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Between fire and storm

von

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Chapter 12 ~ Der Anti-Held

Krista wusste nicht was sie von der gesamten Situation halten sollte. Der Pokeballhersteller Kurt lag, am Kopf blutend, verletzt neben dem Brunnen. Team Rocket schnitt den Armen Flegmon ihre Ruten ab um diese zu verkaufen, wer war so Krank das überhaupt zu kaufen?, und war hier mit einer Vielzahl an Vertretern vorbeigekommen. Krista, Lyra und Klarin waren gerade dabei sie aufzuhalten. Und zu allem Überfluss hatte sich Noah auch noch wie eine Ein-Mann-Armee aufgeführt. Hatte seinem Nachtara befohlen Menschen anzugreifen und dies mit der Tatsache verharmlost, dass dies doch lediglich Mitlieder von Team Rocket waren. Und dann ging er voraus, um sich den Anführer zu krallen. Hatte sich an den Rockets vorbeigekämpft oder sie mit einer Waffe bedroht. Einer Waffe? JA! Sie hatte, als sie herunterklettern wollte und Tamao durch seinen Ruckzuckhieb seitlich den Brunnen herunterrannte und einen Rüpel bewusstlos getreten hatte, gesehen, wie er sich eine der Waffen nahm. Einfach von dem Bewusstlosen Körper. Was war nur los mit ihm? Natürlich, sie hatte ihn nur diese beiden Tage gekannt, vor über einer Woche, doch da war er noch ganz anders. Nicht so extrem.

„Der Antiheld kümmert sich drum“, hatte er gesagt. Antihelden waren Leute, die zwar für das Gute Kämpften, und doch anders handelten als Helden. Die gerne auch zu drastischen Maßnahmen griffen, um ihr Ziel zu erreichen. Er musste diesen Begriff bewusst gewählt haben, handelte er schließlich nun so.

„Du lässt ihn Menschen Attackieren?“, war Klarin entrüstet, als er unten im Brunnen angekommen war und einen weiteren Bewusstlosen Rocket am Boden liegen sah, direkt neben demjenigen der besagten Brunnen hinabgestürzt war.

„Sie sind nur Bewusstlos, nicht tot“, war die Rechtfertigung des Brünetten gewesen.

„Du bringst deinen Pokémon bei, Menschen anzugreifen! Das ist verwerflich!“, hatte der Schwarzhaarige dem Neuling, innerhalb ihrer Freundesgruppe, erneut einen Vorwurf gemacht.

Krista hatte mit Zorn gerechnet. Eine weitere Rechtfertigung, dieses Mal wütend. Doch dies geschah nicht. Denn als seine Blaugrauen Augen auf ihnen lag, erkannte sie eine Art von Resignation. Einsamkeit. Traurigkeit. Er schien innerhalb eines Augenblicks um mehr als Zehn Jahre zu Altern.

„Falsch“, hatte er verlauten lassen.

„Ich bringe ihm bei Team Rocket anzugreifen. Tamao versteht das, sind Pokémon ja auch nicht dumm, sondern unsere treuen Partner und Freunde. Verzeiht mir, wenn ihr nun ein schlechtes Bild von mir haben solltet, doch während ihr über mein Vorgehen klagt, werden hilflose Flegmon gequält. In diesem Sinne, haltet mir bitte den Rücken frei. Wenn nicht mir, dann wenigstens der Flegmon zuliebe“, und dann war er davongeschritten. Niemand, außer ihr, schien die Waffe bemerkt zu haben, die er unter seine Jacke gesteckt hatte, ehe sie zu ihm heruntergestiegen waren.
 

Und nun standen sie hier. Umzingelt von Mitgliedern dieser Verbrecherorganisation. Allerdings, im Vergleich zur Menschlichen überzahl, schlugen sie sich mit ihren Pokémon relativ gut. Manchmal war Qualität eben doch besser als Quantität.

„Wani-Wani, Biss!“, dass Karnimani rannte auf das Rattfratz zu und bis diesem in den Oberkörper hinein. Aufgrund des Größenunterschieds sah es fast so aus, als würde das Wasserpokemon die Ratte verschlingen.

„Wie lange halten wir das noch aus?“, stellte Lyra ihre Frage, als sie an den Rücken der Türkisfarbenen prallte.

„Solange wie es nötig ist. Oder Noah seinen Worten Taten folgen lässt“, antwortete, an ihrer statt, Klarin. Er selbst ließ sein Endivie mehrere Gegner mit ihrem Rassierblatt attackieren, die alle nach hinten geschleudert wurden.

Doch mit einem Mal hörten sie etwas Lautes. Es hörte sich an, als wäre etwas mit gewaltiger Wucht gegen etwas anderes geknallt. Oder ein Silvesterböller, nur lauter. Durch die Akustik der Höhle, ohnehin. Hörte sich so etwa ein …

„Das war ein Schuss! Was geht beim Boss nur vor sich?“, vernahm sie die, ihren letzten Gedanken bestätigendende Worte, eines der Rockets.

Ein Schuss. So klang also dieses Geräusch. Doch … wem galt dieser? Wer hatte ihn abgefeuert?

Als hätten die drei Freunde sich abgesprochen, rannten sie Augenblicklich, die Gunst des Moments der Abgelenkten Rockets, nutzend, auf den Höhleneingang in den hinteren Teil des Flegmon-Brunnens, zu. Die wenigen Rüpel die sich in Bewegung setzten, ihnen den Weg zu versperren, konnten sie mühelos ausweichen, oder rammten sie so dass sie ihr Gleichgewicht verloren, waren auch diese gerade so aus ihrer Starre erwacht.

„HALTET SIE!“, doch da waren sie bereits entflohen. Noch tiefer in der Höhle. Ob dies so gut war? Schließlich besaßen sie nun keinen Fluchtweg mehr. Team Rocket war mit einer erdrückenden Mehrheit am Eingang und beherrschte somit den Einzigen Ausweg aus dem Brunnen, soweit sie wussten. Wäre es nicht besser gewesen die Polizei darüber zu informieren, was hier vor sich ging? Konnten sie denn wirklich diese Verbrecherorganisation von hier vertreiben? Gedanken, die sie doch lieber gehabt hätte, ehe sie hier heruntergestiegen wäre. Doch so wie Noah drauf gewesen ist, hätte er sicherlich nicht auf die Ordnungshüter gewartet. Doch vielleicht wäre es dann besser ausgegangen, als in diesem Augenblick vermutet. Oder würde doch alles gut laufen? Sie war keine Hellseherin, wie es, laut den Gerüchten, Sabrina, die Arenaleiterin aus Saffronia City in Kanto, eben war.

„… während ich der Schlange den Kopf abschlage“, drangen Noahs Worte wieder in ihren Kopf. Doch war es wirklich so einfach, wie er es sich vorgestellt hatte? Hatte er mit solch einer Vielzahl an Gegnern gerechnet? Das konnte er doch gar nicht. Und würde es wirklich genügen, wenn er den Feindlichen Boss besiegte? Nahmen dessen Untergebenen keine Rache? Und wie würde er es tun? Hatte er es auf einen Pokemonkampf abgesehen, oder … die Waffe. Wieso hatte er überhaupt diese Schusswaffe mit sich geführt? Nur um Mitglieder der Verbrecherbande aus dem Weg zu bringen, ihnen Still zu drohen, oder würde er sie auch nutzen? War er solch ein Mensch? Konnte er Morden? Würde er ein Menschliches Leben auslöschen können? Und wenn ja, hatte sie sich so sehr in ihm getäuscht? Schließlich kam er ihr so Sympathisch rüber. Sie mochte ihn. Fand ihn … Anziehend. Oder war gar der Schuss soeben auf ihn eingegangen? Würde er noch leben, wenn sie bei ihm ankamen?

Sie schüttelte den Kopf. Kam wieder in das hier und jetzt. Vernahm weiterhin die Schreie der wütenden Rockets, die ihnen hinterherrannten und von ihren Pokémon und ihren Attacken, die ihre Trainer nicht einmal aussprechen mussten, etwas weiter abgedrängt wurden.

Und dann sah sie es.
 

Die Szenerie wirkte so unwirklich. Er, der Brünette, stand mit erhobener Hand vor einem der Rockets, der am Boden lag. Doch es war nicht nur seine Hand. In ihr befand sich etwas. Die Waffe, die Noah bei sich trug. Blut floss auf dem Boden, und ein schmerzliches Stöhnen entwich dem am Boden liegenden.

„DU MISTKRÖTE!“, schrie der am Boden liegende, doch Noah lächelte lediglich.

„Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte sie nicht einsetzen müssen, doch Not macht erfinderisch. Sei froh das es lediglich ins Bein ging. Ich hätte dir auch ins Knie schießen können, womit du vermutlich nie wieder hättest richtig laufen können. Oder noch weiter oben, es für immer beenden. Bleib am Boden und stör mich nicht“, beendete er sein Gespräch mit seinem vermeintlichen Opfer, als sie ein Klatschen vernahmen. Langsam. Arrogant. Spottend. Ein Mann, ebenso wie die anderen Rockets in der Typischen schwarzen Uniform und dem roten R auf der Brust, trat näher. Grünes Haar war unter seiner schwarzen Mütze erkennbar, im Schein des Leuchtenden Wassers. Waren es Kristalle, die dieses zum Leuchten brachte?

„Bringt ihn weg und verarztet ihn. Der Rest soll draußen bleiben, will ich mit ihm alleine Reden. Sein Fanclub kann auch bleiben“, gab er seine Befehle, und die restlichen Rockets Salutierten. Gehorchten. Keine Minute später waren die vier Jugendlichen, samt des offensichtlichen Anführers, alleine in diesem Raum. Und trotz der Erwähnung des sogenannten „Fanclubs“, hatte Noah nicht einen Blick auf sie geworfen. Nein. Seine gänzliche Aufmerksamkeit galt dem Anführer der Verbrecherorganisation.

„So. Du hast meine Aufmerksamkeit, kleiner. Mein Name lautet Lance. Ich gehöre zum Vorstand des Team Rocket. Mit wem habe ich das Vergnügen?“, er hatte, wie Noah es ihm gegenüber tätigte, seine ganze Aufmerksamkeit auf Noah gelegt, während dieser seine Waffe wegsteckte. Erneut unter seiner Jacke verstaute.

„Noah mein Name.“

„Und was genau willst du hier, Noah?“, er war offensichtlich Neugierig darauf, was ein Teenager, der bereit war mit einer Waffe auf andere zu schießen, an einem Ort wie diesem verlor. Wer so drauf war konnte vielleicht gewillt sein der Verbrecherorganisation beizutreten. Vielleicht hatte es Noah ja versucht, wie man es als berühmte Knastregel vernahm: Schnapp dir den Stärksten und du hast den Respekt.

„Man sagt man soll der Schlange den Kopf abschlagen. Und genau das tue ich, hier und jetzt. Wenn du erst erledigt bist, wirst du samt deiner Schwachköpfe von diesem Ort verschwinden.“

Lance fasste sich an den Kopf, während er diesen Schüttelte.

„In jeder Stadt gibt es einen Idioten, der sich uns in den Weg stellt …“, murmelte er mit sich selbst, ehe er den Brünetten erneut zum Zentrum seiner Aufmerksamkeit machte.

„Ziemlich frech, für ein Kind.“

„Für dich Reichts.“ Schallendes Gelächter war in der Höhle zu vernehmen. Sekunden, die sich für die drei Freunde wie eine Ewigkeit anfühlten.

„Und wie willst du das anstellen? Möchtest du mich mit der Pistole bearbeiten, wie meinen Untergebenen eben?“

„Ein Pokemonkampf sollte reichen, findest du nicht?“, ein Diabolisches Lächeln zeichnete sich nun auf dem Gesicht des Mannes ab.

„Soll mir recht sein. Bei Team Rocket fürchtet man mich als ganz besonders grausamen Trainer. Ich werde nicht zulassen, dass du uns bei unserer Arbeit in die Quere kommst!“, und als wäre dies ein Startsignal gewesen, zückte er zwei Pokebälle, und ließ daraus ein Zubat wie auch ein Smogon heraus. Noah zückte ebenfalls einen Pokeball und ließ Lupa, sein neuestes Mitglied und Hundusterweibchen, heraus. Tamao selbst war schon die ganze Zeit neben ihm gestanden.
 

„Glut auf Zubat, Biss auf Smogon!“, aus dem Hals des Hundes kam ein kleiner Brocken Flammen, der auf das Zubat zuflog, doch die Fledermaus wich gekonnt mit ihrem Flugverhalten vorbei. Anders lief es beim Smogon. Er hatte lediglich mit einem normalen herumrennen gerechnet, doch Tamao war mittlerweile schlau genug um zu wissen was sein Trainer meinte. Daher war der Schwarzfuchs aus heiterem Himmel verschwunden, in Form eines Ruckzuckhiebs, und hing nur wenige Sekunden später am Oberkörper des Smogon, indem es sich daran Festbiss.

Das Smogon schrie vor Schmerz, während es eine Giftwolke von sich lies, wodurch Tamao, fasst schon automatisch, davon abließ und sich etwas von seinem Gegner entfernte.

Hatte Noah die Pokémon auf den jeweils falschen Gegner gesetzt? Schließlich lebte sein Tamao nicht nur von Stärke, sondern besonders, von ihm in den Kopf getrimmt, der Geschwindigkeit. Lupa hingegen hätte das Schwerfälligere Smogon erwischen können. Sicherlich.

„Superschall und Giftwolke!“, befehligte sein Gegner.

„Abstand!“, beide gehorchten, doch es änderte nichts. Die Giftwolke wurde verbreitet, jedoch nicht so dass es eines der Pokémon erwischte, allerdings dröhnte der Superschall, als das Zubat herumschrie und einen Lärm tätigte, der in der Höhle durch das deutliche Echo umso lauter schien. Selbst die drei Trainer, die mit etwas Entfernung zu dem Kampf standen, hielten sich die Ohren zu und blickten Mittleidig zu dem Trainer, der sie sich zwar kurz hielt, und doch mit wütendem Blick zu seinem Feind blickte.

„Wow … dir war es anscheinend ernst damit, uns aufzuhalten“, höhnte die Stimme Lance durch die Höhle, lauter als er vermutlich wollte, war natürlich auch er von dem schrecklich lauten Ton den sein Zubat von sich gab, verschont geblieben.

„Feuerzahn auf Smogon, Sternschauer auf beide!“, als hätten sie sich Choreographisch abgesprochen, sprang Lupa nach links, während Tamao sich von der rechten Seite näherte. Natürlich mussten beide an der Giftwolke vorbei, doch die Sternschnuppen die auf die beiden Gegnerischen Pokémon herabstürzten, und von Noah immer wieder erneuert wurden, als er sie stetig wieder und wieder rief, zur Ablenkung diente und den Pokémon sehr schadete, kam es, dank dem Staub, der durch die Druckwellen stetig aufgewirbelt wurde, recht überraschend, als Smogon plötzlich von Lupa mit dem Feuerzahn erwischt wurde. Es verwunderte auch niemanden als dieses K.O zu Boden ging, hatten die vergangenen Sternenschauer ziemlich an dessen Ausdauer genagt.

„Gnnn …“, Lance rief sowohl sein Smogon wie auch sein, zwar noch Kampffähiges aber schwerverletztes Zubat, zurück, als er sah wie schwer es verletzt war und noch immer gegen diese beiden Gegner antreten musste.

„Hätte ich dich mal nicht für ein Kind gehalten und meine Nase gerümpft“, fing er an in ein Gelächter zu verfallen, während er Noah nun mit einer Fratze anblickte, die wohl dem Gesicht eines Wahnsinnigen entsprungen ist.

„Ihr habt euch doch sicherlich gefragt, was das Team Rocket hier macht, sollte es uns doch nicht mehr geben“, er nahm ganz von selbst an, dass man wusste wer Team Rocket ist. Und leider hatte er mit dieser Selbstverständlichkeit rechtbehalten. Nach all den schrecken die diese Verbrecher der Kanto-Region angetan hatten, waren sie auch hier in Johto in aller Munde gewesen.

„… Hehehe! Ja, es stimmt. Team Rocket wurde vor drei Jahren zerschlagen. Aber wir haben unsere Arbeit still und leise im Untergrund fortgesetzt.“ Zunächst galt sein Blick den drei Freunden, die noch immer am Eingang gestanden hatten, zum ersten Mal überhaupt das er sie, außer mit seinen Worten, beachtete. Doch dann schaute er zu Noah. Schließlich galten die folgenden Worte ganz ihm.

„Du kannst uns vielleicht das Leben schwer machen, aber aufhalten wirst du uns niemals! Alles, was du tun kannst, ist in Schrecken auf das zu warten, was wir weiter im Schilde führen!“, doch anstelle, wie es Lance wohl erwartet hatte, lächelte der eigentlich Erwachsene bloß.

„Ein kleiner Tipp. Bevor wir uns das nächste Mal begegnen: Trainiere noch etwas“, die Provokation hatte ihr Ziel nicht verfehlt. Ganz im Gegenteil, denn der Wahnsinn schien aus dem Gesicht des Grünhaarigen zu entkommen und einer Säuerlichen Miene zu weichen. Seine Zähne zusammenbeißend. Mitten ins Schwarze getroffen.

„Sowas von einem Kind gesagt zu bekommen … wie Erniedrigend“, und schon lief er von seiner Erhöhung, an der er die ganze Zeit gestanden hatte, an ihnen vorbei und verließ die Höhle.

Diese Schlacht war gewonnen, doch der Krieg noch im vollen Gange. Doch das war Zukunftsmusik. Wenn er es noch richtig in Erinnerung besaß, und alles bis dato in diesem Falle nach den Spielen verlaufen würde, wäre seine nächste Begegnung mit diesen Verbrechern erst wenn der See des Zorns eine Rolle spielte.

Er lief sogleich an die Stelle, an der Lance noch vor wenigen Augenblicken gestanden hatte, und sah dort diejenigen, die er unbedingt beschützen wollte.

„Geht es euch gut?“, lächelte er auf die Flegmon herab, ehe er sich zu ihnen herunterbeugte.

„Fleg!“

„Mon!“

„Mon!“

„Fleg!“, kamen ihm die Rufe der Schnarch-Pokémon entgegen, die zu ihm blickten. Offenkundig verstanden, was er soeben für sie getan hatte. Manch eines besaß keine Rute mehr. Hm. Er hoffte ja wirklich das Flegmon eine Art von Regenerationsfähigkeit besaßen, wie es die Axolotl konnten, soweit er jedenfalls wusste. Doch von nahem besaßen sie für ihn eher eine Ähnlichkeit mit Nilpferden. Er streichelte eines der Vierbeiner sanft, was es auch nach kurzer Zeit, scheinbar Zeit in der es erst bemerken musste gestreichelt zu werden, sichtlich genoss. Für eine Sekunde besaß er in seinem Hinterkopf das er doch eines von ihnen Fangen könnte, doch das wäre nicht fair gewesen. Diese Pokémon hatten soeben noch Höllenqualen durchleben müssen. Angst gehabt. Sie jetzt auch noch im Moment ihrer Freude von einem Freund zu trennen, die Gunst des Momentes zu nutzen … nein, das brachte er nicht übers Herz.

„Freut mich das ihr wohlauf seid. Dann verabschiede ich mich mal meine Freunde.“
 

Er sah so freundlich aus, wenn er sich um die Flegmon kümmerte. Ihnen für unendlich wirkende Sekunden zuguckte, nur um danach eines davon zu Streicheln. Er trug nicht mehr diese Härte in seinem Blick, wie er es die ganze Zeit, seit ihrem Wiedersehen mit ihm, getan hatte. Seitdem sie die Rockets erwähnte. Er musste sich wahrhaftig große Sorgen um die Wasser-Psycho-Typen gemacht haben. Doch konnte das seine fiel zu extremes Verhalten entschuldigen? Diese Unverantwortlichkeit? Im Grunde hatte er es nur gut gemeint, wenn auch viel zu Krass. Zu wenig an seine eigene Gesundheit gedacht. Wie ein Antiheld.

Sie erkannte wie er etwas aus seinem Rucksack holte und sich dann wieder erhob, und mit einem angestrengten Blick, erneut dem der Resignation, von vorhin, gleichend, zu ihnen herüberlief. Vor ihnen zum Stehen kam, mit Händen in den Hosentaschen, sein Hundusterweibchen und das Nachtara neben sich herlaufend. Nachtara? Hatte sich sein Evoli etwa schon weiterentwickelt? Andere Farben als ein gewöhnliches Nachtara besaß es jedenfalls, so wie sein Evoli ebenfalls anders ausgesehen hatte als die normalen Vertreter dieser Art.

„Noah …“

„Es tut mir leid“, begann er, Klarin dabei unterbrechend, während sein Gesicht stets zwischen den drei Freunden hin und her wechselte.

„Das ich euch in Gefahr gebracht habe, da ihr euch vielleicht dazu verpflichtet gefühlt habt mir zu folgen. Und wenn euch meine Vorgehensweise missfallen hat. Doch ich empfand und empfinde noch immer, dass es eben das Effektivste war. Der Weg, um am schnellsten diese Tortur für die Flegmon zu beenden und die Pläne von Team Rocket aufzuhalten. Sie taten es schließlich vor allem um Geld zu verdienen. Und ich möchte mir nicht ausmalen was solch eine Organisation mit noch mehr Geld macht als sie ohnehin schon zur Verfügung haben.“ Er seufzte. Kam nun wohl zum schwierigsten Teil seiner Worte, die er an sie richten wollte.

„Ich würde es erneut so tätigen, wenn ich müsste, selbst ohne das Wissen über meinen Erfolg“, erläuterte er seine Gedankengänge mit Entschlossenem Blick. Kein Bereuen. Er war sich seiner Entscheidung und Worte bewusst und wählte sie ebenso gründlich.

„Leider fehlt mir die Zeit für weitere konstruktive Kritik. Lasse euch den Vortritt, um in der Arena zu Kämpfen. Zwei … nein, drei Tage sollten euch wohl genügen. Vielleicht könnt ihr mein Vorgehen irgendwann verstehen und mit mir wieder cool werden. Wir bleiben im Kontakt.“ Er wollte gehen, doch blieb einen Moment noch vor Krista stehen, die ihn aus Verwunderten Augen heraus anblickte. Als er plötzlich einen Pokeball aus seiner Hosentasche zückte, ihn ihr Stumm in die Hand drückte, ließ die Verwunderung nicht gerade nach. Doch es blieb dabei. Er sagte kein weiteres Wort, sondern lief einfach, gemächlichen Schrittes, mit seinen beiden Pokémon an seiner Seite, an ihnen vorbei.

Die drei Freunde hätten so viel zu sagen gehabt und doch brachten sie keinerlei Wort heraus. Viel zu Surreal war, was hier die ganze Zeit passiert war. Sie hatten viel zum Nachdenken. Sehr viel.



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