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Der letzte Sieg

Böse Vorahnung
von

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8. Extrem schwerer Diebstahl

Allmählich kehrte Ruhe im Palast ein. Po schlief tief und fest in seinem Zimmer. Auch alle anderen lagen in ihren Betten. Sogar die Wahrsagerin, obwohl sie wie so oft einen unruhigen Schlaf hatte, sehr zum Leidwesen ihres Großneffen.

Insgesamt hatten alle einen schnellen Schlaf. Auch Yin-Yu war in nur wenigen Minuten weggeknickt. Und sogar Shen, der direkt neben ihr stand, musste schon mehrere Male gähnen. Wehleidig schüttelte er den Kopf. So müde war er eigentlich selten. Es fiel ihm schwer die Augen offen zu halten. Das war nicht normal.

Er versuchte sich abzulenken. Doch egal was er tat, er nickte immer wieder etwas ein. Schließlich gewann die ungewöhnliche Müdigkeit über seinen Geist die Oberhand und er sank neben dem Bett auf den Boden.
 

Po schlief so tief und fest, dass er die quietschende Tür gar nicht mal bemerkte, die sich langsam auftat. Eine kleine, dunkle Gestalt huschte hinein, doch der Panda merkte nicht mal annährend auf. Wie ein Schatten duckte sich die kleine Gestalt neben das Bett und wedelte mit etwas über der Nase des Pandas. Po musste kräftig niesen und war sofort, wenn auch noch schlaftrunken, wach.

„W-was… hatschi!“ Hastig wischte er sich über die Nase. „Muss der Staub hier drinnen sein… oder die Blüten.“

Er hielt inne, als er meinte etwas durch die Tür flitzen gesehen zu haben.

„Hallo?“ Zögernd verließ der Panda das Bett. „Ist da jemand?“

Er rubbelte sich übers Gesicht. Doch die leisen Schritte im Gang vor der Tür waren keine Einbildung.

„Ist da jemand?“

Po fand es äußerst merkwürdig, dass ihm keiner antwortete.

War es vielleicht ein Geist?

Schnell sprang der Panda aus dem Bett und rannte zur Tür. Der Gang war leer. Doch dann sah er noch um die Ecke etwas verschwinden.

„Hey! Wird das hier ein Mitternachts-Versteck-Spiel, oder was?“

Po war zwar müde, doch dieses seltsame Verhalten hatte ihn neugierig gemacht. Vielleicht war es ja ein Schlafwandler, der wieder zurück ins Bett geführt werden musste. Auf Zehenspitzen schlich der Panda den Korridor runter.
 

Sachte schlich die kleine, schwarze Gestalt an dem weißen Herrscher vorbei, der tief und fest auf dem Boden schlief.

Das Schlafmittel hat seine Wirkung nicht verfehlt, dachte er.

Er konnte jetzt ohne Probleme seine Arbeit vollziehen. Vorsichtig schob er die Pfauenhenne etwas beiseite und nahm ein Ei nach dem anderen heraus, die er anschließend in einen Korb legte.
 

Po kam es irgendwie merkwürdig vor. Es war extrem ruhig im Palast. Vielleicht sogar zu ruhig. Und als er an zwei Wachposten vorbeikam, die im Flur Wache schoben, wusste er auch weshalb. Die zwei Widder schliefen, was Po extrem verwunderte.

„Hey! Seit wann schläft man den auf dem Wachposten?“

Doch keiner der Wachen wachte auf. Selbst als Po ihnen vors Gesicht wedelte.

„Halloo?“ Als auch das nichts brachte, zuckte der Panda die Achseln. „Muss ja ein sehr harter Tag gewesen sein.“

Er hielt inne. Er stand jetzt nicht mehr weit von Shens und Yin-Yus Zimmer. Aber die Tür stand offen.

Weshalb ließ jemand die Tür um diese Zeit offen? Für Frischluft war das etwas zu zugig.

„Die Ärmste. Die erkältet sich ja noch“, dachte Po und ging schnell zur offenen Tür, um sie zuzumachen. Doch kaum stand er im Türrahmen, blieb er wie angewurzelt stehen.
 

Nachdem er das letzte Ei im Korb verpackt hatte, rückte er seinen dunklen Umhang enger über sich, der nicht nur seinen Körper, sondern auch fast seinen ganzen Kopf bedeckte. Niemand durfte ihn erkennen.

„Hey, was machen Sie da?“

Die vermummte Gestalt drehte sich um. Doch kaum hatte sie den Panda erblickt, flatterte sie auf, schnappte sich den Korb und flog mit ihm in den Krallen nach draußen durchs Fenster.

„HEY, Moment!“ Po stürmte nach vorne, doch die kleine Vogelgestalt hatte schon abgehoben und segelte nach draußen. Völlig aufgeregt sah der Panda sich im Zimmer um. Das Erste was ihm klar wurde war, dass die Eier nicht mehr da waren. Doch noch seltsamer war, dass keiner der Eltern aufgewacht war.

Hastig beugte er sich zu dem weißen Lord runter, der immer noch auf dem Boden lag. „Shen?! Shen! SHEN!“

Doch so sehr er den Pfau auch schüttelte, er wachte einfach nicht auf.

„Okay, okay“, sagte der Panda zu sich selbst. „Ganz ruhig bleiben. Oder doch nicht ruhig bleiben?“

Für den Panda stand sofort fest, dass das hier eine Entführung war. Sofort rannte er wieder zum Fenster. Der Vogel war schon ein kleines Stück über der Stadt, schien aber etwas Schwierigkeiten zu haben, weil er nicht nur einen Umhang, sondern auch noch den Korb schleppen musste.

Po zog die Augenbrauen zusammen. Dann sprang er auf das Fenstersims und sah sich nach dem nächstbesten Ort zum Springen um. Nicht weit von ihm entfernt hing eine Fahne. Ohne weiter zu Zögern sprang er raus und schwang sich an der Fahne in einem gewaltigen Sprung zur Mauer rüber. Dort kam er mit einer harten Landung auf. Doch in Erwartung von Wachen aufgehalten zu werden, blieb weiterhin alles ruhig. Po schenkte dieser ungewöhnlichen Situation keine Beachtung und schaute über die Mauer auf die Stadt. Der Vogel mit dem Korb war noch in Sichtweite. Mit dem nächsten Sprung schwang sich der Panda aufs nächste Hausdach und von dort rannte er weiter von Dach zu Dach, immer dem Vogel hinterher und holte ihn mehr und mehr ein.

Als er meinte ihn fast erreicht zu haben, schwang er sich auf einen Holzmast, spannte ihn, dann ließ er los. Die Wucht schleuderte den Panda wie eine Rakete durch die Luft. Der Vogel mit dem Korb hatte schon die Außenmauer der Stadt erreicht. Po streckte seine Arme aus. Seine Fingerspitzen berührten fast den Korb, doch es reichte nicht aus. Die Schwerkraft zog ihn wieder nach unten. Mit lautem Schrei segelte der Panda zu Boden, schaffte es aber gerade noch den Aufprall mit einer grandiosen Haltung abzudämpfen.

Hastig sah er sich um. Er befand sich jetzt vor dem Stadttor. Doch auch hier waren die Wachen tief und fest am Schlafen.

Ungläubig schüttelte der Panda den Kopf. Doch für eine genauere Untersuchung blieb keine Zeit. Panisch suchte er den Himmel ab. Er hatte ihn aus den Augen verloren. Wo war der Dieb? Oder genauer gesagt, der Entführer.

So schnell er konnte raste er den Hügel hoch. Als er endlich dort oben angekommen war, blieb er wie angewurzelt stehen.

An der Stelle, wo normalerweise die zwei Wachen standen, lagen nur zwei Schatten. Und auch die schliefen tief und fest.

So langsam bekam Po es richtig mit der Angst zu tun. Der Schock breitete sich in ihm noch weiter aus, als er wieder den dunklen fliegenden Schatten sah.

Mit weitaufgerissenen Augen sah er zu wie der Vogel über einer gähnenden Schlucht in den Bergen schwebte. Unmöglich konnte er ihn darüber verfolgen.

Doch gerade als Po ihm etwas zurufen wollte, öffnete der Vogel die Krallen. Wie von Sinnen stieß Po einen lauten Schrei aus und sprang bis zum Rande des Abhangs. Hilflos musste er zusehen wie der Korb in der Schlucht verschwand. Das Verschwinden des Vogels bekam er gar nicht mehr mit. Ungläubig starrte der Panda in die Dunkelheit.

Das darf nicht sein! Das kann nicht sein!



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