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Shortstorys Angel Sanctuary, Angel Sanctuary, Schreiben

Autor:  Inzestprodukt
Ich habe mich durch die nächtlichen Weblogeinträge einer gewissen Person geklickt und bin - mal wieder - an dieser Sache hängen geblieben. Nun... irgendwie fühle ich mich doch nun davon angesprochen und möchte es mal versuchen.

Regeln:
1. Schreibe die Namen von 10 Charakteren auf.
2. Schreibe eine kleine Geschichte zu jeder Vorgabe und benutze dabei die Charaktere, welche von den Zahlen bestimmt werden.
Lese die Vorgaben nicht VOR Schritt 1.


Meine Serie ist Angel Sanctuary

1. Raphael
2. Michael
3. Luzifer
4. Yue Kato
5. Uriel
6. Zaphikel
7. Sakuya Kira
8. Camael
9. Jibril
10. Setsuna Mudo

Spoiler
Das erste Mal (4+6)
Unter all den Mitgliedern ihrer kleinen, persönlichen Widerstandsbewegung war er wohl das auf den ersten Blick unscheinbarste Objekt. Wirklich, viel zu bieten hatte der Junge mit den blonden Haaren nicht; ein bellender Hund, der bei erhobenem Finger ängstlich um sich biss, dann aber alsbald den Schwanz einzog und sich vor allen anderen in Sicherheit brachte.
Als der Thron ihn das erste Mal gesehen hatte, an der Seite des Messias und des Teufels, neigte er beinahe zu einer Kurzschlussreaktion und der vorgefertigten Ansicht, dass er nicht mehr als das fünfte Rad am Wagen bilden würde. Doch wer, wenn nicht Zaphikel wusste um die Notwendigkeit einer Maske, um das wahre Potenzial zu verbergen?
Er erwartete Großes von Kato und Großes würde dieser bewirken, da war er sich sicher.


Angst (7)
Als er in den Armen seiner Mutter gelegen hatte, war die Welt vollkommen klar.
Sein Verstand arbeitete rational und registrierte, dass es ihn bald nicht mehr geben würde.
Wenige Jahre hatte Sakuya Kira auf der Welt verbracht und nun war es vorbei. Einfach so, wegen eines simplen Unfalls. Er spürte den Atem seiner Mutter auf seinem Haar, das warme Blut unter ihnen auf dem sonst so kalten Asphalt. Ihre Stimme strich über ihm hinweg, zitternd und drohend, jeden Moment zu versagen.
Es waren keine Schritte, die ihren Beobachter ankündigten. Als er nach ihm griff, stockte dem sterbenden Jungen der Atem. In ihm rauschte sein Blut und eine uralte Präsenz breitete sich hinter seiner Stirn aus. Er wusste, dass er nicht mehr allein sein würde.
Die Angst vor dem Fremden in ihm war überwältigend.


Alternatives Universum (1+8)
Ein exklusiver Geschmack zeichnete sich nicht durch eine Ansammlung luxuriöser Gegenstände aus, empfand Raphael.
Es war die Einzigartigkeit, die ein erhebendes Gefühl von Besitz und Überlegenheit auslöste. Doch wer sich als Kenner in dieser Szene der Raritäten bezeichnen mochte, wusste eines ganz genau: kein von Menschenhand erschaffenes Ding konnte den Kriterien gerecht werden.
Deswegen fand man es auch nicht in einem Antiquariat oder an der nächsten Straßenecke; man brauchte Personen wie Camael, die sich durch den tiefsten Dreck wühlten und das fanden, was mit Geld eigentlich nicht zu bezahlen wäre.
Zum Glück sahen die Verkäufer das anders und als der Mann mit dem eisernen Gesicht den schmutzigen Vorhang zur Seite schob, zeichnete sich auf Raphaels Lippen ein Lächeln ab. Er umrundete den Käfig und begutachtete die Lieferung, während er wie beiläufig einen Scheck an den ehemaligen Soldaten reichte. Skrupellos, aber brauchbar.
„Perfekt“, sprach der Interessent und blickte den rothaarigen Jungen hinter den Gitterstäben trunken vor Gier an. Zu schade, dass seine Augen bereits verkauft wurden.


Threesome (3+6+9)
Wie sie in diese Situation geraten war, mochte Jibril nicht zu sagen. Wie sie überhaupt abgeschieden von allen anderen an diesem Ort enden konnte… Gegensätzlich ihres Äußeren war sie kein schutzbedürftiges Mäuschen, aber auch ein Elementarengel hatte seine Grenzen; insbesondere dort, wo sich das eigene Element so rar machte.
Sie sprachen kein Wort, aber auch in den sonst nicht miteinander in Kontakt tretenden Männern herrschte Einigkeit: Sie würden beide gleichzeitig bei ihr liegen, denn keiner wollte das Nachsehen haben.

Zaphikel hatte befürchtet, dass ihre drei verschlossenen Seelen in den teils leblosen oder ganz körperlosen Hüllen zu einer Art Zusammenstoß finden würden, aber ein Dreier mit dem Teufel und dem Elementarengel des Wassers?


Crack (1)
„Nein, nein, nein, nein, nein! ich sagte Eierschale und das ist ganz klar mindestens Sanddorn! Hören Sie wenn Sie mich als Kunden verlieren wollen, bitte! Aber das wird Ihrem Umsatz keines Falls zu Gute kommen! Auf Wiederhören.“
Raphael legte auf und schnaufte aufgebraucht, zog den nächsten Versandhauskatalog zu sich heran, während durch das Loch in der Wand der Wind um seine Ohren strich und ihm beruhigend zuflüsterte.
Unwirsch fuchtelte er mit der Hand und blätterte zu den Brokatvorhängen; die französische Schwertlilie hatte ihm kein Glück gebracht, dann versuchte er es eben mit in Goldfäden bestickten Rosenranken. Sein Baldachin am Bett hatte leider auch das Zeitliche gesegnet aber schlimmer noch waren die altrosanen Lampenschirme, nach denen er so lange gesucht hatte.
„Na warte“, murmelte er und wählte die neue Nummer „das bezahlst du, Mika-Chan… nächstes Mal nimmst du die Tür. Hallo? Ja, ich suche nach Kissenbezügen mit Troddeln…“


Horror (10)
Als sie in seinen Armen starb, zerbrach Setsuna in tausende Stücke. Ihre Augen verloren den wachen Glanz, ihr Atem stockte und der Arm sank schlaff herab.
Nie hatte er solchen Schmerz ertragen müssen; nie hätte er gedacht, dass er überhaupt in diesem Ausmaß existieren konnte. Als der Zorn ihn erfasste, schien sich seine Haut vom Körper schälen zu wollen. Sein Rücken drohte unter der Last zu zerbrechen und sein Schrei könnte nie die Lautstärke erreichen, die er benötigte; jeder Mensch auf dieser gottverdammten Welt sollte erfahren, dass ihm das Liebste genommen wurde.
Jeder sollte dafür bezahlen.


Baby-Fic (5+9)
Sie lief vor ihm und spähte um jede Ecke, was dem außenstehenden Betrachter vielleicht übertrieben vorkommen könnte aber für das hier würde man sie töten. Oder mindestens Hausarrest erteilen, im Stadium des Kindseins wusste Uriel nicht, was ihm lieber wäre. Unter seiner viel zu großen Jacke bewegte sich der kleine Körper, dicht an den anderen geschmiegt.
Jibril winkte ihn heran, dann liefen sie hastig den nächsten Gang herab. Dort wollten sie hin, die Hand schon nach der Tür gestreckt – dann quiekte das blauhaarige Mädchen leise auf, fasste sich an die noch flache Brust.
„Raphael!“
„Was treibt ihr da? Und was versteckst du?“
Sie drängten ihn in das Zimmer und schlossen die Tür, dann erst konnte der Größte der drei Elementarengel die Jacke öffnen. Behutsam legte er die beiden Säuglinge ab, die mit den Gesichtern einander zugewandt ruhig schliefen.
„Sind das…?“
„Ja, hätten wir sie sterben lassen sollen?“
„Es wären neue gekommen, die Prophezeiung sagt nun mal, dass einer von ihnen ein Bote der Finsternis wird.“
„Ach, Raphael“, schnappte Jibril und deckte die Zwillinge zu.
„Musst du dich immer an die Regeln halten? Ich meine, natürlich ist das gefährlich aber stell dir vor, was aus ihnen werden kann. Der hat lustige Haare“, fügte sie hinzu und strich über ein paar wenige, feuerrote Strähnen.


Dark (2+8)
Der neue Arm funktionierte tadellos, doch er würde den Schmerz noch lange spüren. Stümperhaft hatten sie die Wundränder geöffnet, um ein optimales Ergebnis erzielen zu können, doch diese Stümperhaftigkeit geschah mit einem in seinem Feuer erhitzten Messers. Der Stahl wollte und wollte nicht erkalten.
Camael bewegte die Finger und blickte dann auf den Rücken Raphaels, der sich die Hände wusch. Er wusste, dass der Heiler den Kopf über ihn schütteln wollte.
„Wie um alles in der Welt schaffst du es nur, Körperteil um Körperteil zu verlieren? Das an sich wäre ja kein Problem, wenn man sie denn wiederfinden würde. So kann ich dir leider nur Metall anbieten.“
Er würde es ausgerechnet ihm nicht sagen können. Sein Blick nach oben an das offene Fenster bestätigte ihn; Michael lehnte dort, die Arme vor der Brust verschränkt und die Augen gefährlich eng zusammengezogen. Er leckte sich demonstrativ über die Lippen; immerhin schien ihm die Strafe wirklich geschmeckt zu haben.


Romance(4+7)
„Scheiße, Mann! Ich bin kein Homo!“
„Ganz offensichtlich.“ Sakuya setzte sich auf und tastete nach dem im Eifer des Gefechts weggeworfenem Hemd und zog es sich über die nackten Schultern. Eine Kerze flammte auf und Katos Gesicht tauchte vor ihm auf, wütend und gewohnt verwirrt zugleich.
„Das sind deine scheiß Gayhormone, wehe du erzählst das wem.“
Ein Lächeln auf den schmalen Lippen, dann ließ er die Hand durch das blonde Haar des anderen fahren, tätschelte seine Wange.
„Keine Angst… Süßer. Hast du mal Feuer?“


Death-Fic (2+3)
Wie lange er auf diesen Moment gewartet hatte, konnte Michael nicht beantworten. Jahre verloren an Bedeutung und Äonen vergingen ohne weiteren Sinn. Sein einziges Ziel war stets die Vernichtung des Bruders gewesen, doch nun… er hatte seinen Sinn erfüllt, eine stetig brennende Flamme an der Spitze ihrer Armeen, die Hoffnung vorangetragen.
Dass er nun im Staub lag, störte ihn nicht. Dass sein Schwert vor ihm vernichtet worden war, stimmte ihn milde. Nicht auszudenken, wenn es von unwürdigen Händen besudelt werden würde, war es doch ein Teil von ihm.
Genau wie er, dessen Hand die blasse Wange streichelte. Wieder und wieder, das Blut zwischen den Fingern zerrieb und schließlich neben ihm zu Boden sank. Luzifer schloss die Augen, drehte den Kopf erst, als Michael seine Hand ergriffen hatte. Sie schauten sich an und einen Augenblick lang gab es nichts außer ihrem Herzschlag, der schon pränatal im Einklang geschlagen hatte.
„Wer hat nun gewonnen?“
Luzifer lächelte müde, drückte die kleinere Hand, verdrängte den Geschmack seines eigenen Blutes.
„Er, wer sonst?“
„Wie immer…“
„Wie immer“, bestätigte der schwarze Engel.

Ihre Herzen stoppten, gemeinsam.

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Datum: 06.06.2013 22:34
Großartig. Ich liebe es, wenn ich als Inspiration diene.
Mal sehen, ob ich mehr in den Untiefen des Internets finde.
Bin am Schreiben.
Nicht stören!

Es sei denn, es brennt oder jemand blutet.
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Datum: 06.06.2013 22:39
babababa das zählt auch zu den RD-bedingten Texten XD
Sie begann damit die Geister im Uhrzeigersinn zu demaskieren


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