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Feuer und Flamme

Zwei Hundebrüder, zwei Schmiede und jede Menge Feuer
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Aufgrund einer häuslichen Tragödie hatte ich einige Wochen weder Zeit noch Nerv die Kapitel zu überarbeiten, Ich denke, jetzt geht es wieder regelmässig und hoffentlich amüsanz weiter. Komplett anzeigen

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Wie die Axt im Vulkan


 

E

he sie den Schacht wieder verließen, wandte sich Mine noch einmal um, um betont leise zu bitten: „Sesshoumaru-sama, Inu Yasha-sama, edle Herren, bitte sprecht erst, wenn ich ein Zeichen gebe. Hier unten lauern allerlei heimtückische Fallen, die noch aus den Zeiten der Drachenkriege stammen. Einige davon werden durch Geräusche ausgelöst.“ Erst dann hob sie die Hand, in der ein Feuer erschien um den Weg zu erleuchten.

Der Hundefürst ersparte sich eine Bemerkung. Es gab hier nur eine Plaudertasche und das war Inu Yasha, wobei der in Gegenwart einer Feuerhexe tatsächlich schweigsam erschien.

Besagter Halbbruder nahm die Warnung als Mahnung die Klappe zu halten. Da er keine Lust hatte sich irgendwelchen magischen Fallen zu stellen, nahm er sich vor zu schweigen. Immerhin gab es da wohl diesen Shishinki-Bruder, dem man besser die Ohren lang ziehen sollte, von den Greifen mal abgesehen, mit denen würde er auch noch ein paar Federn zu rupfen haben. Harmlose Menschen und Schmiede zu entführen, Dämonen gleich dazu und die dann auch noch zu kochen! Entweder war bei diesen Piepmätzen eine Schraube locker, wie Kagome das mal so ausgedrückt hatte, oder bei diesem Shinishin. Zu allem Überfluss kannte der anscheinend den Pfad der Dunkelheit. Hm. Ob der deswegen wohl Toutousai entführt hatte? Aber der hatte doch damit gar nichts zu tun, das hatte Vater doch mit Tenseiga von diesem Shishinki … Ach du je. Natürlich. Tenseiga hatte das Meidou überwunden und jetzt wollte der Typ vermutlich Rache für seinen Bruder und hatte sich den Schmied des siegreichen Schwertes geschnappt. Naja. Rache oder Weltherrschaft, da drunter machte es ja niemand. Anwesende ausgeschlossen, dachte er dann ehrlich. Sesshoumaru war eiskalt, ein Profikiller, wenn er wollte, aber der hatte noch nie den Eindruck gemacht Sadist zu sein oder auch nur dieses komische Fürstentum in Anspruch zu nehmen, von dem aber jeder glaubte, er sei der Fürst. Vielleicht war der das auch und es war ihm nur schnuppe. Naja, er persönlich hätte auch keine Lust gehabt in einem Schloss herumzusitzen. Seine wenigen Kindheitserinnerungen waren nicht so toll. Erstens war er immer von Spielen ausgeschlossen worden, zum Anderen – Mutter und die Dienerinnen und überhaupt waren nur gekniet, hatten gemalt oder mal Musik gemacht. Langweilig. Eigentlich kein Wunder, dass Sesshoumaru da keine Lust hatte.

 

Mine folgte mal einem Weg, dann einem anderen, nicht nur scheinbar ziellos. Sie kannte diesen Schacht, in dem die zwei Hundedämonen, nun ja, Hundebrüder, sie gefunden hatten, aber sie war sich nicht sicher auf welcher Ebene der einstigen Drachenfestung genau sie sich hier befanden. Die Hindernisse änderten sich in jedem Stockwerk und es war wichtig zu erkennen wo genau man herumirrte.

Sie atmete auf, als sie einen Raum erreichte. Für einen Erddrachen war er relativ eng gewesen, für sie drei wahrlich groß genug. Es gab ein Portal mit zwei Säulen, durch das sie hereingekommen waren, ein zweites führte weiter in das Dunkel, beide waren mit einer Magie gesichert, die sie kannte, und kurz beseitigen konnte. So wandte sie sich jetzt um und hob ein wenig die Linke, in deren Handfläche eine Flamme züngelte. „Hier können wir sprechen,“ sagte sie. „Und ich bin mir jetzt sicher, wo wir uns befinden, in der alten Wachstube am Weg hinunter zum Säuresee. Hier lag einst ein Posten der Erddrachen, der auch die steinernen Männer bewachte oder sie bei Fehlalarm beruhigen konnte.“

„Weiter.“ Sesshoumaru interessierte sich in keinster Weise für die Architektur der alten Drachenfestung. Er wollte seine Klingen repariert haben und dazu brauchte er nun einmal Toutousai. Schleunigst. Und leider lebendig, denn er wagte nach dem, was er im Schacht gesehen hatte, zu bezweifeln, dass selbst Tenseiga bei einem Todesfall noch eine Hilfe wäre, zumal in diesem miserablen Zustand.

„Ja, mein Fürst,“ beeilte sich die Feuerhexe zu sagen, die alt genug geworden war um eine Gefahr zu erkennen, wenn sie sie traf. „Wir müssen jetzt eine Etage höher steigen, dann gelangen wir in die ...in die unterste Ebene. Dort liegen auch die... die Kerker und … und so.“ Sie konnte es kaum aussprechen, als die Erinnerungen sie überfielen.

Dort war sie gewesen, dachte Inu Yasha, und was immer sie da erlebt hatte, war sicher alles andere als schön gewesen. Dieser Shinishin gehörte anscheinend wirklich zu den Leuten, deren Ableben diese Welt attraktiver machte. „Schon gut, wir werden auf dich aufpassen,“ versprach er daher ein wenig leichtsinnig, weil er den großen Bruder ungefragt einschloss, dessen eisigen Blick jedoch ignorierte.

„Vielen Dank,“ war alles, was Mine dazu einfiel, ehe sie hastig ergänzte: „Über dieser Ebene liegen die einstigen Wohnräume der Erddrachen, die meisten sind riesig und leer, aber ich vermute, dass zumindest in einem dieser Säle jetzt die Greifen lagern. In dem Stock darüber vermute ich den … den so genannten Dämonenkaiser, denn dort befindet sich der ehemalige Thronsaal und auch mein üblicher Aufenthaltsort. Ich nehme an, wenn er nicht völlig verrückt ist, dass er den Vulkankessel dort stehen gelassen hat. Ich habe allerdings auf dem Weg hierher etwas verändert gefunden, etwas ist mit dem Feuerberg geschehen. Er ist sehr unruhig. Womöglich, weil ich wieder wach bin, ich meine, dank Euch am Leben bin, und nicht am Kessel stehe.“

Vermuten hieß nichts wissen, dachten die Hundebrüder selten einig. Allerdings war das neben Toutousais Leben ein guter Grund sich zu beeilen. Im Inneren eines Vulkans zu stecken, der Anstalten traf auszubrechen … selbst in Begleitung einer Feuerhexe war das ein sehr kurzes und sehr schmerzhaftes Erlebnis.

So fragte der Halbdämon: „Klartext. Der Vulkan bricht bald aus?“

„Nicht, wenn ich ihn besänftigen kann, junger Herr. Aber dazu muss ich zum Kessel und der ist im Thronsaal.“

Und dazu sollte besser dieser Shinishin nicht daneben stehen, auch das war klar. Überdies sollte dann ein Kampf nicht unter dem Berg stattfinden, aus diversen Gründen. Das wurde ja immer ärgerlicher und langwieriger.

„Geh voran, Mine,“ befahl der Hundedämon nur, von den gleichen Gedanken bewegt.

 

Ein Krachen hinter ihnen ließ beide Schmiede nicht nur zusammenzucken, sondern in Panik verfallen. Während sich Yoshiyuki flach zu Boden warf, fuhr Toutousai herum – und schaffte es im letzten Moment noch den Feuerstrahl aus seinem Mund wieder hinunter zu schlucken. Das hätte noch gefehlt diese dämlichen Greife zu töten und den selbsternannten Dämonenkaiser auf sich aufmerksam zu machen. Shinidingsbums verstand keinen Spaß, das hatte er ja schon mitbekommen. Doch die wahre Masse an ordentlich geschnittenen Scheiten, die die vier Greifen hinter ihm vor den Ofen geworfen hatten, interessierten ihn weniger als das metallische Klirren, das sich in dem Berg verbarg. Schwerter? Dann erkannte er allerdings, dass es sich um die Klingen der Krieger handelte, die sie wortlos neben das Holz geworfen hatten, bei dem sicher so einige Bäume daran hatten glauben müssen. Hoffentlich keine Baumgeister.

Toutousai kratzte sich am Kopf. Was sollte das jetzt? Eine Falle? Nahm er ein Schwert – und der Kater würde sonst was machen? Immerhin waren das Kriegerdämonen, bewaffnet, die gaben doch nie freiwillig ihre Waffe her? Oder war das auf dem Festland anders? Oh. Immerhin tauchte dieser Radj auf, der Kommandeur, nein, Prinz der Greifen. So sah er fragend zu dem.

Radj ordnete unbewusst etwas seine Federn, ahnungslos ob der Tatsache, wie knapp er und seine Leute soeben einem Feuerstoß entkommen waren – und wie heiß der sein konnte. Er hatte nur die Warnung erhalten, dass sich der Schmiedeopa durch Feuerstöße verteidigen konnte, was ja auch einige seiner Krieger mit dem Leben bezahlt hatten. „Die Krieger haben bei ihrer Aufgabe euch Holz zu besorgen ihre Klingen beschädigt. Repariert sie. Bis zum Vollmond habt ihr nichts zu tun.“

„Äh. Ja.“ Wie bitte? Der alte Meisterschmied hätte fast den Kopf geschüttelt, drehte sich jedoch nur zu dem Holz. Seine Entführer wussten anscheinend nicht, dass er solche Kleinigkeiten wie Schwerter zu schärfen allein mit dem ihm eigenen Feuer erledigen konnte. Gut. Umso besser. Sie würden Holz brauchen, Zeit, das Feuer anzuzünden, Zeit… Alles, was er brauchte, war Zeit. Und natürlich die dämlichsten Halbbrüder aller Zeiten. „Dann heizen wir mal an. Komm, Yoshi.“ Das gab es doch eigentlich nicht? Radj mochte keine Ahnung haben, aber doch wenigstens Shinishin? Wie war dieser Idiot denn Kaiser geworden? Da verstand ja jeder der Hundebrüder einzeln noch mehr vom Metall ….Und er hätte zuvor nie geglaubt, dass er das denken würde. Klingen, immerhin schön geschliffenen Klingen, wenngleich aus Menschenhand – und sie fällten damit Bäume! Inu Yasha hatte Bambus mit Tessaiga geschnitten, nun, auch nicht besser, aber der hatte das allein für sich gemacht und war ohne Tessaiga nicht ganz wehrlos, aber … Ja, aber. Was hatte dieser Kater denn auf Lager, wenn der sich traute seine Armee zum Holzfällen zu schicken und sie damit zu entwaffnen? Wie gefährlich war der Kerl? Und wo steckten eigentlich diese Hundebengel, wenn man sie mal brauchte? Und warum hatte dieser so genannte Prinz denn nichts dagegen unternommen, dass seine Leute entwaffnet wurden, wenngleich wohl ziemlich raffiniert? Oder war Radj, wie auch der arme Yoshi, einer derartigen Tortur unterworfen worden, dass der gar nichts mehr verstand? Oder, lag er, Toutousai falsch? Gleich. Erst mal sollte man das Feuer anzünden und diese vier Klingen schmieden. Hoffentlich kamen dann auch noch mehr, dann waren die Greifen doch wehrlos. Oder auch nicht. Ach, was für ein Leben für einen armen Rentnerschmied, der nur in Ruhe ein Pfeifchen rauchen wollte!

Allerdings gab sich Toutousai auch keiner falschen Hoffnung hin. Falls er im Jenseits eintrudelte und dem Herrn gestehen musste, dass er sich hatte entführen lassen und dabei den Tod eines oder beider Söhne sozusagen initiiert hatte … Auweia. Der Herr verstand wenig Spaß beim Thema Familie. Und, um die Sache noch schlimmer zu machen ….

„He, Yoshi, hilf mir mal beim aufscheiten!“

Die zwei Idiotenbrüder wären dann ja auch im Jenseits. Toll. Vater und die Zwei den gesamten Tod hinter sich her zu haben ….Wunderbar. Danke, Katerchen. Das gab einzigartige Albträume. Gebessert nur durch den Part, dass vielleicht doch wenigstens einer der Jungs hier aufschlagen würde, dem Kater das Fell über die Ohren ziehen und damit in das Jenseits schicken würde. Dann hätte Shinishin in die Ewigkeit das Vergnügen mit Vater und Söhnen. Kurz, die Bengel mussten hier endlich ankommen. War das denn so schwer her zu finden? Oder auch nur herauszufinden, dass das eigene Schwert nicht funktionierte? Zu wem außer ihm sollten diese Narren denn gehen?

Oh nein.

Toutousai ließ sich resigniert vor den Ofen sinken und nahm wortlos den Scheit, den ihm Yoshi reichte. Sie würden doch nicht, bitte nicht, auf die verrückte Idee kommen: „Jagt durch Japan und schnappt Myouga“ zu spielen?

 

Die Halbbrüder folgten der Feuerhexe in dem nur durch das Feuer auf Mines Hand und in der Kawataro-Leuchte in Sesshoumarus Linker erhellten Schacht. Scheinbar endlose Strecke ging es bergauf, keine Stufen, aber das hätte einem Erddrachen wohl auch nicht gefallen. Endlich erreichte das Trio eine neue Ebene, eine Art Halle oder Vorraum, von dem aus mehrere Gänge abzweigten. Die Feuerhexe orientierte sich kurz, ehe sie zu einem lief. Schweigend folgten die Hundebrüder, jetzt hintereinander, denn der Weg wurde kaum mehr menschengerecht breit. Wie hier wohl so eine Echse durchgekommen war? Oder konnten Erddrachen auch menschliche Form annehmen?

Mine zögerte sichtlich, ehe sie weiterging. Aber, dachte sie, was hatte sie schon noch zu befürchten? Hinter ihr war ein Hundedämon, der Herr der westlichen Länder, und, wie sie gehört hatte, einer der mächtigsten Fürsten. Hatte er allerdings ja auch bewiesen. Schließlich gab es herzlich wenige Leute, die Tote wieder zum Leben bringen konnten. Sie sollte mehr Angst vor ihm haben als vor den schweren hölzernen Türen, die sich im nächsten Vorraum darboten und sie nur zu gut an Dinge erinnerten, die sie wirklich für immer zu vergessen wünschte.

Besonders eine halb offene Tür machte ihr zu schaffen und sie zögerte. Sicher zu lange für die Geduld eines Dämonenfürsten und sie wartete instinktiv auf eine Strafe.

Prompt wurde sie beiseite gerissen und hinter eben diese grausame Tür verfrachtet. Noch während die Feuerhexe aufschreien wollte, um Gnade flehen, spürte sie die rechte Hand des Halbdämonen ebenso auf die Mund wie seinen linken Arm um sich – noch immer die Drachenschuppe in der Hand.

„Toll, Mine,“ flüsterte Inu Yasha. „Ich hätte sie nicht gehört. Aber jetzt wirklich leise!“

Sie nicht gehört? Wen oder was? Verwirrt versuchte sich die Herrin des Feuerberges zu orientieren. Sie standen in diesem schrecklichen Raum, das verriet ihr das matte Licht, in dem ihre Schreie oft erklungen waren. Inu Yasha hielt sie, Sesshoumaru stand an der Tür und schloss sie erneut wieder halb, noch während er die Lampe in seiner Linken durch sein Schulterfell verhüllte und einen Schritt zurück an die Wand trat. Auch der Halbdämon zerrte Mine rückwärts, was die Feuerhexe endlich begriff.

Da draußen klangen sich nähernde Schritte. Leise, aber doch. Dämonenkrieger, das verriet der gleichmäßige Schritt und das leichte Klirren von Metall. Sie zuckte unwillkürlich zusammen, spürte sofort, wie sie fester an den Prinzen gedrückt wurde. Er wollte sie beruhigen, dachte sie. Seltsam, wie nett diese Zwei waren. War das der Grund, warum Michiko, die kleine Schwester, es gewagt hatte, sich an den Fürsten zu wenden? Nein, nett war gewiss falsch. Kein ranghoher Dämon war nett. Sie selbst war nur eine Dreingabe, Zufall. Tatsächlich würde dieser Shinishin den Zorn Sesshoumarus auf sich gelenkt haben. Wie hatte das Inu Yasha ausgedrückt? Ihr Haus- und Hofschmied sei entführt worden? Nun gut, dachte die Feuerhexe, deren Angst spürbar sank. Vielleicht bekam sie die Chance bei dem Tod ihres Mörders zuzusehen. Und wer hatte das schon? Überdies würde sie sich dann wieder um ihren Vulkan kümmern können, währenddessen sich ein nettes Geschenk für Michiko ausdenken. Gab es da nicht diese ominöse Vulkangruppe im Nordosten? Tante Pele war schon alt und konnte Hilfe vertragen. Gleich. Da kamen die Krieger! Mine versuchte instinktiv sich förmlich in den Halbdämon hinter sich zu verkriechen.

Inu Yasha spürte es mit gewissem Mitleid. Die hatte ja wohl was durchgemacht. Immerhin handelte es sich um eine Feuerhexe, und er hatte bei Michiko nicht gerade den Eindruck gewonnen, dass die jämmerlich schwach waren. Jedenfalls hatte der ach so hochmütige Herr Halbbruder offenbar mit der eine Affäre gehabt – und bei dem begann so etwas wie intelligentes Leben ja erst ab Dämonenfürst. Alles andere, ob kleiner Bruder oder Amöbe war nicht weiter erwähnenswert, wenn es nicht gerade auf den Namen Rin hörte. Wobei – wieso versteckten sie sich hier eigentlich mit der Hausherrin, wenn da draußen nur ein Trupp von ungefähr zwanzig, fünfundzwanzig, Greifen vorbei trabte? Die wären doch …. Ja, gut. Sie standen unter der Erde, die Schwerter waren nur sehr bedingt brauchbar und man wollte einen sowieso schon unruhigen Vulkan über sich nicht einreißen. Zum Glück hatte er nichts gesagt. Zumindest vor Mine hätte er ja sonst wie der Trottel vom Dienst dagestanden. Bruderherz war sowieso der Überzeugung.

 

Sesshoumaru bemühte sich sich an die Lehren seines verehrten Vaters zu erinnern. Es war klug, sich manchmal zurückzuhalten. Ein Kampf war zu gewinnen, selbst ohne Schwerter, auch gegen eine Überzahl. Allerdings – der Vulkan war unruhig und das Letzte, was er wollte, war ein demütigender Tod in glutflüssiger Lava, Seite an Seite mit dem Bas … mit Vaters zweitem Sohn. Überdies – warum tauchte der Trupp gerade hier und jetzt auf? Gut, das war die Kerkerebene, aber die Wachen folgte genau dem Weg, den sie eben gekommen waren. Hatten sie trotz Mine irgendwie Alarm ausgelöst? In einem solchen Fall, hatte Vater gesagt, musste man immer damit rechnen, dass der Verteidiger nie alle seine Leute losschickte. Kurz und gut, diese zwanzig Greife waren gewiss nicht alle Krieger, über die dieser Kater verfügte. Ein angreifender Heerführer sollte mit mindestens der doppelten Anzahl rechnen, schließlich gab es auch andere Posten, andere Dinge zu bewachen. In diesem Fall auf jeden Fall zwei Gefangene, die offenkundig nicht in der Kerkerebene saßen, denn hier waren alle Türen offen gewesen. Wenn Shinishin klug war, behielt er Toutousai und diesen anderen bei sich. Das machte eine Befreiung nicht einfacher, aber je klüger und stärker ein Gegner war, desto interessanter der Kampf gegen diesen. Es musste doch noch jemanden geben, außer diesem… nun gut, Inu Yasha, der ihn forderte. Dieser selbst ernannte Kriegsgott war dazu nicht in der Lage gewesen, aber womöglich der ebenso selbst ernannte Dämonenkaiser? Gleich. Wichtig war etwas anderes. Die Krieger waren vorbei und er wandte sich um.

Inu Yasha ließ Mine sofort los, sicher, dass keine direkte Gefahr mehr drohte.

Die Feuerhexe fiel auf die Knie. Sie hatte irgendeinen Fehler begangen.

„Warum?“ erkundigte sich Sesshoumaru auch nur.

Warum was, fragte sich der Halbdämon, ehe er verstand, dass das wohl die Frage sein sollte, warum die Greifen genau hier und jetzt aufkreuzten.

„Ich weiß es nicht, Sesshoumaru-sama,“ flüsterte Mine. „Es sei denn, Shini….hat mitbekommen, dass die Steinwachen am Säuresee erwacht sind. Oder andere Schwankungen in der Magie wahrgenommen, weil ich wieder lebe.“

Oh, das konnte ja mal richtig amüsant werden, wenn es endlich mal wieder einen starken Gegner gab, dachten beide Hundebrüder in seltenem Einklang.

 

Es war eines Kaisers unwürdig und so nahm Shinishin die Pfoten eilig von den Ohren, als er Radj bemerkte, der soeben den Thronsaal betrat und sich verneigte. Nun gut. Irgendetwas anderes, als diese wahrlichen Anfeuerungsgesänge dieser senilen Schmiede! Sangen die denn immer? „Radj?“

„Die erste Holzlieferung ist eingetroffen, weitere werden folgen. Die Schwerter werden zur Ausbesserung übergeben.“

„Ich danke dir, mein treuer Freund,“ schnurrte der Kater. Ja, diese Greifen waren mehr als nützlich. Womöglich sogar weiter, als er bislang geglaubt hatte. Es wäre fast schade den Prinzen mit Anhang umzubringen, wenn sie dermaßen loyal und erfolgreich waren. So etwas brauchte man. Ob er Toutousai auch so befördern sollte? Lieber nicht. Er zuckte förmlich zusammen, als in seinem Kopf das nächste Lied angestimmt wurde. Nein, Diese zwei Schmiede waren fällig. Die Schwertprobe seiner neuen Klinge würde er an ihnen vornehmen. Erst die Gliedmaßen, am Ende der Kopf Genau. Mal sehen, wie sie dann singen würden.
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich fürchte, wenn die armen Scgmiede ihn so weiter miss....äh, behandeln, sind sie ihre Zungen noch schneller los, als die Jungs im Thronsaal...


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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SUCy
2021-01-01T12:25:34+00:00 01.01.2021 13:25
Oh endlich wieder ein Kapitel :D
Ich hoffe du bist gut ins neue Jahr gekommen :)
Es ist immer wieder amüsant wie gleich die zwei Brüder denken XD wenn sie das nur wüssten.


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