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Caught Cold

von

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Als er sich umsah und seine Umgebung begutachtete, stellte er mit Zufriedenheit fest, dass das Ergebnis durchaus erfolgreich war.

„Wie sieht's aus, geht’s euch gut?“

„Ja, Sensei!“ Rin zögerte kurz, sah in verschiedene Richtungen in den Wald hinein. „Aber... sollten wir nicht die anderen beiden suchen? Was ist, wenn irgendetwas passiert ist?“

„Sie hat Recht. Weder waren das hier die Einzigen, die uns nicht leiden können, noch haben wir irgendeine Art Rückmeldung. Und wir sind nicht mehr auf dem geplanten Weg. Glaub ich...“

Minato schmunzelte, blickte in die Tiefen des Waldes, „Ihr habt Recht, sie lassen sich wirklich ziemlich viel Zeit. Aber vielleicht streiten sie auch nur wieder...“

„Ähm...damit könnten Sie natürlich auch Recht haben.“ Verlegen, dass sie nicht selbst darauf kam, verstummte sie. Rin war schnell von Namikazes Einwand überzeugt, merkte Rin, wie wahr ihr Sensei mit dieser Annahme liegen könnte.

„Dennoch! Wir sollten sie suchen. Kakashi meinte nicht umsonst, dass Obito sich schnell verliefe und wenn die beiden nun auch noch getrennt wurden, dann suchen wir die Nadel im Heuhaufen. Zumindest kommt das Kakashis Aussagen ziemlich nahe.“

Rin sah ihren Altersgenossen verwundert an. Die junge Kunoichi konnte es nicht fassen – oder gar begreifen. Da unterhielt sich Kakashi den ganzen, lieben, langen, schönen Tag mit diesem irgendwie-Schwarzhaarigen und dann nur über...?! Damit hatte Kakashi seine Zeit totgeschlagen? Deswegen konnte sie nicht...!

„Ihr redet den ganzen Tag miteinander und unterhaltet euch allen Ernstes nur über Obito?!“

„Na ja, ab und zu kam das Thema schon auf, ja.“

Während die beiden Jugendlichen ohne weitere Worte für sich selbst entschieden hatten, die Diskussion beizulegen, fing Minato an, sich um die beiden abgehenden Schüler Sorgen zu machen.

Natürlich war es ihm aufgefallen, dass ihre Feinde keine Anfänger waren und für Schüler ein hartes Stück Arbeit, aber Kakashi hätte doch - vor allem zusammen mit Obito – damit fertig werden müssen. Sogar locker, sofern die beiden zusammenarbeiten würden.Irgendetwas stimmte da nicht, doch der Erwachsene wollte seine Sorge nicht an seine jugendlichen Begleiter durchdringen lassen.
 

Scheiße, Scheiße, Scheiße

Blitzschnell rannte er durch den Wald. Gehetzt, gejagt und gefoltert von Zeit. Immer gerade aus, sagte er sich. Doch wo genau das war, das wusste er schon lange nicht mehr.

Er wollte einfach nur jemanden finden, der ihm helfen konnte. Er musste jemanden finden, irgendjemanden.

> Ich muss mich beeilen! Ich muss Hilfe finden! Wenn ich versage...nein, das darf nicht passieren! Warum musste ich mich auch unbedingt verlaufen?<

„Ich elender Versager!“, je mehr er die Zähne zusammenbiss und seinen Kiefer anspannte, desto mehr spürte er das Schluchzen herauf kriechen, das in seiner Kehle saß. Er kniff die Augen zusammen, als wolle er die Realität nicht sehen, den Tatsachen nicht gegenüber treten. Aber das musste er, denn es gab keine Alternative und auch keine Fluchtmöglichkeit. Er wollte ebenso wenig seinen zurückgelegten Weg sehen. Jeder Schritt mehr, war ein weiterer Schritt ohne Hilfe, ein weiterer Schritt verschwendete Zeit. Ein weiterer Schritt ins Verderben. In Kakashis Grab.

> Scheiße! Ich muss mich beeilen!< Kurz warf er einen Blick auf Kakashi. Obito verzweifelte, spürte dessen ganzes Gewicht auf seinem Rücken gelagert. Das, und das Gewicht der Welt. Seiner geliebten, heilen Welt.

Was er sah, beängstigte und schockierte ihn bis ins Mark. Ließ die Angst und die Panik genüsslich und eiskalt seinen Rücken hinab perlen.

Überall breitete sich Kakashis Blut aus, sog alles in seinen Bann, was es umgab. Kakashis Sachen, seine Sachen – alles rot. Verfärbt mit der Substanz, die Leben bedeutete. Überall spürte Obito das warme Nass an sich kleben, als würde sich Kakashis Tod als zweite Haut an ihn schmiegen.

Er hatte bestimmt schon Spuren im Wald hinterlassen, sah nicht das gesamte Ausmaß des Blutverlustes. Konnte und wollte es sich nicht vorstellen.

Die Panik in ihm wuchs mehr und mehr, ergriff Besitz von ihm.

Was, wenn er es nicht schaffen würde Hilfe zu finden?

Was, wenn Kakashi starb?
 

Dann war das alles seine Schuld.
 

„Kommt mit! Wir gehen sie jetzt suchen.“

„Was ist los, stimmt etwas nicht?“ In der jungen Kunoichi kam plötzlich das Gefühl auf, dass etwas nicht stimmte. Der ernste Gesichtsausdruck ihres Sensei bestätigte ihre Unruhe nur, als sie zu beruhigen.

„Ich spüre ihre Chakren nicht, beeilt euch!“

„Wenn ich mich recht entsinne...“ Ren blieb stehen, stierte in eine Richtung.

„Ren?“

„...dann sind sie in die Richtung gerannt, in die wir so oder so müssen.“

„Gut, dann mal los!“ Das war der Startschuss, der Befehl los zu rennen und zu versuchen, den Rest der Truppe zu finden.

Es blieb ihnen nur die Hoffnung, dass alles in Ordnung war.
 


 

Er blieb stehen, merkte auf.

Wie angewurzelt wartete er, bewegte sich keinen Millimeter, schloss die Augen.

„Da!“ Er wandt seinen Kopf in die Richtung, von der er glaubte Geräusche, Stimmen vernommen zu haben.

Er hatte nicht die Zeit länger zu warten, um zu überprüfen, ob und was er gehört und gespürt hatte. Hatte er Glück, fand er Hilfe. Hatte er keines... er wusste es nicht. Er könnte eben so gut blindlings los sprinten und in die Arme seiner Feinde rennen. Sich wie ein hinkendes Lamm den Wölfen vorwerfen.

War es dann aus? Wahrscheinlich. Alles vorbei? Im Falle des Falles hoffte er das. Wer würde ihnen denn noch helfen können?
 

Und wenn er nur ins Nichts lief? Wenn außer Wald nichts mehr kam?

War es dann aus? War es dann vorbei? Alles?
 

Er wusste nicht einmal, ob der Hatake überhaupt noch lebte.

Und wieder musste er mit den Tränen kämpfen, die sich in seinen Augen sammelten und ihm die klare Sicht nahmen. Aber war sie vorher klar gewesen? Er wusste es nicht. Es kam ihm identisch vor. War sein Blick schon länger verschwommen, oder vielleicht einfach nur ausgebleicht und verworren? Oder hatte er seine Umgebung gar nicht wahrgenommen?

Nein, er durfte nicht wieder damit anfangen Tränen zu vergießen.

Das würde nichts ändern.
 

Seinen Weg bahnte er sich über die Bäume, Ast für Ast. Er war der Meinung, nein, er hoffte, dass er so schneller voran kam.

Dass er selbst verwundet war, merkte er schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Obito hatte vergessen, dass nicht nur Kakashi verwundet worden war und Blut verlor.
 

„Ich habe immer noch nicht den geringsten Hinweis entdeckt, der uns zeigt, wo die beiden sind. Aber egal wo, sie sind nicht in der Nähe.“

Minato würde sein Tempo erhöhen - was für ihn als Konohas Gelber Blitz kein Problem darstellte – aber er wusste nicht, ob noch weitere feindlich gesinnte Nins in der Nähe waren und konnte daher Rin und Ren nicht alleine oder weiter hinten zurücklassen. Und er wollte es auch nicht – den Fehler hatte er bei Kakashi und Obito schon gemacht, ein zweites Mal würde er sich das nicht erlauben.

„Sensei, ich kann nicht mehr.“ Rin, die immer langsamer wurde, keuchte mehr, als dass sie normal und ruhig zu Luft kam. Minato zögerte, haderte mit sich selbst. „Na schön, wir machen eine Pause.“. Die Wahl hatte er dem Anschein nach nicht.

„Danke...schön.“, sie schnappte so sehr nach Luft, dass nicht nur Ren befürchtete, sie würden nicht so schnell weiter kommen. „Es tut mir leid!", Rin stützte sich an den Knien ab, spürte die einzelnen Schweißperlen an ihrer Stirn.

„Wieso macht dir die Geschwindigkeit eigentlich nichts aus, Ren?“

„Bin in der Nin-Ja- Ausbildung...“ erwiderte der Junge nur beiläufig, beachtete Namikazes etwas genervtes, aber viel mehr bedröppeltes Gesicht nicht. „Das ist Rin auch.“

Minato erhielt darauf keine Antwort mehr, bedrücktes Schweigen brach aus, tat sich nun auch bei den Jüngeren begründete Sorge auf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Koichi_Kimura
2016-07-05T19:27:03+00:00 05.07.2016 21:27
Oh man ich hoffe nur das er es rechtzeitig schafft bin echt gespannt für was du dich entscheidest ^^ und wieder mal ein tolles Kapitel freue mich riesig auf das nächste ^^


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