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Die letzte Ehre

von

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24. Drei neue Opfer

Die Sonne stand hoch am Himmel und beleuchtete fröhlich den Tag, obwohl es alles andere als ein guter Tag werden sollte. Zumindest nicht für alle. Und Chiwa bildete da eine große Ausnahme. Gut gelaunt präsentierte sie sich vor einem großen Spiegel, der in einem der vielen Räume stand und war gerade dabei sich eine Diamantenkette um den Hals zu hängen.

Das glitzernde Weiß hob sich prächtig von ihrem dunklen Gefieder ab. Darüber hinaus trug sie ein lila-schwarzes Gewand, an deren Ärmel wieder die langen Stoffstreifen hingen. Sobald Licht auf den Stoff fiel, schimmerte es in den schönsten blau-lila Farben.

Die Pfauenhenne bürstete sich nochmal über die langen buschigen Kopffedern, in denen immer noch die langen Haarnadeln steckten, und betrachtete sich stolz auf der spiegelnden Oberfläche.

Sie beendete ihre Begutachtung erst, als hinter ihr die Tür geöffnet wurde und zwei Geckos ein großes Gemälde hereinschleiften.

„Okay, wo soll das hin?“, erkundigte sich einer der keuchenden Reptilien.

Die Pfauenhenne wies mit einem Federfingerzeig an die Wand neben ihr. „Stellt es erst mal dort ab. Wir können es später immer noch wo anders verlegen.“

„Mit „wir“ meinte sie wohl bloß uns, oder?“, raunte der zweite Gecko.

Chiwa hatte zwar gute Ohren, kümmerte sich aber nicht um das Gemaule ihrer Helfershelfer.

Zufrieden beobachtete sie, wie die Geckos das Gemälde gegen die Wand lehnten.

„Ach“, rief sie begeistert. „Es ist so schön dich wiederzusehen.“

Die zwei Geckos sahen sich verwundert an. Sprach sie gerade mit dem Bild?

Prüfend betrachteten sie das Gemälde, auf dem nicht nur Chiwa selber, sondern auch ihre Schwester drauf abgebildet waren.

Chiwa beachtete nicht die verwirrten Gesichter der Reptilien und ging beinahe wie auf Wolken auf das Bild zu.

„Du siehst wie immer schön heute aus“, redete sie geschwollen weiter und lehnte sich jetzt sogar gegen ihre gemalte Schwester. „Ja, ja, es kann nur zwei schöne Pfauenvögel auf der Welt geben. Mich und dich.“

Der erste Gecko tippte sich an die Stirn. Und noch ehe Chiwa sich weiter mit ihrer Schwester „unterhalten“ konnte, kam ein Trupp Geckos herein, angeführt von Tongfu.

„Ah, Tongfu“, begrüßte Chiwa ihn und wandte sich von ihrer Schwester ab. „Nun, hast du was ich wollte?“

Der Gecko rümpfte die Nase. „Wieso sollte ich das nicht haben? War ne Kleinigkeit gewesen.“

Er wies hinter sich, wo die anderen Geckos die Säcke mit sich mitzerrten. Anschließend kippten sie die Stoffbeutel aus und heraus purzelten drei kleine Pfauenjungen. Einer von ihnen hielt immer noch seine chinesische Pipa umklammert.

Verwundert sahen sich die drei Jungs um. Als sie die dunkle Pfauenhenne sahen, rückten sie eng zusammen, denn Chiwa macht nicht gerade einen freundlichen Eindruck. Fast schon schadenfroh schaute sie auf sie herab.

„Na sieh mal einer an“, säuselte sie und beugte sich etwas zu ihnen hinunter. „Was niedliches hübsches haben wir denn da? Ihr seht gar nicht so herunterkommen aus wie ich dachte.“

Jetzt war es Zedong, der sich mutig vor seine Brüder stellte. „Hey, was fällt ihnen ein uns einfach zu entführen?!“

Chiwas Gesicht verfinsterte sich. „Dir hat wohl nie einer beigebracht sich zuerst vor einer Dame zu verneigen…“

„Nein, du hast keine Manieren!“, schnitt der kleine Pfau ihr das Wort ab. „Man darf Kinder nicht so einfach verschleppen. Mein Vater wird dich verprügeln!“

Plötzlich packte die Pfauenhenne den Jungen am Hals und riss ihn hoch. Zedong versuchte sich aus dem Griff zu befreien und zappelte hilflos in der Luft.

„Ganz schön vorlaut für einen so hässlichen Jungen wie dich“, fauchte Chiwa ihn an. Doch dann glitt ein Lächeln über ihren Schnabel und strich dem gescheckten Jungen über die weißen Federn. „Bist du in Bleichmittel reingefallen?“

Jian drängte sich ängstlich an seinen Bruder Fantao.

„Was wollen Sie von uns?“, fragte er ängstlich.

Doch statt einer Antwort wollte Chiwa erst mit dem frechen Bengel abrechnen.

Sie warf Zedong einfach in die Luft, holte mit den Schärpen ihrer Ärmel aus, und schwang sie wie eine Peitsche. Diese trafen den Jungen im freien Fall und schleuderte ihn gegen die Wand. Doch Zedong war sehr gut trainiert, allerdings wurde er wieder übermütig. Er rappelte sich sofort wieder auf und stieß die herannahenden Geckos von sich, die ihn packen wollten.

Einer der Geckos trug einen Verband um den Arm. Zedong zögerte nicht lange und schlug mit voller Wucht gegen den einbandagierten Arm. Der Gecko schrie auf.

„AU! Nicht schon wieder!“

Der kleine Pfau nutzte den Augenblick der Verwirrung und schlug weiter um sich. Dann sprang er über sie und wollte die Flucht zur Tür antreten. Doch noch ehe er sie erreichen konnte wickelte Chiwa ihn in ihren langen streifenartigen Ärmeln ein. Zedong fiel gefesselt zu Boden und konnte sich nicht mehr bewegen.

Chiwa kicherte. „Du besitzt bei weitem mehr Frechheit als mein Neffe, aber was sollst. Von Bälgern eines hässlichen Entleins hab ich auch nichts anderes erwartet.“

Ihr Blick wanderte zu den zwei anderen kleinen Pfauen.

„Möchte einer von euch noch aus der Reihe tanzen?“, fragte sie streng.

Beide schüttelten hastig die Köpfe.

Chiwa grinste. „Fein, fein. Tongfu. Schaff sie ins Nebenzimmer. Dort bindet ihr sie an die Säulen fest. Aber anders herum als sie anderen. Ich habe was ganz Besonderes mit ihnen vor.“
 

„Hier muss es sein!“, rief Crane. „Das ist die Stadt Mendong.“

Er flog immer noch mit seinen zwei Freunden in der Luft. Unter ihnen erstreckte sich die Stadt am Fluss.

„Wow, nicht schlecht“, meinte Viper anerkennend.

„Und dort drüben ist der Palast“, sagte Mantis und deutete weiter nach vorne.

„Ja, dort haben sie sich niedergelassen“, bestätigte Crane. „Das hab ich noch aus der Ferne gesehen.“

„Aber wo sollen wir hin?“, fragte Viper.

„Ich würde sagen, wir landen erst mal vor der Tür“, schlug Mantis vor. „Vielleicht ist dort jemand, der uns helfen kann.“

Crane flog ein paar Kreise, dann ging er in Sinkflug über, direkt vor dem Haupttor des Palastes. Dort setzte er die Schlange und die Gottesanbeterin ab. Crane war heilfroh endlich die ganze ungewohnte Last von sich zu haben, obwohl es schon damals eine Leistung von ihm gewesen war seine ganzen vier Freunde zu tragen. Dennoch war die Strecke lang genug gewesen und musste seine Flügel etwas ausruhen.

Prüfend betrachteten sie die große Eingangstür.

„Tigress hat gesagt, wir sollten sie verfolgen“, murmelte Viper nachdenklich. „Aber was machen wir jetzt?“

Mantis zuckte die Insektenachseln. „Wenn Meister Tosender Ochse sagt, sie würden nachkommen, dann kommen sie auch nach.“

„Ja, aber wann? Wir können doch nicht solange hier herumstehen.“

Dem konnte Crane nur zustimmen. „Sie hat recht. Wir müssen sie da rausholen, oder zumindest herausfinden, wo sie sind.“

Mantis kratzte sich am Kopf. „Ich frage mich, wo Po und die anderen sind.“

„Sie waren auf jeden Fall hier gewesen“, meinte Viper.

„Woher weißt du das?“, wollte Crane wissen.

„Ihre Duftspur ist zwar noch von gestern, aber sie waren auf alle Fälle hier.“ Ihr Blick wanderte zur Tür. „Und sie sind hier durchgegangen.“

„Na dann, nichts wie rein“, meinte Crane und begab sich als Erster zur Tür. Zuerst klopfte er an. Als sich nichts tat versuchte er die Tür aufzuziehen, doch in diesem Fall mühte er sich umsonst ab.

„Die Tür ist abgeschlossen“, schlussfolgerte Mantis.

„Das hab ich jetzt auch gemerkt“, sagte Crane keuchend und ließ die Tür wieder los. „Wir müssen uns wohl an einer anderen Stelle Zutritt verschaffen.“

Die drei Meister sahen sich um.

„Wir könnten ja versuchen eines der Fenster öffnen“, schlug Viper vor.

Mantis zitterte mit den Antennen. „Da haben wir aber eine große Auswahl.“

Crane rückte seinen Hut zurecht. „Ich flieg mal um den Palast herum. Vielleicht sehe ich sie sogar.“

Mit diesen Worten flatterte er auf und schwang sich in die Luft.
 

„Dieses Spielchen hab ich oft mit meinem Neffen gespielt.“

Wie eine Raubkatze ging Chiwa im Raum auf und ab, wobei sie seelenruhig ihre Federfingerspitzen aneinander tippte. Das Zimmer, in der sie sich befand, war nicht gerade das Größte, war aber auch nichts Besonderes. Außer ein paar Schränken und Vasen gab es keine weiteren Wertgegenstände.

Ihr Blick wanderte nach vorne zur Wand, wo mehrere Säulen standen. An jedem hatte man eines der Pfauenjungen angebunden, allerdings mit dem Bauch und Gesicht zur Säule gewandt, sodass Chiwa nur ihre Rücken im Blickfeld hatte. Ihre Flügel waren zusammengebunden, sodass es aussah, als würden sie die Säulen umarmen. Zedong hatte zwar für heute genug Prügel eingesteckt, dennoch fand er Courage genug, um zu versuchen sich aus den Fesseln herauszuwinden. Chiwa kicherte bei diesem Anblick.

„Oh, ja, ich hab es gerne gespielt. Zusammen mit meiner Schwester.“

Sie trat näher an die Jungen heran. Unsicher schauten sie nach hinten und beobachteten die Pfauenhenne mit nervösen Blicken.

Tongfu und seine Leute hatten es sich in eine Ecke gemütlich gemacht und schienen nur darauf zu warten, bis endlich die Essenglocke läuten würde.

„Mit wem von euch soll ich denn zuerst anfangen?“, fragte Chiwa und schaute von einem Pfau zum anderen. Jian zog den Kopf ein, nur Zedong gab seine Befreiungsversuche nicht auf, was die Pfauenhenne zutiefst amüsierte.

„Ich sehe, du bist wohl ein sehr Aktiver.“

Sie schlich sich von hinten an ihn heran an. Anschließend beugte sie sich zu ihm runter, hob seinen Kopf an und beugte ihn sogar etwas nach hinten. Zedong spannte seine Muskeln an vor Angst, als sie ihre Flügelfinger um seinen Kehlkopf legte und ein wenig zudrückte.

„Schön stillhalten“, raunte sie ihm zu.
 

Crane umrundete das Gebäude und lugte durch jedes Zimmer. Er hielt inne, als er Kinderschreie hörte. Der Kranich wirbelte in der Luft herum und sah sich suchend um. Nachdem er die Quelle der Rufe ausfindig gemacht hatte, steuerte er sofort auf das zugehörige Fenster zu. Dort angekommen lugte er vorsichtig in den Raum hinein.

Ihm blieb der Schnabel offen von dem was er da sah. Schnell machte er kehrt und flog schnurstracks zurück zum Tor.

Viper und Mantis hoben die Köpfe, als sie ihren Freund heranfliegen sahen.

„Und?“, wollte Viper wissen. „Hast du sie…?“

„Kommt schnell mit!“, fiel Crane seiner Freundin ins Wort und krallte sich Schlange und Insekt mit den Krallen. Dann flog er die Strecke zurück aus der er gekommen war.

Schon in der nahen Umgebung konnten sie verzweifelte Rufe hören.

„Was ist da los?“, fragte Viper.

„Seht doch selbst“, sagte Crane und flog ganz dicht an das Fenster heran. Dort krallte er sich an dem Sims fest und auch die anderen suchten den Halt an den mit leichten Vorsprüngen verzierten Wänden.

Zögernd warfen Viper und Mantis einen Blick durch die Scheiben. Beiden blieben die Münder offen. Sie erkannten die drei Pfauenjungen, jeweils einer von ihnen an einer Säule gefesselt. Zedong stand nahe dem Fenster und eine dunkle Pfauenhenne riss ihn immer wieder eine der längeren Schwanzfedern aus dem Federkleid. Die Federn waren zwar noch lange nicht so lange wie von seinem Vater, dennoch waren sie nicht zu übersehen und der Boden war schon übersäht von seinem bunten ehemaligen Pfauenrad. Der Pfauenjunge war inzwischen schon auf die Kniee gesunken, dennoch dachte seine Peinigerin nicht daran ihm eine Pause zu gönnen. Zedong weinte, während die Pfauenhenne ihn Feder für Feder vom Federschwanz herausriss.

Die drei Krieger am Fenster waren fassungslos.

„Wir können nicht mehr länger auf die anderen warten“, meinte Viper, die das Weinen des Jungen allmählich nicht mehr länger ertragen konnte.

„Aber wäre es nicht besser, wenn wir mit Verstärkung da reingehen würden?“, gab Mantis zu Bedenken.

„Hey, Leute. Wir sind Kung Fu Meister“, mischte Crane sich ein. „Wir schaffen das auch nur zu dritt.“

Mantis zitterte mit seinen Antennen. „Also ich weiß nicht…“

„Bitte, mach was“, drängte Viper. Es tat ihr selber weh den Jungen so leiden zu hören.

„Okay“, gab das Insekt sich geschlagen.

„Wer übernimmt wen?“, fragte Crane.
 

Fantao konnte nicht mehr länger dabei zusehen, wie diese Hexe seinen Bruder quälte.

„Hör auf damit!“, schrie er. „Hör auf damit!“

Chiwa hielt kurz in ihrem Tun inne. „Du kommst noch früh genug dran“, keifte sie ihn unwirsch an und wedelte gehässig mit einer der grün-weißen Federn hin und her. „Und außerdem, könnte das ein nettes Souvenir für eure Eltern werden.“

Jian schluchzte. „Ich will zu meiner Mutter.“

Chiwa wandte sich von Zedong ab, der sich bemühte nicht laut los zu weinen. Jian hatte den Wunsch nur weglaufen zu können, während die Pfauenhenne bedrohlich auf ihn zu kam.

„Dann wirst du eben der nächste, dann kannst du schneller zu deiner Glucke zurück…“

In diesem Moment durchbrach etwas das Fenster. Chiwa war so überrascht, dass sie von dem merkwürdigen Etwas zur Seite gestoßen wurde.

Die Geckos hoben verwundert die Köpfe.

„Da ist ein Aufstand. Wie nett“, bemerkte Tongfu trocken und erhob sich mit seiner Truppe zu einem Gegenangriff.

Inzwischen hatte sich die merkwürdige Gestalt als Kranich, Schlange und Gottesanbeterin entpuppt. Viper und Mantis nahmen sich die Angreifer vor, während Crane sich daran begab die Fesseln der Jungs zu durchtrennen. Doch Chiwa hatte sich sofort wieder gefasst und erhob fluchtend ihre Stimme.

„Ihr verdammten Narren!“, fauchte sie.

Viper wollte sie mit einem Hieb aus dem Raum schleudern, doch die Pfauenhenne wich ihrem Angriff geschickt aus. Sie schwang sich nach vorne, sodass Viper nur die Geckos vor sich hatte.

Crane hatte es inzwischen geschafft die Jungs einzusammeln. Jian klammerte sich wimmernd an ihn, Zedong hingegen hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den unteren Teil seines Rückens, wo ein Großteil seiner stolzen Federn fehlte.

Dem Kranich blieb keine Gelegenheit sich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen, denn Chiwa kam direkt auf sie zugerast. Ohne zu Zögern packte Crane die drei Jungs und raste mit ihnen auf das aufgebrochene Fenster zu.

Doch Chiwa war schneller und holte mit einem Ärmel aus. Noch bevor der Kranich durch das Fenster fliehen konnte, hatte sie ihn mit ihrem Stoff wie mit einem Lasso eingefangen und schleuderte das Pack wieder ins Zimmer zurück, wo sie gegen die nächste Wand prallten.

Kranich und Pfaue purzelten auseinander. Viper erkannte, dass ihr Manöver misslungen war und überließ Mantis kurzfristig das Feld. „Mach du weiter, ich muss Crane helfen.“

Sofort warf die Schlange sich gegen die Rebellin, doch Chiwa reagierte erneut und warf die Stoffstreifen ihres anderen Ärmels auf die Schlange, die ebenfalls sofort darin eingewickelt wurde. Crane unterdessen schlug mehrere Male mit seinen Flügeln um sich und durchtrennte die Stoffstreifen, die ihn festhielten, sodass er wieder frei wurde. Dann befreite er auf dieselbe Weise Viper.

Noch ehe Chiwa erneut angreifen konnte, warfen sich die zwei Meister gegen sie und setzten sie mit einem Schlag kurzfristig außer Gefecht.

„Schnell weg hier!“, rief Viper.

Sofort sammelte Crane die Jungs wieder ein, und nahm auch noch Viper im Schlepptau. Mantis versetzte den Trupp Geckos nochmal eine ordentliche Portion Prügel bevor auch er sich auf Cranes Hut schwang und es ging in Windeseile wieder aufs Fenster zu.

„Hey!“, rief Tongfu. „Die wollen abhauen!“

Crane beschleunigte seine Flügelschläge. Das Fenster zur Freiheit rückte für sie immer näher…

Plötzlich schrie der Vogel auf, kurz darauf auch Viper.

Mantis sah seine Freunde verwundert an. „Was ist los?“

Cranes Kräfte versagten und der Not-Start endete in einer Bruchlandung.

Mit einem heftigen Schlittern kamen die Flüchtenden auf dem glatten Boden zum Stillstand.

Mantis war der Erste, der sich aus dem ganzen Knäul wieder herauswuselte. Auch die Pfauenjungen erhoben sich, wenn auch noch ganz benommen.

Verwundert schaute das Insekt auf Viper und Crane, die keinen Ton mehr von sich gaben.

Nur im Hintergrund war das schadenfrohe Kichern von Chiwa zu hören.

„Es ist doch immer wieder gut ein Ass im Ärmel zu haben.“

Zufrieden legte sie das Blasrohr mit den Betäubungspfeilen beiseite und ging auf die am Boden liegende Gruppe zu.

Tongfu nutzte sofort die Gelegenheit und nahm mit den anderen die ohnmächtige Schlange und den Kranich sofort im Gewahrsam.

Mantis flüchtete sich mit großen Sprüngen zur Tür, doch Tongfu hielt ihn zurück.

„Bleib stehen, oder wir schlagen deinen Freunden die Köpfe ab!“, drohte er.

Ernüchtert hielt das Insekt an. Nur widerwillig ließ es sich in einem Gefäß einsperren, wo er nicht mehr herauskommen konnte.

Chiwas Blick wanderte auf die drei Kinder, die sich wieder aneinandergedrängt hatten.

„Nur eine freche Bewegung“, fauchte sie. „Und ich reiß euch nicht nur die Federn, sondern auch Flügel und Beine raus!“

Sie wandte sich an Tongfu. „Fesselt sie wieder an die Säulen! Die Eindringlinge sperrt ihr ein!“

Missmutig betrachtete sie ihre abgerissenen Ärmelstreifen.

„Verflixt! Jetzt kann ich mich wieder umziehen!“

Wütend verließ sie den Raum. Tongfu verdrehte genervt die Augen. „Die geht mir mit ihrem Schönheit-Fimmel langsam tierisch auf den Senkel.“



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