Titel: Das gefälschte Herz

Autor*in: Maja Ilisch

Erschienen in Deutschland: 2020

Originaltitel: -

Erschienen in (Ursprungsland): -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Fantasy, Drama

Preis: € 22,00

Seiten: 477

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-608-98239-8

Verlag: Hobbit Presse

 

Rückentext:

Gestrandet im Nebelreich, scheint die Lage für Prinz Tymur aussichtslos. Ohne die Zauberin Ililiané gibt es niemanden mehr, der die Rückkehr des Dämonenfürsten verhindern kann. Von Misstrauen zerrüttet, machen sich die Gefährten auf eine Wanderung ohne Aussicht auf Wiederkehr.

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Es hat doch die eine oder andere Woche länger gedauert, aber am Ende bin ich doch noch dazu gekommen, dass ich den zweiten Band der Trilogie angefangen habe. Doch bevor ich etwas zum Buch selbst sage, bzw zum Inhalt, möchte ich kurz ein paar Worte über den Schutzumschlag, wie auch das "nackte" Buch an sich verlieren. Normalerweise bin ich kein großer Fan von Schutzumschlägen, denn ich sehe sie nur, wenn ich sie zum Lesen abnehme, nach Beendung des Buches wieder hinmache und das Buch ins Regal stelle. Oft genug gefällt mir das Motiv auf dem Schutzumschlag, wären das Buch darunter recht schlicht ist, leider sehr oft in einer eher unschönen oder langweiligen Farbe.

 

Nun ja, hier ist es nicht der Fall, was mir schon beim ersten Band aufgefallen ist. Während der erste Band komplett in Blau gehalten war, ist dieser hier komplett in Rot gehalten, was ich ziemlich hübsch finde. Gut, Rot ist auch meine Lieblingsfarbe... aber hier finde ich nicht nur das Motiv auf dem Schutzumschlag schön, sondern auch das Buch darunter, da es wirklich in einen schönen, dunklen Rot ist. Denke, das hier gefällt mir farblich von allen dreien am besten.

 

Gut, zurück zum Buch. Wie gut, dass ich vor ein paar Wochen den ersten Band der Trilogie nochmal gelesen habe, das letzte Mal war dann doch ein wenig länger her und das hat mir geholfen, mein Gedächtnis für diesen Band wieder aufzufrischen. So hatte ich die Ereignisse noch frisch im Kopf und konnte mich dann auch besser in diese Geschichte hineinfinden, mich besser auf sie einlassen. Ich habe schon ein paar Mal gelesen, dass bei Reihenbüchern gerne mal die Mitte schwächelt, aber dennoch wichtig ist. Aber das Gefühl habe ich hier nicht. Ich denke nicht, dass die Mitte, also dieser Band hier schwächelt, im Gegenteil. Irgendwann wurde das Buch so interessant, dass es ich gestern noch in einem Rutsch fertig gelesen habe, obwohl es eigentlich nicht mein Tagesbuch, sondern mein Abendbuch war. Ich musste einfach wissen, wie es ausgeht ...

 

Das man die Geschichte bzw ihren Fortlauf wie auch ihre Zusammenführung aus zwei Perspektiven gesehen hat, einmal die von Enidin und dann die von dem Rest der Gruppe, fand ich gut gewählt. Mir kam dabei keine Seite zu kurz vor, auch war keine Ansicht zu lange, sondern genau richtig um das mitzubekommen, was wichtig ist. Ich als Leser wurde immer wieder an der Stange gehalten und ich fühlte mich motiviert, mir zu überlegen: Was hier ist und da passiert? Was wird als nächstes passieren? Ist Tymur nun wirklich von einem Dämonen besessen oder einfach nur ein schlechter Mensch? Ob er vielleicht sogar ein Psychopath ist? Zumindest ist es mir hier und da aufgefallen, dass er vielleicht einer sein könnte. Oder ist es einfach nur der Dämon, der da aus ihm spricht und handelt?

 

Mit dem einen oder anderen Plottwist habe ich wirklich nicht gerechnet und hat auch dazu beigetragen, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Und das fand ich auch ziemlich super. Der Schreibstil war wie im ersten Teil sehr angenehm und verständlich. Ich hatte sogar hier und da Momente, wo ich leichtes Kopfkino bekommen hatte.

 

Von den Charakteren her mag ich mittlerweile alle. Im ersten Band kam ich noch nicht mit allen von ihnen zurecht, aber hier ist es jetzt anders. Enidin hat sich weiterentwickelt und ich finde es gut, dass sie von ihrem hohen Ross runtergefunden hat. Kevron findet zu immer mehr Mut und kann sich auch immer mehr zutrauen, das freut mich für ihn. Hoffe, er findet dauerhaft seinen Weg vom Alkohol weg, vor allem, da ihn dieser ja auch fast das Leben gekostet hätte. Tymur finde ich sehr interessant, vor allem mit der Aufklärung am Ende, was es mit ihm auf sich hat und ich bin mal gespannt, ob und wie er sich entwickeln wird. Was Lorcan angeht, er tut mir leid. Er hat es nicht verdient, so ein Schicksal zu haben und mein Bauchgefühl sagt mir, dass die ganze Geschichte nicht gut für ihn ausgehen wird, dabei hat er meiner Meinung nach am meisten gelitten und am meisten geopfert. Ich würde ihm so gerne ein Happy End gönnen :/

 

Fazit:

Also ja, nicht jeder Mittelband ist nur "mittel" oder "eine Brücke zwischen dem interessanten Anfang und dem spannenden Ende". Das hier war dagegen ein Mischling davon, interessant und spannend. Und ich bin auf auch jeden Fall gespannt, wie das Ganze noch ausgehen wird. Hier und da habe ich ein gutes Gefühl, bei anderen Punkten (siehe letzten Absatz) habe ich kein gutes Gefühl, aber ich lasse mich überraschen. So, wie ich hier in diesem Band bereits mehrere Male überrascht wurde. Von mir bekommt das Buch hier auf jeden Fall fünf Sterne und eine Leseempfehlung. Falls man allerdings den Vorband "Das gefälschte Siegel" noch nicht kennt, sollte man auf jeden Fall das zuerst lesen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen