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Ungewollte Bindung

von

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Etwas Frieden

Der Flug zu Radditz‘ neuen Heim, dauerte etwa eine halben Stunde. Kakarott flog etwas langsamer als normal, da seine Mutter nicht so schnell fliegen konnte. Schließlich landeten die beiden vor der genannten Adresse. Staunend blickte Kakarott sich um und auch Gine war beeindruckt. Die Gegend war schön, ruhig und mit dem Garten perfekt für ein Kind. Ein Stich zog sich durch ihre Brust, als sie daran dachte, dass Radditz‘ Kind stattdessen in einem Waisenheim landen sollte.
 

Die Tür zum Garten öffnete sich und Radditz trat heraus. Kakarott lief freudig auf seinen Bruder zu und umarmte ihn stürmisch.

„Hey Sórek“, lachte Radditz und nahm ihn in den Arm, ehe er ihm liebevoll durch die Haare strich. Gine lächelte, als sie das sah.

„Hallo mein Großer“, sagte sie sanft und umarmte ihn nach Kakarott. Ihre Lippen zierte ein liebevolles Lächeln.
 

„Wow, Radditz! Das Haus ist riesig“, meinte Kakarott staunend und blickte neugierig nach drinnen.

„Ja, eigentlich etwas zu groß für mich alleine“, antwortete der Langhaarige schmunzelnd und gab ihm einen kleinen Schubs, damit er nach drinnen ging.

„Das Gästezimmer ist wie versprochen fertig. Wenn ihr wollt, kann ich euch gerne rumführen“, schlug Radditz vor.

„Oh ja, gerne“, antwortete Kakarott begeistert. Gine legte eine Hand auf Radditz‘ Handgelenk und blickte zu ihm auf.

„Sieh dich ruhig um Kakarott. Ich möchte kurz mit Radditz sprechen“, meinte Gine ruhig. Überrascht blickte Kakarott zu ihr, ehe er seinem älteren Bruder einen fragenden Blick zuwarf. Dieser nickte und deute ihm, dass es in Ordnung war. Neugierig stieg er die Treppen hinauf und öffnete die erste Tür. Ein großes Bett, ein Kleiderschrank und ein Nachttisch befanden sich darin. Radditz‘ Schlafzimmer. Das erkannte er an dem Bild auf seinen Nachtisch. Lächelnd nahm er es in die Hand und setzte sich auf das Bett. Fast wurde er ein wenig wehmütig, als er sich und Tales als Kinder neben Radditz stehen sah. Damals gab es keine Streitereien innerhalb der Familie. Zumindest keine so schwerwiegenden. Seufzend blieb er noch einen Moment sitzen.
 

Radditz blickte seinem Bruder nach, ehe er ernst zu seiner Mutter sah. Gine schwieg einen Moment, unschlüssig wie sie das Thema ansprechen sollte.

„Takrá… ich weiß…“, wollte Radditz gerade anfangen zu sprechen. Doch seine Mutter hob die Hand und legte ihm einen Finger auf die Lippen.

„Ich verstehe wieso du denkst, du müsstest dieses Kind abgeben, mein Großer“, sagte sie leise und ihre Stimme zitterte etwas. Sanft legte sie eine Hand auf seinen Bauch.

„Auch wenn es dir im Moment so vorkommt… dieses Kind ist nicht allein… und du auch nicht“, sprach sie weiter.

„Takrá… ich… es hat doch noch nicht einmal einen Vater. Bardock würde es nie akzeptieren und ich… ich bin nicht für Kinder gemacht… vor allem nicht alleine…“, erklärte Radditz stockend.

„Oh, doch Radditz. Du warst ein wundervoller großer Bruder und ich bin sicher, dass du ein ebenso guter Sázka sein wirst“, sagte Gine ernst. Ihre Hände umfassten die seinen. Sie lächelte, bei der Vorstellung Radditz mit seinem Kind im Arm.
 

„Es ist im Moment so viel. Das weiß ich, mein Schatz. Ich erwarte auch nicht sofort, dass du deine Meinung änderst. Aber bitte denk darüber nach“, bat Gine inständig. Sie wollte das Kleine nicht verlieren. Gine liebte Kinder und vor allem auch ihr erstes Enkelkind, selbst wenn es noch nicht einmal auf der Welt war.

„Takrá… ich weiß nicht“, antwortete Radditz ehrlich.

„Ich habe mir immer Kinder gewünscht, Radditz. Als ich dann mit dir schwanger war, wuchs mit jedem Tag meine Liebe zu dir… und als ich dich schließlich im Arm gehalten habe, konnte ich nicht glücklicher sein“, erzählte Gine und ihre Augen füllten sich mit Tränen.

„Glaub mir, du wirst dieses Kind lieben. Denn es ist nun ein Teil von dir. Egal ob es einen Vater hat oder nicht. Ich weiß, dass es immer geliebt sein wird. Von dir… mir, Kakarott, Tales und auch Bardock“
 

Radditz schloss die Augen einen Moment. Er biss sich auf die Unterlippe und holte tief Luft. Die Worte seiner Mutter berührten ihn, aber es erschreckte ihn auch. Sich vorzustellen, dass er dieses Leben in sich aufzog… es war beängstigend. Nein. Sein Entschluss stand fest. Vor allem Tales würde es nicht lieben… er wollte es noch nicht einmal. Trotzdem nickte er langsam, ehe er seine Mutter in die Arme nahm.

„Ich werde darüber nachdenken, Takrá“, sagte Radditz mit zittriger Stimmte. Doch es war eine Lüge. Eine Lüge, die seiner Mutter den Schmerz für den Moment nehmen sollte. Und das tat sie. Lächelnd löste Gine sich von ihm und küsste ihn auf die Wange. Neugierig trat sie an ihm vorbei und sah sich um. Sie wollte Radditz nicht länger mit dem Thema behelligen. Seine Worte genügten ihr im Moment.

„Sieh dich ruhig um. Ich mache uns Yárap“, meinte Radditz ruhig. Er holte tief Luft. Das Gespräch hatte ihn etwas mitgenommen. Angespannt fuhr er sich mit einer Hand durch die Haare, ehe er in die Küche zurück ging, wo er heißes Wasser aufsetzte.
 

Kakarott hatte derweil das Zimmer wieder verlassen und sah sich nun neugierig im Gästezimmer um. Er freute sich, dass Radditz auch hier ein großes Bett stehen hatte. Jetzt gab es wirklich genug Platz für ihn und Broly. Das letzte Zimmer stand leer. Das überraschte ihn doch etwas. Eigentlich hatte er ein Kinderzimmer gewartet. Wieso hatte Radditz es noch nicht eingerichtet?
 

Wieder musste er an Tales denken. Radditz‘ Kind war auch seines…

Vielleicht hoffte Radditz, dass ihr Bruder zur Vernunft kam. Oder wollte er noch warten? Kakarott betete zu Sadur, dass Tales bald die richtige Entscheidung traf. Am liebsten hätte er mit Radditz darüber geredet, doch den Schwur den er geleistet hatte, durfte er nicht brechen. Seufzend ging Kakarott zurück in den Gang, wo er seine Mutter antraf.

„Es ist schön hier“, meinte er lächelnd.

„Ja, Radditz hat sich ein schönes Heim gesucht“, antwortete Gine lächelnd, ehe sie etwas traurig wurde. Kakarott nahm ihre Hand in die seine.

„Mir wird er auch fehlen, Takrá“, murmelte er leise. Gine wischte die Tränen aus den Augenwinkeln.

„Lass uns nach unten gehen. Wir können Radditz nicht ewig warten lassen“, sagte sie und atmete einmal durch, ehe sie gemeinsam in die Küche traten.
 

Radditz hatte derweil den Tisch gedeckt. Drei dampfende Tassen Yárap standen bereits an ihren Plätzen. Teller und Besteck lagen bereit und in der Mitte waren einige leckere Gebäcke aufgetischt, die Radditz auf dem Markt gekauft hatte. Gine und Kakarott waren überrascht. Die Küche schien auch nicht leer zu sein. Das Haus, obwohl es spärlich eingerichtet war, war so voller Leben, obwohl Radditz erst heute eingezogen war.

„Da staunt ihr, was?“, fragte Radditz neckend und setzte sich an den Tisch.

„Das sieht gut aus, mein Großer“, lächelte Gine und setzte sich mit Kakarott zu ihm. Ein herrlich fruchtiger Geruch kam ihr in die Nase.

„Naja, das ist einfach. Ein bisschen was muss ich ja jetzt auch hinbekommen, denn sonst muss ich verhungern“, scherzte Radditz und lehnte sich etwas zurück. „Mit dem Kochen muss ich mir definitiv noch was einfallen lassen“
 

„Ich werde dir ab und zu etwas leckeres vorbeibringen“, versprach Gine.

„Ach was, Takrá. Du hast schon genug Arbeit“, winkte Radditz sofort ab. Es war lieb gemeint. Doch seine Mutter kochte schon im Palast und zu Hause für den Rest der Familie. Da musste sie ihn nicht auch noch ständig versorgen.

„Keine Widerrede, Radditz“, sagte sie mit einem breiten Grinsen und hob drohend einen Finger.

„Und wir beide können Kochen üben“, schlug Kakarott vor. Radditz schmunzelte.

„Oh je, ob das meine Küche überlebt?“, fragte er scherzhaft.

„Bestimmt, Kakarott ist ein guter Koch. Er kann dir ein paar einfache Gerichte zeigen“, antwortete Gine und strich Kakarott durch die Mähne.

„Takrá, du erinnerst dich an meine letzten Kochversuche?“, fragte Radditz gespielt ernst. Gine lachte herzhaft. Oh ja, daran erinnerte sie sich noch gut! Ihre Küche war danach ein einziges Chaos gewesen. Das Essen war komplett angebrannt und auch so nicht essbar. Es roch furchtbar.
 

„Das wird schon werden. Wenn nicht geben wir beide dir einen Kochkurs“, sagte sie Augenzwinkernd. „Und bis dahin, bringe ich dir ab und zu, was vorbei“

„Ihr könnt mich immer besuchen, auch ohne etwas zu Essen“, antwortete Radditz lächelnd. Er genoss das friedliche Beisammensitzen. Doch etwas fehlte. Sein Vater und auch Tales. Es stimmte ihn etwas traurig. Das war etwas was er gar nicht so von sich kannte. Ob das an der Schwangerschaft lag? Jetzt schon… da war er sich nicht sicher.
 

Fakt war, dass er gerne seine gesamte Familie um sich hätte. Aber ob es jemals wieder dazu kommen würde, wusste er nicht. Bardock würde sich vielleicht wirklich wieder beruhigen. Spätestens nach der Geburt. Vielleicht machte es die Tatsache, dass er sein Kind abgeben würde, aber auch nur noch schlimmer. Trotzdem war ihr Verhältnis geschädigt. Das was Bardock ihm alles an den Kopf geworfen hatte, konnte er ihm nicht so einfach verzeihen. Und Tales. Tales hatte Okara. Eine Frau, mit der er eine Familie gründen konnte. Das was er sich immer gewünscht hatte. Ihn und ihr gemeinsames Kind wollte er nicht.
 

Ob er geschockt sein würde, wenn er erfuhr, dass das Kleine in einem Heim endete? Oder würde er wütend werden? Eigentlich konnte es Radditz egal sein. Denn Tales hatte jegliches Recht verloren, dabei mitzureden. Es würde immer zwischen ihnen stehen. Wenn sie nicht einmal diesen, einfachen beinahe lächerlichen Streit, der das alles erst ins Rollen gebracht hatte, überwinden konnten. Wie sollten sie dann nach alldem miteinander umgehen? Radditz stellte sich vor, wie Tales mit seinem Sohn trainierte. Okara saß draußen und beobachtete die beiden. Ihre Hand strich über ihren gewölbten Bauch. Sie lächelte. Sie alle waren glücklich.
 

Ein Stich zog sich durch Radditz‘ Herz. Sein Kind saß auf einem Bett in einem großen Haus mit vielen Kindern. Einsam und traurig. Niemand liebte es. Niemand wollte es. Weder sein Vater noch sein Sázka…

„Radditz?“
 

Erschrocken blinzelte Radditz und blickte zu Kakarott, der ihn fragend musterte. Dann sah er an sich hinab und bemerkte, dass er schon wieder eine Hand auf seinen Bauch gelegt hatte. Wieso? Plötzlich fühlte er sich traurig, doch er kämpfte mit aller Macht gegen dieses Gefühl.

„Ist alles in Ordnung, mein Großer?“, fragte Gine. Radditz lächelte und nickte.

„Entschuldigt, ich war nur in Gedanken“, winkte er ab. Er lenkte seine Gedanken wieder auf das Gespräch und versuchte alles Negative beiseite zu schieben. Er war kein weinerliches Kind, sondern ein Saiyajin. Mit Verlust kam er klar. Diese Schwangerschaft würde ihn nicht in die Knie zwingen. Von nun an konzentrierte er sich nur auf das Gespräch. Alles negative verschwand und er verbrachte einen wundervollen Nachmittag mit den beiden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kakarotto
2022-03-10T16:36:38+00:00 10.03.2022 17:36
Was für ein schönes und rührendes Kapitel, meine Liebe *-*

Der Besuch von Kakarott und seiner Mutter bei Radditz, hast du richtig schön beschrieben :3
Ich fand es süß, als Kaksi Radditz angesehen hat und auf seine Erlaubnis gewartet hat, sich umsehen zu dürfen ^^

Das Gespräch zwischen Radditz und seiner Mutter, schien ihn doch ein kleinen wenig zum nachdenken gebracht zu haben, es war wirklich sehr rührend :)
Ich finde die kleinen lustigen Einlagen auch sehr schön, wie als Radditz gefragt hat, ob seine Küche seine Kochkünste überleben würde ^^

Einen Kochkurs von seiner Familie, würde unserem lieben Radditz sicher nicht schaden ^^

Als er dann so in Gedanken war von seinem Kind, was in einem großen Haus mit vielen Kindern alleine auf einem Bett saß, kamen mir die Tränen q.q

Gut, dass Gine und Kakarott ihn wieder ins Hier und Jetzt geholt haben :)

Ein wunderschönes Kapitel ^^ Ich liebe deinen Schreibstil *knuddel*
Antwort von:  Tales_
28.03.2022 06:30
Ja, das fand ich auch so süß!
Kaksi ist schon ein ganz lieber! XD

Seine Mutter findet einfach immer die richtigen Worte.
Sie bringt ihn einfach zum Nachdenken.
Und das ist auch ganz gut so.

Der Kochkurs ist wohl wirklich angebracht XD

Das ist eine wirklich traurige Szene.
Radditz hat sich dabei wirklich nicht gut gefühlt.
Er muss immer mehr grübeln XD

Danke *reknuddl
Von:  Saicke
2020-03-10T18:32:59+00:00 10.03.2020 19:32
Zwei neue Kapis gleich, die ich lesen kann. Ich muss mich ran halten mit kommentieren. ;)
In diesem Kapitel finde ich es sehr schön, wie Radditz Gine und Kakarott beweist, dass er sehr gut auch alleine zurecht kommt.
Auch wie Gine mit Radditz das persönliche Gespräch geführt hatte, dass er das Kind lieben wird und nicht weggeben sollte, was sehr rührend. Gine ist so eine tolle Mutter, man muss sie einfach gern haben. <3
Als Radditz in seinen Gedanken versunken war und den Veergleich mit Tales Kind mit Okara und seinem, dass alleine im Heim wsein würde, verglich....oh Gott, da hat es mir auch einen Stich im Herzen versetzt! Radditz darf es nicht abgeben! D:
Er muss es behalten, es ist sein und Tales Kind, egal, dass Tales es im Augenblick nicht anerkennt. :(
Radditz wird da hoffentlich seine Meinung auch noch ändern. Spätestens dann, wenn er das Kind in seinen Armen hält. Er redet sich zwar en, dass die Schwangerschaft ihn nicht in die Knie zwingen wird, aber keiner kann gegen die Hormone ankämpfen. Ich als Frau weiß das! xD
Ich bin ja gespannt, wann und ob er seine Meinung ändert. =)
Antwort von:  Tales_
15.03.2020 09:55
Ja, ich finde auch das Gine eine sehr tolle Mutter ist :)

Die Szene fand ich auch unglaublich traurig.
Ja, da hast du vollkomen Recht, das sollte er nicht!
Das ist gut möglich ;)
Aber vorerst sage ich nicht mehr dazu :)



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