Titel: Todesfrauen

Autor*in: Jan Beinssen

Erschienen in Deutschland: Ursprünglich 2011, genehmigte Sonderausgabe 2020

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Krimi, Drama

Preis: € 8,99 [E-Book] | € 9,90 [Taschenbuch]

Seiten: 224 Seiten

Sprache: Deutsch

ISBN: ‎ 978-3-8094-7063-2

Verlag: Gmeiner Verlag, Bassermann Verlag (Sondergenemigung)

 

Inhalt:

Nürnberg, 1993, Antiquitätenhändlerin Gabriele Doberstein erhält ein vielversprechendes Angebot: Der serbische Taxifahrer Vladi berichtet von einer Gemäldesammlung, die in den Wirren des Jugoslawienkonflikts ihren Besitzer verloren hat und nun wieder auf dem Markt ist. Gabriele wittert ein schnelles und risikoarmes Geschäft. Sie beschließt, Vladis Naivität auszunutzen, sich die wertvollen Bilder anzueignen und ihn mit einem Almosen abzuspeisen. Gabriele und ihre Freundin Sina Rubov müssen für dile Übergabe der Gemälde auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr in der Oberpfalz fahren. Viel zu spät bemerken die beiden Frauen, dass sie in eine Falle geraten sind ...

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Ach du meine Güte. Langsam sollte ich wirklich anfangen, auf mein Bauchgefühl zu hören, wenn es sagt: Ich bin mir nicht sicher, ob wir das lesen sollten. Was, wenn es mir nicht gefällt?

Naja, ich wollte halt auch nicht zu vorschnell sein und wollte dem Buch trotzdem mal ne Chance geben, zumal ich schon neugierig darauf war, um was für eine Falle es sich genau handelte. Auch wollte ich wissen, ob und wie sie sich daraus befreien würden.

 

Als ich dann mit dem Buch angefangen habe, dachte ich: Mist, mein Bauchgefühl hatte doch recht. Und das ging bis zum Ende des Buches so. Aber warum?

Nun, das kann ich beantworten.

Das hier ist auch wieder kein Einzelband, aber da es eine weitere „genehmigte Sonderausgabe“ ist, ist das natürlich nicht auf dem Buch vermerkt. Warum auch immer jemand auf die Idee kam, dass es schlau ist, Bücher mitten aus der Reihe (oder in diesem Fall, vom Ende) zu nehmen und so zu gestalten, dass sie wie Einzelbände aussehen.

Wie auch bei „Todesfrauen“ ist das hier nicht der erste Band der Reihe, sondern wie bereits erwähnt der letzte von insgesamt dreien.

Auch hier hat es mich nicht groß gestört, dass ich die ersten zwei Bände nicht kannte und wenn ich etwas aus den Vorgängerbänden wissen musste, wurde ich darüber aufgeklärt.

Ganz ehrlich, jetzt, wo ich mit dem Buch durch bin, möchte ich die anderen Teile gar nicht erst lesen. Nicht, dass die Option überhaupt im Raum stand …

 

Gut, was genau gefällt mir an dem Buch nicht? Hm, ist eher die Frage, was gefällt mir an dem Buch? Es ist einfach zu lesen, ich hatte es an einem Tag durch. Aber sonst? Hat mir da nicht wirklich was gefallen.

Die Hauptcharakterin Gabriele ist mir schnell unangenehm, sie rennt quasi die ganze Zeit mit D-Mark Zeichen umher (weils halt in den 90ern spielt und sie Deutsche ist), und sie hat neben ihrem Antiquitätengeschäft auch noch den einen oder anderen Schwarzmarkthandel am Laufen, um sich ihr Leben leisten zu können. Oder ihr besseres Leben, genau habe ich es nicht mehr in Erinnerung.

Außerdem steht noch ein Polizist auf sie, der von ihren Geschäften weiß oder etwas ahnt, aber wegen seiner Liebe nichts macht.

Und dann noch eine Freundin, die ihre Geschäfte nicht gutheißt, aber trotzdem mitmacht.

So ist es Gabriele auch total egal, wie viele rote Flaggen ihr ins Gesicht fliegen, weil wenn man ganz leicht Geld machen kann, dann ist alles andere egal. Sie sagt recht schnell dem Geschäft zu, irgendwelche Kunstwerke unter der Hand zu verticken.

 

Was auch recht schnell geht, ist die Story. Man lernt die Charaktere im Schnellgang durch, aber so unsympathisch, wie Gabriele ist und so grau, wie der Rest ist, verpasst man da vermutlich nicht so viel.

Man wird schnell in das Geschehen geworfen und dann passieren auch noch viele Dinge, von denen ich bis heute nicht sagen kann warum. Warum wird der Polizist random krank und denkt, dass er sich einen gefährlichen Virus eingefangen hat? Warum werden die beiden gefangen genommen und tagelange in einem, ich nenns mal Folterzimmer, festgehalten? Es hat zwar mit der Vergangenheit zu tun, dass sie jemandem zweimal das illegale Geschäft versaut haben, aber das war auch schon die einzige Stelle, an denen man wohl die Vorgängerbände ein bisschen kennen musste. Nur, was die Entführer genau vorhatten … ist nicht klar.

Es wirkte mehr, als wüssten sie selbst nicht genau, was sie mit den beiden Frauen vorhaben. Als hätten sie nicht damit gerechnet, dass die so dumm wären und ihre offensichtliche Falle stolpern würden.

Das alles klingt vielleicht aufregend, aber es war in der Realität total langweilig und unaufregend.

 

Das Einzige, was ich halbwegs lustig fand, war der Nebenstrang mit dem Bruder. Erst bittet sie darum, dass falls sie sich ne Zeitlang nicht meldet, dass er Hilfe rufen soll. Sie wird dann gefangen genommen und kommt dann natürlich nicht mehr heim. Doch anstatt sich darum zu kümmern oder wenigstens Sorgen zu machen, meckert er nur ewig herum, dass sie nicht heimkommt und er sich nun am nächsten Tag um ihren Laden kümmern muss.

Dann macht er es, setzt aber alle Preise so niedrig, dass die Leute ihm die Bude einrennen und er das Zeug quasi für nen Apfel und ein Ei verramscht. Danach sieht er dann, welchen Fehler er gemacht hat – lustigerweise hatte ihm dann auch noch jemand die Kasse ausgeräumt, sprich, sie stand danach ohne alles da. Keine Waren und kein Geld. Fand ich schon recht witzig. Auch, dass der Bruder erstmal meinte: Ich bin voll der Geschäftsmann, endlich werden wir diese alten Staubfänger los!

Als dann Hinz und Kunz kommen, ihn noch mehr runterhandeln wollen als Leute auf Ebay Kleinanzeigen und nebenbei noch den Laden auseinandernehmen, das war wie ein Autounfall. Nur, dass ich weder Mitleid hatte noch wirklich aktiv wegsehen wollte XD

 

Fazit:

Ich habe das Buch angefangen, weil ich neugierig war. Und ich habe es nur weitergelesen, weil es dünn war und ich mal wieder ein wenig Abwechslung in meinem Blog haben wollte. Aber so wirklich weiterempfehlen kann ich das Buch nicht, da gibt es andere Krimis, die viel besser sind. 

Von mir bekommt das Buch insgesamt einen Stern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen