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Ungewollte Bindung

von

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Schwere Entscheidung

Kakarott und Broly blieben noch eine ganze Weile bei ihm. Sie versuchten ihn etwas aufzumuntern, was Radditz eher nervte. Doch er sagte nichts. Er wollte Kakarott nicht verletzten, da er wusste, dass es sein Bruder nur gut meinte. Nach etwa einer Rédak meldete sich Gine bei ihm. Sie war aufgelöst, die ganze Situation nahm sie sehr mit. Bardock ließ nicht mit sich reden, was Radditz nicht unbedingt überraschte. Er schickte Kakarott nach Hause, damit er so nach ihrer Mutter sehen konnte.
 

Die Ruhe tat ihm gut. Radditz dachte viel nach, vor allem was seine Zukunft betraf und die seines Kindes. Irgendwann hatte er es satt und versuchte seine Gedanken auf etwas anderes zu richten. Unweigerlich landeten sie bei Tales. Ob er noch bei Okara war?
 

Die beiden waren nun ein Paar…

Der Gedanke war merkwürdig. Sein Bruder hegte immer sehr kurzlebige Beziehungen zum weiblichen Geschlecht. Wenn er nach so kurzer Zeit, schon diesen Schritt ging, musste Okara wirklich etwas Besonderes für ihn sein. Da hatte ihn sein Gefühl nicht getäuscht. Nun war es schneller passiert, als er erwartet hatte. Aber eigentlich sollte er sich nicht beschweren, er hatte es kommen sehen. Auch wenn der Zeitpunkt denkbar ungünstig war oder vielleicht war er perfekt. Radditz war sich da nicht so sicher.
 

Tief seufzte er und schloss einen Moment die Augen, ehe er sich entschlossen seinen Scouter griff. Tales hatte nun über vier Rédake Zeit gehabt, um sich etwas zu beruhigen. Nun wurde es Zeit, dass sie miteinander redeten.
 

***
 

Tales war mit Okara regelrecht aus dem Krankenhaus geflohen. Sie waren zum Baum der Macht geflogen und hatten sich dort noch zwei Mal geliebt. Er wollte nicht, dass sie darüber redeten, was sie soeben erfahren hatten. Tales hatte regelrecht Angst vor der Frage, wer der Vater wäre…
 

Daher war dies der einfache Weg, um sie zum Schweigen zu bringen und auch seine Gedanken. Doch seit etwa 30 Káteze war er allein. Okara war mit Freunden verabredet. Nun gab es nur noch ihn und seinen Baum. Die Stille machte ihn wahnsinnig.
 

Radditz war schwanger.
 

Dieser Gedanke klang so falsch, wie obszön. Das konnte einfach nicht richtig sein. Radditz war ein Gebärer und schwanger. Von ihm. Das klang eher nach einem merkwürdigen Scherz. Doch es war bittere Realität. Es gab keine andere Möglichkeit, als dass er der Vater war…

Ja, er wusste auch welche Gefahren das Ruzápi bei Gebärern mit sich bringt. Es wäre schon ein sehr merkwürdiger Zufall, wenn es nicht zusammenhing. Außerdem erinnerte er sich nicht daran, dass Radditz in letzter Zeit jemand anderen gehabt hätte. Nun gut, sie hingen ja nicht jede Sekunde des Tages aufeinander. Aber normalerweise erzählten sie sich alles und da war nichts. Ein Piepsen riss ihn aus seinen Gedanken und erschrocken öffnete er die Augen. Er schwebte aus der kleinen Wasserquelle und griff sich seinen Scouter, den er sofort aufsetzte.

„Radditz“, begrüßte er seinen Bruder angespannt.

„Tales, kommst du vorbei? Wir müssen reden“, sagte Radditz ernst. Er klang so ruhig. Wie konnte er dabei ruhig bleiben? Tales holte tief Luft, seine Stimme zitterte etwas.

„Ich bin gleich da“
 

Ohne ein weiteres Wort beendete er das Gespräch und erhöhte sein Ki, um sich zu trockenen. Dann zog er sich an und öffnete den Eingang zu seinem Baum, bevor er losflog. Mit jeder Minute, die er Radditz näherkam, wurde er nervöser. Wo es gestern noch um die Verletzung ging, die er seinem Bruder zugefügt hatte, ging es heute um ein Kind. Ihr Kind. Das war etwas das ihre Zukunft nachhaltig verändern würde.
 

Innerlich stellte sich Tales schon auf den Ärger ein, den er von seinem Vater bekommen würde, wenn er erfuhr, dass Tales für all das verantwortlich war. Er würde wütend sein, extrem wütend. An die Strafe wollte er gar nicht denken! Kakarott und seine Mutter reagierten sicher geschockt und enttäuscht. Was würde Okara sagen? Würde ihre noch junge Beziehung sofort enden, bevor es überhaupt begonnen hatte?
 

Wie sollte das nun überhaupt weitergehen? Tales war einfach überfordert. Ja, er wollte Kinder. Mit einer Frau an seiner Seite, Okara könnte sie sein! Aber ein Kind mit seinem Bruder? Das hörte sich so verdammt falsch an.
 

Tales erschauderte, ehe er vor dem Eingang des Krankenhauses landete. Seine Rute schwang unruhig hinter seinem Rücken hin und her, während er angespannt durch die belebten Gänge lief. Die letzten Meter kamen ihm endlos vor. Dann betrat er Radditz‘ Zimmer ohne anzuklopfen. Radditz schien ihn schon erwartet zu haben und einen Augenblick sahen sie einander an.

„Was… machen wir jetzt?“, fragte Tales stockend und biss sich auf die Unterlippe. Er war unsicher, etwas das nur sehr selten in seinem Leben bisher vorgekommen war.

„Ich habe viel darüber nachgedacht, Tales“, antwortete Radditz. Tales blinzelte, als sein Bruder seinen Namen so betont aussprach. Meistens tat er das nur bei sehr ernsten Themen. Nun, da war es jetzt angebracht, aber es fühlte sich irgendwie so distanziert an.

„Ich bekomme dieses Kind, unser Kind. Das steht fest…“, sagte Radditz leise. Tales erschauderte und das Fell seiner Rute sträubte sich.

„Ich weiß“, antwortete er leise. Sein Blick senkte sich und er ballte die Hände zu Fäusten.

„Es gibt zwei Optionen… ich lasse dir die Wahl. Ich weiß, dass du dir etwas anders vorgestellt hast, als mit mir ein Kind zu zeugen. Daher ist es deine Entscheidung… entweder wir erzählen unserer Familie die Wahrheit und du bist der Vater des Kindes… oder wir bleiben bei der jetzigen Geschichte und niemand wird davon erfahren… du bist einfach nur der Kúsa des Kleinen…“
 

Tales stockte und sah Radditz mit großen Augen an. Nervös biss er sich auf die Unterlippe und dachte einen Moment nach. Das… meinte Radditz das ernst?!

„Du… willst es... für dich behalten, dass es von mir… ist?“, wiederholte Tales stockend. Sein Kind würde nicht wissen, dass es von ihm war? Wollte er das? Tales war überfordert. Mit so etwas hatte er nicht gerechnet.

„Nur, wenn du es so willst. Ich biete dir einen Ausweg an, doch ob du ihn annimmst, ist allein deine Entscheidung“, sprach Radditz voller ernst. Äußerlich wirkte er total ruhig, doch eigentlich war er auch nervös. Die Entscheidung war bedeutend. Tales senkte den Blick.

„Okay… dann bleibe ich einfach, der coole Kúsa…“, nuschelte Tales, ehe er es überhaupt zu Ende gedacht hatte. Ja, es war ein Ausweg. Das war es was er brauchte. Er war erleichtert, nachdem er es ausgesprochen hatte. Eine schwere Last fiel von seinen Schultern. Er war frei. Doch es hatte seinen Preis…
 

Radditz schluckte einmal, es tat weh das zu hören. Aber er hatte damit gerechnet. Er hatte sich das wohl überlegt, ehe er Tales diesen Vorschlag unterbreitete. Dieses Kind war nicht gewollt, daran gab es nichts schön zu reden. Er wollte es nicht und Tales auch nicht. Nun war sein Bruder wenigstens aus der Verantwortung. Und Radditz? Ja, er würde es nach der Geburt abgeben und dann wollte er nur noch vergessen. Doch fürs Erste würde er das für sich behalten.

„Dann machen wir es so“, stimmte Radditz zu. Wieder sahen sie einander in die Augen. Dann sah Tales weg. Es fühlte sich nun noch merkwürdiger an, zwischen ihnen. Das alles stand nun auch noch zwischen ihnen. Tales wusste nicht, wie er mit seinem Bruder umgehen sollte.
 

Er fühlte sich schuldig. War es richtig, sich so einfach aus der Affäre zu ziehen? Radditz konnte das nicht. Ließ er seinen Bruder damit nicht im Stich?

„Kommst du damit klar?“, fragte Tales unsicher. Radditz seufzte, ehe er den Blick auf das Fenster richtete.

„Hätte ich es dir sonst angeboten?“, fragte Radditz ruhig. Tales schwieg. Ja, was sollte er darauf antworten? Dann trafen sich ihre Blicke wieder.

„Wir sehen uns übermorgen“, sagte Radditz schließlich. Etwas in seiner Stimmte signalisierte Tales, dass es nun Zeit war zu gehen. Trotzdem öffnete er noch den Mund. Es gab so vieles, was sie noch bereden sollten. Alleine wegen der Geschichte mit dem Ruzápi und auch wegen Okara. Auch wenn Radditz ihm das zum Glück nicht ganz verbaut hatte, konnte er ihm nicht verzeihen, was er getan hatte. Zumal immer noch die Frage blieb, wie oft er es noch gemacht hatte. Er glaubte ihm nicht, dass es nur das eine Mal war. Aber er wollte sich auch für sein Verhalten entschuldigen. Für die Schmerzen, die er seinem Bruder zugefügt hatte.
 

Ihr so gutes Verhältnis, war regelrecht zerrüttet. Das tat weh. Tales wusste, dass dies nicht einfach so in Ordnung gebracht werden konnte. Aber den Anfang sollten sie machen.

„Bitte nicht jetzt“, murmelte Radditz. Tales stockte und sah ihn an, ehe er nickte.

„Wir sehen uns übermorgen, Sórek“, nuschelte er und ging. Noch bevor er das Krankenhaus verließ, beschloss er, dass alles zu verdrängen. Radditz war schwanger. Nicht von ihm, sondern von jemand anderen. Er war frei. Ihre Beziehung war zerrüttet. Fürs Erste. Tales flog zum Baum der Macht zurück, um dort die Nacht zu verbringen. Er hatte keine Lust auf die miese Laune seines Vaters.
 

Radditz blieb alleine zurück. Er lehnte sich in die weichen Kissen und schloss die Augen. Es war gut so, dass Tales sein Angebot angenommen hatte. Er würde das Kind sowieso abgegeben, also wieso sollte irgendjemand davon erfahren, wer der Vater war. Tales war frei und Bardock würde so oder so wütend sein. Nun war er es eben nur auf ihn. Das war okay. Radditz konnte damit umgehen.
 

Doch der Gedanke, dass sein Bruder dieses Kind nur ablehnte, weil es von ihm war, hinterließ einen bitteren Beigeschmack. Es tat weh. Mehr als er erwartet hätte. Tja, nun wusste er, wo er bei Tales war. Seufzend legte Radditz eine Hand auf seinen Bauch.

„Wir sind doch alleine, Kleines“, nuschelte er. Dann schüttelte er den Kopf und nahm die Hand wieder weg. Mit einem leisen Knurren schloss er die Augen und versuchte zu schlafen. Für einen Tag, hatte er wirklich mehr als genug. Es dauerte lange, bis er es schließlich schaffte. Sein Kopf ließ ihm keine Ruhe. Doch als er dann endlich einschlief, konnte er wenigstens bis zum morgen durchschlafen.
 

Der nächste Tag war relativ ruhig. Am Morgen gab es Frühstück und dann kam Dr. Ruco noch einmal vorbei. Er sah sich die Wunden an und erlaubte Radditz, etwas herumzulaufen. Radditz war froh darüber endlich aufzustehen und war als erstes in den Garten gelaufen. Die frische Luft war eine wahre Wohltat, nach der langen Zeit in dem stickigen Krankenhaus. Kurz vor Mittag wurde ihm dann erneut Blut abgenommen und einige Tests durchgeführt. Bisher war alles in Ordnung mit seinem Kind. Radditz war darüber erleichtert, doch eine komplette Gewissheit gab es nicht. Er musste während der Schwangerschaft regelmäßig zu Kontrollterminen, die er allesamt einhalten würde, auch wenn er es jetzt schon hasste. Aber dem Kind sollte es gut gehen. Auch wenn Radditz es nicht wollte, so war es ihm nicht egal, ob es gesund war oder nicht. Nach dem Mittagessen wurde er aufgeklärt, auf was er alles achten sollte. Dieses Gespräch fand er wirklich furchtbar. Es nervte nur noch!
 

Kein Alkohol, keine Missionen, natürlich keine Drogen und keine Kämpfe. Noch nicht einmal Trainingskämpfe waren erlaubt, da es einfach zu gefährlich war. Aber wenigstens durfte er ohne Einschränkungen trainieren. Hätte man ihm das auch noch verboten, wäre er durchgedreht! Nur weil er schwanger war, konnte er schließlich nicht den ganzen Tag im Bett liegen!
 

Am Nachmittag besuchte ihn seine Mutter. Sie schien sich etwas beruhigt zu haben und versuchte sich nicht anzumerken, wie sehr sie Bardocks Verhalten mitnahm. Doch Radditz spürte es trotzdem. Sein Vater hatte eine Mission angenommen. Irgendwie erleichterte ihn das, so hatte er jetzt wenigstens eine Woche Ruhe. Seine Mutter hoffte immer noch, dass er sich beruhigte. Aber Radditz war klar, dass sein Vater einfach extrem enttäuscht von ihm war. Das würde nicht einfach weggehen.
 

Aber wenigstens musste er sich in den nächsten Tagen keine Gedanken darüber machen. Morgen durfte er endlich hier raus. Am Abend kam Kakarott nochmal vorbei und brachte ihm eine leckere Portion von Gines Voráke. Von Tales hörte er nichts weiter, er schien bei seiner Entscheidung zu bleiben. Nicht, dass Radditz etwas anderes erwartet hätte. Irgendwie war er froh, dass er ihn gerade nicht sehen musste. Er brauchte nicht noch mehr Drama. Die letzte Nacht im Krankenhaus schlief Radditz eher schlecht, aber er freute sich sehr auf sein Heim. Seine Familie wollte ihn eigentlich abholen, aber er hatte abgelehnt. Auch wenn ihm das Laufen noch ziemlich schwerfiel, da es noch ordentlich weh tat. Das Sitzen klappt fast gar nicht, essen musste er in nächster Zeit auf dem Sofa. Die harten Stühle taten weh. Er hatte es versucht. Aber er durfte endlich nach Hause. Ein letztes Gespräch mit Dr. Ruco und er war frei!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu,

da es im Moment so gut mit dem schreiben läuft und ich inzwischen ganze 17 Kapitel vorraus bin, habe ich beschlossen vorerst auch Dienstags Kapitel hochzuladen.

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kakarotto
2022-01-17T16:46:01+00:00 17.01.2022 17:46
Och Mensch ich bin froh, dass Radditz und Tales nun das vorerst Wichtigste klären konnten o.o
Aber das Radditz seinem Bruder die Entscheidung überließ, der Bókra oder der Kúsa des Kleinen zu sein, das fiel ihm sicher nicht leicht!
Und ich kann nachvollziehen, dass Tales' Entscheidung, auch wenn er damit gerechnet hatte, ihm weh getan hat ._.

Er tut mir total leid!

Man merkt auch deutlich, dass Radditz schon eine winzige Annährung zum Kind aufbaut, auch wenn er sich innerlich noch dagegen sträubt :)
Endlich kann er bald aus dem Krankenhaus raus :)

Wieder ein sehr schönes Kapitel :3
Antwort von:  Tales_
28.03.2022 06:06
Radditz hat damit ziemliche Größe bewiesen.
Aber er hat Tales auch die Möglichkeit gegeben ihn zu verletzen.
Und Tales hat es auch direkt getan. 0o

Ja, immer ein kleines Stückchen.
So das es ihm selbst nicht wirklich auffällt ^^

Vielen Dank ^^
Von:  Saicke
2020-02-19T23:03:39+00:00 20.02.2020 00:03
Yay, schon jetzt ein neues Kapitel! <3
Und was für eine harte Entscheidung getoffen wurde....ich wüsste nicht wie ich an Tales Stelle entschieden hätte. Vielleicht nochmal ne Nacht drüber schlafen? ^^°
Aber es war ja irgendwie fast schon klar gewesen, wofür sich Tales im Affekt entscheidet. Und die Gedanken und Sorgen die beide gerade durchleben schreibst du echt treffend. Fühle da richtig mit und ich konnte auch rauslesen, dass Radditz es ziemlich nahe ging wofür sich Tales entschieden hatte. Natürlich macht das den Eindruck, als wenn ihm sein Bruder nicht viel bedeutet. :/
So viele Missverständnisse und ich bin wirklich gespannnt, wie lange das Geheimnis zwischen ihnen beiden geheim bleibt.
Bardock ist ja stinkwütend und wird bestimmt nicht so schnell locker lassen.
Und endlich ist Radditz aus dem Krankenhaus....wie das jetzt wohl weiter geht.
Du weißt echt wie man die Spannung am Laufen hält. ;) Freu mich schon auf mehr! <3
Antwort von:  Tales_
23.02.2020 07:23
Ja, eine Nacht darüber zu schlafen, wäre wahrscheinlich ganz gut gewesen.
Doch Tales hat einen Ausweg gesehen und die Chance ergriffen.
Oh, ja für Radditz ist das echt hart.

Dazu werde ich erst mal nichts sagen XD
Ja, ich bin auch froh das er endlich draußen ist.
Vielen Dank :)
Lg Tales


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