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Schleifen in Blut und Zeit

Ein Todesfall, eine Hochzeit und die Krümmung der Raumzeit
von

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Reaktionen


 

S

esshoumaru gab nur sich selbst zu etwas frustriert zu sein. Diesem Kraken konnte man Tentakeln abschlagen, Arme, selbst den Kopf – alles, was der machte, war nach Minuten wieder dazustehen wie zuvor. Als Versuch hatte er dann mal nachgesetzt, aber auch das funktionierte nicht und hatte ihm nur einen höhnischen Kommentar eingebracht. Der konnte sich wirklich perfekt regenerieren. Und genau das gab es eigentlich nicht. Nicht einmal dessen Energie wurde schwächer bei oder nach der Wiederherstellung. Irgendetwas stimmte da nicht.

Woher bezog Iwatakko sein Youki? Dessen Youketsu war gut verborgen – nun, er trug seines auch nicht gerade offen mit sich herum. Daran hing das eigene Leben, wenn es jemand, wie Inu Yasha mit dem Drachentessaiga angreifen oder gar zerstören konnte. Daiyoukai hin oder her – er war wohl das beste Beispiel dafür, dass man sich Gliedmaßen nachwachsen lassen konnte, aber eben nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Warum also Iwatakko? Weil es sich um seinen Bannkreis, seinen Blutbann handelte? Besaß der hier drin schlicht die Macht des Hausherrn?

Das konnte in der Tat lästig werden.

Der nutzte sich nicht ab, er selbst seine Energie schon. Bei jedem Angriff wurde es ein klein wenig weniger. Natürlich noch lange nichts, worüber er sich Sorgen machten müsste oder auch nur wollte – dennoch war es ärgerlich. Wo lag das Geheimnis, dass sich dieser Krake immer wieder zusammensetzen konnte? Der Blutbann. Hm. Oder gar das Wasser? Hatte es einen zweiten Sinn, außer den Gegner daran zu hindern Youki dahinein oder in die Erde zu jagen?

Dann müsste man das Wasser ablaufen lassen. Aber wohin?

Nicht einmal die Sonnenstrahlen drangen durch den Blutbann. Das Wasser des Ozeans blieb auch davor halten. Selbst, wenn er mit Bakusaiga das Schloss zerstören und ein sehr tiefes Loch entstehen lassen wollte, würde sich das Wasser dort nur zu einem See sammeln, nicht versickern. Und Iwatakko hätte weiterhin, oder sogar besser, Zugriff.

Es musste eine andere Möglichkeit geben, etwas, an das er nicht dachte.

Immerhin schien Kagome noch am Leben zu sein, denn die Zeit lief weiter. Hoffentlich gelang es ihr Inu Yasha lebendig zu finden und heraus zu schaffen. Warum waren die Zwei eigentlich noch nicht wieder hier?

Nun, gleich.

Er würde diesmal mit Youki den Kopf des Kraken zerstören. Mit ein wenig Glück würde das länger dauern, bis der sich wieder erholt hatte.

Und er sollte nachdenken. Irgendwo hatte sein Plan einen Fehler, musste er eine andere Taktik einsetzen. Nur, wo? Der Blutbann hatte eine Schwäche für das Blut eines Daiyoukai gemischt mit sterblichem, ja, die hatte Iwatakko einbauen müssen, denn keine Magie war perfekt. Was war hier noch nicht perfekt? Gab es noch einen Webfehler?

Er sprang zurück auf die relative Sicherheit der beiden großen Steine.

 

Kagome starrte den vor ihr Liegenden an und eine blinde, vollkommen irrationale, Wut stieg in ihr auf. Wegen diesem Kerl, der ihr eiskalt ins Gesicht sagte, sie solle verschwinden, dass er sie hasse, hatte sie sich Sorgen gemacht? Hatte mit Baumgeistern und Göttern debattiert, sich gezwungen gesehen, dessen Bruder zu heiraten? Hatte sich in einem Taifun fast eine Lungenentzündung geholt und war in einem Vulkan gekocht worden? Hatte sich von Gottesanbeterinnen und Kraken fast fressen lassen? Was glaubte der denn, wer er sei?

„Mach Platz!“ wollte sie schreien, aber, da sie nach Atem ringen musste, wurde es nur zu einem heiseren Flüstern.

Immerhin genügte das, dass die Bannkette, die Inu Yasha noch immer auf seiner Brust liegen hatte, aufleuchtete und ihn sich in den Fesseln aufbäumen ließ, ehe er mit dem Hinterkopf fest auf die Steinplatte knallte.

Mit einem Stöhnen fiel der Kopf beiseite.

Sie erschrak zutiefst. „Inu Yasha? Inu Yasha?“ Ihre Panik stieg, als sie erkannte, dass Blut aus dem doch nur menschlichen Schädel rann. „Ihr Götter, was habe ich gemacht!“ Sie fasste behutsam nach seinem Gesicht. „Inu Yasha!“ Sie weinte. „Es, es tut mir Leid, du bist ja auch nicht ganz da, oder? Sag doch was, bitte!“

„Ka...go...me.“

„Ja, ich bin es, Kagome.“ Wen hatte er denn zu sehen geglaubt? Oder, konnte er überhaupt noch etwas sehen?

„Du … wirklich?“ Er öffnete nicht die Augen, aber immerhin brachte er das mühsam hervor.

„Ja, ich bin da, ich bin da, alles wird gut.“ Sie strich mit den Daumen über seine Wangenknochen und sah, wie er sich entspannte. Das Gesicht verriet nicht nur, dass aus dem Jungen in den letzten fünfhundert Jahren ein Mann geworden war, sondern da waren auch Schatten, Kerben, die sicher den letzten Tagen geschuldet waren. Liebe Güte, was hatte der Ärmste mitgemacht? Und sie reagierte so über. „Alles wird gut.“ Sie fühlte sich körperlich und geistig am Ende? Was sollte der arme Hanyou da erst sagen? „Sieh mich an. Ich bin Kagome. Ja? Und ich löse jetzt mal diese dämlichen Fesseln.“

Da öffnete er die Augen und versuchte eindeutig sie zu fixieren.

„Ja, ich bin Kagome,“ beteuerte sie daher nochmals, ehe sie sich vornüber beugte und ihn flüchtig küsste. „Alles wird gut. Ich habe diese Hexe geläutert.“

„Iwa ..“

„Um den kümmert sich Sesshoumaru.“

„Nii-san?“

„Ja, dein großer Bruder.“

„Aber, die Hölle …“

Sie fuhr prompt auf. „Haben sie dir das etwa weiß gemacht? Dass du in der Hölle bist? Das hier ist ein Schloss in einem verflixt guten Bannkreis, durch den eben nur ich und Sesshoumaru kamen. Aber wir sind hier und wir holen dich hier raus, das verstehst du?“ Da er etwas nickte. „Gut. Mal sehen, wie ich die Fesseln…? Nein?“

Denn er sah nach links, zu dem Fässchen,das an seinem Arm hing. So ging sie um den Tisch.

„Erst das da?“ In vager Erinnerung an Blutabnahmen, zog sie die Nadel aus seinem Arm und drückte das Blut ab, ehe sie das Fässchen von seinem Arm schnallte. Ein tiefer Seufzer ließ sie zu ihm sehen. „Inu Yasha?“

„Mach nur….“

„Die Fesseln jetzt?“ Dem Gewicht nach zu urteilen war das Fässchen schon wieder fast voll von Blut – und damit seiner Magie und seinem Youki. Wie viel hatte ihm dieser Mistkrake abgezapft? Und diese Hexe dazu? Für einen Moment wünschte sie sich, ihr Schwager würde Tenseiga für Urasae benutzen – nur, damit sie sie nochmals umbringen könnte. Natürlich war das böse und eigentlich nicht ihr Stil, aber, wenn sie sich den armen Hanyou hier so betrachtete … Magie. Ja. Die Fessel um seinen Hals löste sich nach zwei Minuten. Zeit, die sie kaum hatten, wie ihr ein leichtes Wackeln des Schlosses verriet. Da draußen kämpften zwei Daiyoukai. Und Sesshoumaru hatte ein deutliches Handicap, denn er durfte das Schloss nicht zerstören, nicht mit aller Macht zuschlagen, nicht, solange sie und Inu Yasha hier drin waren.

„Kagome?“

„Ja? Brauchst du etwas?“

Er sah zu ihr, da sie gerade versuchte die Fessel um sein linkes Handgelenk zu lösen. „Du hast … meine … Klamotten?“

„Ja, du Idiot.“ Aber das klang fast zärtlich. „Sonst hätte ich doch Tessaiga nicht mitnehmen können. Ich habe doch den Bogen.“

„Tessaiga, nii-san, du…“

„Ja, hast du etwa geglaubt, wir würden dich im Stich lassen?“ Ja, hatte er wohl. Anscheinend hatten ihm diese zwei Miststücke alles mögliche erzählt – und er hatte sich vollkommen verloren gefühlt. Dennoch hatte er solange durchgehalten. „Ich bin stolz auf dich.“ Diese Fessel fiel leichter, da sie hinter das Schema kam. Aber sie sollte sich wirklich beeilen und lief um den Tisch herum, um die Fußfessel zu lösen. „Es war nicht einfach, aber Bokuseno und ein Gott haben uns geholfen. Dieser Iwatakko hat, indem er dich hier so einsperrte, die gesamte Raumzeit gekrümmt und damit fast das Ende der Welt heraufbeschworen. Er hat sich einen ziemlichen Haufen Feinde gemacht.“

„Raumzeit.“ Inu Yasha war müde, erschöpft, aber er realisierte langsam, dass es wirklich Kagome war, die hier war. Nun ja, der Befehl war eindeutig gewesen. Das konnte selbst Urasae nicht nachmachen. Und die hatte ihm auch schon Kikyou vorgespielt und sonst was. Darum hatte er auch zuerst gedacht, dass sie nun Kagome darstellen wolle, nur, um ihn noch mehr zu quälen. Arme Kagome. Sie musste sich doch schreckliche Sorgen um ihn gemacht haben. Sie wirkte auch nicht gerade fit. Und nii-san war auch da? Die Zwei zusammen? Sein müdes Gehirn weigerte sich darüber nachzudenken, aber es war ja auch egal. Sie war hier und die Fesseln waren gleich weg und Urasae war tot. Punkt. Er hatte noch eine Chance.

Endlich war er die Bannfesseln los. Er wollte sich aufsetzen – und fiel fast von dem Tisch. Sein Kreislauf machte nicht mehr mit. Kagome fasste ihn am Arm und er zuckte unwillkürlich zusammen, fand sich dann gehalten und aufgesetzt, an sie gedrückt.

„Es ist schrecklich,“ weinte sie wieder. „Was haben sie nur mit dir gemacht?“

Daran wollte er sich wirklich nicht mehr erinnern. „Das ….“ Er sah zu Boden.

Sie folgte irritiert seinem Blick. „Das Fässchen?“ Sie bückte sich und überreichte es ihm. Unwillkürlich musste sie etwas schlucken, als sie erkannte, dass er es sich an den Mund setzte. Ja, schön, er hatte vermutlich Durst, aber das eigene Blut zu trinken? Ihr wurde fast übel. Sie hatte sich schon bei Sesshoumarus so angestellt und das war sicher kein halber Liter gewesen. Aber natürlich. Blut und Youki. Er versuchte sich zu regenerieren. Da sollte sie lieber nichts zu sagen, sondern sich Tessaiga abnehmen. Sie wollte es ihm eigentlich auf den Schoss legen, entschloss sich dann verlegen doch sein Schwert neben ihn zu packen. Prompt reagierte die Klinge, sie konnte ein Pochen mitbekommen. „Es freut sich,“ sagte sie daher.

Inu Yasha setzte das Fass ab. Seine Stimme war noch immer heiser, aber er fühlte sich doch etwas besser. „Ich ...mich auch…“

Sie ließ den Rucksack zu Boden und suchte hastig seine Hose und Unterbekleidung heraus. „Wir müssen hier weg. Sesshoumaru kann gegen Iwatakko nicht richtig kämpfen, so lange wir hier im Schloss sind. Wenn überhaupt.“

Er streckte eine Hand aus, noch immer langsam, noch immer fast ungläubig, aber doch nur zu gern willens anzunehmen, dass das keine weitere Halluzination war. „Nii-san gegen Iwatakko?“

„Ja, aber der Krake ist raffiniert. Er hat vor dem Schloss alles unter Wasser gesetzt. Wenn Sesshoumaru da Youki rein schickt – oder du, natürlich – trifft es einen selbst. Ich glaube nicht, dass das dem dämlichen Kraken was ausmacht.“

„Nein.“ Mühselig zog sich Inu Yasha die Unterbekleidung hoch, ehe er sich gezwungen sah vom Tisch zu rutschen um sich einigermaßen halb zu bekleiden. Dabei stürzte er fast in Kagomes Arme, fing sich aber gerade noch. „Es … geht…“

„Wenn wir rauskommen, du darfst kein Youki einsetzen. Naja, falls du dich bis dahin erholt hast.“

„Ich muss es ihm sagen.“

„Was?“

„Wasser?“

„Ja, draußen hat gibst es zwei Geysire und alles ist nass und feucht. Genauer, alles in allem eine recht vulkanische Gegend. Oder, was meinst du?“ Sie zog sich das Feuerrattenhaar ab und reichte es ihm.

„Ja, Wasser. Der Kerl … redet zu viel. Er erzählte, dass er damals …“

„Als ihn der Kaiser getötet hat…“

„Ja. Sie haben ihn ins Meer geworfen. Krake, Meer!“

„Er kann sich in Wasser regenerieren? Das müssen wir Sesshoumaru sagen.“

Der Hanyou hatte sich die Oberbekleidung nur offen anzuziehen gewagt. Noch immer schmerzte seine Haut am Bauch und anderswo. Aber, als er seine Schwertscheide in den Gürtel schob, fühlte er sich zum ersten Mal seit ….Wie lange? Wieder kampfbereit. Nicht unbedingt kampffähig, aber bereit. „Kagome.“

„Ja?“

„Du hast dich verletzt.“

„Bisschen. War nicht so einfach hierher zu kommen.“ Das hatte er jetzt noch mitbekommen? In seinem Zustand?

„Dein Fuß“

„Oh, ja, Das passierte, als ich durch den Brunnen springen wollte, zu dir ins Mittelalter, aber du mich dann hier gerufen hast. Und ich nicht konnte. Geht schon.“

„Hat dich Sesshoumaru nicht beschützt?“

Sie blieb ehrlich. „Ja, doch. Aber da wusste er ja noch nichts davon. - Komm, wir müssen hier raus, damit Iwatakko keine Geiseln mehr hat. Leg den Arm um mich, ich stütze dich.“

„Und ich dich … toll kampffähig. Er soll ...doch nicht allein….“

„Mach dir keine großmütigen Gedanken um ausgerechnet den Herrn aller Youkai, hm?“

„Keh!“

Der vertraute Laut ließ sie lächeln und sich an ihn schmiegen, den Arm um ihn gelegt, so, dass sie sich wirklich gegenseitig stützten. Nun ja, vielleicht auch ein bisschen mehr. „Ihr habt euch wirklich besser kennen gelernt in den letzten Jahrhunderten.“

„Ich erinnere mich nicht ….“

Da er wirklich besorgt klang, suchte sie prompt zu beruhigen. „Das ist normal. Durch diese Zeitkrümmung und Zeitschleifen und was weiß ich – keiner erinnert sich mehr daran, dass wir verheiratet waren oder so. Das muss alles wieder in Ordnung gebracht werden. Immerhin lebst du und bist nicht mehr im Katzenzustand.“

„He ...ich bin keine Katze.“

„Später erkläre ich es dir, ja? Wir müssen hier raus. Und vorsichtig sein, da vorne ist ein Krake, ich meine, ein echter, ein Tier …“

„Du….?“

„Äh, ja, ich bin ihm in die Arme gelaufen, aber ich kam raus…“ Sie warf einen Blick auf den Rucksack, aber außer Müll war nichts mehr drin – sollte sich doch Iwatakko drum kümmern. „Komm nur, wir müssen gehen.“

 

Es wurde ein mühsamer Weg, sich gegenseitig stützend aus der Halle, in den Gang.

„Feucht, kalt,“ stellte Inu Yasha fest.

„Ja, ich habe dem Herrn Kraken schon ein paar Mal einen anderen Innenarchitekten gewünscht,“ gab sie zu. „Da vorne ist der Ausgang, aber versteckt hinter einem Bannkreis.“

„Tessaiga.“

„Das kann ich. Ich glaube, wenn du zu … explosionsartig erscheinst, macht dich das nur wieder müder.“

„Keh,“ Aber er konzentrierte sich. Die Tatsache, dass er sein eigenes Blut getrunken hatte, hatte ihn gerettet, dessen wurde er sich immer klarer. Er war noch immer in Menschenform, aber er konnte spüren, dass sein Youketsu wieder da war, nun, er konnte es spüren! Er würde sich erholen. Das würde nur dauern. „Kagome.“

„Ja?“

„Ich sage nur deinen Namen.“

Das Schloss um sie wackelte erneut und sie klammerten sich unwillkürlich aneinander.

„Iwa,“ kommentierte der Hanyou. „Das Schloss soll hoch werden …“

„Ich tippe eher auf: da kämpfen zwei Daiyoukai im Schlosshof.“

„Ja.“ Müde ließ Inu Yasha seinen Kopf an ihre Schulter sinken. Nicht nur er, sondern auch Kagome spürten plötzlich einen Anstieg seines Youki, das aber rasch abflaute.

„Du hast weiße Haare bekommen!“ staunte sie. „Naja, nur kurz, aber ...Und, wieso hast du dich eigentlich nicht andersherum verwandelt? Ich dachte, das Blut deines Vaters übernimmt, wenn du in Lebensgefahr bist?“

„Da hat der Mistkerl gut aufgepasst. Der weiß verdammt viel über Hanyou und ich will … gar nicht wissen wieso. - Kagome. Was hast du tun müssen, dass dich Sesshoumaru … begleitet hat?“

Das klang so nachdrücklich wie im Mittelalter bei Kouga. Die Witterung, dachte sie nur. Er war für eine Sekunde ein Hanyou gewesen und natürlich war ihm, so an sie gelehnt die Witterung seines Bruders an ihr nicht entgangen. Sie sollte ehrlich bleiben. „Ich? Frag mal andersherum. Er brauchte mich. - Ich musste ihn zu Bokuseno begleiten, hier in den Bannkreis … immerhin hat er gut auf mich aufgepasst, das muss ich sagen. Naja, wenn ich sterbe geht die Welt unter, das kann nicht mal er ignorieren“

„Deine Schulter, deine Hände ….“

Bingo. Ehrlich bleiben. „Naja, ich sagte schon, da draußen ist alles ziemlich vulkanisch, vermutlich hat Iwatakko mit seinen Erdbeben das ausgelöst. Bei dem letzten waren wir schon kurz vor dem Schloss, aber da öffnete sich eine Spalte und ich rutschte rein…. Ich konnte mich gerade noch festhalten, aber das war es auch schon. Ich baumelte da knapp über der Lava. Nii-san …“ So nannte man schließlich nicht nur den großen Bruder, sondern auch den älteren Schwager. Das mit dem Ehemann sollte sie wohl wirklich besser streichen. „Hat mich dann da raus gezogen und, weil ich mir bei der Aktion auch noch die Schulter ausgekugelt hatte, die auch noch wieder eingerenkt. Tat weh, ist aber immerhin wieder heil. Ich hatte bis dahin keine Ahnung, dass er über medizinische Kenntnisse verfügt.“

„Ja. Gehörte wohl zur Ausbildung.“ Inu Yasha schwieg. Sie log nicht, aber irgendwie – ihre Hände hatten so intensiv nach Sesshoumaru gerochen. Nun ja, und nach Wasser und Krake. Nein, er sollte jetzt wirklich nicht hysterisch werden. Sie waren beide gekommen um ihn zu retten, sie waren für ihn gekommen. Das Dämlichste, was sie hätten machen können, wäre ihn da zu betrügen. Und, ehrlich gesagt, die Zwei passten auch nicht zusammen. Er sollte lieber zusehen, dass er seinem Bruder gegen diesen Iwatakko helfen konnte, dass er dem so richtig die Tentakeln lang ziehen konnte, dass er … Dieser Achtbeiner würde bedauern, dass er ihn je gesehen hatte! Leider war er noch ein wenig schwach. „Mach die Tür auf,“ murmelte er nur, als sie vor dem helleren Schein angekommen waren, der durch den Bannkreis drang.

Kagome warf einen besorgten Blick nach links, aber da sich dort nichts rührte, öffnete sie den Bannkreis. „Ich habe nur noch drei Pfeile,“ erklärte sie.

„Du lässt die Finger von Iwa!“ murrte er sofort. „Das ist ein Daiyoukai!“

Sie ermahnte sich, dass sie kein böses Wort gegenüber einem der Halbbrüder mehr verwenden wollte – und auch Inu Yasha nicht mehr zu Boden schicken. Nachdem sie letzteren Befehl gerade erst mit viel zu viel Impulsivität ausgesprochen hatte, meinte sie: „Was glaubst du, wem ich in den letzten Tagen so alles über den Weg gelaufen bin?“

„Wie lange …?“

„Äh, Montag bist du ...bist du entführt worden, ich denke, jetzt ins Sonntag oder wieder Montag, in diesem dämlichen Bannkreis funktioniert ja die Zeit nicht mehr so richtig.“

Nur eine Woche? Diese unendlich scheinende Ewigkeit? Nur eine Woche? Er hätte etwas sagen wollen, aber erneut erfasste ihn eine Welle von Youki, und er spürte, wie sich eine vertraute Verwandlung vollzog. Es war vermutlich das niedrigste Level, das er als Halbdämon besitzen konnte, aber es tat gut mit den Ohren zucken zu können, Klauen zu besitzen. Fast fragend sah er zu seiner Nachbarin, aber ihr Lächeln verriet ihm, dass er zumindest äußerlich normal aussah.

 

Sie gingen, sich noch immer stützend, aus dem Schloss, bleiben stehen und betrachteten das Bild, das sich ihnen bot.

Sesshoumaru hatte Youki eingesetzt, das konnten sie gerade noch erkennen, bewusst so gezielt, dass es das Wasser nicht berührte – und der ovale, schwarze Kopf des Krakendaiyoukai verschwand darin.

Kagome würgte instinktiv, zumal als sich der Rest des Körpers hinkniete, ehe sie sah, dass dort Energie aufflirrte. „Er regeneriert sich,“ flüsterte sie.

„Nii-san hat uns bemerkt. Bleib zurück, Kagome.“

„Sag Sesshoumaru, ich habe nur noch drei Pfeile, ja? Das ist wichtig!“

„Du hast genug getan.“ So rasch er konnte ging Inu Yasha durch das Wasser, das hier inzwischen fast knöcheltief stand. Die Wärme machte ihm nichts aus, aber er dachte besorgt an Kagome. Nun, er sollte wohl eher an sich denken, denn allein die paar hundert Meter zu seinem Bruder waren schon recht lang.

Sesshoumaru wandte den Kopf. Er lebte noch, das war das Positive an Inu Yashas Auftauchen, damit war wohl sein eigener Selbstmord erst einmal zu den Akten gelegt. Allerdings sah der alles andere als kampffähig aus. Von Youki war kaum zu reden. Aber der war da und damit auch Tessaiga mit den verschiedenen Optionen. Tessaiga mit Inu Yasha war doch etwas anderes als Tessaiga ohne den, das hatte er durchaus gelernt.

 

„Na so etwas, der liebe Inu Yasha.“ Iwatakko hatte sich regeneriert und sein erster Blick fiel auf seinen Gefangenen. „Du hast ja schon wieder so viel Youki, herrlich. Hm. Mir scheint, als wäre die gute Urasae ein wenig unaufmerksam geworden.“

„War, du Armleuchter.“ Inu Yasha hörte selbst, das seine Stimme heiser war, schwach und zittrig klang, aber er sah keinen Grund jetzt noch klein bei zu geben.

„Was war?“

„Urasae.“

„Ach, die kleine Priesterin da hinten? Nette Überraschung, denn sie sollte gar nicht in diesem Bannkreis sein dürfen. Der gute Sesshoumaru auch nicht. Hm. Nur ein Hanyou kann durch. Was für ein Opfer, das ihr da für euren Bruder und … Freund? - gebracht habt? Gleich zwei Hanyou unter meinem Dach?“

 
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SUCy
2022-02-19T11:07:38+00:00 19.02.2022 12:07
Typisch Inu, erstmal Pause machen is nich. Direkt wieder ins getümmel.
Mal sehen was Inu sein Hirn sich jetzt zurecht spinnt.
Hauptsache er lässt sich davon nicht all zu sehr beeinflussen
Antwort von:  Hotepneith
19.02.2022 15:55
Inu Yasha ist eben immer vorn dabei ...und aufbrausend, aber nciht nachtragend, meist. mal sehen, welchen Erfolg der nciht allzuliebe Iwatakko einfährt....


hotep


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