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Meine beste Freundin, ihr Vater und ich

von

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Nelly

Chapter 14- Nelly
 

Zuhause angekommen ging ich erst mal ausgiebig duschen. Mein Körper war noch immer glühend heiß, in meinem Bauch kribbelte es. Kanes Hände noch immer auf meiner Haut, seine Lippen. „Fuck!“ Murrte ich, ließ mir das kalte Wasser über das Gesicht laufen. „Alles klar Nelly?“ Ich zuckte zusammen als plötzlich Lessley im Badezimmer stand. „Ja, sorry. Habe ich dich geweckt?“ Fragte ich meine Freundin, die ich seit einiger Zeit belog.

„Nein, keine Sorge. Ich war bis eben am Lernen. Morgen ist eine wichtige Klausur.“ Ich stellte das Wasser ab, wickelte mich in eines der Handtücher und verließ die Dusche. „Ach so.“ „Sag mal was ist in letzter Zeit los mit dir?“ Fragte Lessley mich. „Was soll schon sein? Ich habe stress auf der Arbeit, bin seit heute bei deinem Dad im Büro, was mich zusätzlich stresst und dann noch ärger mit meinen Großeltern.“

„Nein das ist es nicht.“ Wir sahen uns schweigend an. „Ist was mit Luca?“ Innerlich musste ich lachen. „Less! Was soll das jetzt?“ Ich trocknete meine Haare, um sie nicht weiter ansehen zu müssen. „Du gehst mir seit Tagen aus dem Weg.“ Konterte meine beste Freundin. Verdammter Mist! Seufzend legte ich das Handtuch beiseite, sah aus dem Fenster. „Es könnte sein das…“ Lessley sah mich neugierig an. „Das ich jemanden kennengelernt habe.“ Ich hörte, wie sie nach Luft schnappte. „Was? Wann? Wer? Ist es was ernstes?“ Das war so typisch Lessley. „Nein. Nicht ernstes.“ „Wie ist er so?“ Lächelnd drehte ich mich zu ihr um. „Er ist…“ Ich hielt abermals inne. Wie sollte ich Kane am besten beschreiben, ohne zu verraten das es um ihn ging. „Sympathisch, zuvorkommend und sehr fürsorglich. Etwas älter.“ Ich sah wie ihre Augen sich weiteten. „Älter? Was heißt älter?“ „In etwa so wie dein Dad.“ Jetzt verzog sie das Gesicht.

„Nelly!“ Ein Lachen konnte ich mir nicht verkneifen. „Ist das dein Ernst?“ Ich nickte. „Wie lange geht das schon?“ „Erst ein paar Tage.“ „Ach man. Ich dachte immer du würdest mit Luca zusammenkommen. Ihr seid so süß zusammen.“ Augenrollend zog ich mir was an. „Luca ist heiß und wirklich klasse im Bett. Aber wir sind nur Freunde.“ Versicherte ich Lessley. „Es gibt da aber noch etwas anderes, worüber wir reden müssen.“ Ihre grünen Augen legten sich neugierig auf mich.

„Ich habe beschlossen mir eine eigene Wohnung zu suchen.“ Ich versuchte ihrem Blick stand zu halten. „Was?“ Wow. Scheinbar hatte das gesessen. „Glaube mir, es wird besser so sein.“ „So ein Unsinn! Was soll daran besser sein!“ „Ihr habt wieder eure ruhe.“ Log ich. „Es ist wegen meinem Dad, richtig?“ Seufzend nickte ich. „Es ist besser, wenn wir uns nicht 24/7 sehen, jetzt, da ich bei ihm arbeite.“
 

Wir diskutierten noch eine weile bevor wir uns entschlossen, schlafen zu gehen. Doch lag ich noch eine weile wach. Mir ging das Telefonat nicht aus dem Kopf. //Ob die beiden wohl wirklich herkommen? //Fragte ich mich, starrte die Decke an. Murrend zog ich die Bettdecke über meinen Kopf und schloss die Augen. Ein nervtötendes Piepen riss mich aus meinem unruhigen schlaf. Ächzend drehte ich mich zur Seite und schaltete den Wecker aus. Einen kurzen Moment blieb ich so liegen, bevor ich dann doch aufstand und mich anzog. Mit geputzten Zähnen und dezent geschminkt, verließ ich das Obergeschoss. Es war angenehm ruhig im Haus, da es bereits 11 Uhr war, Lessley somit in der Uni und Kane bereits in der Firma. Luca hatte schon seit Tagen dieses Haus nicht mehr betreten. Ich suchte mir in der Küche Brot, Butter, Wurst und andere Dinge zusammen und machte mir ein Sandwich.

Genüsslich frühstückte ich also, trank meinen Kaffee und machte mich dann in aller Ruhe auf dem Weg zur Arbeit. Bei Jess im Laden angekommen, sah ich schon vom weiten das sie total hektisch und gestresst war. „Hallo Jess.“ Grüßte ich meine Chefin. „Nelly. Gott sei Dank. Gut, dass du kommst. Wir haben spontan eine Konferenz bekommen. Und der Raum muss noch vorbereitet werden.“

„Welcher depp fragt ein paar Stunden vor einer Konferenz nach einem Raum?“ Wollte ich wissen und Jess lächelte. „Er meinte es wäre jemand hier in der Gegend der sonst nicht daran teilnehmen könne.“ „Ahja. Welche Firma ist das noch gleich?“ Jess überlegte kurz. „Wenn ich mich nicht irre war es die Shiragi-Corp.“ „Shiragi-Corp…“ Wiederholte ich und Jess nickte. Das war so klar! „Ich gehe mich umziehen.“ Murrte ich und ging in die Damenumkleide. Innerhalb zwei Minuten war ich fertig und gab Jess bescheid das ich den Konferenzraum fertig machen würde.

Ich schob die Tische zusammen, legte Stifte bereit und stellte Gläser und kleine Flaschen auf die Tische. In mir brodelte es. Was wollte er damit bezwecken! Hatte ich denn nicht klar und deutlich gesagt, dass ich keine Zeit hatte!

Als es an der Tür klopfte, glitt mein Blick über die Schulter.

Nachdem der Firmenchef den Raum betreten hatte, widmete ich mich wieder schweigend meiner Aufgabe. „Hallo Nelly. Schön dich zu sehen.“ Er legte seinen Aktenkoffer auf einen Tisch und sah sich dann im Raum um. „Du wusstest genau das ich heute Arbeiten muss. Also warum hast du nicht schon eher für die Konferenz angefragt! Dann könnte ich mir den ganzen Stress hier sparen!“ Plötzlich stand er direkt hinter mir. Er sagte nichts, dennoch nahm ich seine Präsenz wahr. Sein warmer Atem streifte meinen Nacken und sorge für ein Kribbeln.

„Nun ja. Da du ja noch nicht mit Jess gesprochen hast und somit heute nicht an dieser wichtigen Besprechung teilnehmen kannst, musste ich mir was anderes überlegen!“ Ich schluckte. „Warum ist dir das so wichtig?“ Kane strich mir über den Nacken. „Mr. Yang will dich unbedingt dabei haben da du sein Projekt angenommen hast!“ Noch immer hatten wir uns nicht bewegt. Leise seufzte ich. „Nelly, kommst du bitte nach vorn?“ Jess kam in genau dem richtigen Moment herein. „Oh. Entschuldigt.“ „Schon okay. Ich komme.“ Ohne Kane eines Blickes zu würdigen, verließ ich den Raum. Denn wusste ich, wenn ich ihn jetzt ansah, würde ich mich nicht zurückhalten können. „Sicher, dass ich nicht gestört habe?“ Grinste Jess mich an. „Jess! Hör auf!“ „Ist ja schon gut. Kannst du bitte Tisch 8-12 übernehmen?“ Ich nickte und ging auf einen Tisch zu, der mit 5 jungen Männern besetzt war. „Na sieh mal einer an. Wenn das nicht Nelly Kaski ist.“ Stimmt ja. Ich kannte diese Kerle. Sie waren alle noch auf der Uni und mit Less befreundet. Sie waren auch auf der Studentenparty neulich gewesen. Unter anderem saß mein Ex auch mit bei ihnen. „Was kann ich euch bringen?“ Sie bestellten und ich zog von dannen. „Alles klar?“ „Ja… Das sind nur sehr unangenehme Typen. Aber ich komme klar.“ Somit stellte ich die Getränke auf eines der Tabletts und ging wieder zum Tisch. Auf dem Weg dorthin sah ich gerade, wie Luca den Laden betrat. Gefolgt von drei weiteren Herren. Er grüßte mich und ich lächelte zurück.

Am Tisch angekommen servierte ich jedem sein Getränk und ging dann schnell zum nächsten. Immer wieder sah ich weitere Anzugträger in den Konferenzraum gehen, immer wieder sah ich Kane. Und jedes Mal musste ich mir auf die Zunge beißen, mich innerlich selbst Ohrfeigen. //Jetzt reiß dich zusammen verdammt! Du benimmst dich wie ein Teenager! // Kräftig schüttelte ich den Kopf, stolperte über meine eigenen Füße und riss dabei eine Flasche vom Tisch der Jungs. Nun saß ich da. Mit schmerzendem Fuß, auf dem Boden, durchtränkte Bluse. „Scheiße!“ Die Typen an dem Tisch sahen zu mir runter, pfiffen und kicherten. Klar taten sie das. Die Bluse war nass und somit durchsichtig. Langsam rappelte ich mich wieder auf. „Sorry Leute. Ich hol euch was neues.“ „Was ist hier los?“ Es war Luca der plötzlich neben mir stand. Sein Blick glitt an mir hinunter. Ohne zu zögern, zog er sein Jackett aus und legte es mir über. Ihm entgingen auch nicht das Tuscheln und die Blicke der Männer um uns herum. Zumal der Rock ja sehr kurz und die Bluse recht weit ausgeschnitten war. „Na los. Zieh dich um.“ Sein Ton war ruppig, sein griff fest an meiner Schulter. So kannte ich ihn gar nicht. Also ging ich vor in Richtung Umkleide, gefolgt von Luca. „Diese Uniform gehört verboten! Hast du gesehen, wie dich alle angestarrt haben?“ Hinter sich schloss er die Tür. „Dafür bekommt man aber sehr gutes Trinkgeld.“ Witzelte ich und sah in Lucas, leicht angesäuertes Gesicht. „Du begibst dich unnötig in Gefahr! Was glaubst du passiert, wenn Mr. Shiragi das mitbekommt!“ Ich zog eine Augenbraue hoch. „Mr. Shiragi? Ich würde mal sagen das es ihn nichts angeht!“
 

„Nelly! Du bist jetzt seine Assistentin! Du bist ein Aushängeschild der Firma! Er würde sicherlich alles tun um…“ „Luca! Es reicht jetzt! Geh bitte! Ich würde mich gerne umziehen!“ Versuchte ich das Gespräch zu unterbinden und Luca verstand. „Sicher. Ich warte draußen.“ „Musst du nicht. Du musst immerhin Arbeiten. Und ich brauche keinen Babysitter!“ Seine Mundwinkel zuckten. „Alles klar.“ Ich hörte nur noch wie die Tür ins Schloss viel und atmete auf. Sauer knöpfte ich die Bluse auf. „So ein verdammter Mistkerl! Jetzt ist mir alles klar! Hätte ich ja auch früher draufkommen können!“ Murrte ich, schmiss die Bluse wütend in den Wäschekorb. Mit einem Handtuch trocknete ich mich ab. „Ich hoffe du sprichst nicht von mir.“ Schreckhaft zuckte ich zusammen. Diese Stimme kannte ich nur zu gut. „Chase!“ Langsam drehte ich mich zu dem Mann um. Sein Blick glitt über meinen Körper. „Was willst du hier!“ Fuhr ich fort.

Chase grinste vielsagend, kam auf mich zu und blieb dicht vor mir wieder stehen. „Wie wäre es mit etwas spaß?“ „Spaß? Du meinst so wie eben? Oder nein warte! So wie auf der Studentenparty?“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist immer gleich so zickig. Sei doch mal locker.“ Chase beförderte mich gegen den Spind und ich musste kurz Luftholen. Er stand so nahe, dass nichts mehr zwischen uns passte. Seine kalten Finger glitten über meine Brust, hinab zum Saum des viel zu kurzen Rockes. „Chase… Ich hätte dich direkt Anzeigen sollen!“ „Unsinn. Du hast doch gerade eben erst eins und eins zusammengezählt!“

Währenddessen traf Kane auf Luca. „Luca. Würdest du bitte noch jemanden abholen?“ „Sicher, Sir. Könnten Sie dafür einen Blick auf Nelly haben?“ Kane zog eine Augenbraue hoch. „Sehen Sie den Tisch dort? Mit den jungen Männern?“ Kanes Blick ging zum besagten Tisch. „Was ist mit ihnen?“ „Sie haben Nelly die ganze Zeit über so gierig angesehen. Und genau vor deren Tisch ist sie gefallen, hatte eine Begegnung mit der Wasserflasche und war komplett nass.“ Kanes Augen wurden größer. „Wo ist sie jetzt?“ „Ich habe sie direkt in die Umkleide gebracht. Allerdings war sie recht sauer und hat mich rausgeschmissen.“ Kane schmunzelte. „Okay dann schau ich mal nach ihr.“

Doch wurde er von einigen Geschäftspartnern davon abgehalten. Als er nach 15 Minuten in den vorderen Bereich sah und mich noch immer nicht sah, ging er zu Jess. „Ist Nelly noch immer nicht zurück?“ Fragte er sie und Jess schüttelte den Kopf. „Dabei könnte ich sie echt gut gebrauchen.“ Kanes Gesichtsausdruck verfinsterte sich. „Fuck!“ Murrte er, drehte sich um und ging schnurstracks zur Umkleide. Kane blieb vor der Tür stehen und hörte zwei Stimmen. Meine und eine Männerstimme. Ohne zu klopfen, öffnete er die Tür.
 

„Was ist denn hier los!“ Er musterte uns eindringlich. Chase sah über seine Schulter zu Kane, wehrend ich nur die Augen zukniff, um ihn nicht ansehen zu müssen. Chase hielt meine Hände über den Kopf zusammen. Seine andere Hand hatte mittlerweile den Rock hochgeschoben und lag nun auf meinem Arsch. Kane biss die Zähne zusammen und sah finster in unsere Richtung. „Lass sie auf der Stelle los!“ Knurrte er.

Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich kannte Kane seit Kindertagen und wusste, wann er wütend und wann er richtig sauer war. Letzteres war jetzt der Fall. „Was wollen Sie alter Sack denn?“ Chase grinse. Kane schritt auf uns zu. „Ich will das du die junge Frau loslässt! Verpiss dich, bevor ich mir deinen Namen und dein Gesicht merke! Denn dann gehe ich zur Polizei und zeig dich an!“ Knurrte Kane. Chase seufzte, sah wieder zu mir. „Wir sind noch nicht fertig! Ich komme wieder!“ Somit ließ er von mir ab und verließ den Raum. Als die Tür ins Schloss viel, zuckte ich zusammen. Es war bedrohlich still im Raum. Kanes Augen wanderten über meinen Körper, so, als wollte er prüfen, ob ich verletzt war. „Sieh mich nicht so an.“ Kam es mit kratziger Stimme von mir. Ich legte meine Arme um meine Brust, hatte den Blick gesenkt.

Kane seufzte, setzte sich in Bewegung und blieb vor mir stehen. Meine Augen trafen seine Schuhe. „Sieh mich an.“ Bat er mich. Doch ich schüttelte den Kopf. „Nelly.“ Kurz darauf spürte ich seine Finger unter meinem Kinn. Somit hob er meinen Kopf an und ich musste ihn ansehen.

Sanft dirigierte er mich zu einem Stuhl. Die Szene ähnelte der in dem Besprechungsraum vor einigen Tagen. Frustriert setzte ich mich. „Hey. Beruhige dich. Wir werden auf dich aufpassen.“ Ich bemerkte, wie er sich von mir entfernte und sich scheinbar umsah. Nach nur wenigen Sekunden hatte er den erste Hilfe Koffer und stellte ihn auf dem Tisch neben mir ab. Kane öffnete ihn und hockte sich dann vor mich. „Du… kanntest den Typ eben?“ Ich zuckte zusammen als er meine Wunde mit dem Desinfektion spray behandelte.

„Mein Ex.“ Kane sah kurz zu mir auf, ehe er weiter machte. „So. Das sollte halten.“ Mein Blick war die ganze Zeit auf sein braunes, dichtes Haar gerichtet gewesen. Deshalb erschrak ich mich als er seinen Kopf plötzlich hob und mich mit seinen braunen Augen fixierte. „Danke.“ Murmelte ich leise. „War er schon immer so drauf?“ //Na super! Will er mich jetzt über den Arsch ausfragen! // „Ziemlich.“ Versuchte ich dem Gespräch zu entkommen. Seine braunen Augen sahen mich noch immer an. „Pass in Zukunft bitte besser auf dich auf. Und wenn was ist, dann sag mir Bescheid! Oder Luca! Wir sind immer für dich da!“ Kane erhob sich, stellte den Erste Hilfe Kasten wieder an seinen Platz. „Ich muss jetzt rüber. Zieh dir bitte etwas Vernünftiges an und dann erwarte ich dich im Konferenzraum.“ Kane ging zur Tür.

Doch ich sprang auf, drückte mich gegen seinen Rücken. Etwas schwungvoll denn er musste sich an der Tür abstützen. Tief atmete ich seinen Duft ein. „Nelly?“ „Hm?“ „Was ist los mit dir?“ Ruckartig ließ ich von ihm ab. „Nichts. Tut mir leid. Ich weiß selbst nicht was das gerade war…“ //Schitt schitt schitt! // schnell wand ich mich ab. Meine Augen huschten durch den Raum. Ich wartete, hoffte darauf das Kane einfach gehen würde. Immerhin war er Geschäftlich hier. Zum Glück bemerkte ich nicht, dass er schmunzelnd zu mir sah, den Kopf schüttelte und dann den Raum verließ.
 

Leise seufzte ich, nachdem die Tür zu war. Eilig zog ich mir dann frische Kleidung an. „Verzeih das es so lange gedauert hat.“ Jess sah mich nur grinsend an. „Alles gut. Ich habe von Luca erfahren das der gutaussehende Firmenboss sich um dich gekümmert hat.“ Sie zwinkerte mir zu. „Wa…“ „Im Übrigen hat er mich darum gebeten dich direkt in den Konferenzraum zu schicken.“ Abermals öffnete ich den Mund. „Ja aber… wer Hilft dir dann?“

„Oh kein ding. Melissa sollte jeden Moment hier sein.“ „Ähm… Okay.“ Ich drehte mich um und ging zum Konferenzraum. Vor der Tür blieb ich stehen. Wie sollte ich denn jetzt da rein gehen. Wie sollte ich neben Kane stehen und dieses Verlangen nach ihm unterdrücken… Abermals seufzte ich. Meine Hand schloss sich feste um den Türgriff. „Reiß dich zusammen Nelly! Krieg deine Gedanken wieder in den Griff!“ Murmelte ich mir zu und öffnete dann die Tür. Einige Blicke gingen zu mir. Leise schloss ich die Tür wieder, ließ den Blick über Getränke und Snacks wandern. Ich lauschte Kanes Stimme. Er und Mr Yang stellten das Projekt vor.

„Schön und gut. Aber wie es aussieht, haben Sie noch immer keinen neuen Innenarchitekt!“ „Da muss ich Sie korrigieren!“ Kane schmunzelte. „Ach so? Dann verraten Sie uns doch wo er ist!“ Mein ganzer Körper spannte sich an. Kanes Augen fanden die meine und ich wusste was jetzt kommen würde. Ganz leicht schüttelte ich den Kopf. „Meine Herren. Darf ich Ihnen mein neustes Mitglied der Firma vorstellen? Nelly Kaski.“ Als er seine Hand hob und ich meine Richtung deutete, drehten sich alle um. „Ist das ein Scherz? Die Kellnerin?“ Wie unhöflich!

Aber ich würde wahrscheinlich genauso reagieren. „Das Mädel hier ist viel zu jung, um zu wissen, worauf es ankommt!“ „Sie hat zwar erst zu ende studiert, ja. Aber sie bringt neue Ideen mit. Und genau das brauchen wir!“ Auch Mr. Yang setzte sich für mich ein. Keiner bekam mit das sich dir Tür ein spalt öffnete und man mich hinausrief. Einzig Kane bemerkte das ich den Raum verließ. Draußen holte ich Luft.

„Meine Güte!“ Murmelte ich vor mich hin. „Anstrengend?“ Ich sah zu dem Mann auf, der mich aus dem Gewusel geholt hatte. Die braunen Haare die ihm locker ins Gesicht vielen, die grauen Augen und der lässig sitzende Anzug. „Es geht. Allerdings bin ich es nicht gewöhnt das alle auf einen losgehen!“ Luca lachte leise. „Das ist echt nicht witzig!“ „Sorry kleine. Da musst du jetzt wohl durch.“ „Warum hast du mich denn eigentlich da rausgeholt?“ Versuchte ich das Thema umzulenken. Plötzlich wurde seine Mine wieder ernster und ich bekam kurzzeitig etwas Angst. „Deine Großeltern sind da.“ Ich blinzelte verständnislos. „Sie…was?“ „Ja sie sind vorne und fragen nach dir. Ich dachte du solltest es wissen.“ In dem Moment kam auch schon Jess um die Ecke. „Nelly? Deine Großeltern sind da.“ Noch immer wusste ich nicht was sie hier ausgerechnet jetzt wollten. „Ähm.. ja…“ Stotterte ich deshalb nur vor mich hin. „Was mach ich denn jetzt? Ich habe keine Zeit für die beiden!“ „Wusstest du nicht das sie herkommen?“ Fragte Luca mich und ich schüttelte den Kopf.

„Also Mr. Shiragi hat die beiden gestern Abend eingeladen. Aber erst am Wochenende! Und ganz sicher nicht so spontan!“ „Ups.“ „Ja! Ups! Ich geh kurz zu ihnen. Kannst du Kane… Mr. Shiragi kurz bescheid geben?“ Luca nickte und somit ging ich in den vorderen Bereich wo das Restaurant war.
 

Von weitem sah ich die zwei an einem Tisch sitzen. „Oma, Opa! Was macht ihr hier!“ Begrüßte ich sie. Mein Opa lächelte mich an, wehrend seine Frau mir einen kühlen Blick zuwarf. „Dich besuchen! Denn du tust es ja nicht mehr!“ Na super. Sie tat es schon wieder! Anderen ein schlechtes Gewissen einreden konnte sie perfekt. Seufzend senkte ich den Kopf. „Tut mir leid. Ich habe einfach so viel zu tun und…“

„Mr. Und Mrs. Kaski. Es freut mich Sie zu sehen.“ Meine Oma sah von mir, zu ihm, mit genau demselben Ausdruck in ihren Augen. Unweigerlich spannte sich mein Körper an. Kane hatte eine Hand in meinem Rücken gelegt. Anscheinend wollte er mir zeigen, dass er mich unterstützen würde. Leider machte es mich nur noch nervöser. „Was suchen Sie hier! Stalken Sie meiner Enkelin jetzt schon auf der Arbeit?“ Ihr Blick, ihre Stimme. Alles triefte vor Abneigung. „Aber nicht doch. Ich habe hier nur eine Konferenz. Das Nelly heute Schicht hat ist purer Zufall.“

Innerlich musste ich lachen. Is klar. Zufall! In mir brodelte es. „Was führt Sie zu uns?“ Fragte er meine Großeltern und mein Opa begann zu seufzen. „Sie haben uns doch eingeladen! Also sind wir nun hier!“ „Oma! Er hat euch auf ein Wochenende eingeladen! Nicht heute! Wir haben keine Zeit!“ Schoss es aus mir hervor. Kane sah zu mir runter. „Ach was. Wir können uns selbst beschäftigen!“ Konterte die alte Frau. Sie raubte mir den letzten Nerv. Immer wieder fuhr sie Kane an welcher höflich und äußerlich gelassen blieb. Doch mir riss der Gedultsfaden. Mit Wucht landeten meine Hände auf der Tischplatte. Mir war bewusst das uns die anderen Gäste hörten und beobachteten. Doch es war genug. „Hör endlich auf! Hör auf Kane so schlecht zu machen! Es reicht! Wenn du nicht endlich aufhörst, dann kannst du wieder gehen! Dann will ich nichts mehr mit dir zu tun haben!!“ Ich drückte mich wieder von der Tischplatte weg, drehte mich um. „Ich muss hier raus! Jess! Ich mach kurz Pause!“ Rief ich ihr zu. Sie nickte. Kane sah mir nur nach. „Was ist sie denn so empfindlich!“ „Schatz. Du solltest wirklich damit aufhören.“

Mein Opa war schon immer der vernünftigere der beiden und ich liebte ihn dafür.

„Hören Sie auf Ihren Mann. Wenn Nelly Ihnen wichtig ist, hören Sie auf gegen mich zu sticheln.“ Kane sah zu Luca. Dieser verstand und ging mir nach. “Dann lassen Sie gefälligst ihre dreckigen Finger von ihr!“ „Selbst wenn ich etwas mit ihrer Enkelin hätte, ist es doch immer noch Nellys Entscheidung, oder? Ich zwinge niemanden bei mir zu Wohnen. Ich zwinge niemanden mich zu mögen. Und ich zwinge schon ganz und gar keinen dazu mit mir ins Bett zu gehen! Haben wir uns verstanden?“ Seine Stimme wurde bedrohlich scharf.

Die Frau am Tisch verstummte. „Gut! Wenn Sie möchten, können Sie in unserem Gästezimmer unterkommen.“ „Haben Sie vielen Dank.“ Mein Opa lächelte freundlich. „Jess, die Rechnung der beiden geht auf mich.“



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