haben und diese lautstark vertreten, dann wären diese wieder Individualisten, und schwups, haben wir wieder viele Leute, die sich nicht in eine Schublade stecken lassen, und dann hätten wir wieder eine Gruppe.


Ich glaube, um aus diesem Kreis herauszukommen, müssten wir unseren Planeten so zerbomben, dass jeder Mensch einen eigenen kleinen Flecken Erde bekommt und dort tun und lassen kann, was er will! Dann hätten wir keine wirklichen Gruppen mehr, sondern nur Individualisten. Aber dann hätten wir ja wieder eine große Gruppe von Individualisten, wo jeder auf einem kleinen Flecken Erde hockt und dahin vegetiert. Also wieder eine Gruppe!
Einzige Möglichkeit: Kollektiver Selbstmord, dann gibt es keine Menschen mehr, ergo keine Gruppen und Definitionen mehr. Wär ein sehr interessanter Ausgang und würde das Problem lösen.



Ich hoffe, irgendwer konnte mir folgen... ich habe mich zum Schluss selbst etwas verwirrt, weil meine Gedanken schneller waren als meine Finger. Und ich hoffe, irgendwer versteht meine Logik... und mein Problem mit dem "Gruppen und Definitionen" vs. "Individualisten/Individuen", weil das eine aus dem anderen resultiert und das eine ohne das andere nicht existieren kann. Ist wie mit allem: Ohne Gott gäbe es keinen Teufel, ohne den Teufel keinen Gott. Ohne gut kein böse, ohne böse kein gut. Ohne richtig kein falsch, ohne falsch kein richtig. Ohne Individualisten keine Gruppen, ohne Gruppen keine Individualisten. Der Vergleich zu etwas anderen muss da sein, sonst besteht die Möglichkeit, sich abzugrenzen gar nicht! Und dann hätten wir wieder eine riesige Gruppe von Individuen, die alle meinen, sie wären höchst individuell, und sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Löst das Problem sehr effizient! xD


PS: Sorry, falls ich hin und wieder Individualist und Individuum vertauscht bzw. falsch hingeschrieben habe. Ich bin selbst etwas verwirrt... +_+''
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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Datum: 01.04.2011 21:59
Da die Kritik überall die Gleiche ist, antworte ich einfach Mal allgemein:

Ja, der Mensch braucht Definitionen, das leugne ich gar nicht. Ohne wäre es schwer miteinander zu kommunizieren. Und natürlich muss sich auch jeder selbst definieren. Daran gibt es nichts auszusetzen, so ist das Leben. Was ich aber kritisiere ist:

-wenn man sich ganz einer fremden Definition unterwirft und dabei alles wirkliche eigene ablegt
-wenn man nicht darüber nachdenkt
-wenn sich individuell nennt, aber gleichzeitig ein wandelndes Klischee ist
-wenn man nicht stark genug ist seinen eigenen Weg zu gehen und sich stattdessen voller Inbrunst als Goth/Punk/SOnst was bezeichnet.

Wenn man sich eben künstlich einengt und solange quetscht, bis man in diese Definition passt. Entweder ich bin so oder nicht. Aber sich gleich ganz irgendwelchen abstrusen Kleidungsvorschriften, Musikvorschriften oder ähnlichen anzupassen nur um dazu zu gehören, das ist nichts anderes als typisches Mitläufertum, dass man ja so schön aus der Schule kennt.

Außerdem kritisiere ich noch jene Leute, die sich eben nicht als der Gruppe zugehörig betrachten, aber eindeutig dazu gehören, also das genaue Gegenteil.

Im Endeffekt weise ich auch hier, wie so oft, auf die goldene Mitte hin: Sei du selbst, trag was du willst, passe dich nur den Dingen an, die du aus Vernunft einsiehst (und nur schwarze Klamotten ohne einen hauch von Farbe, dazu dann Corpse Paint ist NICHT vernünftig zu rechtfertigen) und versuche nicht krampfhaft irgendwo zu zu gehören, Enwteder du gehörst dazu, weil du bist wie du bist, dann ist alles okay. Oder du gehörst eben nciht dazu, und auch das wird seinen Grund haben.
--
"Of course you are," he replied. "I understand perfectly because I'm in love with myself. The fact that I'm not transfixed in front of the nearest mirror takes a great deal of self-control." (Lestat in Blackwood Farm)
Kritik, Kosmetik & Co.
Avatar
Datum: 05.04.2011 11:59
Versteh gar nicht, was an Schubladendenken so schlimm sein soll. Ich kann bestimmte Sachen an mir einfach nicht leugnen. Klar bin ich individuell, aber das ist doch jeder.
Es gibt immer jemanden, der dieselbe Musik hoert wie ich und dieselben Klamotten traegt. Vorurteile, die auf Schubladenkdenken beruhen sind natuerlich immer schlecht, aber... im Ernst, was bringt es mir denn, so superindividuell zu sein? Ich werde niemals individueller sein als andere. Damit kann ich gut leben.
Und dieses Subkulturendenken... hachja... wenn es bei 12 - 20-jaehrigen auftaucht, dann denke ich mir... joah, ich war auch nicht die schlauste Alge im Ozean als ich jung war, aber ich finde, Teenager haben einfach eine Lizenz zum bloed sein. Wenn man in die Zwanziger kommt sollte man da aber von weg sein. Oder zumindest dazu stehen.
Mortal Instruments als Shonen-AI-Manga?! Fail.
Avatar
Datum: 05.04.2011 21:53
> Versteh gar nicht, was an Schubladendenken so schlimm sein soll.

Die Begrenzungen die man sich selbst auferlegt nur um dazu zu gehören. Genau darum geht es mir ja mit dem Eintrag.

> Ich kann bestimmte Sachen an mir einfach nicht leugnen. Klar bin ich individuell, aber das ist doch jeder.

Sagt man immer, sehe ich allerdings etwas anders. Dazu kann ich zu viele Menschen direkt nach dem kennenzulernen zu gut einschätzen. Sicherlich ist jeder davon irgendwo einzigartig, aber eben nicht so sehr wie Andere. Wenn ich in der Disco bin, dann habe ich mitunter das Gefühl, zwanzig Mal die gleiche Person in verschiedenen Ecken des Raums zu sehen. Und wenn ich durch Zufall über ein Animexxtreffen stolpere, dann habe ich den Eindruck manchmal sogar noch stärker.

> im Ernst, was bringt es mir denn, so superindividuell zu sein?

Ich verwirkliche mich selbst, gehe MEINEN Weg und unterwerfe mich nicht dem, was Andere für gut halten, auchw enn es kompletter Quatsch ist?

> Und dieses Subkulturendenken... hachja... wenn es bei 12 - 20-jaehrigen auftaucht, dann denke ich mir... joah, ich war auch nicht die schlauste Alge im Ozean als ich jung war, aber ich finde, Teenager haben einfach eine Lizenz zum bloed sein.

Warum gibt es dann genug Teenager, die darauf verzichten und recht vernünftig sein können?

> Wenn man in die Zwanziger kommt sollte man da aber von weg sein. Oder zumindest dazu stehen.

Dann schau dir Mal die schwarze Szene an, bzw. die Leute dort in dem Alter...
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"Of course you are," he replied. "I understand perfectly because I'm in love with myself. The fact that I'm not transfixed in front of the nearest mirror takes a great deal of self-control." (Lestat in Blackwood Farm)
Kritik, Kosmetik & Co.
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Datum: 06.04.2011 14:59
> > Versteh gar nicht, was an Schubladendenken so schlimm sein soll.
>
> Die Begrenzungen die man sich selbst auferlegt nur um dazu zu gehören. Genau darum geht es mir ja mit dem Eintrag.
>

Nein, ich meinte jetzt, was daran schlimm sein soll, wenn mich andere in Schubladen einordnen.

> > Ich kann bestimmte Sachen an mir einfach nicht leugnen. Klar bin ich individuell, aber das ist doch jeder.
>
> Sagt man immer, sehe ich allerdings etwas anders. Dazu kann ich zu viele Menschen direkt nach dem kennenzulernen zu gut einschätzen. Sicherlich ist jeder davon irgendwo einzigartig, aber eben nicht so sehr wie Andere.

Na ja, fuer DICH. Aber das kannst du ja nicht verallgemeinern. Das ist wieder so ein Thema, das Buecher fuellen koennte. Und selbst wenn eine ganze Menge Menschen einzigartiger sind als ich, macht sie das doch nicht automatisch besser. Ich muss nicht super speziell und originell sein, um gluecklich zu sein oder erfuellt im Leben oder so.

> Wenn ich in der Disco bin, dann habe ich mitunter das Gefühl, zwanzig Mal die gleiche Person in verschiedenen Ecken des Raums zu sehen. Und wenn ich durch Zufall über ein Animexxtreffen stolpere, dann habe ich den Eindruck manchmal sogar noch stärker.
>

Wenn sie alle gleich und gluecklich damit sind, warum nicht? Das Problem ist doch, wenn sie es nur machen, um dazuzugehoeren. Und selbst da hab ich noch Verstaendnis. Zugehoerigkeit und Eingliederung in eine Gruppe ist doch ein natuerliches Beduerfnis. Lieber sich verstellen als gemobbt zu werden, so denken viele.

> > im Ernst, was bringt es mir denn, so superindividuell zu sein?
>
> Ich verwirkliche mich selbst, gehe MEINEN Weg und unterwerfe mich nicht dem, was Andere für gut halten, auchw enn es kompletter Quatsch ist?

Okay, der Kommentar war vielleicht falsch ausgedrueckt. Was muss es mich interessieren, ob andere Leute mich fuer superindividuell halten? Das juckt mich doch nur bei einem Bruchteil von Leuten.

Wieso sollte ich mich dann fuer die ganze Welt als total individuell verkaufen oder mir darueber Gedanken machen?
Wenn ich eine Truppe dieser Barbieklone oder wie man sie auch immer nennen mag, sehe, dann denk ich mir meinen Teil. Wahrscheinlich hat aber trotzdem jeder dieser Maedels jemanden, der sie toll findet oder individuell oder irgendsowas.

Ich halte "individuell" fuer etwas eher Subjektives. Mir kann einfach keiner erzaehlen, dass Person A einzigartiger, individueller und un-mainstreamiger ist als Person B, weil soundso.

Wenn irgendjemand mich in eine Schublade steckt, dann ist mir das ehrlich gesagt auch nicht so wichtig. Ich erfuelle eben bestimmte Klischees, ohne es vielleicht bewusst zu machen oder mitzubekommen. Genauso, wie man sich nicht in Schablonen quetschen sollte, sollte man sich auch nicht unnoetig strecken und zerren, damit man eben nicht in diese Schablonen passt.

>
> > Und dieses Subkulturendenken... hachja... wenn es bei 12 - 20-jaehrigen auftaucht, dann denke ich mir... joah, ich war auch nicht die schlauste Alge im Ozean als ich jung war, aber ich finde, Teenager haben einfach eine Lizenz zum bloed sein.
>
> Warum gibt es dann genug Teenager, die darauf verzichten und recht vernünftig sein können?
>

Aus demselben Grund, warum es Teenager gibt, die gemobbt werden, mobben, ihre Titten vergroessern lassen, ins Fernsehen gehen, andere erpressen, sich ritzen, Selbstmord begehen oder Essstoerungen haben. Andere Erziehung, Elternhaus, Erfahrungen, Herkunft... alles moegliche eben. Um zu sich selbst zu stehen braucht man eine Menge Selbstbewusstsein. Wenn man das hat - schoen, aber viele Jugendliche haben es eben nicht. Und das erwarte ich auch nicht.

> > Wenn man in die Zwanziger kommt sollte man da aber von weg sein. Oder zumindest dazu stehen.
>
> Dann schau dir Mal die schwarze Szene an, bzw. die Leute dort in dem Alter...

Haha, meine Adresse ist auch nicht Hinter dem Mond 1, ich kenn diese Szene, das war ja auch ein "SOLL" und kein "IST".



Mortal Instruments als Shonen-AI-Manga?! Fail.


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