Titel: Die Wanderhure und der orientalische Arzt

Autor*in: Iny Lorentz

Erschienen in Deutschland: 2021

Originaltitel: -

Erschienen -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Historisch, Abenteuer, Hetero

Preis: € 20,00 [D] | € 20,60 [A]

Seiten: 573

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-426-65389-0

Verlag: Droemer Knaur GmbH & Co. KG

 

 

Inhalt:

Deutschland, 1442: Marie und Michel trauen ihren Augen nicht: Vor ihnen auf dem Weg liegt eine junge, schwer verletzte Frau - einen Pfeil mitten durch die Brust. Michel lässt den geheimnisvollen orientalischen Arzt Rasul al Hakimi holen, den sie erst am Vorabend in einer Herberge kennengelernt haben. Ihm gelingt es, das verletzte Edelfräulein am Leben zu erhalten. Doch Marie und Michel geraten dadurch mitten in die Fehde mehrerer verfeindeter Adelsgeschlechter, die um die Vorherrschaft kämpfen. Der orientalische Arzt scheint mehr darüber zu wissen, als er zugibt. Um das Schlimmste zu verhindern, muss Marie das Geheimnis des Arztes aufdecken.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das hier ist mittlerweile der achte Band der Reihe - wow, das ist auch ziemlich beeindruckend, finde ich. Als ich mich in der Bibliothek nach den Büchern der "Das Lied von Eis und Feuer" gesucht habe, habe ich die Bücher von Iny Lorentz gefunden, darunter auch mehrere Bände der "Wanderhuren"-Reihe. Daher war es auf jeden Fall ein Muss für mich, das Buch auszuleihen und es zu lesen, da ich die Reihe doch recht gerne mag. Und das habe ich in den letzten Tagen auch getan.

 

Das Buch selbst hat wie gewohnt angefangen, wie ich es eben von der Reihe her kenne, auch wenn sie chonologisch gesehen vor dem einen oder anderen Band spielt, der davor erschienen ist. Auch in diesem Band hier lebt Michel noch und die Kinder sind auch noch deutlich jünger. Allein schon durch diesen Einstieg war ich wieder in der Stimmung, in die mich die Bücher von Iny Lorentz bringen und ich hatte dadurch von Anfang bis zum Ende wieder viel Spaß beim Lesen.

 

Auch die Charaktere, egal ob die bekannten oder die unbekannten, die Guten wie die Bösen, haben auch wieder so agiert, wie ich es aus den Büchern davor her kenne. Klar, bei Iny Lorentz kann man so manchen Storyverlauf und den Ausgang bereits meilenweit vorhersehen. Man weiß, egal, wie viel Drama die Charaktere erleben, am Ende bekommen alle, was sie verdient haben. Die Guten bekommen ihr verdientes Happy End, die Bösen werden vom Karma bzw Schicksal bestraft. Grad das finde ich halt so entspannend, ich weiß in etwa, was ich erwarten kann und dass es am Ende gut ausgehen wird.

 

Doch das wie, und was die Charaktere dabei alles erleben werden, zumal nicht immer garantiert ist, dass alle Charaktere das Buch bis zum Schluss überleben - das sind so Punkte, die man nicht vorher erkennen kann. Ich weiß, ich weiß, das habe ich bereits mal bei einem anderen Band des Autorenpaars geschrieben, ich wollte es auch nur mal kurz erwähnen, da es auch hier wieder der Fall ist.

 

Es gab aber auch einen Punkt, der mir bei dem Buch nicht so gut gefallen hat und der mir ein bisschen den Lesespaß geraubt hat. Und zwar geht es um die ganzen Adelsgeschlechter, sowohl die aus dem Kleeblatt, als auch die restlichen, genauso wie die Namen der Häuser und Umgebungen. So kam ich sehr oft durcheinander, wer jetzt zu wem gehört, wer mit wem verfeindet war etc. Lediglich bei den Kitbitzsteinern kam ich mit (weil ich die ja schon kannte) und bei den Charakteren, die direkt mit ihnen zu tun hatte. Sonst musste ich immer wieder überlegen: Ok, das Haus gehört da hin und das da hin, das hat mir dann wie gesagt den Lesespaß ein wenig genommen. Zwar bin ich irgendwann klargekommen, aber das war erst ab der Hälfe des Buches. Da wurden es dann weniger Namen, die für mich total verwirrend in den Raum geworfen wurden und dann ging es mit dem Lesen noch einfacher. Es wäre hilfreich gewesen, hätte es zumindest noch eine kleine Karte gegeben, damit ich mir die Aufteilung der Gegenden noch besser hätte vorstellen können.

 

Abgesehen davon hat mir das Buch gefallen. Was hinter dem Geheimnis des Arztes steckt, ist natürlich sehr schnell erkennbar, wie es typisch für diese Reihe ist. Das Wie, wie es aufgedeckt wird, das hat mich dagegen immer wieder zum Nachdenken gebracht. Und es wurde sogar hier und da ein wenig spannend, was ich klasse fand. Das Ende war auch total in Ordnung. Jeder hat das bekommen, was er/sie verdient hat und alle offenen Dinge wurden bis dahin oder spätestens da dann geklärt.

 

 

Fazit:

Die Verwirrung hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen, aber ja, so schlimm war es jetzt auch nicht. Ich bin trotzdem recht gut mit der Story mitgekommen und klar, es gibt am Ende des Buches eine Charakteraufstellung. Dennoch, eine Karte zusätzlich hätte echt ganz gut getan.

Aber abgesehen davon war es wieder ein ganz solider Roman, er bekommt von mir insgesamt vier Rubine. Und ich freue mich schon darauf, irgendwann den nächsten Band "Die junge Wanderhure" zu lesen, auch, wenn ich heute noch nicht sagen kann, wann das sein wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen