Mein Blick schnellt zu den anderen Tributen und dann auf die Umgebung. Wir finden uns in einer Ruinenstadt wieder. Noch 33 Sekunden und dann beginnt der Kampf um Leben und Tod!
Mags Hampton, 17-Jähriges Karriere-Tribut aus Distrikt 4 wird zu den Spielen gerufen. Bei den 10.Hungerspielen soll sie den Sieg holen. Eine Geschichte um Hass, Verzweiflung, Angst und der Sehnsucht nach dem Meer.
Er spürte, wie seine Füße den Halt verloren.
Der Schmerz in seiner Hand rückte in den Hintergrund, das laute Rauschen in seinen Ohren beherrschte alles.
Er dachte an seine Familie zuhause. Sie erwarteten, dass er seinem Distrikt Ehre machte und gewann.
Dazu lebte er.
»Möchtest du nicht weiterleben für all diejenigen, die dir wichtig sind? Lohnt es sich nicht, dafür zu kämpfen?«
»Dreiundzwanzig andere haben denselben Traum«, erwidere ich. Mein Hals ist trocken. »Ich werde bald tot sein.«
Sie lauschte, doch das einzige Lebenszeichen war eine fette Fliege, die ihren Weg durch den Spalt zwischen Küche und Tür antrat und ihr ganz persönliches Schlaraffenland betrat.
Die Landschaft fegte an den Zugfenstern vorbei wie ein bizarrer Brei aus Ölfarben. Die Sonne stand tief und läutete das Ende dieses Tages ein. Des Tages, an dem vierundzwanzig Familien ihre Kinder verloren hatten, dreiundzwanzig für immer.
„Ich pass auf dich auf. Ich lass nicht zu, dass dir etwas passiert. Sei stark!“
Das einzige, an dass ich all meine Hoffnung aufs Überleben klammern kann.
Tief im Innern seiner kaputten, masochistischen, betrunkenen Seele ist er ein guter Mensch und sie möchte ihn am liebsten dafür hassen. Weil er, menschliches Wrack hin oder her, so viel besser ist als sie.
„Ich beglückwünsche die letzten beiden Konkurenten der vierundsiebzigsten Hungerspiele. Die frühere Regeländerung ist zurückgenommen worden.“ Claudius Templesmith hat noch nicht einmal den Satz beendet, als ich auch schon meine Waffe ziehe. Es wäre auch zu schön um wahr zu sein.
Alvaros POV:
Die Nacht ist bereits hereingebrochen und der bleiche Vollmond scheint vom Himmel. Ganz Distrikt 2 schläft in Erwartung der morgigen Ernte. Niemand hält sich mehr auf den Straßen auf. Niemand. Außer mir. Denn ich bin gerade auf dem Weg nach Hause.
Was ist, wenn du einen Menschen schon immer wie einen großen Bruder geliebt hast und dich gerade dann in besagte Person verliebst, als du um dein, sein und das überleben anderer kämpfen musst?
Ich laufe am Strand entlang, wie jeden Morgen. Es sind Ferien. Also kann ich praktisch tun und lassen, was ich will. Der Dunst des frühen Morgens liegt über dem Meer. Leise höre ich Wellen auf dem sandigen Ufer auflaufen.
Es war so lange her, dass wir uns in den Armen gehalten hatten und ich bemerkte, wie sehr Peeta mir gefehlt hatte, auch wenn ich es nur ungern zugab.„Du hast es einmal geschafft und du wirst es wieder schaffen, das weiß ich Katniss.“, flüsterte Peeta...
Doch dann fährt der Zug los und kommt zum großen Tor, das Distrikt 11 von der Außenwelt abgrenzt.
Und genau in dem Moment, als wir das Tor durchqueren und D 11 für immer hinter uns lassen, weiß ich es endgültig.
In wenigen Tagen bin ich tot.