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Kapitel 10

Ich atme tief durch, dann klopfe ich an das Arbeitszimmer, zu dem mich Adrian gebracht hat. Nach einem strengen: »Herein«, schiebe ich die Tür auf und spähe in den Raum. 

Victors Blick legt sich sogleich auf mich, wodurch ich hart schlucken muss. Er sitzt hinter einem dunklen Akazienschreibtisch mitten im Raum. Dahinter ist ein großes Fenster, das bis zur Decke reicht und eine Aussicht auf den Wald mit seinem plätschernden Bach bietet. An den Wänden stehen, passend zum Tisch, hölzerne Regale, über und über mit Ordnern und Büchern gefüllt. Das Ambiente wird durch eine Sitzecke in dunklem Blau abgerundet, bestehend aus einem Sofa und zwei Sesseln.

Doch meine Aufmerksamkeit wird hauptsächlich von der dritten Person im Raum eingenommen – Hektor. Er zieht die Augenbrauen misstrauisch zusammen. »Was machst du hier?«

»Jesse, du bist angekommen«, werde ich von Victor begrüßt. Er deutet auf die Ledercouch. »Setze dich für einen Augenblick dorthin.« 

Nickend komme ich seiner Aufforderung nach und verkrümele mich im Sofa. Dann drücke ich die Pralinenschachtel an mich und beobachte Hektor, den ich auf Victors Yacht kennengelernt habe. Wenn er in seinem Büro stehen darf, muss er eine wichtige Position innehaben.

»Was soll das?«, fragt Hektor, deutet mit dem Zeigefinger auf mich. »Wir haben doch gerade etwas Wichtiges besprochen.«

»Das haben wir«, kommt es von Victor. Er lehnt sich im dicken Ledersessel zurück und verschränkt die Hände. »Du siehst, dass ich gerade Besuch bekommen habe.«

Hektor schnaubt verächtlich. »Wir müssen herausfinden, was der Carlos-Clan plant und du ziehst es vor, mit deinem Spielzeug rumzualbern?«

Victor verengt die Augen zu Schlitzen. Nicht nur mich lässt er schlucken – auch Hektors Kehle rutscht ein Kloß herunter. Um die Stimmung nicht weiter zu reizen, frage ich leise: »Soll ich lieber draußen warten?«

»Nein«, bestimmt Victor mit harter Stimme, die keinen Widerspruch duldet.

»Wir haben die Gefangenen ausgefragt. Sie sind nur Amateure, haben gesungen wie Nachtigallen. Das bedeutet…«, versucht Hektor weiter.

Victor fällt ihm ins Wort: »Du darfst gehen.«

»Hör mir doch zu!«

»Ich sagte, dass du gehen darfst.«

Hektor holt tief Luft. Er dreht sich um und begibt sich zur Tür, wo er stehenbleibt und einen finsteren Blick zu mir wirft. Dann beißt er die Zähne zusammen, bis er zu Victor meint: »Diese Arroganz wird dein Untergang sein.«

Plötzlich knallt Victors Faust auf den Tisch, so hart, dass die Möbel wackeln. Ich zucke zusammen und spähe in seine zornig glitzernden Augen. Hektor reißt sich herum. Er stürmt aus dem Raum. Dann sind wir alleine. Keine fünf Minuten in diesem Haus und mein Herz läuft schon einen Marathon.

»Musstest du so harsch sein?«, frage ich Victor. 

Sein Kopf wendet sich langsam zu mir, während er sich zurück in den Sessel fallen lässt. Er mustert mich von den Fußspitzen bis zum Ansatz. Dann ebbt der Zorn aus seinem Blick ab. »Das geht dich nichts an. Misch dich nicht ein.«

»Er scheint etwas Wichtiges sagen zu wollen. War es richtig, ihn so wegzuschicken?«, wage ich mich wie gewohnt in bodenlose Gewässer, in denen ich zu ertrinken drohe.

»Deine Begrüßung ist so überglücklich wie erwartet«, sagt er ironisch. Er breitet die Hände aus. »Willst du mir nicht lieber um den Hals fallen? Du kannst dich auch vor mir hinknien und meine Hand küssen, wenn es dir besser gefällt.«

Knurrend stehe ich auf und schlendere über das Parkett, bis ich vor dem Schreibtisch stehe und Victor herausfordernd in die Augen sehe. »Dafür, dass du dich in meine Arbeit eingemischt hast? Oder vielleicht, dass du mich wieder hast entführen lassen?«

»Mir wurde berichtet, du seist so zahm wie ein kleines Kätzchen gewesen, hast sogar artig deine Sachen gepackt«, flötet Victor. 

Ich will meinen Mund für einen Konter öffnen, muss ihn im selben Moment aber wieder schließen. Immerhin bin ich ja wirklich mehr oder weniger bereitwillig hergekommen. Stattdessen  lege ich die runde Pralinenschachtel auf einen Stapel Unterlagen vor Victor ab.

»Was ist das?« Victor zieht die Augenbrauen zusammen.

»Schokolade.«

»Das sehe ich. Warum liegt da Schokolade?«

»Als Dankeschön…«, murmele ich leise und schaue zu meinen Fingernägeln, an denen ich spiele.

»Was hast du gesagt? Ich habe dich nicht verstanden.«

»Wegen der Rettung… Als Dankeschön…«

»Wenn du so nuschelst, kann ich es nicht richtig hören.«

Ich balle die Fäuste, als sich Victor vorlehnt und amüsiert grinst. Er hat es verstanden, aber dieser Mistkerl will, dass ich es immer wiederhole. Das macht ihm Spaß, natürlich. Doch ich gebe ihm nicht, was er will. »Sie ist abgelaufen. Lag bei mir zu Hause noch rum. Irgendwie muss ich sie verwerten.«

Victor fletscht mit den Zähnen. Das verletzt seinen Stolz, es ist kaum zu übersehen. Er fällt im Sessel zurück und seine Finger verkrampfen. Kalt lacht er auf. »Du unverschämter…«

»…Mann meiner Träume?«, beende ich seinen Satz.

»Naiver Bengel.«

Wir starren uns eine Weile schweigend an. Dann nimmt Victor die Schachtel und durchbricht die Stille: »Was ist das für Schokolade?«

»Äh, keine Ahnung. Normale Milchschokolade eben…«

Victor schnalzt mit der Zunge. »Was soll ich damit?«

»Essen vielleicht?«

Er wirft die Schachtel achtlos auf den Tisch. Sie rutscht mit zwei Blättern bis zur Kante, an der ich sie auffange, bevor sie herunterfällt. »Hey, warum machst du das?«

»Ich habe meine eigene Villa in meinem eigenen Wald. Wenn ich mit dem Finger schnippe, würden sich tausende von Menschen für mich in den Tod stürzen. Und du kommst hierher mit einer Kiste voller Billig-Schokolade?«

Ich schüttele den Kopf. »Dir gehört die Welt, ich hab’s kapiert!« Mit Schwung donnere ich die Schachtel zurück vor Victor auf den Tisch. »Sie hat nur drei Dollar gekostet, aber du kannst sie dir nie wieder kaufen.«

»Bitte? Was sollte ich daran nicht wieder bekommen können?«

»Meine Dankbarkeit.«

Ich drehe auf dem Absatz, dann laufe ich aus dem Büro, lasse die Tür hinter mir zuknallen. Bei meiner Ankunft in der Villa, hat Adrian meinen Koffer in das Zimmer gebracht, in dem ich auch letztes Mal geschlafen habe. Deswegen will ich mich schnurstracks dorthin begeben. Allerdings weiß ich spätestens bei dem zweiten Gang, in den ich einbiege, nicht mehr, wo ich mich befinde. Deshalb entscheide ich mich, einfach nachzusehen. Gerade, als ich nach der Klinke greifen will, wird plötzlich mein Handgelenk gepackt und ich werde mit dem Rücken an die Wand gedrückt.

»Was…«, keuche ich erschrocken.

Victor stützt sich mit dem Unterarm neben meinem Kopf ab. »Bist du zufrieden, wenn ich alle Pralinen esse? Legst du dann endlich deine Sturheit ab?«

»So funktioniert das nicht.«

Sein Gesicht nähert sich. Mein Herz schlägt schneller. Er haucht: »Dann bring es mir bei.«

Von allein schließen sich meine Augen. Erst spüre ich Victors Atem, dann seine Lippen. Er küsst mich sanft. Dabei lässt er mein Gelenk los und legt seine Hand an mein Gesicht. Mit dem Daumen streicht er über meine Wange, die sich sicherlich rot färbt. Kurz lösen wir uns, um Luft zu holen. Daraufhin wird Victors Kuss verlangender. Seine feuchte Zunge bittet um Einlass, die ich ihr gewähre. Sie tastet sich zu meinen Zähnen und berührt meine eigne. Ich bringe ihm zu wenig Kraft entgegen, um ihn zurückzudrängen, wie er es bei mir tut.

»Warte…«, seufze ich, als wir uns lösen. »Ich… kann nicht.«

»Das ist mein Schlafzimmer. Lass uns erstmal rein«, sagt Victor. Er wartet keine Antwort ab, sondern nimmt meine Hand und zieht mich in den Raum.

Staunend sehe ich mich um. Es ähnelt meinem Zimmer im Aufbau, aber das Inventar wirkt nochmal um Welten edler. Das Holz ist wie in seinem Büro aus Akazie und gleich zwei Türen führen an den Seiten weiter. Das Bett steht auf einer Erhöhung neben der verglasten Wand, hinter der die Sterne am Nachthimmel glitzern. Zudem wird der Raum durch eine schwarz-goldene Säule mit Blumen-Ornamenten geziert, die mittig neben dem Sofa an die Decke ragt. 

»Komm.« Victor führt mich zu seinem Bett, auf dem mehrere Lagen Tagesdecken liegen. Er drückt mich leicht an den Schultern herunter, bis ich sitze.

»Bescheidenheit ist nicht dein Lebensmotto«, sage ich und beobachte, wie Victor zu einer Minibar bei der Couchgarnitur tritt, um eine Flasche Champagner und zwei Gläser zu holen. Dann kommt er neben mich und reicht mir eines.

»Ich brauche nicht bescheiden zu sein.« Er löst den Korken, worauf der Schaum über den Hals sprudelt. Schnell schenkt er mir ein, dann sich selbst.

Ich klammere mich an das schmale Glas. Die Kohlensäure sprudelt vor sich hin. Mein Herz macht einen Satz. »Ich kann das nicht, Victor.«

Er nimmt einen Schluck Champagner, bevor er sein Glas auf dem Nachttisch abstellt und sich neben mich setzt. »Sag mir was du willst. Vom Pazifik bis zur Sahara – ich kaufe dir was du willst. Ein Wort genügt.«

»Ich habe dir doch erklärt, dass es so nicht funktioniert.«

»Wie dann? Jeder, den ich hierhergebracht habe, hat mein Angebot angenommen. Ein Auto, ein Haus, ein neues Leben… Sie haben diese Chance genutzt. Warum du nicht?«

Ich hole tief Luft. Dann sehe ich Victor in die Augen und halte ihm ein Finger vor die Nase. »Nummer eins: Egal was ich tue, ich werde es nicht für Geld machen.« Ein zweiter Finger folgt nach oben. »Wenn ich nein sage, wirst du meine Meinung respektieren.« Als Letztes folgt mein dritter Finger. »Zum Schluss… Deine kriminellen Angelegenheiten bleiben deine Sache. Wenn du mich da mit reinziehst, werde ich dir nicht verzeihen.«

»Und dann schläfst du mit mir?«

Schluckend taste ich mich mit der freien Hand über die seidige Bettwäsche, bis ich Victors Finger erreiche. Ich zögere, doch dann lege ich meine Hand auf seine. Den Blick kann ich nicht mehr aufrechterhalten, als sich meine Wangen zutiefst rot färben.

»Endlich.« Victor will nach meinen Gesicht greifen, um mich zu küssen. 

Ich fange seine Hand ab und sage: »Aber langsam.«

Victor nickt, bevor er aufsteht. Er schenkt sich erneut vom Champagner ein und leert das Glas in einem Zug. »Dann werde ich jetzt duschen gehen.«

Schweigend sehe ich ihm hinterher, als er zur Wand mit der Sitzecke läuft und durch die Tür in ein angrenzendes Badezimmer verschwindet. Augenblicklich stoße ich die angehaltene Luft aus. Zittrig fahre ich mir durch die Haare. Scheiße, ich habe gemeint, dass ich mit ihm schlafen werde! Das kann ich nicht! Mein Herz schmerzt schon, so dolle klopft es! Gleich werde ich ohnmächtig!

Ich mache es Victor gleich und kippe mir mit einmal das ganze Glas Champagner hinter. Gleichzeitig geht im Badezimmer die Dusche an. Das Wasser prasselt auf den Boden. In meinem Kopf bildet sich das Bild des duschenden Victors. Seine großen Finger würden durch seine kurzen Haare streichen. Die warmen Tropfen würden auf der Haut abperlen, über seinen muskulösen Rücken laufen… Ich lecke mir über meine trockenen Lippen.

Deswegen bin ich doch hergekommen, oder? Weil ich es ausprobieren will. Wenn ich mich nicht traue, kann ich nicht herausfinden, wie es sich anfühlt, rasen meine Gedanken. Sie werden unterbrochen, als Victor das Wasser ausschaltet und kurze Zeit später aus dem Badezimmer tritt. Um seinen Hüften schlingt sich jetzt lediglich ein Handtuch. Ich rutsche auf dem Bett herum.

Victor kommt mit langsamen Schritten heran, den strengen Blick auf mich gerichtet. Es ist das erste Mal, dass ich die Tattoos an seinem linken Bein wahrnehme. Auf seiner Yacht war ich zu sehr mit dem Geschehenem beschäftigt. Er schenkt sich nochmals den Champagner nach und trinkt davon. Alles genau vor meiner Nase. Es würde reichen, meine Hand auszustrecken, um über seine Bauchmuskeln zu streichen, die sich bei jeder Bewegung anspannen. So nah ist er. Ich kann die Hitze vom Duschen spüre, die sein nackter Körper ausstrahlt.

»Blümchensex ist nicht so meins«, sagt Victor, donnert das Glas   auf den Nachttisch. Ich zucke zusammen. Er stößt mich an den Schultern aufs Bett, klettert mit einem Knie auf die Kante und drückt mich herunter. »Viel lieber höre ich meinen Besitz nach mehr betteln. Du sollst dich unter mir winden. Erst, wenn du angekettet in meinem Bett liegst und mich Meister nennst, kann es mich befriedigen.«

Meine Augen weiten sich. »Heute ist mein erstes Mal. Du musst… ganz sanft sein.«

Victor schnaubt. »Hälst du mich für eine Anfänger? Begib dich in meine Hände und überlasse mir die Führung.«

»Für… Für diese Nacht. Ich vertraue dir«, stimme ich ihm zu.

Victor lächelt – ein sadistisches Lächeln. Gänsehaut bildet sich an meinen Armen. Die Macht über mich, die ich ihm gebe… das ist, was er will. Er will meinen Körper und meine Gedanken besitzen. Er will über mich herrschen.

Ich schließe die Augen. Ohne sehen zu können, hebe ich die Hände, bis sie zu Victors Gesicht reichen. Sie tasten über sein breites Kinn, über die kantigen Knochen, zu den rauen Wangen. Er lässt sich von mir heranziehen. Dann küsst er mich. Als wäre dies ein Startschuss, fahren seine Hände unter meinem Pullover die Seiten hinauf. Seufzend öffne ich meine Lippen, lasse Victor gewähren. Er zieht meinen Pullover unter meinem Rücken hoch, dann schiebt er ihn auch vorne nach oben. Nervöses Zittern meines Körpers begleitet seine Finger über meinen schmalen Bauch.

Victor beendet unseren Kuss. Dafür taucht er tiefer und haucht über meinen Bauch. »Du siehst süß aus, wenn du aufgeregt bist.«

»Victor…«, hauche ich.

»Du hast genug Zeit, meinen Namen zu stöhnen. Nur keine Eile«, raunt er sexy, bevor er sich zu meiner Brust küsst.

Er streichelt über mein rechtes Schlüsselbein, während er vorsichtig an meinen Nippel haucht. Ich lege vor Scham einen Arm über mein Gesicht. Die Röte darf er nicht sehen. Auch nicht meine glasigen Augen. Stattdessen hört er mein überraschtes Piepsen, als sein Zeigefinger über meinen Nippel reibt. Er umkreist die empfindliche Haut, welche sich sofort versteift.

»Dein Körper regiert so heftig«, sagt Victor, bevor er an meinem Nippel zieht. Ich beiße mir auf die Lippe, um nicht wieder ein peinliches Piepen von mir zu geben. »Man merkt, dass noch niemand dich angefasst hat. Diese süßen Reaktionen sehe ich als allererstes und einziges.«

Victors Zunge leckt über meinen Nippel, bis seine Zähne beginnen, hineinzubeißen. Nicht zu fest, aber genug, um einen Schauer über meinen Rücken zu jagen. Er reibt ihn mit seinen Zähnen und zieht wie zuvor mit den Fingern daran. Mein Atem geht stockend. Eine Weile setzt er diese Behandlung fort, bis er sich aufrichtet. Seite rechte Hand ruht an meiner Seite. Ich spüre seinen Blick auf meinem bedeckten Gesicht.

»Schämst du dich?«

Ich nicke stumm. Dann spüre ich auf einmal, wie er mit der freien Hand meinen Arm greift und ihn unerbittlich von mir zieht. Nun kann er meine knallroten Wangen sehen. Ich drehe hastig meinen Kopf zur Seite. Daraufhin packt er mein Kinn mit leichter Gewalt und zieht es herum. Blinzelnd schlage ich meine Augen auf, traue mich in seinen verführerischen Blick zu sehen.

»Ich lasse es nicht zu, dass du auch nur den winzigsten Teil deiner Schönheit vor mir verbirgst«, erklärt er dunkel, was nicht dazu beiträgt, mich runterzubringen. Die ganze Zeit macht er mir Komplimente und bezeichnet mich als Schönheit. Schnulzige Heuchelei – Trotzdem falle ich darauf herein.

»Wenn du dich versteckst, kann dieses perfekte Gesicht nicht seinen Sinn erfüllen – mir zu gefallen«, flüstert Victor. Sein Zeigefinger setzt an meiner Kehle an. Er schleicht kratzend nach oben. Unwillkürlich lege ich den Kopf in den Nacken. Es ist ein aufregendes Gefühl, welches mich durchströmt, als ich schlucke und seinen Nagel an meiner Kehle darüber spüre – gefährlich, drohend…

Victors lässt von meinem Hals ab. Dafür zerrt er am Bund meiner Jeans. »Zieh sie für mich aus.«

Er steigt von mir herunter, weshalb ich mich aufsetze. Unschlüssig sehe ich zwischen Victor und meiner Hose hin und her. Dann finden meine Finger zum Knopf, um ihn zu öffnen. Allerdings bekomme ich ihn nicht auf, weil ich zu stark zittere. Victor verdreht die Augen, rutscht näher. Er übernimmt diese Aufgabe für mich. Ich schlinge meine Arme um seinen Oberkörper und lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Währenddessen konzentriere ich mich auf die winzigen Berührungen an meinem Glied, die Victor hinterlässt, als er den Reißverschluss aufzieht. Er gibt mir mit einem Tippen zu verstehen, dass ich aufstehen soll. Artig folge ich dieser Anweisung, damit er mir die Jeans über den Hintern ziehen kann. Schließlich muss ich Victor wieder loslassen, da er die Hose von meinen Beinen streift und sie zu Boden fallen lässt. Jetzt trage ich lediglich meine Boxershorts. Automatisch presse ich die Knie zusammen und bedecke die Beule mit den Händen.

»Wie soll man da sanft bleiben, wenn du dich so unschuldig verhältst?« Victor leckt über seine trockenen Lippen. Es wirkt gierig. Er will mich unbedingt nehmen, ich sehe es in jeder Regung seines Gesichts. 

Mein Blick legt sich auf Victors Tattoos. Eines sticht besonders hervor – der goldene Drache, der sich über seine Hüfte, um seinen gesamten Oberschenkel, bis zu seiner Wade schlängelt. Dieses mystische Wesen reißt das Maul gefährlich auf. Fast scheint es, als würde der Drache auf die kleineren Tattoos herabsehen. Diese schwarz-weißen Bilder vermischen sich mit Dornenranken und mehrere abstrakte Figuren. Bestimmt waren es um die zehn verschiedenen Kunstwerke, trotzdem waren die meisten dezent genug, um nicht überladen zu wirken.

»Haben sie eine Bedeutung?« Ich zeige auf Victors Tattoos. 

Er folgt meinem Blick und dreht das Bein zur Seite, sodass er die gestochenen Bilder besser sehen kann. Dann schaut er mir direkt in die Augen, was mich schlucken lässt. »Ja… haben sie.«

»Was bedeutet der Drache?«, hake ich nach.

Er lässt einige Moment verstreichen, dann meint er: »Der Drache ist das Zeichen dafür, dass ich den Lassini Clan führe. Ich habe ihn mir stechenlassen, als die Familie an mich überging.«

»Und die kleineren Tattoos?«

»Für jede große Mission, die ich erfolgreich abschließen konnte, ist ein weiteres Bild zu ihnen gestoßen.«

Eine Weile betrachte ich noch die Tattoos, dann rutscht mein Blich zu seinem Handtuch, das durch die Zeit tiefer gerutscht ist und sich bald zu lösen droht. Victor bekommt mit, worauf meine Augen liegen und fragt amüsiert: »Willst du es mir abnehmen?«

Er nimmt meine Hände in seine, dann führt er sie zu dem feuchten Handtuch. Meine Fingerspitzen vergraben sich hinter dem weichen Tuch. Dadurch spüre ich die straffe Haut und den leichten Ansatz von Haaren. Weil ich mich selbst nicht traue weiterzugehen, leitet Victor meine Hände weiter, um sich von dem Handtuch zu befreien. Dann sitzt er ganz nackt vor mir. Mein Herz hämmert unnachgiebig gegen meine Brust. Flüchtig schaue ich zu Victors halb erregtem Glied. Es ist selbst in diesem Moment so groß, wie in meiner Erinnerung.

Ich höre ihn belustigt schnauben. »Soll ich jetzt jeden Schritt für dich übernehmen? Fass mich an… Ich will deine kleinen Finger um mich spüren.«

Victor legt meine zitternde Hand an seinem Glied ab, dirigiert sie hoch… dann wieder ein Stück nach unten… Hier ist er genauso heiß, wie am restlichen Körper. Und er wird immer heißer und härter…

»Wenn ich dich so manövrieren muss, wirkt es, als ekelst du dich vor mir«, sagt Victor, zieht die Augenbrauen hoch.

»N-Nein… ich…«, stammelt mein Mund. »Das ist ein bisschen viel für mich. Es ist so ungewohnt.«

»So lange habe ich noch nie fürs Vorspiel gebraucht.«

»Tut mir leid, dass ich so langsam bin«, schmolle ich.

Victors stöhnt genervt. Dennoch schmunzelt er. »Du lässt mich ja gerne warten, das weiß ich bereits.«

Ich wage mich einen Schritt weiter und schließe meine Hand enger um Victors Glied. Langsam beginne ich, der Bewegung zu folgen, die mir Victor vorgibt. Ich kann spüren, wie das Blut in seinem Glied pulsiert. Es scheint sich mit jeder Sekunde weiter zu verhärten. So langsam scheint es Victor zu gefallen. Er stützt sich mit der freien Hand zurück und seufzt sogar. Irgendwie spornt mich das an. Also teste ich mein eigenes Tempo aus, sodass sich Victors Hand bald von meiner löst. Dafür streichelt sie über meine Wange, hinab zu meiner Hüfte.

»M-Mache ich das richtig?«, frage ich und verfluche mich im selben Moment dafür. Das klingt völlig unbeholfen.

»Wie sieht es für dich aus?«, erwidert Victor. Es sieht aus, als würde er mögen, wie ich ihn massiere, auch wenn es nicht das ist, was er gewohnt ist.

Plötzlich nimmt Victor meine Hand von seinem harten Glied, das sich unter meiner Behandlung aufgerichtet hat. Er scheucht mich hoch und zieht mich daraufhin zwischen seine Beine. Mit großen Augen realisiere ich, dass ich jetzt mit dem Rücken an seinem nackten Körper sitze. Sein Glied drückt sich an mich und ich ziehe die Schultern ein.

»Um die ganze Sache zu beschleunigen…«, raunt Victor an mein Ohr. Bestimmt merkt er die Gänsehaut, die sich über mir ausbreitet. Diese Position ist intensiver als zuvor. Ich kann lediglich seine Hände sehen, die um meine schmale Taille schleichen und über meine Schenkel streichen.

»Öffne deine Beine«, befiehlt er mir ruhig. Zögerlich komme ich dem nach. Dann presse ich mein beschämtes Gesicht gegen seine Schulter.

Victor streichelt über meine Knie, zu meinen Schenkeln, dann die Innenseite entlang. Anfangs kitzelt es ein wenig, was sich schnell in ein Kribbeln verwandelt. Ich beiße mir fest auf die Lippe, als er beginnt mit dem Stoff meiner Boxershorts zu spielen. Er hat Spaß daran, seine Finger kurz darunter gleiten zu lassen und sie wieder herauszuziehen, ohne mich wirklich an empfindlichen Stellen zu berühren. Doch er scheint Gnade zu haben, weil es mein erstes Mal ist. Deshalb legt er seine ganze Hand auf die Beule, die durch meine Shorts ragt. Er beginnt sie zu streicheln, zu reiben… mit mehr Druck zu massieren. Es fühlt sich wie eine wohlige Wärme an, sie sich von meinem Unterleib in meinem gesamten Körper ausbreitet. Mit der einen Hand kralle ich mich in die Überdecke, mit der anderen an Victors Arm.

»Endlich kann ich das alles erkunden…« Er küsst meinen Nacken, fährt mit seiner freien Hand meinen Bauch hinauf und reibt meinen Nippel, wie er es vorhin auch getan hat. Ich stöhne meine angehaltene Luft heraus. »Fühlt sich gut an, nicht wahr? Ich habe dir doch gesagt, dass du dich nur in meine Hände begeben musst. Du musst dich nicht mehr sorgen, nicht mehr denken – Du musst nur tun, was ich dir sage, um glücklich zu sein.«

»V-Victor…«, stöhne ich, als er den Weg in meine Boxershorts findet und nun über mein nacktes Glied fährt. Meinem Mund entweichen nur noch Wortfetzen: »Mh… Ah… Das… Haa…«

Mein Blut kennt nur noch eine Richtung – tiefer und tiefer. Victors geschickte Finger reiben über meine gesamte Länger, bis sie an der Spitze stoppen, um diese zu umkreisen. Er weiß genau, wie er den richtigen Druck einsetzt, um mich zu reizen, aber mir nicht zu viel zu geben.

»Du wirst schon feucht. Wenn es nicht dein erstes Mal wäre, würde ich dich jetzt für diese Ungeduld bestrafen«, mahnt Victor mit dunkler Stimme. Anschließend kratzen seine Zähne an meinem Hals, bis sie eine geeignete Stelle finden, um hineinzubeißen. 

Ich will mich krümmen, aber die Hand an meinem Brustkorb drückt mich zurück an Victors heißen Körper. Daraufhin bewegt sie sich tiefer, direkt zu meinem Kreuz und zu meinem Hintern. Wieder stöhne ich, als sie über ihn streicheln und auch dort beginnt, mich zu massieren. Victors gieriges Seufzen, direkt an meinem Ohr, verstärkt die Spannung, die durch mich zischt.

Allmählich merke ich, wie er mich geradewegs zum Orgasmus treibt. Diese unbekannten Gefühle halte ich nicht lange aus. Zum Glück stoppt Victor. Er zieht mich auf die Beine, bevor er zum Nachttisch geht und eine dunkle Tube mit lila Aufschrift holt. Danach tritt er genau vor mich und flüstert mir dominant ins Ohr: »Zieh die Unterhose aus. Ich will, dass du dich mit dem Bauch ins Bett legt. Verspanne dich nicht.«

Kurz schaue ich ihm in die glasigen Augen, bevor ich mir meine Boxer abstreife und mich genauso auf die Decken lege, wie er mir angewiesen hat. Mein Herz rast, als er sich neben mich kniet und wieder über meinen Hintern streichelt. Er drängt seinen Finger zwischen meine Backen. Langsam stößt er gegen mein Loch, umkreist es gemächlich oder drückt dagegen. Ich höre, wie Victor die Tube Gleitgel öffnet. Er zieht seine Hand zurück, um das Gel darauf zu verteilen. Anschließend findet sein Finger zu vorherigen Postion zurück. Erneut zieht er kreise um mein Loch, doch diesmal erhöht Victor den Druck, bis er ein wenig in mich eindringt. Ich stöhne laut. Sofort zieht sich alles in mir zusammen.

»Ich habe doch gesagt, du sollst nicht verkrampfen«, zischt Victor.

»T-Tut mir leid… Es ist so… komisch«, erwidere ich, presse mein Gesicht in die Decken.

Ich versuche tief durchzuatmen, nicht in Panik zu geraten. Und als Victor mir beruhigend über den Rücken streichelt, entspannen ich mich langsam. Ebenso der Muskel um Victors Finger. Er steigert den Druck, damit er tiefer in mich eindringen kann. Diesmal gelingt es ihm. Abermals muss ich stöhnen, als sein gesamter Finger in mir ist. Viel Zeit zum Gewöhnen lässt mir Victor nicht. Kurz darauf beginnt er den Finger aus mir zu ziehen und immer schneller in mir zu versenken.

»Du bist so eng…«, stellt er mit belegter Stimme fest.

»Ha… Mh…«, ist meine aussagekräftige Antwort darauf.

Einige Minuten setzt Victor dieses Spiel fort. Mit jedem Augenblick, der verstreicht, spüre ich, wie sich mein Loch dehnt und seinen Finger besser aufnimmt. Dasselbe scheint Victor auch zu bemerken. Deshalb setzt er einen zweiten Finger am Loch an und dringt mit ihm ein. Meine Fingernägel krallen sich in die Überdecken. Diese Erregung ist gänzlich anders, als das Reiben meines Glieds. Diese Hitze, die mich durchströmt, bleibt bestehen, aber es ist eher ein reizendes Gefühl, das wie ein Blitz in mich schießt.

»Du solltest soweit sein«, stellt Victor nach weiteren drei Minuten fest. Er zieht seine Finger aus mir zurück. Ich vernehme Schritte, die über das Parkett laufen und einen Schrank, der abermals aufgezogen wird. Als ich über die Schulter spähe, muss ich hart schlucken. Victor führt ein Kondom zu seinen Lippen. Dann reißt er es mit den Zähnen auf und wirft das Papier achtlos weg. Das sieht unfassbar sexy aus. Er klettert zurück aufs Bett und schiebt sich das Kondom über sein hartes Glied. Mich übermannt die Frage, ob ich es wirklich in mir aufnehmen kann. Seine Finger waren die eine Sache, aber sein Glied ist so groß… 

»Mach ganz langsam«, bitte ich Victor, der sich über mich positioniert. Er nimmt sich erneut das Gleitgel und verteilt es auf seinem pochenden Glied. Bestimmt kann er gar nicht mehr warten, in mich zu stoßen.

Victor beugt sich herunter, damit er mich küssen kann. Er haucht gegen meine Lippen. »Du sollst doch nicht mehr denken. Ich werde deinen kleinen Hintern schon ordentlich behandeln.«

Seine Hüfte legt sich auf mich, wodurch das harte Glied gegen meinen Po drückt. Fest presse ich die Lippen zusammen. Mit einer Hand zieht Victor meine Backen auseinander, mit der anderen dirigiert er sein Glied gegen mein Loch. Er drängt die Spitze in mich, aber es ist zu eng…

»Du darfst nicht verkrampfen«, erinnert Victor mich.

»Ich versuche es…«

Er zieht sein Glied wieder ein Stück zurück, dann drückt er es mit mehr Kraft gegen mein Loch. Diesmal stoppt er nicht, sondern macht solange weiter, bis er ein Stück in mich eindringt. Das reißende Gefühl verstärkt sich… schmerzhaft. Es zieht in meinem Hintern, gleichzeitig fühlt es sich jetzt schon viel ausgefüllter an, als mit Victors Fingern. Also lasse ich trotz des Schmerzes zu, dass er sich wieder in mich schiebt. Immer weiter… diese kurze Zeit kommt mir sehr lange vor. Erst, als er vollkommen in mir ist, traue ich mich, den angehaltenen Atem auszustoßen,

»Es tut weh… ein bisschen«, wimmere ich.

Victor küsst mich, bevor er sagt: »Das hört gleich auf.«

Der Schmerz bleibt für einige Moment bestehen. Es fühlt sich so an, als würde mich Victors Glied auseinanderreißen. Doch dann bewahrheiten sich seine Worte und er ebbt ab. In den Vordergrund rückt das Gefühl, gänzlich ausgefüllt zu sein. Viel besser als mit den Fingern. Viel besser als nur vorne berührt zu werden.

»Jetzt okay?«, fragt Victor. 

Ich nicke schwach, woraufhin Victor sich besser über mir positioniert und beginnt, sich aus mir zu ziehen. Sofort stöhne ich laut. Jetzt, wo der Schmerz weicht, durchzucken mich wieder diese Blitze. Noch intensiver, als Victor sein Glied beinahe aus mir zieht, um gleich darauf in mich zu stoßen. Zuerst ist er sehr langsam und vorsichtig. Jede Bewegung ist konzentriert. Er stößt in mich vor und zieht sich fast ganz heraus. Mein Seufzen erfüllt den Raum. Aber nach einigen Minuten steigert er das Tempo. Jetzt stößt er nicht mehr ganz in mich und zieht sich auch nur noch bis zur Hälfte zurück, was ihm mehr Schnelligkeit erlaubt.

»Victor… Das ist…«

»Atemberaubend?«, fällt er mir ins Wort, fängt mich sofort in einem Kuss ein. Seine Hüfte wird mit jedem Stoß schneller. Auch er beginnt schwer zu atmen und seine Hände auf mir werden hastiger. Sie streichen jetzt ungeduldig über meine Schultern oder schieben mein Becken auf sein Glied.

Plötzlich küsst mich Victor ein letztes Mal, bevor er sich ganz aus mir herauszieht. Er nimmt mich bei den Schultern und dreht mich auf den Rücken. Mein scheuer Blick trifft auf seinen. Sein sadistisches Schmunzeln kehrt zurück. »Du wist mir alles zeigen. Jedes Gefühl, jedes bisschen Lust. Schau mir in die Augen und sieh nicht weg.«

Victor spreizt meine Beine, drängt sein Glied an meinen Po und dringt ohne Vorwarnung in mich ein. Ich will laut stöhnen, da küsst er mich stürmisch und verschränkt unsere Hände über meinen Kopf. Nun gönnt er mir keine Pause mehr. Mit kräftigen Stößen versenkt er sich in meinem Hintern, lässt mir kaum Zeit zum Luftholen. Unwillkürlich hebe ich die Beine an, was ihn wiederum noch tiefer in mich lässt. Während er mich unnachgiebig nimmt, legt er meine Beine um seine trainierte Taille. 

Für mein erstes Mal ist das zu viel. Kaum streichen seine Finger über mein steifes Glied, kann ich nicht mehr an mich halten. Ich biege den Rücken durch und komme zum Orgasmus. Noch nie zuvor habe ich solche Sternchen vor meinen Augen tanzen sehen. Mein Stöhnen geht erstickend unter.

»Du bist schon…?«, fragt Victor und beobachtete meinen bebenden Körper, der unter dem Orgasmus erzittert. Er verdreht die Augen, dann fasst er meine Hüfte und beginnt sich noch härter als zuvor in mich zu schieben. Ich lege meine Hände auf seine und ringe nach Atem, während Victor ein paar letzte Male in mich stößt. Dann kommt er ebenfalls. Seine Bauchmuskeln ziehen sich unter der Angstregung zusammen.

»Victor…«

Er streicht mir die verklebten Haare von der Stirn. »Ich hoffe, dein erstes Mal hat dir gefallen.«

Wir verbleiben für einige Moment so, bevor sich Victor aus mir herauszieht. Er entfernt das benutzte Kondom von seinem Glied und schmeißt es im Bad weg. Er hat ein Tuch mitgebracht, mit dem er die Spuren meines Orgasmus’ von meinem Bauch wischt. Als er auch dieses entsorgt hat, legt er sich neben mich, seinen Kopf mit dem Ellenbogen stützend.

»Ich kann nicht fassen, dass wir es getan haben.«

»Du hast mich lange genug hingehalten.«

»Mein erstes Mal…«

»Gehört jetzt mir ganz allein.« Victor streicht meinen Arm entlang, was Gänsehaut auf ihm verursacht.

»Mir wird kalt und ich bin richtig erschöpft«, erkläre ich. Mein Kopf ist wie leergefegt. Das war ein unvergessliches erstes Mal. Dieser Mann hatte mich absolut im Griff. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich es mal bereuen werde, genieße ich die Ruhe.

»Du solltest jetzt gehen.«

Ich horchte auf. »Wohin?«

»In dein Zimmer. Zum Schlafen.«

»Warte.« Ich setzte mich auf. »Willst du damit sagen, dass ich jetzt wirklich gehen soll? Dein Ernst?«

»Selbstverständlich. Wir haben miteinander geschlafen, also sind wir fertig«, erklärt Victor mit unbestreitbarer Arroganz.

Mich überkommt ein empörtes Lachen. »Du schmeißt mich raus, keine fünf Minuten nachdem du mich entjungfert hast?«

»Ich habe von vornherein klargemacht, dass ich nur Sex will. Alles davor oder danach interessiert mich nicht.«

Ich balle die Fäuste. Gerne würde ich sie ihm gerade ins Gesicht reiben. »Nicht einen Fuß werde ich aus diesem Zimmer setzen.«

»Bitte?«

»Ich schlafe hier. Niemand wird mich davon abhalten.«

»Jesse… Du wirst auf der Stelle gehen. Das ist mein letztes Wort«, droht er gefährlich. Doch anstatt einzuknicken, knie ich mich hin und krabbele zur rechten Seite des riesigen Bettes. Dann schlüpfe ich unter die vielen Lagen Decken. Mich durchzuckt ein kurzer Schmerz, als ich mich auf den Hintern lege. 

»Wenn du eine Wiederholung von heute willst, schlafe ich hier. Das ist mein letztes Wort«, sage ich grinsend.

Victor fletscht mit den Zähnen. Das hasst er. Eben noch war ich wie Wachs in seinen Händen und jetzt gebe ich die Richtung an. Wahrscheinlich würde er mir dafür am liebsten an die Gurgel gehen. Doch er hält sich zurück, raunt dunkel: »Tu, was du nicht lassen kannst.«

Er steht auf, reißt die Überdecken zu Boden und schaltet das Licht aus, indem er einen Touchscreen am Nachttisch betätigt. Dann legt er sich auf die andere Seite des Bettes, sodass er mir den Rücken zuwendet. Ich schleiche unbemerkt näher. Anschließend stupse ich meine Stirn an seine Schulter.

»Was soll das werden?«

»Kuscheln.«

»Weder kuschele ich, noch betreibe ich etwaige romantische Interaktionen«, knurrt er zornig.

Gar nicht auf die tödliche Atomsphäre achtend, lege ich einen Arm um den Mafia-Boss und schmiege mich näher. »Du musst ja nicht kuscheln. Das übernehme ich.«

Obwohl ich Fliegengewicht nicht den Hauch einer Chance hätte, wenn mich Victor gewaltsam aus seinem Bett zerren würde, lässt er es zu, dass ich ihn umarme. Vielleicht sieht er einfach darüber hinweg, damit ich ihn ein weiteres Mal ranlasse.

Meine Augen werden immer schwerer. Bevor ich einschlafe, kommen mir ein paar letzte Worte über die Lippen: »Das war schön…«


Nachwort zu diesem Kapitel:
Willkommen zurück!

Dieses Kapitel ist wirklich super lang geworden! Eigentlich war dies so nicht geplant gewesen. Aber ich wollte es auch nicht auf zwei Kapitel aufteilen, weil es eine zusammenhängende Szene war. Ich hoffe, dass es euch gefallen hat!

Schreibt mir auch gerne eure Meinung in die Kommentare!

Seid auch das nächste Mal wieder mit dabei, wenn es weitergeht! Der Morgen nach ihrer Nacht… Es wäre zu verlockend, als dass alles rund läuft, oder? ;)

Liebe Grüße


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