Titel: Die Launenhaftigkeit der Liebe

Autor*in: Hannah Rothschild

Erschienen in Deutschland: 2016

Originaltitel: The Improbability of Love

Erschienen in England: 2015

Übersetzer*in: Monika Baark

 

Weitere Informationen:

Genre: Krimi, Action, Drama, Hetero

Preis: € 12,00 [D] | € 12,40 [A]

Seiten: 509

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-328-10240-5

Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt

 

 

Inhalt:

Als sie ihrem langjährigen Freund abserviert wird, macht Annie Nägel mit Köpfen: Die junge Köchin kehrt ihrem verschlafenen Heimatdorf den Rücken, zieht nach London und nimmt das Jobangebot einer glamourösen Kunsthändlerfamilie an. Eines Tages kauft sie in einem Trödelladen ein verstaubtes kleines Gemälde - nicht ahnend, dass das Bild nur wenig später die Welt der Superreichen in helle Aufregung versetzen wird. Denn unversehens gerät Annie ins Visier skrupelloser Kunstssammler, die alles dafür tun würden, dass ein lange gehütetes Familiengeheimnis nicht ans Tageslicht kommt. Zum Glück gibt es da noch Jesse, eines jungen und ziemlich gutaussehenden Maler ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das ist eines der Bücher, bei denen ich ganz ehrlich, aber auch erleichtert sagen kann: Gut, dass ich dafür kein Geld ausgegeben habe! Denn darüber hätte ich mich fürchterlich geärgert! Warum? Nun ja, das hier ist leider wieder eins dieser Bücher, die hinten auf der Beschreibung total interessant klingen, das dann innen aber absolut nicht halten können. Inwiefern, darauf werde ich im Detail noch eingehen.

 

Ich hatte ehrlich gesagt gedacht, dass das Buch aus der Perspektive von Annie sein würde, man die Story verfolgt, die in der Beschreibung erwähnt wird und man mit ihr mitleidet, mitfiebert, sich mitfreuen kann. Naja, ihre Perspektive ist zwar auch mit dabei, aber der Rest? Leider nicht.

Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, dazu hat das Buch auch mehr als genug Charaktere mit unterschiedlichen Hintergründen und Motiven. Allerdings ist das Wie, wie es gemacht wurde, nicht so gut. In einem Kapitel kommt es fast immer so vor, dass die Perspektive von einem Absatz zum anderen gewechselt wird. So ist der erste Absatz zum Beispiel aus Annies Sicht, der nächste aus Charakter Bs Sicht, Charakter C bekommt dann Absatz 3 und 4... ne, das ist viel zu konfus und verwirrend. Ich mag es lieber, wenn die Sicht von Kapitel zu Kapitel wechselt und es auch klar erkennbar ist, wessen Perspektive hier jetzt im Kapitel ist.

 

Ansonsten, ja, Annie wird nicht von einem langjährigen Freund versetzt. Stattdessen ist es ein Mann, den sie auf einer Art Speeddating kennengelernt hat und mit dem sie sich schon ein paar Mal getroffen hat. Sie wollen dann zusammen seinen Geburtstag verbringen und sie kauft ihm dafür ein schönes Gemälde als Geschenk. Tja, er lässt sie dann sitzen, aber sie kommt auch nicht auf die Idee, ihn mal anzurufen. Gut, beide kommen nicht auf die Idee, sich mal anzurufen, selbst nach dem geplatzen Treffen/Date. Danach streicht sie ihn einfach aus dem Leben, er sie wohl auch und recht bald ist er auch wieder vergessen. Später lernt sie jemanden kennen, er ist sofort in sie verschossen, sie hat erst kein Interesse an ihm, nur um sich dann später total random aus dem Nichts ebenfalls in ihn zu verlieben. Die Romantik steht hier absolut nicht im Vordergrund und das merkt man, ist aber auch echt nicht schlimm.

 

Was den Rest der Beschreibung angeht, ja, das passiert alles so. Aber vom Umzug bekommt man nichts mit, der findet eigentlich gar nicht statt. Es wirkt auf mich eher so, als würde sie dort bereits seit Jahren wohnen. Und die Jobsuche war auch so mit fünf Sätzen abgefrühstückt.

Achja, so sehr ins Visier gerät sie jetzt nicht, bzw ich hatte nie wirklich das Gefühl, dass sie in Gefahr wäre. Ein Laden wird angezündet, aber das ganze Buch ist so unspannend geschrieben, dass es mich kaum berührt hat. Außerdem guckt sich eine Frau hin und wieder in ihrer Wohnung um. Doch ja, auch das ist nicht sonderlich spannend geschrieben, so dass es nicht wirklich bedrohlich wirkt.

Selbst gegen Ende wird es nicht sonderlich spannend. Schade eigentlich, aber ja, kann man nicht ändern.

 

Was den Aufbau des Buches angeht, die Geschichte wird wie gesagt aus der Sicht von verschiedenen Charakteren erzählt, und vieles wirkt total unzusammenhängend. Ich hatte oft eher das Gefühl, als würde ich eine Ansammlung von Kurzgeschichten lesen, die hier und da auch mal für sich interessant waren. Aber im Großen und Ganzen? Naja. Ich musste mich schon hin und wieder zum Lesen zwingen, größtenteils habe ich es auch nur gemacht, weil ich wissen wollte, er am Anfang der Story das Bild geklaut hat und warum. Weil das Motiv dafür hätten sehr viele Leute.

Und ich wollte wissen, wie die Kunstwelt auf das Buch aufmerksam wurde, da das Bild doch recht gut bei Annie versteckt war. Als es dann zu den Auflösungen kam, waren sie nicht sonderlich aufgeregt. Besonders bei der zweiten Frage. Das war dann so banal und antiklimaktisch, als wäre es nur mal eben schnell hingeschrieben worden. Als hätte man es die meiste Zeit beim Schreiben vergessen, dass es auch dazu mal kommen muss.

 

 

Fazit:

Tja, jetzt, wo ich mit dem Buch durch bin, bin ich schon ein wenig enttäuscht. Ich hatte mich auf eine bestimmte Art von Story eingestellt, ich dachte, das könnte eine Mischung aus Kunstkrimi und Cozy-Romance werden, aber leider hat mich dann was total anderes erwartet. Es ist gut geschrieben, aber die Charaktere und die Story ruinieren es dann doch viel zu sehr.

Von mir bekommt das Buch zwei Sterne, für einen Stern ist es nicht schlecht genug und drei wären hier definitiv zu viel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen