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Familienleben

von

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Ausflug zum Spielplatz

Mittwoch, 06.06.18 / Donnerstag, 07.06.18
 

Ein bisschen fühlte sich der Violetthaarige wie auf Drogen. Die Freude in Hajimes Augen über die frohe Botschaft und seine grenzenlose Liebe, die er ihn spüren ließ, ließen die Schmetterlinge wie am ersten Tag ihrer Ehe herumwirbeln.

Sie schlenderten nebeneinander durch die Straßen zur Wohnung von Atsumu und Shoyo. Von ihrer eigenen aus brauchten sie ungefähr eine viertel Stunde zu Fuß, vom Hotel aus war es etwas mehr. Doch die abendliche Sonne tauchte alles in ein angenehmes Licht und es war noch immer warm, sodass er den Spaziergang sehr genoss.

„Wollen wir es den anderen dann am Samstag sagen? Dann müssen wir das nicht vier Mal erzählen …“, erkundigte sich Iwa neben ihm und er nickte. „Ja, das ist doch am einfachsten. Vielleicht bekennt sich Makki dann auch zu seiner Schwangerschaft, wo er gestern doch echt zugelangt hat beim Abendessen“, erwiderte er kichernd und sah das Grinsen seines Partners. Das ließ ihn aber auch so unwiderstehlich aussehen! „Ja, schauen wir mal. Dann wärt ihr wieder recht gleichzeitig schwanger. Und mit Keiji passt das dann ja auch gut überein“, meinte er und Toru nickte. „Stimmt. Dann können wir zu Dritt zur Schwangerschaftsgymnastik“, gluckste der Violetthaarige. „Na das will ich sehen. Und Kuro, Mattsun und ich sollen mitkommen, was?“ „Ja na klar! Als brave, liebende Daddys seid ihr natürlich dabei.“ Er streckte seinem Mann die Zunge heraus und sie lachten beide. Wobei er sich da nicht beschweren konnte, denn die letzten Male hatte Iwa ihn immer sehr unterstützt in der Schwangerschaft. Da konnte er ihm wirklich nichts vorwerfen.
 

„Ah hi, da seid ihr ja!“ Gut gelaunt öffnete Shoyo ihnen die Tür und Iwa schmunzelte, als er die orangene Kochschürze sah, die exakt zu seinen Haaren passte. Toru kannte sie bereits, da er Atsumu vor Weihnachten beim Geschenke einkaufen begleitet hatte, um sie zu finden. Der Blondschopf hatte ihn um Hilfe gebeten, weil sie sich ja schon so lange kannten und er unsicher gewesen war, was er schenken sollte.

„Schickes Outfit“, kommentierte Hajime und Toru nickte zustimmend. „Ja, steht dir!“ „Danke euch, kommt doch rein. Die Kinder sind noch mit Atsumu in der Küche.“ „Dann wart ihr erfolgreich mit dem Backen?“, erkundigte sich sein Mann und sie zogen sich die Schuhe aus, während der Knirps ihnen Hausschuhe rausstellte. Sie schlüpften rein und folgten dem Omega in die Küche, wo er vorher schon Stimmen hörte.

„Ja, ihr könnt auch noch ein Stück abhaben, wenn ihr möchtet.“ Sie wurden breit angegrinst und Toru stimmte sofort zu. Kuchen ging immer! „Mama! Papa!“, rief Aki aufgeregt und wackelte auf sie zu. „Aki-chan! Na, wie geht es meinem kleinen Meisterbäcker?“ Toru nahm ihn hoch auf den Arm und grinste, als er die Kuchenkrümel im Mundwinkel entdeckte. „Lecker!“ „Ja, das sieht man“, stimmte Iwa lächelnd neben ihm zu und ließ sich von Ryu anspringen, den er ebenfalls fest im Arm hielt. „Dir hat es auch geschmeckt, was?“ „Ja! Tante Shoyo so gut!“ „Onkel Haji!“, rief eine weitere Kinderstimme und Iwa ging mit Ryu in die Hocke und wuschelte dem Jungen von Atsumu durch die Haare. „Hallo Daisuke, bei dir auch alles klar?“, wollte er grinsend wissen und der Braunhaarige nickte wild. Er hatte noch etwas Kuchen an den Händen, doch bevor er nach Iwa greifen konnte, nahm Atsumu ihn von hinten hoch und setzte ihn auf die frisch gewischte Tischplatte. „Moment, du Held. Wir wollen Onkel Haji nicht dreckig machen, hm?“ Mit einem feuchten Lappen machte er die Händchen sauber, was dem Kurzen aber nicht so recht zu gefallen schien.

„Hast du auch ein Taschentuch für mich? Ich hab hier ein Krümelmonster auf dem Arm“, bat Toru grinsend und der Blondschopf nickte. Er gab ihm ein Stück von der Küchenrolle und er wischte Aki über den Mund, damit er auch wieder sauber war. „Wie kommt es überhaupt, dass die Zwei nicht voll von Mehl und anderen Zutaten sind?“, wollte Iwa wissen, während Ryu zu ihm rüber gelaufen kam und sich am Hosenbein festhielt. Liebevoll strich Toru ihm durch die Haare und hörte mit einem Ohr Shoyo zu, der antwortete: „Ich habe noch ein paar alte T-Shirts für solche Fälle und die hab ich ihnen übergezogen, damit sie nicht so dreckig werden. In die passe ich eh nicht mehr richtig rein, aber für solche Fälle sind sie super praktisch.“ „Sehr clever“, murmelte sein Mann anerkennend und dann konnte Daisuke ihn endlich begrüßen. Vorsichtig tippelte er die paar Schritte zu ihm und ließ sich gegen Iwa fallen, der ihn festhielt, damit er nicht auf dem Boden landete. „Vorsicht, Kurzer. Also alles klar bei dir?“ „Ja!“, kam es umgehend zurück und breit grinsend wuschelte der Brünette ihm durch die kurzen Haare. Dann wackelte der Kleine schon in Richtung Mama zurück und Shoyo nahm ihn auf den Arm, gab ihm ein Küsschen auf die Wange.

„Und ihr hattet einen schönen Nachmittag, ja? Eure Ausstrahlungen sind jedenfalls tiefenentspannt“, wollte Atsumu breit grinsend wissen und Toru merkte sofort, wie seine Wangen warm wurden. Gott, war das peinlich! Aber so intime Gespräche mit Alphas waren ihm unangenehm. Mit Shoyo oder den anderen Omegas hatte er da keine Hemmungen – Herr Gott, sie wussten sogar, wie er es im Bett am liebsten hatte –, aber mit ihren Männern konnte er das nicht. Das fühlte sich falsch an und deswegen nickte er nur leicht beschämt, während Hajime darauf antwortete: „Ja doch, wir können nicht klagen. Danke nochmal, dass ihr anscheinend so spontan Zeit hattet.“ „Ach na klar! Wir helfen gerne aus. Wir wissen ja, dass ihr das genauso tun würdet.“ „Selbstverständlich! Müssen wir eigentlich noch etwas für Samstag wissen? Ort und Uhrzeit haben wir ja schon und einkaufen war ich auch“, meinte Iwa an Atsumu gewandt und dieser schüttelte den Kopf. „Nein, ansonsten passt alles. Hauptsache ihr bringt gute Laune mit!“ „Das werden –“, fing Toru an, wurde aber von Aki unterbrochen, der ihn von der Seite her anschaute. „Mama, müde!“ „Es ist auch schon spät, mein Schatz. Wir gehen gleich nach Hause“, versprach er und tätschelte ihm den Kopf. Doch so richtig zufrieden geben wollte er sich damit nicht und so meckerte er zappelnd weiter, bis er genug hatte. „Es reicht jetzt, Aki. Einen Moment wirst du dich noch gedulden müssen!“ „Ich will noch bleiben!“, rief Ryu sofort und schaute von ihm zu Hajime und wieder zurück.

„Na, ich werde Daisuke mal eben ins Bett bringen, bevor er auch noch wach bleiben will“, meinte Shoyo grinsend und sie verabschiedeten sich kurz, dann war der Orangehaarige auch schon im Nebenzimmer verschwunden.

„Papa, wir bleiben doch!“, meldete sich Ryu ein weiteres Mal zu Wort und Toru seufzte leicht, als er zu Atsumu schaute. „Auch wenn der Kurze das nicht hören will, aber wir werden uns langsam auf den Weg nach Hause machen. Es ist wirklich schon spät und die Zwei gehören ins Bett.“ „Soll ich euch kurz rumfahren? Wir haben zwei Kindersitze, das sollte passen. Unsere Eltern haben uns beide einen geschenkt“, erklärte der Blondschopf und während Hajime einen quengelnden Ryu einfing und auf den Arm nahm, nickte er dankbar. „Das wäre wirklich super.“ „Na klar, ich sage nur eben Shoyo Bescheid. Ihr könnt euch ja schonmal anziehen“, schlug der Alpha vor und verschwand ebenfalls im Nebenraum.

Als Toru an der geöffneten Tür vorbeischlenderte, hörte er die ruhige Stimme des sonst so oft aufgedrehten Shoyo. Anscheinend las er Daisuke aus einem Bilderbuch vor. Das würde er gleich auch tun, damit die beiden Quälgeister in Ruhe einschlafen konnten. So wie er sie kannte, würde das keine fünf Minuten dauern. Hajime zog einen bockigen Ryu an, der um jeden Preis noch bleiben wollte, während Aki schon fast eingeschlafen war. Spätestens während der kurzen Autofahrt würde er friedlich schlummern und er müsste nur noch den Großen beruhigen. Andererseits würde dieser bestimmt auch schnell schlafen, wäre er erst einmal im Bett.

„Ryu, ich sage das nicht nochmal. Atsumu fährt uns jetzt netterweise nach Hause und dann geht es sofort ins Bett für dich. Da gibt es keine Diskussionen!“ Die leicht genervte Stimme Hajimes zeigte offenbar Wirkung, denn Ryu sagte nichts, hatte aber seine Unterlippe schmollend vorgeschoben. Himmel, in dem Moment sah er aus wie er selbst früher als Kind, wenn ihm etwas nicht gepasst hatte.
 

Sie hatten wirklich großes Glück, dass das Wetter so gut war. Die Sonne schien und es war angenehm warm, sodass er keine Jacke brauchte. Dementsprechend voll war es auch auf dem Spielplatz. Überall waren Kinder, die rannten, mit Sand spielten, schaukelten oder rutschten. Es gab auch eine Wasserpumpe, die von älteren Kindern bedient wurde. Eita, Shoyo und er hatten sich in eine etwas ruhigere Ecke gesetzt und auf dem Tisch vor sich ein paar Snacks und Getränke ausgepackt. Die Kinder spielten gerade im Sandkasten neben ihnen und Toru genoss die freie Zeit.

„Ach, ich freu mich auf Samstag! Wir waren schon viel zu lange nicht mehr am Meer“, murmelte Eita und streckte sich. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen und sie nickten zustimmend. „Stimmt. Dieses Jahr waren wir noch gar nicht da“, meinte der Violetthaarige. „Doch, wir schon. Einmal im letzten Monat. Tsumu hatte spontan den ersten warmen Sonntag genutzt, um Daisuke und mich ans Meer zu fahren. Es war wirklich schön!“ „Und jetzt dürfte das Wasser auch schon richtig warm sein!“, schwärmte Eita und hatte immer einen Blick auf seinen Sohn Taiki, der fünf Monate jünger als Ryu war. Sie spielten mit ihren Förmchen und backten Sandfiguren, als ein weiterer Junge zu ihnen kam. Er schien in Ryus Alter zu sein und ließ sich plump neben Daisuke auf den Hintern fallen. „Hallo“, sagte er und die anderen grüßten ihn, schienen aber etwas überfordert zu sein, dass da plötzlich noch jemand war. „Spielen?“, fragte Taiki nach einem Moment und hielt ihm eine Schaufel hin. „Ja!“ Sofort wurde der Fremde in ihre Gruppe integriert und Toru lächelte glücklich. Ihre Kinder waren wirklich offen und freundeten sich schnell mit allen an.

Eine Frau kam auf sie zu und verbeugte sich leicht. „Entschuldigen Sie. Mein Sohn Hiroshi ist plötzlich einfach losgelaufen.“ „Ach, ist doch kein Problem. Sie spielen doch fröhlich miteinander“, beschwichtigte Shoyo lächelnd und sie nickte langsam. „Das stimmt. Vielen Dank!“ Irgendwie verwirrte den Violetthaarigen das Verhalten der Frau etwas. Sie wirkte leicht nervös und verunsichert. Seine Alarmglocken klingelten, doch sie tat nichts weiter, außer sich etwas weiter an den Tisch zu setzen und ein Auge auf die Kinder zu haben. Shoyo und Eita unterhielten sich noch etwas über den Ausflug am Samstag, als ein Mann auf sie zukam.

„Yumiko!? Was machst du da? Komm, wir müssen los.“ Die Frau neben ihnen zuckte zusammen und jetzt waren auch seine Freunde alarmiert. „Aber Hiroshi spielt doch gerade so schön“, murmelte sie und schaute zu den Kindern. Auch der Mann schien sich genauer umzusehen und sein Blick blieb an ihnen heften. „Du lässt unser Kind mit Kindern von denen spielen!?“, herrschte er sie an und schuldbewusst senkte sie den Kopf, nuschelte etwas, was keiner verstand. „Ich kann dich nicht hören“, wurde sie angeblafft und Toru hatte die Schnauze voll. „Entschuldigen Sie, aber könnten Sie sich bitte beruhigen? Sie sind auf einem Spielplatz.“ „Na und!? Von Leuten wie dir lasse ich mir gar nichts sagen!“, knurrte der Kerl und Toru versuchte ruhig zu bleiben.

„Mama?“ Die Kinder wurden still und schauten zu dem Mann auf, der Hiroshi hochnahm. Dieser meckerte nicht einmal, dass er nicht weiterspielen durfte. „Ich wüsste nicht, dass ich Ihnen das Du angeboten habe“, entgegnete Toru ruhig, doch der Typ lachte nur einmal trocken auf. „Als ob mich das interessieren würde! Und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe. Yumiko, komm jetzt. Wir müssen weiter.“ Noch bevor er wusste, was er sagen wollte, war er schon dabei zu sprechen: „Sie müssen nicht bei ihm bleiben, wenn er so ein Arsch ist. Sie können sich Hilfe holen.“ Dabei fixierte er sie mit seinem Blick und er glaubte ein kurzes Nicken zu sehen, als der Mann so rumbrüllte, dass die Kinder zu ihnen gelaufen kamen.

„Misch dich nicht ein, du schwanzlose Schwuchtel!“, giftete dieser, doch damit konnte er Toru nicht ärgern. Dafür hatte er so etwas schon viel zu oft gehört. Ryu krabbelte auf seinen Schoß und er setzte ihn auf ein Bein, nahm Aki hoch und hielt so beide Kinder im Arm. „Reden Sie so nicht vor den Kindern!“, verlangte Eita empört. „Lieber das als ein Arschloch wie Sie“, konterte er, achtete nicht auf seinen Kumpel und war bereit, sich mit dem Typen anzulegen, doch diese Yumiko löste sich aus ihrer Starre und schob ihren Mann langsam weg. Sie redete auf ihn ein, sah aber noch einmal zu ihnen nach hinten und lächelte leicht. Hoffentlich würde sie sich von dem Arsch lösen können. Das arme Kind …

„Ssshhhh~ Ganz ruhig, Schatz. Der Mann ist weg. Er kann euch nichts tun“, beruhigte Eita seinen weinenden Sohn und auch Daisuke klammerte sich förmlich an seine Mama. „So ein … Na ihr wisst schon“, brummte Shoyo und streichelte dem Kleinen über den Kopf. Es war schon süß, wie er versuchte, jegliche Schimpfworte von seinem Sohn fernzuhalten, aber da er mit Atsumu verheiratet war, war das vergebene Liebesmüh.

„Mama …“, murmelte Aki ängstlich und drückte sich weiter an ihn und die leise Stimme holte Toru aus seiner Wut heraus. Fürsorglich zog er seine Kinder enger an sich und gab ihnen Küsschen auf die Haare. „Ganz ruhig. Ich werde immer auf euch aufpassen, hört ihr?“ Sie nickten und nach etwas gutem Zureden und Essen und Trinken steigerte sich die Laune der Kinder wieder merklich. Zum Glück, denn mit schlechter Laune sollte der Ausflug nicht enden.



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