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Wie man KEINE Kampfszene schreibt

Autor:  Maginisha
Seit meinem vorletzten Weblog-Eintrag sind so einige Tage und Ideen ins Land gegangen…was dazu geführt hat, dass das neue Kapitel von Magenta jetzt Dinge beinhaltet, die da vorher nicht waren. Denn der Lauf der Geschichte gestaltete sich schwierig.

Was macht man nämlich, wenn man den lieben langen Tag durch Azeroth läuft? Genau, man bringt Dinge um. Hunderte, tausende von unschuldigen (wenn auch angriffslustigen) Yetis, Wölfen, Gorillas, Gnollen, Murlocs, Kodos, Zebras, Chimären und weiß der Himmel was noch. Und keiner dieser Kämpfe ist spektakulär genug, um in einer Geschichte Erwähnung zu finden. Schon mal drauf geachtet, dass in Massenkampfszenen in Filmen die Gegner meist nach einem Streich umfallen? Warum? Weil keiner von ihnen wichtig genug (und gut genug bezahlt) ist, um ihnen mehr als zwei Sekunden zu widmen.

Was also tun, wenn sich in einem Kapitel mehr als drei Kampfszenen tummeln? Richtig, man muss welche streichen. Nur wie?

Eine Kampfszene in eine Geschichte HINEIN schreiben ist leicht. Man muss nur irgendeines der oben genannten Viecher wild winkend aus dem Busch springen lassen, und schon hat man etwas, das den Helden von seinem langweiligen Weg ablenkt und ihm Gelegenheit gibt, seine Heldenhaftigkeit unter Beweis zu stellen.
Aber das ganze Rumgehüpfe, Gehaue und Gesteche ist (wie schon erwähnt) anstrengend zu schreiben und nach der zweiten Wiederholung auch nicht mehr ganz so spannend. Was also tun?


Erste Möglichkeit:
- Man lässt den Helden in Ohnmacht fallen.
Nicht sehr elegant vor allem, weil man, wenn man nicht erklären will, warum das wildgewordene Riesenschwein auf einmal das Interesse am Blut unseres Helden verloren hat, auch gleich noch Möglichkeit zwei einspielen muss.

Zweite Möglichkeit:
- Jemand anders übernimmt das Kämpfen.
Hier kann man eine nahezu gottgleiche Kreatur auf den Markt schmeißen, die unserem Helden mal eben das Leben rettet und dann in den ewigen Jagdgründen verschwindet, weil sie sich an einem Splitter eine Blutvergiftung geholt hat und daran innerhalb von Sekunden krepiert ist.
(Das ist übrigens deswegen nötig, weil sonst nachher noch jemand auf die Idee kommt, diese Figur noch mal um Hilfe zu bitten und das geht ja nun gar nicht…)

Dritte Möglichkeit:
- Man setzt statt der gottgleichen Kreatur die Kavallerie ein.

Vierte Möglichkeit:
- Das Monster will eigentlich nur spielen und ist höchst missverstanden, aber nach einer schönen Tasse Ingwertee mit ein paar Plätzchen ist mit ihm eigentlich ganz gut auskommen.

Fünfte Möglichkeit:
- Der Held flieht.
Ok, nicht so der Hit, wenn man eine wirklich spannende Geschichte schreiben will, aber schließlich lauern da draußen schon jede Menge neue Gefahren, die bezwungen werden wollen. Man muss auch mal Prioritäten setzen.

Sechste Möglichkeit:
- Das Monster zieht sich an einem Splitter eine Blutvergiftung zu und stirbt innerhalb von Sekunden.


Ich überlege, ob mir noch weitere Möglichkeiten einfallen, denn so recht will mir eigentlich keinen von ihnen gefallen, um zumindest noch eine der Kampfszene aus dem Kapitel rauszubrigen.
Aber immerhin habe ich zwei Heldengruppen, da müssen sie wohl beide dran glauben. *seufz*


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