Titel: Milchgeld

Autor*in: Volker Klüpfel, Michael Kobr

Erschienen in Deutschland: 2005

Originaltitel: -

Erschienen in (anderes Land): -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Krimi, Slice of Life

Preis: € 8,95 [D], € 9,20 [A]

Seiten: 310

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-492-24216-5

Verlag: Piper Verlag GmbH

 

 

 

Rückentext:

Ein Mord in Kommissar Kluftingers beschaulichem Allgäuer Heimatort Altusried - jäh verdirbt diese Nachricht sein gemütliches Kässpatzen-Essen: Ein Lebensmittel-Chemiker des örtlichen Milchwerks ist stranguliert worden. Mit eigenwilligen Ermittlungsmethoden riskiert der liebenswert-kantige Kommissar einen Blick hinter die Fassade der Allgäuer Postkartenidylle - und entdeckt einen scheinbar vergessenen Verrrat, dunkle Machenschaften und einen handfesten Skandal.

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das hier ist nicht das erste Buch, das ich aus der Kluftinger-Reihe gelesen habe, sondern das zweite. Glaub, ich habs mal vor Monaten in einem offenen Bücherschrank gefunden und dort mitgenommen. Die genauen Gründe kann ich dafür nicht nennen, da mich der andere Band "Erntedank" damals nicht so wirklich überzeugt hatte. Und diesem hier ist es leider auch nicht so wirklich gelungen. Obwohl zwischen dem Lesen der beiden Bände sechs Jahre lagen.

Aber nun zu dem Band hier zurück. Auch hier gefällt mir das Verkehrsschild und die schöne Landschaft im Hintergrund, passt einfach zum Allgäuer Setting. Da ich mittlerweile selbst im Allgäu lebe, war vielleicht ein weiterer Grund, warum ich der Reihe nochmal eine Chance geben wollte. Leider kannte ich trotzdem nur die Hälfte der Ortsnamen und besucht habe ich nur einen davon. Aber das kann man ja alles mal nachholen.

 

Daher find ich es auch ein bisschen schade, dass mich das Buch nicht so überzeugt hat. Immer wieder habe ich Kluftinger im Kopf mit Eberhofer verglichen, auch wenn es natürlich ein wenig blöd ist. Aber wenn ich so überlege, was mir am Eberhofer gefällt und stört und wie es beim Kluftinger aussieht ... naja, er schneidet am Ende nicht so gut. Das Einzige, was er dem Eberhofer vorraus hat, ist, dass er wirklich ein Teamplayer ist. Während Franz da von einem Fettnäpfchen ins andere steigt, kommt Kluftinger mit seinem Team viel besser zurecht und geht auch fairer mit ihnen um. Hier find ich es dagegen schade, dass die Kollegen oder überhaupt die meisten Leute so blass rüberkommen. Man erfährt nicht so viel über sie. Die einzigen, die da ein wenig herausstechen, sind Kluftingers Frau, sein Nachbar (?) und der Kollege Maier.

Ansonsten gingen die meisten Namen in meine Augen hinein und direkt im Hirn in den Schredder, so dass ich hin und wieder überlegen musste: Wer war das jetzt?

Und er ist tollpatschig, ok, jedem passiert mal was blödes. Aber ihm passiert es am laufenden Band und er geniert sich auch wegen jeder Kleinigkeit. Das ist etwas, was ich damals in "Erntedank" kritisiert habe und jetzt auch wieder kritisiere. Das waren teilweise Sachen, da denke ich mir: Ist doch nichts dabei, warum schämt der sich denn so dafür?

Auch findet er andere Leute seltsam oder bewertet sie schlecht, obwohl sie eigentlich gerade nichts besonderes oder seltsames getan oder gesagt haben. Aber alles, was er nicht sagen, machen oder tun würde, ist seltsam und muss schlecht bewertet werden.

 

Der Fall selbst war so ganz ok, aber irgendwie wirkte es so, als wüssten die Autoren nicht so recht, wohin sie damit gehen wollten. Wer der Täter ist, was sein Motiv ist und wie der Kluftinger ihn dann findet. Fand ich teilweise etwas langatmig und langweilig, erst ab der zweiten Hälfte wurde es dann irgendwie interessant. Aber zum Miträtseln hat es mich jetzt ehrlich gesagt nicht gebracht.

Der Schreibstil war ganz angenehm zu lesen. Und hier passt der Rückentext zum Buch, auch etwas, was ich bei "Erntedank" negativ erwähnt hatte. Und manche Running-Gags, wie das mit der Trommel, hat recht schnell nur genervt.

 

Fazit:

Scheinbar ist die Kluftingerwelt nicht so die meine. Ich hab bei anderen Rezensionen zu diesem Buch gelesen, dass es wohl zwischen den ersten und den neuesten Bänden einen himmelweiten Unterschied geben soll, vor allem was die Nebencharaktere angeht, aber ich weiß nicht, ob ich die irgendwann lesen werde oder möchte. Es kann auch sein, dass ich in weiteren sechs Jahren (also 2028) sage: Ok, ich gebe mal nem neueren Band der Reihe ne Chance und schau mal, wie es da so ist. Das kann ich heute natürlich nicht sagen, weil ich keine Kristallkugel habe. Bis dahin werde ich mich nach anderen Krimis umsehen, die in Bayern oder speziell im Allgäu spielen.

Von mir bekommt das Buch insgesamt drei Sterne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen