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Wüstenwolf

von

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Kapitel 5

Das Team Kakashi machte sich mit schnellen Sprüngen von Ast zu Ast auf den Weg Richtung Sunagakure. Jedem von ihnen war bewusst, dass sie keine Sekunde verlieren durften. Sie waren mittlerweile schon einige Stunden unterwegs aber bis nach Suna lag noch ein weiter Weg vor ihnen.
 

Namira konzentrierte sich auf die Gerüche um sich herum und hielt inne als sie plötzlich einen ihr bekannten Geruch wahrnehmen konnte.
 

„Leute!", lenkte Namira die Aufmerksamkeit von Naruto, der gerade darüber gesprochen hatte, dass er Gaara auf alle Fälle retten würde, auf sich. „Temari ist ganz in der Nähe."
 

Nur ein paar Sekunden später konnten die Vier die Kunoichi aus Suna bereits auf dem Weg entdecken.
 

„Temari!", machte Sakura die Blondhaarige auf sich aufmerksam.
 

Mit dem nächsten Sprung landeten alle Mitglieder des Teams Kakashi vor Gaaras älterer Schwester.
 

„Was ist denn los?", fragte diese etwas überrumpelt, die Anspannung, welche von ihren Gegenübern ausging ließ sie unruhig werden.
 

„Wir sind auf dem Weg nach Sunagakure. Es geht um Gaara."
 

Temaris Augen weiteten sich. „Was hat Gaara denn?", fragte die Blonde besorgt nach. Namira wurde schwer ums Herz. Die drei Geschwister aus Sunagakure hatten es sicher nicht immer leicht aber sie schienen mehr und mehr zu einer richtigen Familie zu werden und ausgerechnet jetzt musste Akatsuki auf den Plan treten.
 

Kakashi erklärte der Kunoichi kurz und knapp was geschehen war. Am liebsten hätte Namira sie in den Arm genommen und einmal fest an sich gedrückt. Sie kannte die Blonde zwar nicht sonderlich gut aber niemand sollte so etwas über ein Familienmitglied erfahren müssen. Egal was Akatsuki mit dem Kazekagen vorhatte es würde bestimmt nicht gut für den Rothaarigen enden.
 

„Von hier aus brauchen wir zweieinhalb Tage bis Sunagakure.", beendete Kakashi seine Erklärung. „Gehen wir."
 

Temari stimmte dem grauhaarigen Shinobi nur kurz zu und schloss sich damit dem Team an. Namira warf noch einmal einen besorgten Blick auf Temari. Hoffentlich würden sie den Kazekagen rechtzeitig finden.
 

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Mittlerweile war es bereits dunkel, doch das Team aus den vier Shinobi und Namira hatte nicht vor eine Pause zu machen.
 

„Naruto was haben wir denn vorhin besprochen.", maulte Sakura den Blondhaarigen an, welcher bereits schon wieder einige Meter an Vorsprung gewonnen hatte. Namira warf der rosahaarigen Kunoichi einen Blick zu bevor sich ihre Augen auf Naruto richteten. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es momentan nicht sonderlich klug war Naruto zu reizen.
 

„Ich kann aber nicht anders! Also lass mich!", schnauzte eben jener seine Kameradin daraufhin auch schon an. Sakura und auch Namira zuckten überrascht zusammen. Normalerweise redete er nie so mit der Rosahaarigen. „Ich weiß es doch genau, warum sie es auf Gaara und mich abgesehen haben! Und du müsstest es auch wissen, Sakura!"
 

Sakura senkte betreten ihren Blick. Nicht nur Sakura jeder der hier Anwesenden wusste warum die Akatsuki Jagt auf die Beiden machten.
 

„Aber ich sags dir nochmal.", fuhr der blondhaarige Shinobi fort. „Weil nämlich in meinem Inneren der Neunschwänzige-Fuchsgeist versiegelt ist."
 

Daraufhin zuckte Temari zusammen und richtete ihren Blick überrascht auf Naruto. Ihre Reaktion ließ Namira irritiert ihren Kopf schräg legen. Konnte es sein, dass sie nichts davon gewusst hatte? Vielleicht lag es aber auch daran, dass Naruto so offen über dieses Thema sprach.
 

„Also es ist so. Gaara und ich wir haben unbeschreiblich kraftvolle Monster in unseren Körpern und darauf haben sie es abgesehen. Aber das...das gefällt mir gar nicht!", der Blonde war zum Ende hin immer lauter geworden. „Sie sehen uns einfach nur als Monster! Mehr nicht! Das geht mir auf die Nerven! Das lass ich mir nicht mehr gefallen!", Naruto redete sich richtig in Rage.
 

Mit traurigen Augen blickte Namira zu ihrem besten Freund. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was Naruto in seiner Kindheit alles erdulden musste. Von allen gehasst und gemieden zu werden musste für ein Kind einfach nur schrecklich sein und Gaara hatte dasselbe Schicksaal erlitten.
 

„Er war genau wie ich...", Narutos Stimme war nun nur noch ein Flüstern. „Das habe ich sofort gemerkt! Aber er...er hat viel länger alleine gekämpft als ich..."
 

Temaris Ausdruck wandelte sich von überrascht über Narutos Ausbruch zu schuldig. Sie und Kankuro hatten ihren kleinen Bruder lange nicht so unterstützt wie es Geschwister eigentlich tun sollten. Aber sie waren damals noch Kinder, sie wussten es einfach nicht besser und Namira war sich sicher, dass Gaara ihnen nicht im Geringsten die Schuld dafür gab. Aber Temari schien sich selbst die Schuld für alles was damals passiert war zu geben.
 

„Er wird von den Akatsuki verfolgt! Wir teilen dasselbe Schicksaal, das ist Tatsache. Aber warum passieren immer nur ihm diese furchtbaren Dinge?! Warum trifft es immer nur ihn?!", Naruto hatte seine Hände zu Fäusten geballt und die Äste auf denen er auftrat schienen beinahe zu bersten. „Das sehe ich nicht mehr ein und deswegen muss ich mich auch so beeilen!"
 

Alle andern Mitglieder des Teams waren schweigsam geworden. Naruto wusste definitiv wie man eine Rede hält. Namira hätte ihm so etwas gar nicht zugetraut. Ihr Blick fiel wieder auf Temari, welche Narutos Rücken wie hypnotisiert anstarrte. Namira konnte nicht mit hundert prozentiger Sicherheit sagen, was der Blonden gerade durch den Kopf ging aber sie war sich sicher, dass die Kunoichi aus Suna Naruto nun mit ganz anderen Augen sah.
 

Ein platschendes Geräusch ließ die Braunhaarige aufhorchen. Fing es etwa an zu regnen? Das Mädchen warf einen Blick in den Himmel doch an diesem war keine einzige Wolke zu entdecken. Es dauerte noch eine Sekunde bevor sie realisierte woher das Geräusch kam. Naruto weinte. Tränen rannten wie kleine Bäche über seine Wangen und fielen zu Boden.
 

„Also nach dieser Rede würde ich dir bis ans Ende der Welt folgen.", versuchte Namira die Stimmung wieder ein wenig zu lockern. „Ich bin ganz bei Naruto.", und mit diesen Worten legte die Braunhaarige noch einmal einen Zahn zu um mit Naruto mithalten zu können. Ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben, als sie feststellte, dass die Anderen es ihr gleich taten.
 

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„Seht nur da vorne ist Sunagakure!", machte Temari uns auf ihren Heimatort aufmerksam.
 

Namira richtete ihren Blick nach vorne und konnte im ersten Moment gar nichts erkennen. Sie konnte eigentlich nur durch die Gerüche, welche von der Stadt ausgingen sagen, dass sie nicht mehr sonderlich weit davon entfernt waren. Der Sand, welcher von ihren vier Begleitern aufgewirbelt wurde erschwerte ihre Sicht allgemein und die Tatsache, dass die ganze Stadt aus Sandstein erbaut wurde machte es ihr auch nicht gerade einfacher. Der Namen „Das Dorf versteckt im Sand" hätte nicht treffender gewählt werden können.
 

Außerdem war sie mittlerweile unglaublich erschöpft. Sie hatte zwar trainiert aber eine dreitägige Reise ließ sie dann doch an ihre Grenzen kommen. Ihre Beine fühlten sich ein wenig wie Wackelpudding an und das Chakra, welches dauerhaft an ihren Füßen gebündelt werden musste um nicht im Sand zu versinken zerrte ebenfalls langsam aber sicher an ihren Kräften. Unterwegs hatten sie zwar kurz wegen eines Sandsturmes in einer Höhle Rast machen müssen allerdings war Narutos Genörgle darüber so nervig gewesen, dass sie sich in dieser Zeit auch nicht wirklich entspannend konnte. Das doppelte Tempo welches Naruto nach dieser Verzögerung an den Tag legte hatte ihr auch nicht gerade geholfen. Aber zumindest konnte sie die Stadt mittlerweile erkennen. Wobei man außer einer unglaublich riesigen Mauer noch nicht viel von Sunagakure sehen konnte. Sie fragte sich gerade wirklich wie ihr diese Mauer nicht schon vorhin auffallen konnte.
 

Nach weiteren zehn Minuten waren sie endlich an ihrem Ziel angekommen. Zwei Shinobi aus Sunagakure hatten sie offensichtlich schon erwartet.
 

„Da seid ihr ja endlich.", begrüßten sie die Fünf Neuankömmlinge. „Und Temari-sama habt ihr auch mitgenommen. Hier entlang bitte."
 

Und damit liefen die beiden Shinobi voraus. Ja liefen. Namira wäre eigentlich um eine Runde gehen ganz froh gewesen. Mit einem leisen seufzen sah sie zu, dass sie wieder zu den anderen aufschloss.
 

„Was ist?", wendete sich Temari an einen der Männer aus Suna. „Haben sie Kankuro etwas angetan?"
 

„Ja. Als der Kazekage entführt wurde hat Kankuro versucht die Entführer zu verfolgen."
 

Namira starrte den Suna-nin ungläubig an. Er hatte die Leute von Akatsuki verfolgt? Alleine?!
 

„Er wurde vergiftet und wir wissen nicht wie wir ihm das Gift entziehen können. Wenn nichts passiert, dann..."
 

Temari wich jegliche Farbe aus ihrem Gesicht. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Reichte denn ein Bruder nicht aus. Namira konnte Temaris Schmerz beinahe fühlen. Der Kunoichi blieb aber auch gar nichts erspart.
 

„Beeilen wir uns Temari.", wandte sich Sakura an die Blondhaarige. „Ich werde ihn untersuchen."
 

Namira ließ erleichtert die Luft entweichen, von der sie noch nicht einmal bemerkt hatte diese angehalten zu haben. Sakura wurde von Tsunade ausgebildet und wenn jemand Kankuro retten konnte dann die rosahaarige Kunoichi aus Konohagakure.
 

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Sunas Krankenhaus unterschied sich nicht sonderlich von den anderen Gebäuden. Es war aus Sandstein errichtet und hatte nur sehr kleine, runde Fenster. Namira ging davon aus, dass diese nicht größer waren, um die Hitze der Sonne aus den Gebäuden draußen zu halten. Sie stellte jedenfalls fest, dass im Inneren der Gebäude eine viel angenehmere Temperatur herrschte.
 

Die beiden Ninjas aus Suna führten die Schwester des Kazekagen und ihre Begleiter die Gänge entlang zum Behandlungsraum drei.
 

„Kankuro!", Temari rannte sofort zu ihrem Bruder dicht gefolgt von Sakura.
 

Auf einer Liege in der Mitte des Raumes lag der ältere Bruder des Kazekagen und wirkte mehr tot als lebendig. Der Anblick jagte Namira einen Schauer über den Rücken. Krankenhäuser rochen für sie generell immer widerlich nach Krankheit und Tod und dieser Anblick machte die ganze Sache nicht besser. Am liebsten hätte sie die Luft angehalten.
 

Namiras Aufmerksamkeit richtete sich allerdings sehr schnell auf eine alte Frau, welche sich mit einem lautstarken, „Verschwinde!", auf ihren Sensei stürzte. „Jetzt werd ich es dir zeigen! Hast du verstanden!"
 

Der Kopf der Braunhaarigen ruckte in die Richtung ihres Senseis, welcher scheinbar ebenfalls nicht die leiseste Ahnung hatte was hier gerade los war. Er wich nur erschrocken einen Schritt zurück und Namira war sich sicher, dass die alte Frau ihn getroffen hätte, wenn Naruto nicht dazwischen gegangen wäre. Mit Hilfe seiner Schattendoppelgänger schaffte er es den Angriff abzuwehren.
 

Alle Anwesenden im Raum schauten dem Spektakel überfordert und ein wenig ungläubig zu. Was zur Hölle war hier eigentlich los? War das eine gewöhnliche Art jemanden in Suna zu begrüßen?
 

„Warum greifst du Kakashi an, du gemeine Frau?", stellte Naruto schließlich die Frage, welche sich sicher nicht nur er gestellt hatte.
 

„Er ist der weiße Reißzahn von Konoha. Ich kann nicht glauben, dass du es wagst hier aufzutauchen, du hinterhältiger Kerl! Also werde ich diese Gelegenheit nutzen, für meinen Sohn!"
 

Namira ließ eine Augenbraue in die Höhe wandern. Es ging hier also um den weißen Reißzahn und nicht um Sensei Kakashi.
 

„Gute Idee. Aber ich bin nicht...", versuchte Kakashi die alte Dame, die eher den Eindruck eines Tigers erweckte zu beruhigen.
 

„Klappe halten!", ließ in diese Furie noch nicht einmal ausreden und hätte bestimmt sofort den nächsten Angriff gestartet, wenn nicht ein alter Mann dazwischen gegangen wäre.
 

„Sieh ihn dir doch einmal etwas genauer an, Schwester.", stoppte der Alte diesen Irrsinn. Namira musste sich ein Lachen verkneifen. Schwester? Na mit der hatte man bestimmt eine Menge Spaß.
 

Kakashi hatte beschwichtigend seine Hände gehoben und ein verlegenes Lächeln aufgesetzt.
 

„Er ähnelt dem weißen Reißzahn schon sehr. Aber er ist es nicht."
 

Namira musterte ihren Sensei. Sie wusste, dass er der Sohn des weißen Reißzahn von Konoha war allerdings war ihr bissher nicht bekannt gewesen, dass er diesem scheinbar ähnelte.
 

„Hallöchen.", versuchte es der Grauhaarige mit einer netten Begrüßung, während ihn die alte Frau immer noch misstrauisch von oben bis unten musterte.
 

„Außerdem ist der weiße Reißzahn von Konoha schon lange tot.", fügte der Bruder der Schreckschraube noch hinzu. „Du hast damals am Grab deines Sohnes Gerechtigkeit geschworen aber all das ist lange vorbei. Lass die Toten in Frieden ruhen."
 

Im nächsten Moment fing die alte Schachtel herzlich an zu lachen. „Ich bin eben eine alte starrköpfige Frau."
 

Namira wich zur Sicherheit einen Schritt zurück. Irgendwie war ihr diese Frau nicht ganz geheuer. Die wirkte ja was ihre Stimmungen betraf noch unberechenbarer als Sakura. Namira hatte ihre Entscheidung gefällt, diese Ort und die Leute waren verdammt schräg.
 

Kakashi gab ein erleichtertes seufzen von sich.
 

Im nächsten Moment krümmte sich Kankuro vor Schmerzen. Irgendwie hatte die Alte es geschafft, dass jeder Temaris Bruder für eine Sekunde vergessen hatte und dabei schien dieser wirklich dringend Hilfe zu benötigen.
 

„Kankuro...", murmelte einer der Ärzte niedergeschlagen. Offensichtlich waren die Heiler mit ihrem Latein am Ende.
 

„Lasst mich ihn bitte untersuchen.", ohne auf eine Antwort zu warten machte sich Sakura daran Kankuro von oben bis unten genauestens unter die Lupe zu nehmen.
 

Temari bestätigte ihre Handlung nur noch kurz mit einem, „Aber gerne."
 

„Bitte geht alle mal raus. Wir brauchen hier ein bisschen Ruhe.", bat Sakura ihr Team.
 

„Klar kein Problem."
 

Naruto wendete sich ab um den Raum zu verlassen. Kakashi legte seiner jüngsten Schülerin wieder einmal eine Hand auf die Schulter und schob diese nach Naruto ebenfalls mit sich nach draußen.
 

Namira stellte überrascht fest, dass der Raum keine Tür hatte, so dass sie ohne Probleme die Behandlung weiter mitverfolgen konnten.
 

Doch selbst Sakura schien sich nicht sicher zu sein ob Kankuro es überstehen würde.
 

„Bitte! Du musst etwas tun!", flehte Temari die Medic-nin aus Konoha an. Namira zupfte nervös an ihrer Lippe. Temari tat ihr so unglaublich leid. Sie musste zusehen wie es ihrem Bruder zunehmend immer schlechter ging. Wenn sie sich vorstellte, dass Naruto so etwas passieren würde, wurde ihr ganz schwer ums Herz.
 

Eine Hand auf ihrem Oberschenkel ließ sie überrascht aufblicken. Sensei Kakashi schenkte der Braunhaarigen ein aufmunterndes Lächeln.
 

„Wenn das jemand wieder hinbekommt, dann Sakura. Du wirst schon sehen.", Naruto lächelte sie ebenfalls mit seinem typischen Grinsen an.
 

Namira nickte. Die Beiden hatten Recht. Wenn einer das hinbekam, dann Sakura.
 

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Die Prozedur, welche Kankuro über sich ergehen lassen musste dauerte nun schon eine gefühlte Ewigkeit. Namira hatte sich gegen Naruto gelehnt und ihre Augen geschlossen während sie ihre Sinne nach draußen wandern ließ. Die Stadt war in Aufruhr wegen dem Verschwinden ihres Kages. Die Meinungen schienen zum Teil gespalten zu sein. Einige schienen sogar ganz froh zu sein, dass Gaara nicht mehr länger im Dorf war, doch die meisten schienen sich tatsächlich Sorgen um den Kazekagen zu machen. Offensichtlich waren einige Gebäude bei dem Kampf beschädigt worden. Sie konnte den Geruch von Bauschutt und den Schweiß der Arbeiter wahrnehmen, welche damit beschäftigt waren die Bruchteile zu entsorgen.
 

Narutos Haltung veränderte sich und Namira richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Sakura.
 

„Er sollte nun außer Lebensgefahr sein. Ich habe das meiste Gift aus seinem Körper entfernt.", mit diesen Worten ließ die Kunoichi aus Konoha allen Anwesenden einen großen Stein vom Herzen fallen.
 

„Wir haben noch keine Zeit uns zu entspannen, denn jetzt...", Namira hörte nur noch mit halbem Ohr zu, was die Kunoichi als nächstes für Schritte geplant hatte. Allerdings waren alle Anwesenden im Raum mehr als nur beeindruckt von Sakuras Fähigkeiten. Selbst die alte Furie schien sie für ihr Können zu bewundern.
 

„Ich dachte nicht, dass sie jemanden wie dich schicken.", ließ die Alte jeden an ihren Gedanken teilhaben. „Du bist dieser seltsamen Schneckenprinzessin sehr ähnlich."
 

Schneckenprinzessin? Meinte die alte Schachtel damit etwa Tsunade? Namira konnte sich ein leises Glucksen nicht verkneifen.
 

„Ja, Tsunade ist meine Lehrerin sie ist fantastisch.", berichtete Sakura der Alten, ohne auf das mit der Schneckenprinzessin einzugehen. „Sie hat darauf bestanden, dass wir herkommen um euch zu helfen."
 

Namira erhob sich von der Bank, auf welcher sie vorhin noch mit Naruto und Kakashi gesessen hatte und ging hinüber zu Temari, um sich neben dieser auf den Boden sinken zu lassen. Sie konnte Im Moment nicht wirklich helfen. Aber sie konnte Temari ihren Beistand anbieten. Die Kunoichi blickte überrascht in ihre Richtung, doch als Namira ihr eine Hand auf den Oberschenkel legte und ihr ein aufmunterndes Lächeln schenkte erwiderte die Blondhaarige dieses. Immerhin dafür war sie gut genug.
 

„Baki. Hier ist die Antwort von Konohagakure.", hörte Namira einen der Suna-nins sagen.
 

„Danke. Hier die Nachricht ist vom Hokage.", mit diesen Worten überreichte Baki Kakashi die Schriftrolle.
 

„Und? Was schreibt Oma Tsunade denn?", fragte Naruto Kakashi ungeduldig.
 

Namira verfolgte gespannt die Unterhaltung der Beiden. Sie wollte ebenfalls wissen was der Hokage geschrieben hatte.
 

„Sie schreibt, dass sie uns Guys Team als Verstärkung schickt."
 

Namira fiel alles aus dem Gesicht. Oh nein. Nicht die zwei Spinner! Ausgerechnet die buschigen Augenbrauen musste Tsunade ihnen als Verstärkung schicken. Hätte es nicht Shikamarus Team sein können oder das von Kiba. Die Braunhaarige mochte Menschen die gute Laune verbreiteten aber die Beiden übertrieben es gewaltig mit ihrer unerschöpflichen guten Laune und ihrem ständigen Wetteifern. Aber sie konnte sich schon denken, warum sie ausgerechnet dieses Team schickte. Neji besaß das Byakugan und sie war sich sicher, dass dieses für das Aufspüren des Kazekagen ebenfalls sehr nützlich sein würde. Trotzdem machte das die Beiden Teammitglieder im grünen Anzug nicht besser.
 

Temari warf dem Mädchen neben sich einen besorgten Blick zu. „Ist alles in Ordnung, Namira?"
 

„Neeein.", jammerte die Angesprochene. „Tsunade schickt uns Verstärkung."
 

„Und was genau ist daran so schlimm?"
 

„Das Team um das es sich bei der Verstärkung handelt."
 

Temari beschloss nicht weiter nachzufragen. Allerdings fand sie den verzweifelten Gesichtsausrück der Jüngeren ganz amüsant. „Darf ich dich etwas fragen?"
 

Namira warf Temari einen überraschten Blick zu, nickte allerdings als Bestätigung.
 

„Du bist keine Kunoichi?"
 

Die Braunhaarige schüttelte ihren Kopf. „Nein."
 

„Was genau tust du dann hier?"
 

„Ich habe darum gebeten, dass Team Kakashi begleiten zu dürfen. Meine geschärften Sinne sollten es einfacher machen, deinen Bruder zu finden."
 

„Du wolltest bei der Suche helfen?", ungläubig starrte Temari die Jüngere an.
 

„Der Kazekage ist ein Freund von Naruto und ich werde alles tun um ihn bei der Suche so gut wie möglich zu unterstützen."
 

Offensichtlich zufrieden mit der Antwort richteten sich Temaris Augen wieder auf Kankuro.
 

Namira folgte ihrem Blick und betrachtete Kankuro das erste Mal an diesem Tag etwas genauer. Es war eine Weile her, seit sie den Shinobi aus Sunagakure das letzte Mal gesehen hatte und sie musste gestehen, dass sie ihn ohne seine komische Mütze und der fehlenden ‚Kriegsbemalung' generell nicht erkannt hätte. Allerdings sah er so definitiv besser aus. Mit einem leichten Grinsen lenkte sie ihre Aufmerksamkeit zurück auf das Gespräch von Kakashi und Naruto.
 

„...wir können hier aber nicht tatenlos rumsitzen, oder? Wir sollten sofort Akatsuki verfolgen."
 

„Gute Idee.", bemerkte Kakashi mit einem Hauch von Sarkasmus in seiner Stimme. „Aber hast du eine Ahnung wo die sich aufhalten, du Schlaumeier?"
 

Namira hatte das Gefühl, dass das ihr Stichwort werden würde. Sie erhob sich schon einmal und schlenderte in die Richtung der Beiden.
 

„Na für was haben wir denn Namira mitgenommen. Sie wird diese Mistkerle in Nullkommanichts aufspüren."
 

„Nicht so schnell, Naruto. Sie muss die Fährte auch erst einmal aufnehmen. Momentan weiß noch niemand wo sich die Organisation befindet."
 

„Na worauf warten wir dann noch?", Namira hatte sich lässig gegen die Wand gelehnt und schenkte ihrem Sensei ein breites Grinsen.
 

Der Shinobi aus Sunagakure, welcher den Namen Baki trug musterte die Jugendliche daraufhin überrascht. „Du kannst..."
 

„Baki.", wandte sich einer der Ärzte an den Shinobi und unterbrach somit seine Frage. „Kankuro hat soeben das Bewusstsein wiedererlangt."
 

Naruto und Namira warfen sich einen kurzen Blick zu bevor sie in den Raum stürmten.
 

„Kankuro, wie fühlst du dich?", Temari beugte sich besorgt über ihren Bruder.
 

„...Temari...", brachte der Angesprochene schließlich heiser hervor. „Du bist wieder da?"
 

„Ich hab gehört, dass ihr Probleme habt."
 

„Tut mir leid, dass du dir Sorgen gemacht hast."
 

Langsam bekam Namira das Gefühl, dass sie jetzt eigentlich nicht anwesend sein sollten. Das hier war ein intimer Moment zwischen Geschwistern und nicht für eine halbe Versammlung gedacht.
 

„Kannst du mir zeigen, wo du Kankuro gefunden hast?", wendete sich Kakashi derweil an Baki. „Ich seh vielleicht nicht so aus aber ich bin ein guter Spurenleser und unsere Kleine hier würde sich vielleicht auch leichter tun eine Fährte aufzunehmen."
 

„Danke aber das ist nicht nötig.", lehnte der Ninja doch tatsächlich die angebotene Hilfe ab. Namira knirschte mit ihren Zähnen. Da waren sie den ganzen weiten Weg nach Suna gekommen und dann so etwas.
 

„Ich hoffe ihr habt auch meine Marionetten gefunden und mitgebracht.", murrte in diesem Moment Kankuro. Namira konnte ein Glucksen nicht unterdrücken. Das war seine größte Sorge? Sakura hatte ihn gerade noch so dem Tod entreißen können und er machte sich Sorgen um seine Marionetten? Die Leute aus Suna waren wirklich ein Volk für sich.
 

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Sakura war fürs erste mit einigen der Ärzte aus Suna im Gewächshaus von Sunagakure verschwunden um ein Gegenmittel für das restliche Gift in Kankuros Körper zu erstellen. Kakashi, Naruto und Namira waren mit einigen Dorfansässigen Shinobis um Kankuros Bett versammelt und hörten sich an was er über den Gegner wusste. Scheinbar handelte es sich um einen Marionettenspieler und einem Typen dessen Spezialität Sprengsätze waren.
 

„...ich konnte nichts dagegen tun.", beendete er seine Erzählung. „Aber es müsste möglich sein ihre Spur aufzunehmen. Man kann es schaffen.", jedes Wort schien dem braunhaarigen schwer über die Lippen zu kommen und er zuckte immer wieder kurz zusammen. Es war offensichtlich, dass ihm das Gift noch zu schaffen machte. „Ich hab was von deren Kleidung abgerissen.", bekam er schließlich heraus.
 

Das ließ Namira aufhorchen. Einfacher hätte er es ihr nicht machen können. Sie beobachtete wie er die Hand einer seiner Marionetten öffnete und ein Stück Stoff daraus hervor zog. „Das ist ein Stück von dem Halstuch, das der eine getragen hat."
 

„Auch wenn du besiegt wurdest. Du stehst immer wieder auf, das ist typisch für einen Sunanin.", ließ Kakashi den Jüngeren seine Anerkennung wissen.
 

Namira warf ihrem Sensei kurz einen fragenden Blick zu und er bestätigte ihre unausgesprochene Frage mit einem nicken.
 

Daraufhin hielt die Braunhaarige Kankuro ihre Hand entgegen. „Darf ich?"
 

Der Marionettenspieler starrte sie einen Moment fragend an, bevor er ihr schließlich den Stoff überreichte. „Und du bist?"
 

„Namira. Ich gehöre vorübergehend zum Team Kakashi und unterstütze dieses auf der Suche nach deinem Bruder."
 

Sie hielt sich den Stofffetzen vor die Nase und schnupperte einmal daran. Angewidert verzog sie das Gesicht und ihre Nackenhaare stellten sich auf. Der Geruch erinnerte sie an präparierte Leichenteile.
 

Ein erneuter Schwächeanfall von Kankuro forderte jedoch wieder ihre Aufmerksamkeit.
 

Temari legte besorgt einen Arm um ihren Bruder, welcher nun Naruto in die Augen starrte. „Ja...", murmelte Temari. „Sie sind extra aus Konoha gekommen."
 

„Bist du es Naruto?"
 

„Ja klar.", beantwortete der Shinobi aus Konoha die Frage mit einem breiten Grinsen.
 

„Das ist gut..."
 

Die Jüngste im Raum lächelte leicht, während sie die Hoffnung in Kankuros Augen erkenne konnte. Naruto hatte es scheinbar wirklich geschafft jeden von sich zu überzeugen.
 

„Jutsu des vertrauten Geistes!"
 

Namira machte erschrocken einen Satz zur Seite, als Kakashi seine Ninjahunde in einer großen Rauchwolke erscheinen ließ. Wollte er, dass sie einen Herzinfarkt erlitt?
 

„Hallo Pakkun.", begrüßte Naruto einen der Hunde.
 

„Hey Naruto! Alles klar? Lang nicht mehr gesehen."
 

„Stimmt und du hast dich überhaupt nicht verändert, Junge."
 

„Du dich aber auch nicht."
 

„Was?!", beschwerte sich Naruto. „Na hör mal..."
 

Namira ließ die Beiden die Sache unter sich ausdiskutieren und warf ihrem Sensei einen beleidigten Blick zu. „Willst du mich unnütz machen?"
 

Kakashi fing an zu lachen. „Nein keine Sorge. Aber ich dachte ein paar mehr Spürnasen würden nicht schaden. Apropos. Können wir vielleicht dann mal zurück zum wesentlichen kommen.", wandte er sich an Naruto und Pakkun. „Wir haben nämlich was zu tun."
 

Kakashi ließ seine Hunde an dem Stück Stoff schnuppern, damit sie die Fährte aufnehmen konnten. Ein wenig beleidigt war Namira ihm immer noch. Für was hatte er sie eigentlich mitgenommen, wenn er jetzt seine Hunde auf die Suche nach den Typen von Akatsuki schicken wollte. Sie fühlte sich irgendwie ein kleines bisschen hintergangen.
 

Die Hunde zerstreuten sich in alle Richtungen. „Wir melden uns sobald wir etwas gefunden haben."
 

„Wir verlassen uns auf euch.", rief Naruto den Tieren hinterher. „Das ist gut. Sobald Pakkun zurück ist beginnt unsere Mission. Wir sollten uns schon mal ein bisschen warm machen." Namira fühlte sich innerlich wie ein Häufchen Elend. Alles elende Verräter.
 

„Immer langsam.", stoppte Kakashi Narutos Tatendrang. „Das kann dauern. Außerdem muss sich Namira den Geruch des Kazekagen noch genauestens einprägen."
 

Kakashis Schülerin warf ihrem Sensei einen überraschten Blick zu.
 

„Meine Hunde suchen nach den Mitgliedern von Akatsuki aber niemand kann uns garantieren, dass Gaara noch bei ihnen ist. Also wirst du dir seinen Geruch einprägen, Mira. Sollte er tatsächlich irgendwo versteckt worden sein werden wir so keine Probleme haben ihn zu finden.", Namira bekam schon fast ein schlechtes Gewissen, wie hatte sie ihrem Sensei nur unterstellen können, dass er ihr ihre Aufgabe nehmen würde. „Temari kannst du Namira bitte irgendetwas vom Kazekagen zur Verfügung stellen?", wendete er sich an die Kunoichi aus Sunagakure.
 

„Natürlich. Komm mit, Namira. In seinem Büro müssten genügend Sachen herumliegen."
 

Namira folgte der Blondhaarigen mit eiligen Schritten. Sie würde wahrscheinlich nicht einmal einen Gegenstand benötigen. In dem ganzen Büro würde sein Geruch haften. Sie sollte keine Schwierigkeiten haben sich den Geruch des Rothaarigen mehr als genau einzuprägen.
 

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Temari öffnete eine Tür und ließ Namira eintreten.
 

„Hier. Das ist sein Büro."
 

Das Mädchen aus Konoha sah sich neugierig in dem Raum um. An den Wänden standen einige Regale mit allen möglichen Unterlagen und in der Mitte des Raumes befand sich ein einzelner Schreibtisch. Erst jetzt wurde ihr so richtig bewusst wie jung der Kazekage eigentlich war. Er war so weit sie wusste nur ein Jahr älter als sie und hatte bereits so viel Verantwortung auf seinen Schultern zu tragen.
 

„Findest du alleine zurück? Ich möchte zurück um..."
 

„Natürlich ich kann euch überall aufspüren. Ich werde mich also ganz bestimmt nicht verlaufen. Geh und schau nach deinem Bruder."
 

Temari schenkte Namira ein dankbares Lächeln und verschwand aus dem Büro. Namira wandte sich wieder um und ihr Blick blieb diesmal an den Fenstern hängen, durch die gerade die letzten Sonnenstrahlen fielen. Mit langsamen Schritten näherte sie sich diesen und warf einen Blick nach draußen. Von hier aus hatte man einen großartigen Überblick über die ganze Stadt. Kein Wunder, dass hier das Büro des Kazekagen war. Apropos Kazekage, sie sollte sich dann ihrer Aufgabe widmen. Sie warf noch einen letzten Blick aus dem Fenster, bevor sie sich als erstes den Schreibtisch vornahm.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Emi_2005
2020-04-27T23:12:54+00:00 28.04.2020 01:12
Mal wieder spannend und interessant ❤️

Lg emi
Antwort von:  Traumweltenwandlerin
28.04.2020 06:00
Danke, danke :) *grinsend verbeug*

LG Mona ;)


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