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Du mußt weitermachen, John!

von

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Moriarty

Augenblicklich ratterten die kleinen Rädchen in Molly Moriartys Kopf, und sie spielte blitzschnell alle ihre Optionen durch.

Das hier war John. Und so sehr er auch von Sherlock gelernt haben mochte. John war immer noch ein Mann mit einem warmen, menschlichen Herzen und mit mehr Gefühl und Verständnis, als gut für ihn war. Und das machte ihn angreifbar.

Sherlock hatte sie schließlich auch in dem Augenblick zu fassen gekriegt, als er begonnen hatte, Gefühle zu entwickeln, für John, aber auch freundschaftliche Gefühle für Lestrade und dieses alte Huhn Hudson. Gefühle machten manipulierbar. Also würde sie John für ihre Zwecke manipulieren.
 

Sie schaltete innerhalb von Sekunden auf schüchterne, unsichere Pathologin Molly Hooper.

„John ...?“, fragte sie mit verwundert klingender Stimme. „Was machst du hier oben? Warum hast du mich hierher bestellen lassen? Miss Moriarty? Ich verstehe nicht ... “

Sie riss ihre Augen auf, da sie wusste, dass ihre großen, braunen Rehaugen dieses „Ach bitte, bitte tu mir nichts, ich bin doch noch so klein!“ ausstrahlten.

John kam langsam auf sie zu.

„Was meinst du denn, Molly, warum wir hier sind?“

Er schaute kalt und entschlossen. Das gefiel ihr nicht.
 

„John, wenn es um Sherlock geht ... es tut mir so furchtbar leid! Aber ich durfte dir doch nichts sagen! Er wollte es nicht, und ...“

Sie legte ein Zittern in ihre Stimme.

„Ja, ja“, sagte John, „ und die süße kleine Molly hat sich benutzen lassen ... ist es das, was du mir hier aufbinden willst?“

„Ja“, hauchte sie leise, „John, ich verstehe nicht! Was ist los mit dir?“

Sollte sie Tränen vergießen? Oder war es noch zu früh? Nun, einen Augenblick vielleicht ...
 

„John“, versuchte sie es erneut. „Sherlock hatte mich gebeten, zu helfen! Damals dachten wir doch alle, dass der Typ, mit dem er sich hier traf, Moriarty wäre! Selbst Sherlock war fest davon überzeugt, sonst hätte er das alles doch nie ... John, ich verstehe, dass du wütend auf mich bist, weil ich dir nichts gesagt habe, aber ... er hatte mich gebeten, und ...“

„Herr Gott!“, schrie John sie an. Er schien echt sauer zu sein. „Molly, hörst du mir überhaupt zu? Ich weiß, dass du Moriarty bist!“
 

Okay. Okay, Molly, ruhig bleiben. Weiterhin die kleine Hooper spielen.

Nun also doch ein bisschen weinen.

Gesagt getan, und unter Tränen schluchzte Molly:

„Ich weiß nicht, was du da sagst, John, ich bin es doch, Molly Hooper! John, bitte, ich vermisse ihn doch genau so wie du ...!“

Sie ging auf John zu und streckte die Hände nach ihm aus.
 

„Fass mich nicht an!“, schrie er wütend. „Ich weiß, was hier gespielt wird. Du bist Moriarty. Du hast ihn in Serbien umbringen lassen. Du hast all die Menschen getötet. All die Verbrechen begangen. Und all das unter der Maske der kleinen unbedarften Molly Hooper. Aber ich weiß jetzt Bescheid!“
 

Gut, wie es aussah, war also der Vorhang gefallen. Was also tun?

Weiterspielen?

Nein, das brachte wohl nichts. Zumindest nicht hier und nicht jetzt.

Farbe bekennen? Nun, vielleicht ...

John stand auf der Mitte des Daches. Sie musste ihn zum Rand bekommen. Dann könnte sie ihn hinunterstoßen, und hinterher behaupten, er hätte Selbstmord begangen ... aus lauter Verzweiflung über den Verlust, den er noch immer nicht bewältigt hätte ...

Und sie wäre dabeigestanden und hätte es nicht verhindern könne, wie furchtbar ...
 

Also, wie jetzt weiter?

Spielen oder die Maske abnehmen?

Maske oder nicht Maske?
 

„John ...“, sagte sie noch immer mit zitternder Klein Mädchen Stimme.

Doch dann legte sie die Maskerade ab.

„Jon, John, John, John.“

Das war jetzt keine weinerliche junge Frau mehr. Das hier war Molly Moriarty.

„Du hast wirklich lange gebraucht, um dahinter zu kommen. Nun, da mich aber schon Sherlock so enttäuscht hat, sollte es mich bei einem einfachen dummen Menschen wie dir nicht wirklich wundern, nicht wahr?“
 

Die Farbe wich aus Johns Gesicht.

Offenbar hatte er bis zur letzten Sekunde gehofft, sich zu täuschen. Doch nun schlug die Realität mit voller Wucht über ihm zusammen.

„Also ... stimmt es wirklich ...??“

„Ja, John. Du siehst Moriarty vor dir. Den großen Moriarty. DIE große Moriarty, um genau zu sein. Und glaube mir, es hat mir Spaß gemacht, dich und Sherlock hinters Licht zu führen.“

Sie setzte ihr kältestes Katzenlächeln auf.

„Aber sag mir eines, Dr. Watson: Wie bist du mir drauf gekommen?“
 

John war immer noch totenbleich.

„Du hast es mir verraten“, sagte er. „Als du mir von seinem Tod in Serbien erzählt hast. Das konntest du nicht wissen, wenn du wirklich einfach nur Molly gewesen wärst. Das kam uns seltsam vor und dann haben wir nachgeforscht.“

Verdammt, also hatte sie sich verplappert.

Nun, ein Grund mehr, John loszuwerden.

Ein Wort jedoch bohrte sich in ihr Gehirn:

„Wir ... du hast gesagt wir. Wen meinst du damit?“
 

John lächelte müde.

„Nun ja“, sagte er, „Mich und ...“
 

„Mich!“, sagte eine Stimme in Molly Moriarty Rücken.

Eine wohlbekannte Stimme.
 

Blitzschnell drehte Molly sich um.



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