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Ein Wochenende in Hakone

von

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«Wenn Sie mir bitte folgen möchten», bat eine kleine, dicke Dame im lavendelfarbenen Kimono und verneigte sich vor ihnen. Jedite erhob sich langsam. Bislang hatte er von dem Ryokan nur den Parkplatz und den Wartebereich gesehen, in dem ihnen eine duftende Tasse Sencha angeboten worden war.

Aber es gefiel ihm.

Böse Zungen hätten vielleicht behauptet, dass es ihm überall gefiel, wo es ruhig war und er eine Tasse Tee bekam, aber glücklicherweise war niemand anwesend, der diese Unterstellung hätte ausformulieren können. Ihm gegenüber erhob sich Rei und wirkte dabei, als würde sie jeden Tag darauf warten, dass man ihr ein Zimmer herrichtete.

Mit hoch erhobenem Kopf marschierte sie an ihm vorbei und folgte ihrer Führerin den Gang hinunter. Er folgte den beiden, lauschte mit einem Ohr der Erklärung ihrer Gastgeberin bezüglich der Essenszeiten und trat schließlich nach Rei als Zweites in ihr Zimmer.

Die Tatamimatte schmiegte sich weich an seine Füße, in einer Nische im Eingangsbereich hing eine Schriftrolle, die in kunstvoller Kalligrafie ‹Harmonie› anpries und eine fleißige Seele hatte ihre Taschen hereingetragen und ordentlich in eine Ecke gestellt. Wortlos beobachtete er, wie Rei der Frau ein weißes Tuch reichte. Vermutlich das erwartete Trinkgeld. Sie verbeugte sich ein weiteres Mal, dann schloss sich die Schiebetür und sie waren allein.

 

«Das ist wirklich hundert Mal besser als ein Gästehaus», murmelte Rei, während sie ein paar weitere Schritte in den Raum hinein machte. Einen Augenblick lang schaute sie sich um, dann marschierte sie zu den auf einem niedrigen Tisch abgelegten Kleiderbündeln. «Wenn du willst, kannst du den Onsen haben, bis sie das Abendessen bringen», erklärte sie, «Dann bade ich danach.»

Er nickte und spähte neugierig durch eine weitere Schiebetür hinaus auf die Terrasse, wo neben einem herrlichen Ausblick auf den japanischen Garten auch ein dampfendes Becken voller Wasser auf ihn wartete. Der leichte Geruch nach Schwefel stieg ihm in die Nase. Oh ja, dieses Bad würde ihm guttun und sicher jede Erinnerung an die fehlende Servolenkung des Alfa Romeos aus seinen Knochen vertreiben.

Langsam marschierte er zu Rei zurück und griff nach einem der beiden Kleiderbündel. «Das Angebot nehme ich gerne an.»



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ChiaraAyumi
2021-10-30T00:07:48+00:00 30.10.2021 02:07
Während Neflite halb Pech mit seiner Gesellschaft hat, haben Jedite und Rei es schön. Ich würde mich glaub ich in so einem Onsen auch gut entspannen können und das Gasthaus klingt wirklich bezaubernd. Gut, dass Jedite keine Rucksacktouristen mag xD


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