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Du warst alles für mich

von

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Ziemlich blöd gelaufen

Ich genoss diese angenehme Stille, lauschte seinen ruhigen Atem und entspannte mich dabei.
 

Ich dachte nicht mal nach, wollte nur den Moment auskosten und Evan nahe bei und an mir spüren.
 

Immer noch schweigend hatte ich ihn im Arm, spürte wie er meine Taille umfasste und sich noch mehr an mich schmiegte. "Evan, ist alles in Ordnung? Du wirst etwas unruhig!"
 

"Ja, mir gehts gut ... alles in Ordnung", meinte er leise und beschämend.
 

Verwundert, dass er wieder rot wurde, versuchte ich Evan anzusehen, einen Blick auf ihn zu erhaschen.
 

"Bist du sicher? Du wirkst doch etwas beklemmend und auch recht abweisend", forschte ich nach, wollte ihn aber keinesfalls bedrängen und seufzte leise auf. "Tut mir leid, vergiss die Frage einfach."
 

Deutlich fühlte ich jedoch kurz darauf, wie er meine Hand nahm, sie leicht drückte und einfach festhielt.
 

Ein Gefühl von Sicherheit, eines das mir nun sagte, das es ihm scheinbar doch gut ging und ich mir keinerlei Sorgen machen brauchte.
 

"Ähm ... willst du Eis essen gehen?"
 

"Eis essen?" Erstaunt sah ich Evan an, fand diese Idee aber wirklich sehr süß und nickte.
 

"Wir müssen uns nur etwas frisch machen, so wirr können wir schlecht unter Menschen gehen", sprach ich weiter, streichelte Evan über die Wange und seufzte leise und wohlig auf.
 

Kaum später sprang er auch schon auf, verschwand im Badezimmer und dann im Schlafzimmer.
 

Rasch machte ich mich ebenso frisch, zog mir etwas an und trat raus auf den Flur, wo ich Evan sah und ihn fast anstarrte, da er wirklich wunderschön und verdammt sexy aussah.
 

"Du siehst gut aus", machte ich ihm daher ein Kompliment, trat dabei etwas näher und konnte meinen Blick kaum von ihm abwenden.
 

"Danke ...", krächzte er und lief rot an.
 

Lächelnd sah ich ihn an, ebenso sah ich seine niedliche Röte im Gesicht und musste grinsen.
 

Was mich jedoch etwas verwunderte, war die Tatsache, dass er mir wenige Sekunden später an meinen Hintern fasste, sich mir sogar näherte und mir scheu seine Lippen auf die meinigen legte, mich zärtlich küsste.
 

Leise seufzte ich auf, erwidere seinen schüchternen Kuss und fasste ihn sanft in den Nacken.
 

Evan zuckte zurück und sah mir in die Augen.
 

Seine Augen spiegelten Unsicherheit wider und gaben mir das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben.
 

Jedoch wurde dieser Gedanke schnell verworfen, da Evan mich sehr viel leidenschaftlicher küsste, mir dabei sogar forscher und fester über den Hintern strich.
 

Was war denn nun los, wir wollten doch Eis essen gehen?
 

Kaum, dass ich das dachte, schob ich ihn sanft von mir. "Evan nicht, du wolltest dir doch Zeit lassen und im Übrigen wollten wir Eis essen gehen."
 

"Wollten wir, ja."
 

Seine traurige Stimme entging mir nicht, ich hielt ihn deswegen fest, als er seine Schuhe versuchte anzuziehen.
 

"Evan, du musst mir nichts beweisen, ich mag dich so, wie du bist. Auch wenn du manchmal etwas schüchtern bist, gerade das liebe ich so an dir", sagte ich ehrlich und nahm meine Jacke zur Hand.
 

"Aber ich nicht ... ich will anders für dich sein. Viel tapferer und mutiger. Ich will auch im Bett nicht so schüchtern wirken. Du sollst nicht die ganze Arbeit alleine machen", meinte er leise und war selbst wütend auf sich.
 

"Jetzt heul ich wieder. Wieso sterbe ich nicht einfach ... ich bin ein Nichtsnutz."
 

Erschrocken über seinen so plötzlichen Ausbruch, nahm ich Evan sanft in den arm, zog ihn nahe zu mir und streichelte ihm beruhigend über den Rücken.
 

"Du sollst dich nicht für mich ändern, bleib so wie du bist und das du ein Nichtsnutz bist, das stimmt nicht. Du kannst sehr viel, du kannst mich zum Lächeln bringen und bist das Beste, was mir je passiert ist", redete ich ernst, aber mit sanfter Stimme auf ihn ein.
 

"Wasch dir das Gesicht und dann gehen wir Eis essen, hm?", schmunzelte ich, hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und entließ ihn schließlich aus meinen Armen.
 

Zufrieden sah ich Evan hinterher, wartete geduldig, bis er aus dem Badezimmer wieder kam und seufzend meine Hand in die seinige nahm.
 

"Na dann komm, gehen wir", lächelte ich und öffnete die Tür.
 

Draußen begrüßte uns die Sonne, erhellte mein Gemüt und auch Evan schien endlich mit ihr aufzutauen, hielt sogar meine Hand und zog mich bereits lachend durch die Straßen von Erlangen.
 

"Nicht so hastig, das Eis läuft schon nicht weg." Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen, Evan wirkte beinahe wieder wie ein Kind, welches sich auf sein allererstes Eis freute und es nicht abwarten konnte.
 

"Doch, das tut es", erwiderte Evan schelmisch, wurde sogar frech und zwickte mich in die Seite, ehe er lachend vor mir wegrannte und mich damit zurück in meine Kindheit versetzte.
 

Es schien ihm besser zu gehen, er kam aus sich heraus und mir gefiel der neue Evan genauso gut, wie der Alte.
 

"Nicht so schnell, ich bin ein alter Mann und brauch etwas länger", scherzte ich, rannte ihm hastig aber gespielt langsamer hinterher und erreichte ihn erst am Eisstand, der wie jeden Tag am Ende der Straße hielt und das beste Eis der Stadt hatte.
 

Evan sagte nichts auf meine Worte hin, er schlang einfach, nachdem ich endlich am Eiswagen angekommen war, die Arme um mich und sah mich tadelnd an. "Ich will Erdbeere, aber erst will ich einen Kuss."
 

Erst einen Kuss und dann ein Eis?
 

Warum nicht umgekehrt, es schmeckte so doch dann viel besser?
 

"Wo bleibt mein Kuss?" Schmollend wurde ich angesehen und da konnte und wollte ich dann nicht widerstehen, zog Evan dicht an mich heran und küsste sanft seine vollen Lippen, die nur darauf gewartet hatten.
 

Ein leises Seufzen entwich mir, schmiegte sich mein Kleiner noch näher an mich und biss mir frech in die Unterlippe.
 

Kurz darauf löste ich mich und sah Evan an, der leicht gerötete Wangen hatte und meinen Blick unsicher erwiderte. "Stimmt was nicht?"
 

"Doch, aber wir wollten doch Eis essen", erinnerte ich Evan, hauchte ihm nochmals einen Kuss auf und entfernte mich so weit, dass er nicht erneut in Versuchung kam, mich doch noch umstimmen zu wollen.
 

"Dann Erdbeere", nuschelte er, setzte sich auf eine der freien Parkbänke und sah gedankenverloren in den Himmel.
 

Verdammt, sein Verhalten, beziehungsweise seine Stimmung war scheinbar schon wieder auf dem Tiefpunkt und langsam begann ich zu glauben, er könnte bipolar sein.
 

Warum sonst wechselte er die Stimmung wie andere die Unterhosen?
 

Dazu sein plötzlicher Drang nach Sex, wo er doch zuvor gesagt hatte, dass er keinen mehr wollte.
 

Kurzum, ich war ratlos und teils völlig überfordert, kaufte demnach nur Evan sein Eis und setzte mich schweigend neben ihn.
 

"Hör mal Evan ...", begann ich leise zu sprechen, knetete nervös meine Hände und traute mich nicht ihn anzusehen. "Wenn du psychisch nicht ganz auf der Höhe bist, dann sag es. Mich macht das langsam fertig und ich würde gerne wissen, was mit dir los ist."
 

Wie schon zu erwarten kam keine Antwort, dafür die Eiswaffel, die er mir mitten in mein Gesicht klatschte und mich wütend ansah. "Du denkst, ich bin nicht ganz dicht?"
 

"Nein, nur ..."
 

"Was? Was, Darius?", schrie er mich an, war den Tränen nahe und schuldig biss ich mir auf die Unterlippe. "Tut mir leid, Evan."
 

"Nein, mir tut es leid", grummelte er aufgebracht, ließ mich nicht einmal zu Wort kommen und er sah mich an, als würde er mich verteufeln wollen. "Lass mich bloß in Ruhe. Ich dachte echt, du wärst anders. Du bist genau wie all die anderen. Ein blödes Arschloch, nichts weiter."



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