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Priester und Mörder

von

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Vorgeschichte

Noaka, das Land der Freiheiten. Nun, in gewisser Weise stimmte das. Nur, die Währung um sich diese Freiheiten zu erkaufen war Gold. Und am besten verstand sich Noakas Unterwelt darauf dieses System auszunutzen. Bestechung und Korruption waren Teil der Tagesordnung.
 

Eros beschwerte sich nicht. Es war wie es war. Doch er würde nicht aufhören Verbrecher zu töten, solange bis er sein eigenes Ende fand. Hoffentlich würde er es vorher schaffen Marodus zu töten. Seine Rache hielt ihn aufrecht, trieb ihn an.
 

Er hatte eine Zeit lang als königlicher Soldat gedient, später dann als Attentäter. Doch mittlerweile war er ein Kopfgeldjäger. Die Obrigkeit der Kirche hatte die Entscheidungsgewalt über Leben und Tod erhalten, da angeblich nur Gott über den Leib richten durfte. Es gefiel ihm nicht, doch seine einzige Chance über die Verbrecher zu richten bestand darin sie der Kirche zu bringen. Andernfalls würde er selbst zu einem Gesetzlosen werden.
 

Eros seufzte, er saß in einem seiner kargen Verstecke, es war der Keller eines ungenutzten Hauses, und schrieb seinen ganz persönlichen Bericht. Diesen würde er weder der Kirche noch dem König zukommen lassen.
 

Langsam führte er die Feder zu Papier und begann zu schreiben.
 

Ich beobachtete den Priester, Castus, erneut dabei, wie er sich blutverschmiert in seine Kammer zurückziehen wollte. Als ich ihn aufhielt und zur Rede stellte, redete er wie immer nur über Gott. Über seine Aufgabe und behauptete, dass er Gottes Streiter sei. Ich weiß dieser Mann verbirgt etwas. Jeder hat eigene Sehnsüchte und Wünsche…
 

In letzter Zeit kehrt er öfter blutverschmiert zur Kirche zurück. Alles hängt zusammen.
 

Eros schlug mit der Hand gegen die Wand. Marie Permont, wieso musste sie sterben? Doch er musste ruhig bleiben. Es war wichtig alles festzuhalten. Er seufzte und fuhr fort.
 

Ich erhielt einen offiziellen Auftrag von der Kirche, von dem obersten Priester, Pater Mechalis. Ich sollte Marie Permont überwachen. Eine junge Mutter, verheiratet mit einem Mann, der der Stadtwache diente. Nun, eher gesagt, war sie einmal mit diesem Mann verheiratet, bevor er bestialisch ermordet worden war.
 

Meine Überwachung verlief tagelang ereignislos, sie kümmerte sich um ihre Tochter und ging ihrem Tagewerk nach, bis sie schließlich das Haus verließ. Ich folgte ihr natürlich und beobachtete auf dem Friedhof, am Grab ihres Mannes, eine verstörende Szene.
 

Marie Permont traf sich mit zwei Männern. Sie redeten über einen Zirkel und darüber das sie versuchten irgendetwas zu kontrollieren. Ich verstand es nicht, dass einzige was mir in den Sinn kam, war ein Magier-Zirkel. Magie, die ohne Erlaubnis der Kirche oder des Königs zu eigenen Zwecken verwendet wurde, war verboten. Solche Menschen wurden zu Ketzern, die für vogelfrei erklärt wurden. Hieß, jeder durfte sie töten, ohne eine Strafe befürchten zu müssen.
 

Die Männer attackierten Marie, versuchten sie zu erwürgen. Also schaltete ich sie aus. Damit ging ich zu weit, aber sie hatte sich bei meiner Überwachung nicht bösartig verhalten und diese Männer hatten versucht sie zu töten. Also handelte ich.
 

Eros rieb sich die Stirn. Er war müde. Es war so viel passiert in den letzten Tagen. Und noch immer verstand er es nicht.
 

Einen Tag später wurde ich erneut zu dem Friedhof bestellt, um mich dort mit Castus zu treffen. Mir war klar was los war. Ich hatte getötet, ohne direkte Erlaubnis. Im Prinzip hatte ich mich damit auch zum Verbrecher gemacht.
 

Doch Castus betrachtete irgendein seltsames Utensil an seinem Handgelenk. Ich wusste, dass man es Insigne nannte. Es wurde mit dem Fleisch der Priester von Feuer und Seele vernäht. Diese Priester waren offiziell Dämonenjäger. Das Problem war, ich glaubte weder an Dämonen, noch an Gott.
 

Er verkündete, dass die beiden tatsächlich Dämonen gewesen waren. Wow, dann hatte ich in seinen Augen wohl Gottes Werk getan.
 

Eros schmunzelte ein wenig, doch strich den letzten Satz. Wer wusste denn schon, ob er den Bericht nicht doch irgendwann an den König aushändigen würde? Wenn er das Geheimnis der Kirche gelüftet hatte.
 

Doch dann verlangte er, dass ich Marie Permont entführen sollte. Er wollte, dass ich sie zu einem verlassenen Haus am Rande Lorrings, der Hauptstadt Noakas, brachte. Offensichtlich wollte er sie dort töten, oder erlösen, wie er es stets nannte. Ich hasste ihn für die Morde. Doch noch viel mehr hasste ich ihn, weil er immer so leidend tat, vorgab es würde ihm leidtun. Dabei brachte er Menschen um, aus seinem eigenen freien Willen. Dafür konnte er niemand anders verantwortlich machen.
 

Ja, auch ich töte Verbrecher, aber ich weiß, dass ich kein guter Mensch bin. Ich weiß, ich bin ein Mörder und ich kenne die Konsequenzen. Doch er ist ein Lügner.
 

Dennoch hatte ich kaum eine Wahl. Würde ich Marie nicht holen, so würde der wahnsinnige Priester das Haus einfach stürmen. Die Mutter vielleicht sogar vor den Augen des Kindes töten. Diesem Bastard traue ich alles zu.
 

Und außerdem hatte ich so die Chance nochmal mit Marie zu sprechen. Zu entscheiden, ob sie unschuldig war oder nicht.
 

Ich ging zu Maries Haus und sie ließ mich herein. Immerhin hatte ich sie ja auch gerettet. Ich sprach mit ihr, doch sie verhielt sich verdächtig. Sie wollte, dass ich gehe und versuchte nach etwas zu greifen. Auf dem Friedhof hatte ich gesehen, wie sie die Edelsteine an sich genommen hatte, ich wusste sie hingen um ihren Hals, und genau diese versuchte sie zu ergreifen.
 

Ich packte sie und hielt ihr ein Messer an den Hals. Und dann gestand sie alles. Sie gestand, dass sie mit den seltsamen Männern auf dem Friedhof gemeinsame Sache gemacht hatte, um Macht zu erlangen und dass sie ihren Mann getötet hatte. Das war ihr Todesurteil.
 

Ich brachte sie zu dem Haus, dass Castus mir gezeigt hatte. Und er tötete sie. Er köpfte sie und verbrannte ihren Leib. Ihr Blut besudelte meinen gesamten Körper.
 

Das Feuer das er benutzte, seine Magie, verbrannte nur Maries Fleisch. Nichts anderes wurde davon angegriffen.
 

Doch die Amulette, die Ketten, mit den blutroten Edelsteinen hatte ich zuvor an mich genommen. Sein Insigne reagierte nach ihrem Tod auf mich, doch das Signal war wohl nicht fein genug, denn ich gab ihm nur ein Amulett und behielt die anderen zwei, die der Männer, die ich auf dem Friedhof getötet hatte.
 

Castus gab nichts preis. Alles was er sagte war, dass Marie ein Dämon war, dass der Mord an ihr die einzige Möglichkeit gewesen war. Doch ich glaubte es nicht. Sie war eine Mörderin, ja, dass hatte sie gestanden, aber sie war ein Mensch.
 

Eros seufzte und lehnte sich im Stuhl zurück. Immer wieder sah er es vor sich. Den Kopf der über den Boden rollte, den wahnsinnigen Ausdruck in ihren Augen.
 

‘Zirkel‘, Marie und die Männer hatten darüber gesprochen. Castus hatte vielleicht alle Mitglieder dieses Zirkels gejagt. Weil er glaubte, dass sie einen Dämon an sich gebunden hatten?
 

„Es gibt keine Dämonen“, knurrte Eros. „Und ich werde das beweisen. Glaube mir Castus, ich hole mir die Wahrheit.“



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