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Glück im Unglück

Elsa x Mario
von

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Kapitel 5

“Wie ist es eigentlich mit deiner Arbeit? Wie läuft das jetzt?, fragte Elsa den ihr am Esstisch gegenüber Sitzenden. Der nahm ihr dankbar die gefüllte Schüssel ab, die sie ihm entgegenhielt. Während er sie vor sich auf dem Tisch abstellte, ergriff er mit der anderen Hand seine Stäbchen, um diese gleich darauf in sein Essen zu stecken.

“Ich bin erstmal krank geschrieben. Mein Chef ist da wirklich ganz cool drauf. Er meinte, dass ich erstmal gesund werden soll. Es werden ja jetzt auch viele Therapiestunden folgen, die auch einiges meiner Zeit fressen werden. Er hat aber auch schon verlauten lassen, dass wenn mir die Decke auf den Kopf fällt, ich auch jederzeit anfangen kann im Homeoffice zu arbeiten. Das werde ich mir auf jeden Fall überlegen. Aber bis dahin werde ich mich mal darauf konzentrieren, wieder fit zu werden.” Er sah auf. “Ah, apropos, morgen Vormittag habe ich einen Termin bei einem Sportmediziner in der Stadt. Der schaut sich das ganze noch an und stellt mir die Krankmeldung aus.”

“Okay. Wann müssen wir wo genau sein?”

Auf Elsas Aussage und ihren offenen Blick, konnte Mario nicht anders als zu lächeln. Trotz des nicht schönen Grundes, freute er sich sehr, dass sie hier war.
 

~~~
 

Elsa räumte gerade die Küche auf und spülte das restliche Geschirr, als ihr Name laut gerufen wurde. Erstaunt verließ sie den Raum. Mario hatte duschen gehen wollen. Was war denn noch? Er würde doch nicht etwa wollen, dass sie ihm dabei half, oder? Ihre Wangen begannen zu brennen. Als sie beim Bad ankam, klopfte sie zögernd an die Türe.

“Mario?”

“Kannst du kurz reinkommen?”

Sicherlich wurden ihre Wangen noch dunkler und ihr Herz schlug viel zu schnell in ihrer Brust, als Elsa die Türe öffnete. Im nächsten Augenblick weiteten sich ungläubig ihre Augen. Mario saß auf einem Hocker und alles was er anhatte, war eine Boxershort, ansonsten war er nackt. Mit trockenem Mund glitten ihre Augen über ihn, blieben an seinem durchtrainierten Oberkörper hängen, ebenso an den Bauchmuskeln. Oh Gott sah er gut aus!
 

~~~
 

Endlich wieder sein eigenes Badezimmer! Erleichtert drückte Mario die Türe hinter sich zu. Und endlich wieder richtig duschen können … oder zumindest so ähnlich. Es war doch etwas anderes, in seinen eigenen vier Wänden zu sein als im Krankenhaus. Und so nett sein Zimmergenosse auch gewesen war, er freute sich darauf, nachts das Zimmer für sich zu haben. Er zog sich bis auf die Boxershort aus, warf die Klamotten in den Wäschekorb und ließ sich auf einen Hocker sinken. Er musste nun nur noch irgendwie seinen Fuß beziehungsweise die Verbände vor der Nässe schützen. Dafür hatte er sich Plastiktüten und Klebeband mitgenommen. Damit mühte er sich minutenlang ab, ehe ihm klar wurde, dass er keine Chance hatte, zumindest nicht allein. Es brauchte nochmal ein paar Minuten, bis er sich dazu überredet bekam, nach seiner temporären Mitbewohnerin zu rufen. Schließlich war das doch einer der Gründe, weshalb sie hier war, bei ihm, oder?

Als sie kurz darauf klopfte und gleich darauf hereinkam, machte sein Herz einen Satz, ehe es einen Takt zunahm. Sie sah ihn mit offen stehendem Mund ungläubig an. Und so wie ihre Augen auf seinem Oberkörper zu liegen kamen, hatte das eine unerwartete Auswirkung auf ihn. Es dauerte eine Weile, bis sie in der Lage war, etwas zu sagen.

“Was … was kann ich für dich tun?”, fragte sie mit kratzender Stimme, nachdem sie geschluckt hatte.

“Ich, ähm”, verunsichert hob er die Plastiktüten hoch, “bekomme die nicht so richtig über meinen Fuß, um die Verbände vorm Wasser zu schützen. Könntest du mir vielleicht helfen?”

“Oh, natürlich, klar.” Elsa nahm ihm die Tüten aus der Hand und griff auch nach dem Klebeband. Nach ein paar Minuten legte sie die restlichen Sachen zu Seite. “So, ich hoffe, das hält das Wasser ab.”

“Vielen Dank.”

“Ist doch selbstverständlich.” Mit einem Lächeln sah Elsa, die immer noch vor Mario auf dem Boden kniete, auf. Als ihr wieder bewusst war, in welcher Situation sie sich hier befand, schwand das Lächeln wieder. Das hier, das war … zu nahe … Schnell rutschte sie nach hinten, packte die Sachen und räumte sie zur Seite, vermied dabei jeden Blick auf den Mann hinter sich, der sich mühsam vom Hocker hoch stemmte und dann auf einem Bein im Badezimmer stehen blieb.

“B-brauchst du noch Hilfe?”, stotterte die junge Frau.

“Nein … ich denke nicht.”

“Wie machst du das denn jetzt?”, fragte sie nach einem kurzen Moment.

“Ich dachte, ich stelle den Hocker in die Dusche. Der ist ja aus Plastik. Da setze ich mich drauf, das Bein hänge ich ein wenig zur Türe raus, das sollte funktionieren. Ähm, vielleicht kannst du ihn noch reinstellen?”

“Ja, klingt sinnvoll. Einen Moment.” Elsa griff nach dem Hocker und tat, worum Mario sie gebeten hatte. “Dann lass ich dich mal duschen.” Sie trat zur Türe und öffnete diese. Eine Hand legte sie an den Türrahmen und schielte leicht über ihre Schulter nach hinten. “W-wenn noch was ist, dann ruf einfach nochmal.”

“Mache ich. Aber ich hoffe, es klappt so jetzt. Danke dir.”

“Natürlich. Bis nachher.” Und damit floh Elsa mit hochroten Wangen aus dem Badezimmer.

Mario blickte noch ein paar Minuten auf die geschlossene Türe, ehe er auf einem Bein in seine Dusche hüpfte. Okay, vielleicht war es sinnvoll, eine kalte Dusche zunehmen. Wie bitte konnte sie nur durch ihre Blicke solch eine Reaktion bei ihm auslösen? Hoffentlich hatte sie nichts bemerkt, er hatte versucht, alles zu verdecken. Wie sollte das nur werden, wenn sie jetzt mindestens dreieinhalb Wochen zusammenleben würden?
 

~~~
 

“Mario Hongo, ich habe ein Termin bei Doktor Yamachi.”

Mario bedachte die Arzthelferin mit einem Lächeln, was von dieser auch erwidert wurde. Wie könnte man das auch nicht, schoss Elsa durch den Kopf.

“Nehmen Sie und Ihre Begleitung doch noch einen Augenblick im Wartezimmer Platz.”

Elsa griff nach Marios Arm.

“Brauchst du mich? Ich kann auch unten im Auto warten und …”

“Bleib hier, Elsa. Ich bin über etwas Gesellschaft ganz froh.”

Sie sahen sich einen Moment nur an, dann nickte sie.

“Okay.”

Sie ließen sich nebeneinander nieder und unterhielten sich, als die Arzthelferin ihren Kopf ins Zimmer steckte.

“Herr Hongo?”

“Bis gleich, Mario”, richtete Elsa an den junge Mann, der sich mit seinen Krücken bereits aufgestellt hatte und sie nun anblickte.

“Bis gleich? Nein, du kommst mit.”

“Was? Warum das denn?” Verwundert musterte ihn die Angesprochene.

“Na dass du auch mehr weißt. Du bist ja die nächsten Wochen deswegen bei mir, da ist es doch auch nur sinnvoll, dass du Bescheid weißt, was los ist. Also los, komm jetzt.”

Und schon folgte sie ihm mit stark schlagendem Herzen ins Untersuchungszimmer. Sie lauschte den Ausführungen des Arztes nur halb. Es war für sie so unreal, dass sie hier war, bei ihm, mit ihm und dass er sie beim Arzt selbst dabei hatte wollen.

“Und dann zeigt ihnen meine Mitarbeiterin gleich, wie sie die Verbände wechseln müssen, ja?” … “Junge Frau?”

“Elsa?”

Auf Marios Ansprache zuckte sie erschrocken zusammen.

“Ja?”

Der Arzt schmunzelte. “Eine meiner Arzthelferinnen würde ihnen nun zeigen, wie sie die Verbände wechseln müssen. Dann muss Ihr Freund nicht jeden Tag hier in die Praxis kommen.”

Schon lief Elsa hochrot an und hob ihre Hände vor sich in die Höhe.

“Wir … wir sind nicht …” Hilfesuchend blickte sie einen Moment zu Mario, ehe sie erneut den Arzt ansah. “Wir sind kein Paar.”

“Oh.” Der Arzt bekam große Augen. “Entschuldigen Sie vielmals, ich dachte nur, da Sie beide gemeinsam hier sind.”

“Ich … helfe ihm in der aktuellen Situation”, erklärte Elsa ihre Anwesenheit.

“Das ist natürlich sehr gut. Sollen wir Ihnen denn trotzdem zeigen, wie man die Verbände wechselt?”

“Sehr gerne. Wie Sie gesagt haben, dann muss Mario, ähm, Herr Hongo, nicht ständig hierher kommen.” Schnell nickte sie auf die Frage.

“Gut, dann werde ich meine Arzthelferin zu Ihnen herein schicken. Und wir, Herr Hongo, sehen wir uns in eineinhalb Wochen. Dann können wir auch langsam die Therapie beginnen. Bitte setzen Sie sich diesbezüglich zeitnah mit dem Physiotherapeuten Ihrer Wahl in Verbindung.”

“Das werde ich machen, vielen Dank Dr. Yamachi.”

Als sie eine halbe Stunde später die Arztpraxis verließen, rauchte Elsa der Kopf.

“Na hoffentlich bekomme ich das hin”, murmelte sie.

“Das bezweifle ich nicht eine Sekunde lang.” Mario bedachte sie mit einem strahlenden Lächeln.

“Das sagst du nur, weil du auf mich angewiesen bist.”

“Ja, vielleicht auch deswegen.”

Beide lachten, während sie sich auf den Weg zur Apotheke machten, die in der Nähe der Arztpraxis lag. Dort gaben sie das Rezept ab, das der Arzt Mario ausgestellt hatte. Unter anderem jede Menge Verbandsmaterial. Etwas später verließen sie auch die Apotheke und machten sich auf den Weg zum Auto.

“Elsa, willst du noch ein Eis mit mir essen gehen?”, fragte Mario seine Begleiterin, als sie die Apothekentüten ins Auto verfrachtet hatte. Erstaunt sah sie auf.

“Eis? Es ist fast Mittag …”

“Oh, ähm …” Mario runzelte die Stirn, ehe er mit seinen Schultern zuckte. “Gut, dann lass uns zu Mittag essen. Wir können uns ja überlegen, ob wir danach ein Eis zum Nachtisch essen. Ich lade dich ein.”

“Das musst du nicht.” Elsas Wangen färbten sich rot.

“Ich weiß.” Er legte seinen Kopf schmunzelnd schräg. “Aber ich will.”

Nachdenklich musterte Elsa ihn, ehe sie ebenfalls schmunzelte.

“Okay.”

“Okay?”

“Ja, okay.”

“Na dann komm, ich weiß, wo wir hinkönnen.” Und damit humpelte Mario mit seinen Krücken los, gefolgt von Elsa.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kyomi
2023-03-10T09:23:02+00:00 10.03.2023 10:23
Hallo Tasha 😊

Mir gefällt die Szene zwischen Mario und Elsa im Bad 🥰

Da musste sich Mario aber ziemlich zusammenreißen 😅😅😅

Elsas Blick so direkt auf ihn gerichtet 😅

Mario hat großes Vertrauen in Elsa.

Er bindet sie in allem ein, sogar in das Gespräch mit seinem Arzt.

Er möchte sie unbedingt dabei haben.

Das ist schön 🥰🥰🥰

Man merkt, wie gut es ihm tut, dass Elsa bei ihm ist 🥰

Liebe Grüße

Kyomi 😊
Antwort von:  Tasha88
10.03.2023 13:21
Hallo Kyomi :)
schön, wieder von dir zu lesen ^^

ich mag die Szene auch sehr gerne. Dieses auf der einen Seite unsichere, auf der andern seite ist da halt doch was. und sie müssen noch herausfinde, was da ist ^^

da ist einfach noch viel zwischen ihnen ^^

Liebe Grüße
Tasha
Von:  Centranthusalba
2023-02-12T16:36:14+00:00 12.02.2023 17:36
😁😁😁😁 öhmm… Dusche… ja, kalte Dusche, sehr kalt… zum Schreien kalt 🤣🤣🤣🤣

Die Außenwelt hält sie schon mal für ein Paar, na dann müssen die zwei nur noch in der Realität aufholen.😆
Antwort von:  Tasha88
12.02.2023 17:42
:D
ich glaube, der schrei war seeehr laut XD
Von:  elfenschwert
2023-02-11T16:03:56+00:00 11.02.2023 17:03
Ohhhh,...wie niedlich von Mario ^^
Antwort von:  Tasha88
11.02.2023 20:13
er gibt sich da schon echt viel mühe - er vor allem für sie ^^


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