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Einige Dinge ändern sich nie, oder?

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey, du. Ja, du lieber Leser. Du möchtest diese Geschichte lesen. Ich möchte dich nicht davon abhalten. Ich freue mich über jeden Leser.
Ich möchte dich nur nochmal darauf aufmerksam machen: diese Geschichte endet in einer Elsa X Anna Story und sie enthält Spoiler zum zweiten Teil. Den sollte jeder gesehen haben oder wenigstens über die Handlung Bescheid wissen. Ja, ich bin mir bewusst, dass ich über Inzest schreibe und ja, es wird welches geben. Deshalb möchte ich dich bitten, falls du ein Leser bist, der das Pairing überhaupt nicht leiden kann und mir vielleicht ein Review hinterlassen möchte: nicht einfach „Ih Inzest“ zu schreiben, sondern eher auf meinen Schreibstil einzugehen. Vielleicht meinst du, dass eine Szene anders ausgedrückt werden könnte. Wenn du deinen Frust über das Pairing unbedingt loswerden möchtest, kannst du dass gerne über eine Mail an mich machen.
Wenn du ein Leser bist, der – genauso wie ich – der Meinung ist, dass die beiden wunderbar zusammenpassen, dann freue ich mich umso mehr, wenn dir die Geschichte gefällt.
Ich heiße alle Leser – egal ob du das Pairing magst oder nicht – Willkommen und bin für Diskussionen per Mail immer zu haben. Nun wünsche ich jeden Leser viel Spaß bei der Geschichte ^^
Die Geschichte ist mit 8 Kapiteln schon abgeschlossen
Quelle des Coverbild: https://i.redd.it/j3pannpzu7b41.jpg Komplett anzeigen

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Prolog

Mit leerem Blick starrt Anna das weiße Blatt Papier auf dem Schreibtisch an, das darauf wartet beschriftet zu werden.

Die junge Königin von Arendelle weiß nicht, was sie ihrer Schwester mitteilen soll. Zu viele Gedanken schwirren in ihrem Kopf. So viel, dass sie Elsa gerne sagen möchte und dennoch kann sie nicht eine Sache aufschreiben.
 

Die erste Zeit, nachdem Elsa und Anna das Rätsel über die Herkunft ihrer Eltern und Elsa bei den Northuldra, einem Volk im Wald und wo ihre Mutter gelebt hat, bevor sie nach Arendelle kam, war für Anna erträglich. Je mehr Zeit vergeht, je länger die Rotbraunhaarige von ihrer Schwester getrennt wird, desto größer wird die Leere in ihrem Herz.

Auch wenn die junge Königin Kristoff hat, ihren Freund und baldigen Ehemann, der ihr nach der Reise einen Antrag gemacht hat, kann er ihre Leere nicht fühlen.

Ein Teil von Anna kann Elsas Entscheidung verstehen. Sie weiß, dass ihre Schwester sich bei dem Volk ihrer Mutter am wohlsten fühlt, genauso wie Anna niemals Arendelle verlassen würde. Dennoch, wie kann Elsa sie nur alleine lassen? Die beide waren ihre Kindheit getrennt und nun sind sie es wieder. Dabei hat die Rotbraunhaarige gedacht, dass sie für immer zusammenbleiben. Anna weiß, dass sie nicht wütend auf ihre Schwester sein sollte. Die beiden können sich jeder Zeit sehen. Jedenfalls, nachdem Anna ihren Verpflichtungen in Arendelle nachgegangen ist.
 

Seufzend wendet sich die junge Königin wieder ihr Blatt Papier zu. Sie weiß, warum sie angefangen hat den Brief verfassen zu wollen. Sie möchte ihre Schwester zu ihrer Hochzeit einladen. Doch, jetzt, wo es auf die Einladung ankommt, ist sich Anna nicht mehr so sicher. Zweifel überkommen sie, ob sie Kristoff wirklich so sehr liebt. Ein Teil von ihr tut es, doch auch so viel, dass sie ihn heiraten möchte und auch ihr ganzes Leben bei ihm zu sein? Die Rotbraunhaarige hatte gedacht, dass sie ihr ganzes Leben ihre Schwester an ihrer Seite haben würde, jedenfalls nachdem sie als Kinder so lange getrennt waren.

In letzter Zeit hat Anna diese Gedanken öfters. Die letzten Nächte lag die junge Königin immer wach. Ihre Gedanken haben sie nicht einschlafen lassen. Diese Gefühle, diese Sehnsucht nach ihrer Schwester, all das hat sie wachgehalten und Zweifeln lassen. Ist Elsa wirklich nur eine Schwester für sie oder hegt sie im Inneren doch stärkere Gefühle für die Ältere. Wenn Anna sich an die Vergangenheit erinnert, wie sehr sie als Kind ihre Schwester vermisst hat, dass sie ihr auf den Eisberg gefolgt ist, obwohl sie so lange getrennt waren und Anna ihre eigene Schwester kaum kannte, wie sehr sie ihre Schwester bei ihrer Reise über ihre Vergangenheit begleiten wollte und wie sauer sie war, als Elsa sie weggestoßen hatte. Nachdem die Schwestern wieder vereint waren, hatten sie alles Mögliche probiert, um Elsa zu unterstützen. Sie hatte ihre Geburtstagsparty geplant und durchgeführt. Alles was sie für ihre ältere Schwester getan hat, war aus Liebe zu ihr. Anna hat die ganze Zeit gedacht, dass dies normal ist, unter Schwestern üblich. Doch jetzt, wo sie wieder von Elsa getrennt ist und als sie damals gedacht hat, dass sie ihre Schwester für immer verloren hätte, ist sie sich da nicht mehr so sicher.
 

Anna spürt noch immer die Leere in sich, als sie wusste, dass sie ihre Schwester für immer verloren hatte. Sie hat sich in der Dunkelheit verloren gefühlt, einsam und ohne Hoffnung. In dem Moment hat sie nicht an Kristoff oder wen anderes gedacht. Sie konnte nur an die Ältere denken und dass sie ihr nicht mehr folgen konnte. Elsas Verlust hat ihr beinahe den Atem geraubt. Alles um sie herum fühlte sich kalt und verloren an. Noch immer weiß sie nicht, wie sie sich wieder aufraffen konnte. Sie weiß, dass eine kleine Stimme in ihr zu ihr gesprochen hat, dass sie nur den nächsten Schritt machen musste. Das war alles was sie zu dem Zeitpunkt tun konnte. Dennoch wollte sie in dem Moment ohne Elsa sein. Das Gefühl damals war unerträglich.
 

Ein letztes Mal seufzt die Königin von Arendelle. Egal, wie viele Gedanken sie sich über die Vergangenheit macht und über ihre Gefühle, sie muss diesen Brief schreiben. Am besten ist, sie hält ihn so kurz, wie mögliche. „Liebe Elsa. Kristoff und ich werde übernächstes Wochenende heiraten und ich möchte dich herzlichst Einladen.“ Kurz und knapp, doch vor allem Neutral.

Es zerreißt Anna das Herz, als sie die Worte schreibt. Ihr tut es leid. Kristoff ist wirklich ein guter Kerl. Sie mag ihn wirklich sehr und dass sie sich nicht sicher ist, ob sie ihn wirklich heiraten möchte hat er nicht verdient. Sie wünschte sie könnte es ändern, doch diese Gefühle bleiben bestehen. Anna lieb Elsa, wie eine Schwester und noch mehr. Sie weiß, dass es falsch ist, dass sie ihre Schwester nicht auf die Art lieben sollte, dennoch kann sie nichts gegen ihre Gefühle tun.

Noch einmal liest sie ihre geschriebenen Worte durch. Vielleicht ist es zu neutral. Ob Elsa merkt, dass sie etwas beschäftigt? Vielleicht sollte sie den nochmal neu schreiben und etwas Fröhlichkeit mitfließen lassen. Sowie ihre Schwester es von ihr kennt.

Anna schüttelt den Kopf. Sie sollte den Brief so lassen, ansonsten würde sie ihn heute nicht mehr fertigbekommen und dann fragt bestimmt Kristoff nach, weil sie so lange in ihrem Zimmer eingeschlossen ist.
 

Zwei Mal wird der Zettel gefaltet, als sie schließlich zum Fenster geht und dieses öffnet. „Gale?“, ruft sie ihren Windfreund. Es dauert nicht lange, da fliegt der Wind ihr durch die Haare und um die Nase. Leise muss Anna kichern. „Bringst du den bitte Elsa?“, fragt die Rotbraunhaarige, als sie einen Brief in die Höhe hält.

Als sie ihn loslässt, schwebt es in der Luft, was Anna als ein „Ja“ versteht. Kurz darauf wird das Blatt Papier durch die Luft geschleudert und fliegt in Richtung von Elsa.

Leicht Lächelt Anna, als sie wieder reingeht und das Fenster zu macht. Sie kann es kaum erwarten, bis Elsa den Brief hat und ihr eine Antwort gibt. Auch wenn ein mulmiges Gefühl zurückbleibt.

Die Ankunft des Briefes

Die Sonne ist noch nicht aufgegangen und dennoch sitzt Elsa schon auf einem Stein, neben den Fluss wo einst der Staudamm war, bis Anna ihn durch die Erdriesen zerstört hatte. Es herrscht Frieden in Arendelle und bei den Northuldras. Elsa ist beruhigt, dass sie kein neues Abenteuer erleben wird. Dennoch fühlt sich ihr Herz schwer an. Immer wieder erwischt sie sich öfters, dass sie an dieser Stelle sitzt und auf Arendelle herabschaut. Immer wieder muss sie öfters an ihre Schwester denken. Ob Anna es meistert eine Königin zu sein? Sie hat keine Zweifel daran. Dennoch macht sie sich um ihre Schwester Sorgen.

Die Zeit hat beide Schwestern verändert, nur Anna noch mehr. Sie ist zwar immer noch so tollpatschig, wie früher und ein bisschen aufgedreht, doch ist sie erwachsener geworden. Anna wird eine gute Königin sein, da ist Elsa sich sicher. Genauso, wie sie sich sicher ist, dass es für Anna zu viel sein könnte.
 

Leise seufzt die Blondhaarige. Sie wäre gerne bei ihrer kleinen Schwester und würde sie unterstützen, doch ihr Platz ist hier. Sie muss sich um die Northuldra kümmern, von denen ihre Mutter abstammte. So hat es das Schicksal für sie vorgesehen. Trotzdem vermisst Elsa ihre kleine Schwester. Nachdem Anna sie vor Hans beschützt hat, waren die beiden Schwestern immer zusammen. Elsa hat gedacht, so würde es immer sein. Wie sehr man sich doch täuschen kann.
 

Die Blondhaarige zwingt sich zu einem kleinen Lächeln, damit sie sich nicht so traurig fühlt. Anna dürfte ihr bald einen Brief schreiben. Am Wochenende dürfte wieder Scharade stattfinden, ein Spiel, dass sie gerne zusammenspielen. Sollte heute kein Zettel ankommen, wird sie ihrer kleinen Schwester Einen schreiben.

„Hier bist du wieder“, hört Elsa eine bekannte Stimme hinter sie.

Sie lächelt leicht, als sie sich zu der Person umdreht. „Schön, dich zu sehen“, meint Elsa ehrlich. Honeymaren hat Elsa seid ihrer Ankunft bei den Northuldra unterstützt. Erst hat die Braunhaarige sie über ihre Mutter aufgeklärt und seitdem sie hier lebt, auch anders unterstützt. Mittlerweile würde Elsa so weit gehen und sagen, dass Honeymaren sie beinahe genauso gut kennt, wie Anna.

„In letzter Zeit kommst du oft hier hin und schaust Stunden lang auf Arendelle. Vermisst du Anna? Machst du dir Sorgen um sie?“ Honeymaren setzt sich neben die Blondhaarige auf den Stein. Sie kommt nicht umher, um ebenfalls einen Blick auf Arendelle zu werfen.
 

Elsa fühlt ein mulmiges Gefühl in ihr hochkommen. Das Honeymaren so gut über sie Bescheid weiß, ist der ehemaligen Königin unangenehm.

Leise kichert ihre Begleitung. „Du musst dir keine Sorgen über sie machen. Sie wird eine gute Königin sein.“

Es überrascht Elsa ein bisschen. Honeymaren scheint immer zu wissen worüber sie gerade nachdenkt. „Ich weiß. Doch bin ich ihre ältere Schwester. Ich werde mich immer um Anna sorgen“, lächelt sie sie Honeymaren an. Vor allem jetzt, wo sie Älter sind und Elsa ihre Kräfte kontrollieren kann. Sie braucht sich nicht mehr um sich selber Sorgen, sondern kann sich dies bezüglich ganz auf Anna konzentrieren.

„Das verstehe ich“, seufzt Honeymaren leise. Ein trauriger Schimmer legt sich über ihre Augen, den Elsa nicht sieht, weil ihr Blick immer noch auf Arendelle gerichtet ist. „Wollen wir zu den anderen zurück? Yelana und die anderen werden bestimmt auch langsam wach“, probiert die Northuldra Elsa von dem Platz wegzubringen.
 

Die Blondhaarige muss sich regelrecht dazu zwingen ihren Blick abzuwenden und Honeymaren anzusehen. „Du hast Recht“, lächelt sie leicht. Sie steht auf und folgte der Braunhaarige zu ihrem Volk. Elsa kann nicht widerstehen sich noch einmal umzusehen. Genau in dem Moment bringt ihr Gale einen Brief von ihrer Schwester. „Vielen Dank, Gale“, lächelt die Blondhaarige leicht. Ihr Herz schlägt schneller, als sie den Zettel auseinanderfaltet. Für einen Moment setzt ihr Herz aus, als sie den Satz zu Ende gelesen hat. Ihre Augen weiten sich kurz. Die Nachricht überrascht Elsa nicht. Sie hat nach der Reise schon gewusst, dass Anna und Kristoff heiraten werden. Dennoch, warum fühlt sie diesen Stich im Herzen?

Was Elsa so schockiert ist, wie der Brief geschrieben ist. In Annas Worten kann Elsa keine Fröhlichkeit raushören. Nicht die aufgedrehte Art ihrer Schwester.

„Alles in Ordnung? Der Brief ist von Anna, oder?“ hört Elsa Honeymaren besorgt hinter sich sagen. Die Braunhaarige kommt ihr ein bisschen näher.

Stumm hält Elsa ihr den Zettel hin.

„Das ist doch schön“, probiert sie die Blondhaarige ein bisschen aufzumuntern.

„Ja, aber es klingt nicht nach Anna. Ich werde ihr einen Brief schreiben. Dieses Wochenende wäre eh unser Spieleabend dran.“ Entschlossen geht Elsa zu dem Zelten der Northuldra, die langsam nach und nach wach werden. Sie setzt sich sofort an einen Brief, indem sie Anna sagt, dass sie dieses Wochenende zum Scharade spielen vorbeikommt und lässt diesen von Gale überbringen. Jetzt macht sich die Ältere erst recht Sorgen um ihre Schwester.

Die Antwort

Halb am Einschlafen sitzt Anna an dem großen Tisch. Eine Hand hat sie auf ihrem Arm abgestützt und zwingt sich die Augen offen zu halten, was sich als schwerer rausstellt, als gedacht. Wieder lag die junge Königin die Nacht über wach. Die ganze Zeit hatte sie sich ausgemalt, wie Elsa wohl auf ihre Einladung reagieren würde. Nach den logischen Antworten wie: „Natürlich komme ich gerne" und „Ich freue mich so für dich Schwesterherz" ging die Fantasie in Anna durch. Bis hin zu, dass Elsa sie umarmt und alles Gute wünscht, zu dass die beide sich küssen und sogar, dass Elsa ihre Schwester nicht an Kristoff verlieren will. Vorstellungen von Situationen, von denen Anna weiß, dass sie niemals stattfinden werden und dennoch erschienen die Bilder ihr, wie bei einem Film.

Jetzt bekommt sie dafür die Quittung. Halbsitzend und halbliegend hört sie nur die Hälfte, von den Themen die der Rat mit ihr bereden will. Von der Frage, wie man Arendelle noch schöner machen kann bis hin zu einem neuen Fest ist alles dabei. Die meisten Themen nimmt Anna nicht richtig wahr und segnet sie einfach mit einem Nicken und einer Unterschrift ab. Sie könnte auch ihre Seele verkaufen und würde es erst merken, wenn es zu spät ist.

Die Worte von dem Rat Oberhaupt werden immer undeutlicher. Anna merkt, wie ihr Kopf schwer wird und ihr Arm diesen bald nicht mehr halten kann. Die Augen zu öffnen und sich wieder richtig hinzulegen ist aber zu anstrengend.

„Königin Anna von Arendelle!", weist der Rat Oberhaupt, ein älterer Mann mit dicklichem Bauch und schütten grauen Haare, das wie ein Kranz um seinen Kopf wächst, die junge Königin zurecht.
 

„Ja? Ich bin wach! Ich bin wach!", ruft sie aufgeschreckt, gerade aus dem Schlaf gerissen.

Leise seufzt der ältere Herr. „Reißen Sie sich ein bisschen mehr zusammen oder liegt Ihnen so wenig an Arendelle?"

Anna spürt einen Stich in ihrem Herzen. Dabei war sie es, die die Vergangenheit von Arendelle so mitgenommen hat. Sie war erschüttert, als sie mit Olaf rausgefunden hat mit welcher Lüge ihre Heimat erbaut wurde. „Natürlich ist mir Arendelle wichtig!", beschwichtigt die rotbraunhaarige Königin. Es bricht ihr das Herz, das einige der Bewohner scheinbar anders denken.

„Dann hören Sie auf zu schlafen", meint der Herr streng und Anna weiß, dass er Recht hat.

Doch die nächste Besprechung ist nicht von langer Dauer. Da fliegt schon ein kleiner Zettel gegen das offene Fenster.

Leicht genervt verdreht das Rat Oberhaupt die Augen. „Was ist jetzt?", fragt er sichtlich genervt von der weiteren Unterbrechung. Als er aufsteht und den Absender des Briefes „Von Elsa", vorliest, springt Anna sofort auf. „Meiner, der ist an mich adressiert!", ruft sie Energie geladen.

Sie fällt beinahe vom Stuhl, als sie stolpernd auf den Herrn zu läuft, bevor dieser den Brief öffnen kann. Argwöhnisch begutachtet er Anna als sie vor ihm steht und den Brief haben möchte.

„Sieh einer an, wenn es um ihre Schwester geht ist unsere Königin hellwach", spaßt einer der Ratsmitglieder.

Auch wenn Anna weiß, dass er es nicht ernst meint, spürt sie wie ihre Wangen warm werden. Das ein paar der Ratsmitglieder anfangen zu lachen, hilft ihr nicht weiter. Sie errötet leicht, als sie schließlich den Sehnsüchtig erwarteten Brief annimmt. Ihre Finger zucken, als sie ihn aufmacht. Die junge Königin muss sich zusammenreißen, um ihn nicht regelrecht aufzureißen, sondern ruhig zu öffnen. Schließlich möchte sie vor den weiteren Ratsmitgliedern nicht noch mehr in Verruf geraten. Als sie die Zeilen von Elsa liest, bleibt ihr Herz einen Moment stehen.

"Ist alles in Ordnung?", fragt einer der Ratsmitglieder etwas besorgt. Alle Augenpaare richten sich auf die junge Königin, die noch immer die Worte ihrer Schwester verarbeitet. Elsa kommt dieses Wochenende vorbei. Zum Scharade spielen. Etwas vollkommen Normales, dennoch schlägt Annas Herz schneller. Sie hat nicht damit gerechnet ihre ältere Schwester bald wieder zu sehen.
 

"Ja ... ja", bekommt schließlich die Rotbraunhaarige ihre Stimme zurück. "Elsa wird uns dieses Wochenende besuchen", erklärt sie dem Rat. Sie zwingt sich relativ gleichgültig zu antworten, als wäre dies das Normalste der Welt, was es auch ist. Doch ihr Lächeln im Gesicht verrät wie sehr sich die junge Königin in Wirklichkeit darauf freut.

Skeptisch schauen die Ratsmitglieder sich gegenseitig an. "Nun denn", räuspert sich das Oberhaupt, bevor noch jemand was sagen kann. "Dann wollen wir weiter machen."

Es werden noch ein paar weitere Beschlüsse getroffen und angefangen ein weiteres Fest zu planen. Anna stimmt den meisten Sachen zu. Jetzt ist sie hellwach, dennoch konzentriert sie sich nicht auf die Beschlüsse, denen sie zustimmt oder die sie ablehnt. Ihre Gedanken schieren einzig und alleine bei Elsa. Sie kann kaum erwarten bis Wochenende wird.
 


 

Als Anna mit ihren Verpflichtungen fertig ist, ist spät Nachmittag. Hundemüde schleppt sie sich nach Hause, wo Kristoff schon auf sie wartet. "Alles in Ordnung?", fragt er, als seine erschöpfte Freundin durch die Tür kommt.

"Müde", murmelt diese nur. Die Freude über Elsas Besuch am Wochenende hat sich ein bisschen gelegt und ihr Körper erinnert sie wieder daran, wie wenig Schlaf die junge Königin bekommen hat.

"Da weiß ich ein perfektes Mittel gegen", lächelt ihr baldiger Ehemann. Er führt seine Liebste ins Wohnzimmer und setzt sich auf die Couch. Mit einem Handschlag auf die Seite, deutet er ihr an sich neben sie zu setzen.

In den Moment denkt Anna nicht viel nach, sondern tut einfach wie Kristoff von ihr möchte. Der Blondhaarige dreht sich zu der jungen Königin um und fängt an ihre Schultern zu massieren.

Leise fängt die Rotbraunhaarige an zu stöhnen und wohlige Geräusche von sich zu geben. "So gut", murmelt sie unter seiner Berührung. Jedoch werden ihre Augen immer schwerer. Sie kann sie kaum noch offenhalten. "Er ist so lieb zu dir", flüstert eine leise Stimme in ihrem Inneren. Augenblicklich ist die junge Königin hellwach. Er ist so gut zu ihr und sie nutzt ihn schamlos aus. Mit einem Mal kann Anna die Massage nicht mehr genießen. Viel mehr brennen Kristoffs Hände jetzt auf ihrer Haut, wie Feuer. Die Schwester rutscht ein Stück nach vorne.

"Alles in Ordnung?", fragt Kristoff besorgt.
 

Anna will sich eigentlich nicht zu ihn umdrehen und in seine rehbraunen Augen sehen. Sein unschuldiger, lieber Blick. Er würde ihr das Herz zerbrechen. Dennoch zwingt sie sich zu einem Lächeln. "Ja, alles gut", meint sie als sie sich gespielt Fröhling umdreht. "Das war super. Vielen Dank, Schatz." Sie gibt ihn einen flüchtigen Kuss auf die Wange. "Hat nur am Ende etwas wehgetan", meint sie Schulterzuckend.

"Oh, das tut mir leid." Mittleidig schaut er Anna an.

Da ist dieser Blick. Diese großen braunen Reh Augen, die so voller Unschuld und Liebe sind. Anna spürt wie ihr Herz schwer wird. Am liebsten hätte sie ihn in diesen Moment alles verraten, doch kann sie es nicht übers Herz bringen. "Elsa hat mir üb rings auf die Einladung geantwortet. Sie freut sich zu kommen und möchte dieses Wochenende uns auch zum Scharade spielen besuchen." Die rotbraunhaarige Königin hofft, dass sie damit das Thema wechseln kann. Hauptsache an was anderes denken.

"Das ist toll", lächelt Kristoff. Anna ist erleichtert darüber, dass sie so einfach das Thema wechseln konnte. Vor allem, weil er sich wirklich zu freuen scheint.

Kurz darauf geht die Tür auf. Olaf und Sven treten ein, wobei der Schneemann auf dem Rentier reitet. "Wir sind wieder da. Das war ein schöner Spaziergang", lächelt Olaf.

Sven gibt wohlige Geräusche von sich, als wolle er den Schneemann zustimmen.

"Olaf, Elsa kommt dieses Wochenende vorbei", erzählt Anna ihm die Neuigkeit. Mit einem Mal kommt ihr ein anderer Gedanke. "Wie wäre es, wenn wir alle zusammen essen?"
 

"Klingt Großartig", stimmt Kristoff seiner zukünftigen Frau lächelnd bei.

"Oh ja!", ruft Olaf begeistert aus. "Lass uns ein Essen zubereiten. Ich kümmere mich um die Vorspeise." Er hebt seinen Ast Zweig und streckt sich in die Höhe. Noch bevor einer von ihnen was sagen kann, ist der Schneemann schon laut am überlegen: "Ich glaube ich mache eine Fischsuppe. Ja, das hört sich lecker an. Aber was ist, wenn Elsa keinen Fisch mehr isst? Schließlich leben Fische im Wasser und sie hat sich mit dem Wassergeist angefreundet. Vielleicht ist ein gemischter Salat besser. Oder doch lieber eine Fischsuppe? Anna glaubst du Elsa ist jetzt Vegetarierin?" Lächelnd schaut der Schneemann die junge Königin an.

Diese weiß nicht ganz was sie dazu sagen soll. "Ich glaube nicht, dass Elsa Vegetarierin ist, nur weil sie jetzt wo anders wohnt." In Wirklichkeit ist die junge Schwester sich nicht sicher. "Wir brauchen aber nichts kochen. Schließlich haben wir Bedienstete dafür."

Mit großen schwarzen Knopfaugen schaut Olaf Anna bittend an. "Aber wenn wir es selber kochen ist es mit Liebe gekocht und dann schmeckt es besser."

Vollkommen überrascht von der Antwort starrt sie den Schneemann vor sich an. Es gibt Momente, in denen Olaf sehr philosophische Sachen von sich gibt. Dieser ist einer dieser Momente. "Du hast Recht", bemerkt Anna. Ihr Blick hat sich erhellt. Mit großen Augen voller Begeisterung schaut sie Kristoff an. "Wir sollten für Elsa kochen. Das wird sie bestimmt freuen. Dann kümmere ich mich um die Hauptspeise." Die Frage ist nur, was soll Anna kochen? Irgendwas das ihre Gefühle zum Ausdruck bringt? Das nicht so typisch ist, was Besonderes.

"Halt, halt, halt. Du wirst bestimmt nicht die Hauptspeise machen", dämpft Kristoff ihren Elan. "Weißt du was das letzte Mal passiert ist, als du gekocht hast?"
 

Anna kann sich noch gut daran erinnern. Mit einem entschuldigen Lächeln schaut sie den Blondhaarigen an. "Das Essen war versalzen, die Küche unter Wasser und es beinahe angefangen zu brennen", zählt die junge Königin auf.

Ihr baldiger Ehemann lächelt zufrieden. "Genau. Deswegen werde ich die Hauptspeise machen und du den Nachtisch."

Verstehen nickt Anna.

"Au ja! Das wird ein Spaß. Wir drei in der Küche", ruft Olaf begeistert.

Sven gibt ein Jaulen von sich, als wolle er sagen: "Und ich?"

"Du darfst natürlich auch helfen, Kumpel", lacht Kristoff.

Anna liebt dieses Trio. Bei ihnen und Elsa fühlt sie sich am wohlsten. Sie liebt Arendelle und ihre Bewohner. Niemals könnte sie ihre Stadt verlassen und dennoch denkt sie nur an Elsa. In diesen Moment fragt sie sich was sie zu Essen machen soll. Eis oder lieber einen Pudding? Kann sie irgendwie ihre Gefühle zum Ausdruck bringen, ohne dass jemand anderes was mitbekommt und so, dass Elsa es merkt? Sie weiß es nicht. Was Anna weiß ist, dass sie die Nacht wieder wach sein wird und sich was überlegen. Erst wenn die was gefunden hat, kann sie ruhig schlafen.

Das Abendessen

Die Tage vergehen ohne weiter Vorkommnisse. Anna spürt, wie schnell ihr Herz anfängt zu schlagen, wenn sie merkt, dass ein weiterer Tag vergangen ist. Ein weitere, indem sie Elsa näherkommt. Sie kann nicht leugnen: Sie wird nervös. Ich eigene Schwester, die sie so lange gekannt hat, macht sie Nervös.
 

Ihre Handflächen sind leicht feucht geworden, während sie vor dem Tor von Arendelle steht und auf ihre Schwester wartet. Kristoff steht neben ihr. Die Königin muss sich zusammenreißen, um nicht von einem Bein auf das andere zu treten. Ihr Verlobter soll nicht mitbekommen wie nervös sie in Wirklichkeit ist.

Als Elsa auf dem eisgewordenen Nokk zwischen den Bewohner von Arendelle auf das Schloss zureitet, schlägt Annas Herz um einiges Schneller. Sie kann nur hoffen, dass Kristoff ihr Herz nicht hören kann.

Elegant wie immer steigt ihre große Schwester von dem Eiswasserpferd ab. Sie lächelt, als sie die ganze Truppe vor sich sieht. „Anna“, sagt sie zur Begrüßung und streckt die Arme auf.

Die jüngere Schwester springt auf und schmeißt sich der Älteren liebend gerne in die Arme. Es kommt ihr wie eine halbe Ewigkeit vor, dass Elsa sie besucht hat. Dabei kommt Elsa jedes Wochenende oder jedes zweite zu Besuch. Letztes Wochenende konnte sie leider wegen den Verpflichtungen bei den Northuldra nicht. Ein Wochenende ihre ältere Schwester nicht zu sehen ist für Anna viel zu lang. „Dir geht es gut“, flüstert Elsa erleichtert in Annas Ohr. Nach dem Brief hatte sich die Ältere sorgen um ihre Schwester gemacht.

Verwundert schaut Anna die Blondhaarige an. Sie will etwas erwidern, doch Elsa hat sich schon die Umarmung gelöst, um die anderen der Gruppe zu begrüßen. Auch Olaf und Kristoff nimmt die ehemalige Königin in den Arm, nur nicht so lange wie ihre Schwester.

Zum Schluss verbeugt sich Elsa noch bei dem Nokk, welcher es ihr gleichtut und dann in Richtung ihrer neuen Heimat verschwindet. „Wollen wir?“, lächelte Elsa Anna an.

Sofort nickt die Angesprochene und folgt ihrer Schwester in die Richtung von Arendelles Bewohnern. Seid ein paar Wochen haben die Schwestern die Angewohnheit entwickelt erst in der Stadt spazieren zu gehen, damit Anna ihre Schwester die Neuigkeiten erzählen kann, die in der Woche passiert sind. Schließlich macht sich Elsa auch über ihr ehemaliges Volk Gedanken. Während sie durch Arendelle gehen grüßen sie die anderen Bewohner, die ihnen auf den Weg begegnen. Die ganze Zeit erzählt Elsa ihr von den Beschlüssen, die sie mit den Rat getroffen hat, dass es ein weiteres Fest geben wird, aber er nach ihrer und Kristoff Hochzeit. Die ganze Zeit hat Anna aufgeregt und schnell gesprochen. Kaum hat sie ihre Hochzeit angesprochen spürt sie einen weiteren Stich im Herzen. Wieso fällt es ihr nur so schwer darüber nachzudenken. Anna mag Kristoff, doch mittlerweile ist sie sich sicher, dass sie ihn nicht auf die Art liebt, wie sie es bei wem tun sollte, den sie heiraten möchte.

„Habt ihr schon was geplant?“, reißt Elsas Stimme sie aus ihren Gedanken.

„Geplant? Wie?“, wiederholt Anna etwas verwirrt. Sie blinzelt zwei Mal. Zwar weiß sie noch worüber sie vorhin gesprochen hat, doch möchte sie mit Elsa nicht darüber reden. Wenn sie es tut, kommt es ihr so vor, als wäre es eine beschlossene Sache.

Leise kichert Elsa. Sie sieht so elegant und wunderschön aus, wenn sie lacht. Ein Teil von Anna beneidet sie um ihre Erwachsene Art. „Deine Hochzeit.“

„Achja …“ Eine Welle des Schweigens legt sich über Anna. Schließlich antwortet sie: „Wir haben noch nicht viel geplant.“

„Ahja“, macht Elsa und schaut Anna mit einem wissenden Blick an. Sie sagt nichts weiter und Anna weiß nicht wie viel sie wirklich weiß. Die jüngere Schwester würde so gerne nachfragen, doch traut sie sich nicht.

Elsa erzählt Anna noch ein bisschen was bei den Northuldra passiert ist. Glücklich hört Anna ihrer Schwester zu. Die Worte, die sie spricht sind egal. Sie ist einfach froh um die Zeit, die die beide miteinander verbringen.
 

Zum Abend hin finden Anna und Elsa sich in dem Schloss ein. Olaf und Kirstoff sind soweit mit ihren Speisen beinahe fertig, während Anna noch ein bisschen arbeitet. Sie hat beschlossen kleine Schokokuchen mit einem flüssigen Kern zu machen. Sie bringt die Törtchen gerade in den Ofen, als sie sich auf den Weg zum Speisesaal machen. Olafs Vorspeise ist schon fertig und wird von den Bediensteten in den Raum gebracht.

Jeder der Anwesenden, bis auf den Koch, rümpft die Nase, als sie das Essen sehen.

Die Fischsuppe sieht eher aus wie eine dunkele Lilla Brühe in dem undefinierbaren Stückchen schwimmen. „Einen guten Hunger“, wünscht Olaf fröhlich den anderen und fängt an die Flüssigkeit in seinen Schneemannkörper zu schaufeln, auch wenn er eigentlich nichts essen braucht.

„Ich glaube ich verzichte“, schiebt Kristoff den Teller von sich weg, als er einmal an dem Essen gerochen hat.

Im selben Moment fängt Sven an die Suppe auszulecken, wobei einige Spritzer zur Seite weichen.

Anne nimmt sich einen Löffel mit der Suppe und riecht erstmal daran. Sie kann den Geruch ebenso wenig definieren. Anstandshalber nimmt sie einen kleinen Schluck davon. Es schmeckt fischig, bitter und leicht säuerlich. Die Königin kann nicht sagen welche Fischsorten Olaf für die Suppe verwendet hat.

Elsa lächelt ihre Schwester leicht an. Sie selber ist sich noch unschlüssig, ob sie das Essen probieren sollte. Entscheidet sich aber dagegen.

„Hey, ihr isst ja gar nichts. Schmeckt es euch nicht?“, bemerkt der Schneemann.

„Ich möchte noch Platz für die Hauptspeise und den Nachtisch lassen“, erklärt Elsa sich.

Zustimmendes Nicken von Kristoff und Anna, die mittlerweile ebenfalls den Löffel zur Seite gelegt hat.

Nur Sven und Olaf schlürfen genüsslich die Suppe. „Was habt ihr schon für die Hochzeit geplant?“, wendet sich Elsa mit der Frage an Kristoff. „Deine Verlobte erzählt ja nicht viel.“ Sie wirft ihrer Schwester einen Blick zu, den Anna nicht deuten kann.

Dennoch hat sie das Gefühl, dass Elsa sie bei irgendwas ertappt hat und wird leicht rot. Die ältere Schwester bemerkt die Reaktion und lächelt leicht.

Kristoff wird auch leicht rot. Er sieht ein bisschen stolz auf und gleichzeitig scheint es ihn etwas unangenehm zu sein, als er erzählt, dass sie zuerst im kleinen engsten Kreis Standesamtlich heiraten wollen und danach eine öffentliche Feier folgt. „Eigentlich würden wir es bei dem kleinen Kreis belassen“, erzählt Kristoff gerade, als die Bediensteten in den Raum kommen und schon Mal die Teller von der Königsfamilie mitnehmen.

Als Anna der Teller weggenommen wird, hält sie den Herren auf. „Bringen Sie mir bitte etwas Wein.“ Ihre Stimme hat was Sachliches, doch in ihren Augen liegt ein Flehen. Den Herren scheint das aufzufallen. Er stockt einen Moment, als er danach nickt. Schließlich hat er kein Recht etwas dagegen zu sagen.

Als Anna sich zu Elsa und Kristoff umdreht, sieht sie, dass der Blick ihrer Schwester auf ihr liegt. Wieder kann die neue Königin den Blick nicht deuten.

„Weil Anna jetzt die Königin von Arendelle ist müssen wir es leider riesen groß machen und alle Bewohner sind eingeladen.“

Mittlerweile ist der Bedienstete mit dem Wein zurückgekommen und fühlt Annas Glas.

„Eigentlich würden wir da nichts Großen draus machen, nicht wahr, Anna?“ Sein Lächeln erstirbt ein bisschen, als er sieht wie seine Zukünftige ein Glas Wein auf Ex trinkt und den Bediensteten dann darauf hindeutet wieder nachzuschenken.

„Mhm?“, machte Anna erst, als habe sie ihn nicht richtig gehört. „Klar, alles was du sagst, Schatz.“ Sie klingt Abwesend, als meine sie es nicht so wie sie es gesagt hat.

Kristoff wirft Elsa einen Hilfesuchenden Blick zu. Sie erwidert seinen, doch noch immer kann man nicht deuten was in den fünften Geist vor geht.

Mittlerweile bringen die Bediensteten das Essen rein. Anna spricht den gleichen Mann, wie vorhin an. Er soll ihr, wieder einmal, auffüllen. Auch wenn die Königin das zweite Glas nicht so schnelle geleert hat, wie das erste, so ist es leer, sobald der Herr mit der Flasche wiederkommt.

Es bleibt gerade Mal für ein weiteres Glas genügend in der Flasche. „Lassen Sie die hier und bringen Sie eine Neue“, weist Anna die Bedienung an.

Etwas verwundert hebt dieser eine Augenbraue, doch sagt er nichts dagegen. Stattdessen lässt er die angebrochene Flasche vor Anna auf den Tisch stehen und geht in die Küche, um eine neue zu holen, die er ihr auch hinstellt.

„Anna, glaubst du das ist eine gute Idee? Du solltest lieber nicht so viel trinken“, bemerkt Kristoff besorgt.

Die Angesprochene verdreht die Augen. „Ja, ich finde das ist eine gute Idee.“ Um ihren Worten noch mehr Ausdruck zu verleihen, nimmt sie einen großen Schluck aus dem Glas.

Ihr Verlobter rümpft die Nase. Es ist offensichtlich, dass er damit zufrieden ist, dennoch sagt er nichts dagegen. Stattdessen unterhält er sich mit Elsa weiter über ihre Hochzeit, was sie geplant haben und wie er sich fühlt.

Das Essen schmeckt gut, muss Anna zugeben. Nichts desto trotz trinkt kann sie das Gesprächsthema nicht ertragen. Ziemlich schnell ist eine Flasche Wein alle und die zweite wird angebrochen.

Schließlich kommt der Nachtisch. Etwas taumelnd steht Anna auf und macht sich wankend auf den Weg in die Küche. Sie hat noch eine Kleinigkeit zu erledigen bevor die kleinen Törtchen verteilt werden. Die Bediensteten hatten den Ofen ausgestellt und die Törtchen rausgeholt. Eins von denen hatte Anna am Anfang mit einem Kreuz markiert. Sie muss sich konzentrieren, um wenigstens eine Möglichkeit zu haben das Zeichen zu finden. In ihrem Kopf dreht sich alles. Die Welt verschwimmt vor ihren Augen. Sie muss sich festhalten, um nicht umzukippen. In diesem Moment bereut sie es, dass sie schon eine Flasche Wein zu sich genommen hat.

Anna hat das Gefühl heulen zu können. Sie weiß nicht warum, doch mit einem Mal spürt sie einen Kloß im Hals und das Bedürfnis Tränen rauszulassen. Mit einem Mal fühlt sich die Hochzeit so schrecklich an und ihre Gefühle für ihre Schwester verletzen sie. Sie würde so gerne ihr die Wahrheit sagen und das sie eben diese verschweigt drückt schwer auf ihrer Brust. Die Tatsache, dass sie jetzt ihre eigene Markierung nicht mehr wieder erkennt, macht Anna innerlich fertig und einige Tränen kullern ihr von der Wange.

Sie erinnert daran, dass Elsa, Kirstoff, Sven und Olaf im Esszimmer auf sie warten. Ein letztes Mal schluchzt sie auf und wischt sich die Tränen vom Gesicht. Sie legt auf jeden kleinen Törtchen noch ein Schokoladenherz. Danach geht sie in den Speiseraum wieder zurück. Ihr Gang ist immer noch sehr wacklig. Als sie den Raum betritt erntet sie mittleidige Blicke, die sie ignoriert.

Kurz darauf kommen die Bediensteten und bringen die Schokotörtchen rein.

„Das sieht gut aus“, lächelt Kristoff. Er freut sich darüber.

Lächelnd stimmt Elsa ihm auch zu.

Anna bedankt sich freundlich. Sie lächelt, auch wenn ihr nicht dazu zu Mute ist. Es fühl sich so falsch an. Wieder spürt die Rothaarige die Tränen in sich aufsteigen.

„Oh wie süß!“, freut sich Olaf und fängt an das Törtchen zu essen.

Unwillkürlich fragt Anna sich wer ihre Überraschung bekommen hat. Ihr ist aber zu schwindelig, als dass sie auf das Essen der anderen Personen schauen kann.

„Schmeckt wirklich gut“, lobt Kristoff seine Verlobte.

„Ja, deine Kochkünste haben sich verbessert“, stimmt Elsa lächelnd zu.

Mit einem Mal gibt Olaf einen überraschenden Laut von sich. „Eine blaue Flüssigkeit kommt aus meinem Törtchen“, freut er sich laut.

Etwas verwundert hebt Kirstoff eine Augenbraue. Seine Flüssigkeit ist dunkelbraun, wie Schokolade. Die gleiche Flüssigkeit kommt auch aus den anderen Süßigkeiten.

Voller Aufregung begutachtet Olaf die Teller der anderen. „Ich bin der einzige bei dem es blau rauskommt. Ich bin was Besonderes! Was für eine tolle Überraschung.“ Geschmeichelt schaut er Anna an.

„Oh ja. Nur das Beste für unseren Lieblingsschneemann.“ Ernst haftet ihr Blick auf ihrer Schwester. Wieder nimmt sie einen Schluck von dem Wein.

Die Personen essen zu Ende auf. „Anna, alles in Ordnung bei dir?“

Mittlerweile hat die Angesprochene die zweite Flasche Wein alle getrunken. „Ja … alles super“, ruft sie langezogen. „Wieso auch nescht? Meine Schwester ischt da. Isch habe ‘nen Verlobten. Alles tuti.“ Es hört sich zu übertrieben an. „Nächstes Glas!“, verlangt sie.

„Ich glaube du solltest lieber ins Bett gehen. Für heute Abend hast du genügend.“ Kristoff steht auf und will seine Verlobte ins Bett bringen.

„Lasch mich!“, ruft Anna trotzig aus, wie ein kleines Kind. Sie weicht einen Schritt von den Blondhaarigen zurück. „Isch bin kein Kind und brausche keinen Aufpascher.“

Sanft legt Elsa Kristoff eine Hand auf ihre Schulter. „Lass mich das machen. Schließlich ist sie meine Schwester.“

In seinem Blick liegt Schmerz, als er Elsa anschaut. Man merkt es ihn an, dass er helfen will und dass es ihn traurig macht Anna so zu sehen. Dennoch nickt er und zieht sich niedergeschlagen zurück.

Sanft nimmt Elsa ihre Schwester in den Arm. „Komm wir legen uns ins Bett.“

Die Königin will etwas sagen, doch bleibt sie still. Sie lässt sich von ihrer älteren Schwester ins Schlafzimmer bringen. Ihr altes Schlafzimmer, worin sie als Kinder geschlafen haben. „Anna was ist los mit?“, möchte Elsa ernst von ihr wissen, als sie die Tür hinter ihr geschlossen hat. „Du willst nicht über deine Hochzeit reden, trinkst Haufenweise Wein und fährst deinen Verlobten an.“

Kopfschmerzen plagen Anna und sie massiert sich im ersten Moment die Schläfe. Sie weiß, dass ihre Schwester Recht hat. Gewissenbisse plagen die Königin. Trotz des Alkohols fällt es Anna immer noch schwer Elsa die Wahrheit zu sagen. Sie nimmt ihren ganzen Mut zusammen als sie sagt: „Elsa, ich liebe Kristoff nicht auf die Art, um ihn zu heiraten. Ich liebe dich!“ Mit einem Mal dreht sie sich zu ihr um und drückt ihre Lippen auf die ihrer Schwester.

Das Gestädnis

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Nokk

„Ihr wollt, dass wir was machen?“ Unglaubwürdig schaut Kristoff seine Verlobte mit seinen Rehbraunen Augen an.

Die Rothaarige Königin lächelt ihn voller Begeisterung an. Dieses fröhliche und leicht naive Lächeln, dass der Rentierhirte so sehr an ihr liebt. „Wir machen ein zwei Tage Ferien bei den Northuldras. Das wird uns bestimmt guttun.“ Anna zögert etwas. Sie möchte einen Schritt auf ihn gehen und küssen. Gleichzeitig fühlt sie sich so schlecht, wenn sie dies machen würde.

„Und was ist mit dem Königreich? Wer soll sich darum kümmern.“

Noch immer Lächelt Anna zuversichtlich. „Die Herren können Arendelle für ein oder zwei Tage auch ohne mich führen. Wäre es nicht schön, wenn wir beide Urlaub machen können?“ Zuversichtlich wirft Anna ihrer Schwester einen Seitenblick zu. So viele Fantasien schwirren ihr durch den Kopf. Wie gerne sie mit der Eismagierin zusammen sein würde, zusammen in einem Zelt. Die Königin spürt, wie ihre Wangen warm werden und sie muss aufpassen, dass sie nicht zu rot wird. Nicht, dass sie sich noch verrät.

„Na gut“, meint Kristoff schließlich zögerlich. Im ersten Moment sieht er immer noch nicht überzeugt aus. Schließlich lächelt er. „Weil du es bist.“ Er kommt Anna näher und nimmt sie in den Arm. „Uns würde eine Pause bestimmt guttun.“ Tief schaut er ihr in die Augen und küsst sie dann.

Es ist Gewohnheit, dass Anna den Kuss erwidert. Sie spürt die Übelkeit in sich hochkommen. Nicht weil sie Kristoff Abstoßend findet, sondern weil eine kleine Stimme in ihrem Inneren immer wieder sagt, dass sie ihn betrügt. Eine Stimme in ihrem Kopf schreit ihr zu, dass sie ihn die Wahrheit erzählen soll, doch traut Anna sich nicht. Zu allem Überfluss sieht Elsa diesen Kuss, obwohl Anna vor nicht Mal zwölf Stunden ihre Schwester geleckt hatte. Die ganze Situation, alles scheint so verwirrend und kompliziert zu sein. Am liebsten möchte die Rothaarige Königin Kristoff die Wahrheit verraten und mit ihrer Schwester durchbrennen, doch traut sie sich nicht.

Anna ist ein bisschen froh, dass Olaf ihren Kuss unterbricht. „Wir fahren in den Urlaub?“, fragt der Schneemann mit großen Augen. Er hat das Gespräch nur zur Hälfte mitbekommen.

Die beide lösen sich voneinander. Liebevoll lächelt die Rothaarige den Schneemann an. „Ja, genau.“

„Oh super! Ich gehe meine Sachen packen!“ Mit diesen Worten hüpft er freudig davon und lässt die drei mit verwirrten Blicken zurück.

„Seid wann hat Olaf Besitztümer?“, spricht Elsa den Gedanken aus, den die anderen beide haben.

Kristoff und Anna schütteln beide den Kopf. Sie sind genauso überfragt.
 

Am Spätnachmittag kommen die fünf bei den Northuldras an. Anna hat noch den Rat über ihre Abwesenheit informiert.

Die Northuldras freuen sich, dass sie Besuch haben und sofort nimmt Yelena Elsa in Beschlag. Sie muss noch etwas mit dem fünften Geist besprechen.

„Geht doch solange zum Wasser“, lächelt Elsa entschuldigend ihre Gäste an. „Vielleicht habt ihr auch Freude daran den Nokk zu reiten.“

Etwas skeptisch und enttäuscht schaut Anna ihre Schwester an. Sie hat gehofft jetzt an ihrer Seite sein zu können, doch da hat sie sich wohl geirrt.

„Hört sich gut an“, lächelt Kristoff und nimmt seine Verlobte an die Hand.“

Etwas zögerlich folgt sie dem Blonden. Olaf ist schon vorausgelaufen.
 

Während Olaf offensichtlich seinen Spaß beim Reiten von dem Nokk hat, stehen Kristoff und Anna am Ufer und wissen nicht, was sie sagen sollen.

„Das macht wirklich Spaß“, lachend bringt das Wasserpferd den Schneemann wieder ans Ufer zurück.

Die Königin lächelt leicht. Wenigstens einer hat Spaß. „Das müsst ihr einmal probieren“, lacht der Schneemann.

Etwas nervös lächelt Kristoff, als er abwinkt. „Nein, danke“, meint er. „Wollen wir schauen was Elsa macht?“ Er will sich an Anna vorbeizwängen und geht Richtung den Northuldras.

„Wieso? Wovor hast du Angst?“, fragt Anna verwundert. Gleichzeitig setzt ihr Herz einen Schlag aus. Wenn Kristoff auch Geheimnisse vor ihr hat, muss sie sich – vielleicht – nicht gänzlich schlecht fühlen.

Der Nokk taucht vor Kirstoff auf und schaut ihn tief in die Augen. Dieser lacht nervös. „Ich? Angst vor gar nichts“, meint er abwehrend. Doch die Angst steht ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, die Augen geweitet, leichte Schweißtropfen bilden sich auf seiner Stirn.

„Du hast Angst davor, dass der Nokk keine Wahrheit in deinen Herzen sieht und dich ertränkt“, spricht Olaf die bittere Wahrheit aus.

Es überrascht Anna ein bisschen wie direkt der Schneemann sein kann, doch sagt sie nichts dazu.

„Nein, habe ich nicht“, probiert der Blondhaarige sich nochmal raus zu winden.

Noch immer starrt der Nokk den Rentierhirten an.

„Na dann los. Was hast du zu verlieren?“, meint Anna Schulterzuckend. Ist es grausam? Sie ist sich ziemlich sicher, dass Kristoff ihr auch etwas verheimlicht und doch unterstützt sie ihn zu einem Ritt.

„Na gut“, gibt dieser schließlich nach und steigt auf das Wasserpferd.

Die ersten Meter ist alle gut und er meint nervös Lächelnd. „Seht ihr nichts passiert. Das ist eigentlich ganz angenehm.“ Kaum hat er die Worte ausgesprochen, verschwindet der Nokk im Wasser und reist Kristoff mit sich.

„Kristoff!“ Anna wusste, dass dies passieren würde und dennoch schlägt ihr Herz schneller. Augenblicklich springt sie ins Wasser hinterher. Die Rothaarige Königin weiß, dass es ihr genauso ergehen würde, wie ihren Verlobten und dennoch springt sie waghalsig hinterher.

Der Blondhaarige kann an die Wasseroberfläche schwimmen. „War gar nicht so schlimm“, meint er lächelnd.

„Sag mir bitte, was du mir verschweigst“, probiert Anna die Wahrheit aus ihn heraus zu bekommen.

„Gar nichts“, meint er lächelnd. Kurz darauf wird er wieder von dem Nokk in die Tiefe gerissen.

Ohne darüber nachzudenken schwimmt Anna hinterher. Der Nokk hat Kristoff gegen den Grund gedrückt, doch lässt ihn auch schon wieder los. Der Blondhaarige schwimmt an die Oberfläche, seine Verlobte auf ihn zu, um ihn zu helfen. „Sag mir die Wahrheit“, weist sie ihn an, als sie wieder Luft bekommen.

„Ich … ich mag keine formelle Kleidung“, spricht er schließlich aus.

Anna muss leise Kichern. War, dass das einzige? „Kein Problem. Ich mag dich eh lieber in deiner Lederkleidung“, meint sie Schulter zuckend. „Ist da noch etwas?“ Etwas nervös schaut sie ihn an. Sie hat Angst, dass noch mehr kommen wird.

„Eigentlich nicht.“ In diesem Moment zieht der Nokk an Kristoff Füßen.

Anna hält noch immer seine Hand fest. Wie beim Wasserski stemmt sie sich gegen das Wasser, doch ist das Pferd zu stark, als dass die Rothaarige ihn stoppen kann. Annas Augen weiten sich, als sie sieht, dass sie auf einen Felsen zusteuern. „Kristoff bitte sag mir alles.“

„Ich mag auch keine Zeremonien oder formelle Gespräche.“

Jetzt kommt Anna eine kleine Vermutung. „Was ist mit feinen Essen und Tanzbällen?“

„Nein und nein“, gibt Kristoff zu. „Beim Tanzen fühle ich mich immer so gezwungen.“

Annas Augen werden größer, als sie sieht, wie nah sie dem Felsen kommen. „Ich mag auch keine guten Manieren. Da zwinge ich mich zu Etwas und auch keine vornehmenden Regeln.“

In dem Moment wird Anna eine Sache klar. Alle die Dinge sind Sachen, die er in Arendelle machen muss, seitdem sie beide zusammen sind. Es sind alles Sachen, die wichtig für das Leben in Arendelle ist. „Magst du überhaupt etwas in deinem Leben in Arendelle?“ Sie kann die Antwort sich vorstellen, doch möchte sie es aus seinem Mund hören. Ein kleiner Teil von ihr hofft, dass sie sich irrt.

Seine Rehbraunen Augen schauen Anna entschuldigend an. Sein Blick ähnelt den eines verletzten Hundes. „Nein, mag ich nicht“, spricht er schließlich die ganze Wahrheit raus.

Augenblicklich hört der Nokk auf an ihn zu ziehen. Auch wenn Anna sich dies schon gedacht hat, fühlt sie sich schlecht. Trauer erfüllt ihr Herz. Sie ist enttäuscht von ihrem Verlobten.

Der Nokk hebt beide aus dem Wasser auf das Festland. „Vielleicht sollten wir beide nicht heiraten“, spricht Anna ihren Kummer aus. Dabei ist das, was sie macht noch um einiges Schlimmer. Die Königin weiß nicht, was sie denken soll oder machen. Sie fühlt sich komplett alleine, voller Kälte.

„Es tut mir leid“, kann sie Kristoff hinter sich noch sagen hören.

Jedoch hilft dies der Rothaarigen nun auch nicht weiter. In diesem Moment sehnt sie sich nach der Nähe von einer einzigen Person. Sie will sich auf den Weg zu ihr machen, doch stellt sich auch ihr der Nokk in den Weg.

„Sieht so aus, als wolle der Nokk auch, dass du ihn reitest.“ Anna kann einen leicht spöttischen Unterton in seiner Stimme hören. Sie ist sich sicher, dass es nicht beabsichtigt war. Sie hatte Kristoff nie gehässig erlebt.

Tief atmet Anna ein, zieht die Luft in ihre Lungen und schließt für einen Moment die Augen. So soll also die Wahrheit ans Licht kommen? Sie wird gezwungen von einem mystischen Wesen. Es gefällt Anna nicht, dennoch ist sie ein wenig dankbar dafür. Sie glaubt, wenn der Nokk nicht wäre, hätte sie Kristoff niemals die Wahrheit sagen können.

„Ich muss nicht auf ihn reiten, um zu wissen, dass ich nicht ehrlich war“, gibt sie zu. Tief schaut der Nokk ihr in die Augen. Auch wenn sie nur ein Schemen im Wasser sehen kann, hat sie das Gefühl er könnte ihr in die Seele schauen. Sie hat das Gefühl, dass sein Blick sie verurteilt für ihre Tat. So ist, dass was sie Kristoff verheimlicht hat, doch um einiges Verletzender.

„Oh Anna“, meint Olaf schockiert. Tief zieht er die Luft ein.

„Psscht“, macht Kristoff ihn gegenüber. Anna hört, dass er ihr einen Schritt näherkommt. „Bitte sag es mir.“ Seine Stimme ist voller Schmerz und sanft, als wäre sie eine Blume, die leicht verletzt werden kann.

Kräftig lässt Anna die Luft aus ihren Lungen. Sie blinzelt ein paar Mal und spricht schließlich die Worte aus, die ihr so schwerfallen: „Ich liebe Elsa!“ Sie schaut den Nokk in die Augen, als suche sie die Gewissheit in ihm, dass er zufrieden ist, dass dies die Worte sind, die sie sagen sollte.

Tatsächlich meint sie ein leichtes Nicken von ihm zu sehen, ehe er wieder im Wasser verwandelt und mit ihm eins wird.

Ein leises Kichern ist hinter Anna zu hören, nervös und doch belustigt. „Natürlich tust du das. Sie ist deine Schwester“, meint Kristoff. Erleichtert atmet er aus.

Tränen sammeln sich in Annas Augen. Es fällt ihr schwer die Worte auszusprechen, doch jetzt ist sie dabei und sie kann nicht aufhören. Automatisch ballt die Rothaarige ihre Hand zu einer Faust. Sie ist wütend auf Kristoff und gleichzeitig etwas erleichtert. Sie hätte ihn in den Glauben lassen sollen, dass sie Elsa „nur“ als ihre Schwester liebt, doch damit könnte sie nicht leben. Dann würde sie ihn weiterhin belügen und sie würde die Fassade weiter aufrechterhalten. „Nein Kirstoff“, sagt sie scharf. In dem Moment dreht die Königin zu ihm um, damit er ihr Gesicht sehen kann. Ernst schaut sie ihn an. Tränen glitzern in ihren Augen. Tränen voller Angst vor der Reaktion und doch ist etwas Starkes in ihrem Gesicht. „Ich liebe Elsa, nicht wie man eine Schwester lieben sollte, sondern wie eine Geliebte“, spricht sie die unvermeidbare Wahrheit aus.

Lass mich deine Liebe spüren

Ich konnte seine Reaktionen von seinem Gesicht ablesen. Erst war es Überraschung. Seine Lippen wurden zu einem nervösen Lächeln und er kicherte genauso nervös, als würde ich einen Scherz machen. Als er bemerkte, dass ich dies nicht tat, wurden seine Augen groß vor Schock. Dann kam das Entsetzen und – auch wenn ich mir sicher bin, dass er es nicht wollte – der Ekel in seinem Gesicht. Zum Schluss die vollkommene Enttäuschung und Traurigkeit.

Ich sah ihn an, dass er nicht wusste, was er sagen sollte und weil ich nichts mehr zu sagen hatte, bin ich gegangen. Direkt zu dir.
 

Beendet Anna ihr Erzählung. Nachdem sie Kristoff die Wahrheit gesagt hat und der Nokk gegangen ist, um diese zu bestätigten, ist sie zu dem Zeltlager der Northuldras gegangen, weil sie wusste dort Elsa zu finden. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht zu weinen.

Zum Glück kennt die Blondhaarige ihre Schwester zu gut, als dass es viele Worte nötig waren. Schweigsam hat Elsa Anna in ihr Zelt eingeladen, wo die Rothaarige Königin ihr erzählt hat, was passiert ist.

Annas Kopf ruht auf Elsas Brust und beruhigend streicht der fünfte Geist ihr über die Haare. Sie hat Aufmerksam zugehört und ihrer Schwester Trost gespendet. „Das tut mir leid“, sagt die Ältere ehrlich. „Jetzt steht uns beide nichts mehr entgegen.“ Es hört sich hart an. So kennt die Rothaarige die Andere gar nicht.

Etwas überrascht hebt Anna ihren Kopf, um ihre Schwester anzuschauen, welche sie aufmunternd anlächelt. Wieder kann es die Jüngere nicht glauben, was für ein Glück sie hat. Die Blondhaarige sieht selbst, wenn sie Lächelt noch immer so erwachsen und sexy aus. Anna spürt die Wärme in sich aufkeimen. Sie erwidert Elsas Lächeln.

In diesem Moment wünscht die Rothaarige sich noch so viel mehr von ihrer Schwester. Sie möchte ihre Liebe spüren und ihr Liebe zeigen. Wenigstens für einen Moment möchte sie Kristoff vergessen und die Konsequenz, die ihre Handlung zur Folge hat.

Gierig beugt sich Anna zu Elsa runter und küsst sie. Erst überflutet sie ihr Gesicht mit Küssen, bis zu ihrem Mund kommt. Wild und leidenschaftlich erwidert ihre Schwester diesen. Ihre Zungen fangen an perfekt miteinander zu tanzen.

Anna spürt eine Explosion in ihrem Inneren. All ihre anderen Gedanken sind wie weggeblasen. In diesem Moment gibt es nur sie und ihre ältere Schwester, die sie so sehr liebt und das möchte sie ihr Spüren lassen.

Schwer atmend lösen die beide sich voneinander. Die jüngere Schwester ist noch lange nicht fertig. Sanft küsst sie Elsa den Hals runter, über ihre Kleidung, rutscht weiter runter und will an ihre Mitte. Sanft legt Elsa ihre Hände auf den Kopf der Rothaarigen und drückt sie etwas von ihrer Mitte weg.

In Annas Gesichtsausdruck liegen so viele Emotionen, als sie die Ältere anschaut: Fragen, Verwunderung und ein bisschen Enttäuschung, ganz klein bisschen kann Elsa Zweifel entdecken.

„Dieses Mal verwöhne ich dich“, lächelt die Blondhaarige Schwester die Jüngere Liebevoll an.

Mit einem Mal lockert sich Annas Blick. Ein Stein fällt ihr vom Herzen. Die Königin hat schon gedacht, dass Elsa sie doch nicht so sehr liebt, wie sie es tut.

Vorsichtig krabbelt die Jüngere wieder auf ihre Schwester zu. Diese rutscht etwas zur Seite, damit Anna sich neben sie legen kann.

Elsas ruhige Art, wirkt sich auch auf ihre Berührungen aus. Sanft küsst sie ihre Schwester, nicht so wild, wie wenn sie es auslöst. Gleichzeitig fängt sie an Annas Brüste zu massieren. Die Rothaarige spürt, wie die Anspannung von ihr abfällt. Ihr Feuer ist eine lederne Flamme, die darauf wartet entfacht zu werden, doch ihre Muskeln entspannen sich und sie genießt Annas Berührung. Dennoch drückt sich ein bisschen ihr Körper ihrer Schwester entgegen. Sie möchte mehr, noch viel mehr. Und dass Elsa so ruhig bleibt und sie warten lässt macht sie langsam aber sicher wahnsinnig.

Sanft nimmt Elsa die Hand von Annas Brust und beginnt ihre Knöpfe zu öffnen. Gleichzeitig stößt sie sich vom Boden ab und spreizt ihre Beine, um sich auf Anna zu setzen, während sie beide sich küssen. Mit jeder weiteren Bewegung fühlt Anna die Vorfreude immer mehr in sich aufkeimen. Das Feuer möchte entfacht werden, wird im Moment nur leicht geschurrt. Es gefällt ihr und gleichzeitig verflucht sie Elsa dafür. Als die Köpfe offen sind streift Elsa ihrer Schwester das Oberteil runter. Währenddessen fängt sie an mit Annas Zunge zu spielen. Wobei sie darauf achtet, dass Anna nicht die Oberhand nimmt. Der Zungenkuss von Elsa ist ruhig und vollen Intensität. Immer Mal wieder versucht Anna ihn schneller werden zu lassen, doch dann zieht der fünfte Geist ihre Zunge wieder weg. Sie wird der Jüngeren noch Geduld beibringen. Leicht muss die ältere Schwester zwischen ihrem Kuss Lächeln. Annas Versuche gegen sie zu arbeiten, findet sie Zucker süß.

Die Rothaarige dagegen hat das Gefühl, dass die lodernde Flamme sie im Inneren anfängt zu verbrennen. Sie liebt ihre Schwester über alles, doch dafür, dass sie ihre Lust ein bisschen schürt und nicht gänzlich entfacht hasst sie sie gleichzeitig.

Als das Kleid über Annas Oberkörper gestreift ist, löst Elsa den Kuss und rutscht weiter runter. Sanft nimmt sie Annas Brüste in den Mund, saugt an ihren Nippeln und massiert diese kurz. Danach zieht Elsa Annas Kleid weiter von ihrem Körper, bis sie in Unterwäsche vor ihr liegt. Leicht Lächelt die Ältere, als sie weiter an ihrer Brust saugt. Anna gibt wohlige Geräusche von sich, etwas Leises so, dass nur sie sie hören kann.

Als Elsa mit einem Finger in Anna eindringt ist es dominierend und überraschend zu gleich. Scharf zieht Anna die Luft ein und stöhnt auf.

Mit einem Lächeln löst sich die Schwester von ihrer Brust. Sie grinst die jüngere an, als sie meint: „Nicht so laut. Sonst hören dich die anderen.“ Da ist dieser Funke in Elsas Augen, der Anna zum Lächeln bringt und das Feuer in ihrem Inneren noch mehr schürt Dieser kleine Funke, der ihr zeigt, dass dieses Geheimnis nur für sie beide bestimmt ist. Der Gedanke, dass die Schwestern etwas Verbotenes machen erregt sie beide noch mehr.

Sanft rutscht Elsa an Annas Beinen runter. Ihr Finger bewegt sich in Annas Inneren und für einen Moment behält die Ältere die Jüngere genau im Auge. Sie spürt die Flüssigkeit an ihrem Finger, was ihr verrät wie erregt Anna ist und wie sehr sie sich auf diesen Moment gefreut hat.

Eine Weile kann die Rothaarige Königin ihren Blick standhalten. Schließlich lässt sie sich nach hinten fallen und gibt sich ganz ihrer Bewegung hin.

Elsa lächelt zufrieden, als sie sich nun richtig ans Werk macht. Während nun zu dem einen Finger ein zweiter dazukommt, der sich in ihrem Inneren bewegt, fängt sie an über Annas Lustperle zu lecken. Sanft saugt sie an ihr. Elsa spürt, wie sich immer mehr Flüssigkeit in ihrem Inneren sammelt, dass durch ihre Finger nicht nach draußen gelangt.

Annas Rücken drückt sich durch. Ihre Hände probieren eine Decke oder ähnliches zu greifen, doch ist da nichts. Sie will laut Stöhnen und Geräusche von sich geben, doch beißt sie sich auf die Unterlippe. Ihr Körper bewegt sich unter Elsas Fingern. Das Feuer in ihrem Inneren brennt heiß. Sie spürt wie Flüssigkeit in ihrem Inneren, die sich durch Elsa immer weiter aufstaut. Es ist Anna beinahe schon peinlich, dass ihre Schwester sie mit nur so wenigen Bewegungen so erregen kann. Als Elsa anfängt über ihre Lustperle zu lecken hat Anna das Gefühl den Verstand zu verlieren. Es ist nur eine leichte Berührung, doch entfacht sie ein ganzes Feuerwerk in ihrem Inneren. Sie will laut stöhnen und Elsas Namen schreien, doch beißt sie sich immer fester auf die Unterlippe. Nur leise Geräusche dringen durch ihre Lippen nach draußen und dann plötzlich ist da nichts mehr.

Es dauert etwas bis Anna versteht, was gerade passiert ist. Schwer atmend liegt sie da. Noch immer brennt das Feuer in ihrem Inneren. Sie hat das Gefühl, dass in ihrem ganzen Körper ein Kribbeln zurückgeblieben ist. Gekommen ist sie noch nicht. Stattdessen probiert sie sich auf die Ellbogen zu stützen und schaut ihre Schwester verwundert an.

Elsa lächelt leicht. Geheimnisvoll und wunderschön, wie eh und je. Ganz langsam fängt die ehemalige Königin an ihr Kleid auszuziehen. Sie streift einen Träger von der Schulter, dann den anderen.

Anna spürt, wie sie mehr möchte, wie sie ihre Schwester berühren will, doch als wäre sie ein Hund signalisiert Elsa ihr, dass sie da bleiben soll wo sie ist. Es überrascht Anna ein bisschen. Niemals hätte sie gedacht, wie gemein ihre Schwester sein kann. Das grenzt schon an Sadismus. So wie sie ihre Schwester warten lässt.

Noch immer verändert sich nicht Elsas Lächeln, als wüsste sie genau woran Anna denkt und möchte dieses bestätigen. Im Knien zieht sie ihr ganzes Kleid vom Körper. Lächelnd streift sie auch noch den BH ab und, wie eine läufige Hündin möchte Anna sich auf sie stürzen. Der Körper ihrer Schwester ist für die Königin wunderschön und anziehend zu gleich.

„Lege dich hin“, weist Elsa die Jüngere dominant an. Sie hat eine Hand auf Annas Busen gelegt und drückt diese zurück. Wie ein Spielzeug lässt dieses alles mit sich machen. Sie schaut ihre Schwester fest in die Augen, bis sie wieder auf den Rücken liegt und Elsa weiter runterrutscht.

Dieses Mal dringen keine Finger in ihre Schwester ein. Stattdessen fängt Elsa an alles von Anna mit der Zunge zu erkunden. Sie nimmt ihren Lust Saft in sich auf, saugt daran, um jeden Tropfen zu bekommen.

Anna spürt, wie das Feuerwerk vom Neuen gestartet wird. Ihr Rücken drückt sich durch und sie kann sich gerade noch so an Elsas Worte erinnern und sich auf die Unterlippe beißen, da sie ansonsten laut losgestöhnt hätte. Elsas Zunge ist geschickt. Ihre Bewegungen sind präzise. Es ist, als wüsste die Ältere was die Rothaarige gerade braucht.

Mit einem Mal spürt Anna einen Eishauch in ihrem Inneren. Zuerst fröstelt sie leicht auf, dann spürt sie, wie dass Eis in ihrem Inneren zu schmelzen beginnt und noch mehr Flüssigkeit fließt aus sie heraus. Nicht nur Wasser. Elsas Trick ist wirklich unglaublich. Anna hätte niemals gedacht, dass sie sowas mit ihren Eiskräften machen würde, um die Jüngere damit noch mehr zu erregen. Sie kann sich nicht mehr zurückhalten. „Ich … will … dich“, probiert sie so leise, wie möglich zu stöhnen.

Als wären, dass die Zauberworte leckt Elsa noch ein letztes Mal durch Annas Innere und an ihrer Lustperle. „Komm her“, erwidert die Ältere, welche mittlerweile genauso rot vor Erregung ist, wie ihre Schwester.

Sie streckt ihre Beine aus und hält Elsa ihre Hände hin, damit diese aufstehen kann. Ein Bein schwingt Elsa über das andere ihrer Schwester, diese macht es ihr auf der anderen Seite gleich. Beide kommen sich näher, bis ihre Vaginen sich berühren. Mit einem roten Schimmer auf den Wangen schauen die Schwestern sich gegenseitig an.

Als würden sie das gleiche denken, kommen sie sich noch näher, um sie zu küssen. Nun ist von der ruhigen Art von Elsa nichts mehr zu spüren. Wild und leidenschaftlich tanzen ihre Zungen miteinander. Gleichzeitig streichelt jeweils eine die andere an ihrer Pussy. Jede Berührung fühlt sich so gut an, so richtig. Sie denken beide nicht daran, was andere über sie denken. In diesem Moment gibt es nur die Schwestern und die Liebe, die beide füreinander empfinden.

Schwer Atmend lösen die Schwester den Kopf und nehmen die Hände wieder zurück. Sie lehnen sich zurück und fangen an ihre Vaginen gegeneinander zu reiben. Sie beide spüren die Erregung in ihrem Inneren, die wie ein loderndes Feuer brennt. Sie möchten beide leidenschaftlich Stöhnen, doch müssen sie sich zusammenreißen, um es nicht zu tun. Während Anna sich auf die Unterlippe beißt, kann Elsa sich noch besser beherrschen. Dennoch kann die Rothaarige in ihrem Gesicht sehen, dass es ihr genauso viel Lust bereitet.

Flüssigkeit fließt aus den Scheiden der beiden Frauen. Immer wenn sie erneut gegeneinander reiben macht es ein Platsch Geräusch. Der Gedanke, dass niemand von den Anderen weiß, was sie hier drin machen erregt die beide noch mehr.

Die Schwestern verstehen sich vollkommen ohne Worte. Sie wissen was die jeweils andere braucht und bewegen sich perfekt. Auch kommen tuen die beide gleichzeitig. Ihre Körper zucken unter Erregung und vollkommen erschöpft brechen die Schwestern zusammen. Ihre Arme werden weich und sie landen schwer Atmend auf ihren Rücken. Noch immer fließt Ejakulat aus beiden heraus und vermischt sich miteinander.
 

Noch immer kann Kristoff nicht glauben, was Anna ihm verraten hat. Vollkommen Abwesend geht er durch den Wald, komplett Ziellos. Noch immer probiert er Annas Worte zu realisieren. Sie soll ihre Schwester lieben. Auf eine Art, wie man eine Geliebte liebt. Er fühlt sich in Stichgelassen, vollkommen alleine im Wald. Hat Anna ihn die ganze Zeit etwas vorgespielt? Es ist als habe sie etwas gegen seinen Kopf geworfen. Ihm ist Schwindelig und er hat das Gefühl, dass sein Körper taub ist. Das Schlimmste ist: Wie soll er Anna jemals wieder in die Augen blicken können? Er hat das Gefühl von diesem liebevollen Wesen, dass niemals jemanden etwas zu leide tun könne, betrogen worden zu sein. Dabei war er sich so sicher, dass er Anna die ganze Zeit über Blind vertrauen konnte.

„Hey Kristoff!“ Eine Stimme reist ihn aus seinem Gedanken.

Etwas Gefühlslos dreht er sich zu der Person um. Das breite Lächeln von Ryder verschwindet sofort, als er Kristoff leeren Augen sieht. „Alles in Ordnung?“ Natürlich ist es das nicht.

Etwas verwundert schaut der Blondhaarige Rentierhirte den Braunhaarigen an. Augenblicklich beißt er sich auf die Unterlippe. Er kann ihn nicht sagen, dass Anna in Wirklichkeit ihre Schwester, ihre Stammesführerin, liebt. Traurig schaut er zu Boden, als er mit heiserer Stimme rausbekommt: „Anna hat mich betrogen.“ Auch wenn es sich dies nicht sicher ist, fühlt es sich so an. Die ganze Zeit hat er gedacht, dass sie beide glücklich zusammen sind, dabei liebt Anna schon viel Länger ihre Schwester. Es fühlt sich genauso an, als hätte sie ihn betrogen.

Augenblicklich wird auch Ryders Blick traurig. „Das muss hart sein. Tut mir leid“, sagt er ehrlich.

Eine Weile stehen die beide Männer so sich gegenüber und sagen nichts, sondern gehen ihren eigenen Gedanken nach. Ryder spürt, wie sehr Kristoff daran zu nagen hat. Er kann seine Traurigkeit fühlen und fühlt sich ebenfalls schlecht. „Komm mit. Ich zeige dir was“, probiert er den Blondhaarigen aufzumuntern. Er lächelt ihn leicht an.

Einen kurzen Moment überlegt Kristoff, ob dies wirklich eine gute Idee ist. „Ich sollte vorher ..“, fängt er an, bricht aber ab. Was sollte er? Anna darüber informieren. Sowas dämliches. Diese ist bestimmt bei Elsa und sie machen wer weiß was. Also nickt er Ryder zu, dessen Gesicht anfängt zu strahlen.

Er führt Kristoff tiefer in den Wald rein. „Das ist mittlerweile mein Lieblingsplatz“, erzählt er, als sie beide an eine Lichtung kommen. Die Rentiere scheinen es hier zu lieben. Es gibt eine riesige Auslaufstelle und sie müssen keine Bäume umgehen. Die Sonne scheint hell auf den Platz.

Dies erhöht tatsächlich Kristoffs Laune. Seine Augen werden groß und sein Gesicht fängt leicht an zu strahlen. „Es ist wirklich schön hier“, haucht er beeindruckt. Er kann Sven unter der Menge der Rentiere sehen. Ihm scheint es hier auch gut zu gehen und das freut Kristoff umso mehr. Das Lied, dass er immer gesungen hat, bevor er Anna kennengelernt hat kommt ihm wieder in den Sinn. „Rentiere sind besser als Menschen“, flüstert er Gedanken versunken.

„Wie bitte?“, fragt Ryder.

Etwas verwirrt dreht sich Kristoff zu den Braunhaarigen um. Für einen Moment hat er vergessen, dass dieser noch hier ist. „Tut mir leid. Das ist ein altes Lied von mir“, meint er und zwingt sich zu einem Lächeln. Erst jetzt fällt ihm auf, dass Ryder unbemerkt ihm nähergekommen sein muss. Bevor er ihn darauf ansprechen kann drückt der Northuldra seine Lippen auf die seine.

Eine gefundene Liebe

Anna ist so unglaublich glücklich. Die Zeit mit ihrer Schwester im Zelt ist so wunderschön. Sie wünscht, die Zeit würde einfach stehen bleiben, damit dieser Tag niemals endet. Doch leider tut sie das nicht.

"Ich muss nach den anderen schauen", meint Elsa irgendwann. Schweren Herzens löst sie sich aus der Umarmung ihrer Schwester und zieht ihr Kleid wieder an.

Auch Anna muss es wieder anlegen. Am liebsten möchte sie meckern und mosern, aber sie ist nicht mehr das ungeduldige Kind von damals, dass alles haben möchte. Nun ist sie reifer und ruhiger, wenn auch nicht so ruhig wie Elsa. Manchmal wünscht Anna sich, dass sie das Kind sein kann.
 

Angezogen verlassen beide das Zelt. "Ich... Ich sollte Mal nach Kristoff schauen", meint Anna zu der Älteren. Sie zuckt etwas mit den Schultern, als wäre dies das normalste der Welt.

Genau den Satz hat Honeymaren gehört: "Die beide sind auf einer großen Wiese. Wenn du den Weg geradeaus gehst, kannst du es nicht verpassen", erklärt sie Anna mit einem Lächeln. Irgendwas blitzt in ihren Augen auf, dass die Königin nicht richtig deuten kann und es gefällt ihr nicht. Dann wendet die Northuldra sich an Elsa. "Kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?"

Am liebsten würde Anna "Nein", schreien und zwischen die beiden gehen. Sie möchte ihre ältere Schwester umarmen und zeigen, dass diese ihr gehört, doch Elsa hat Honeymarens Bitte schon bestätigt.

Die Braunhaarig hackt sich etwas unter Elsas Arm unter und geht mit ihr in die Endgegengesetzte Richtung, wie Anna muss. Noch eine, Weil schaut der fünfte Geist ihrer Schwester hinterher, die ihren Blick erwidert. Dann ist Elsa aus der Sichtweite und Anna beschließt in die von Honeymaren erklärte Richtung zu gehen, um mit ihrem Verlobten zu sprechen.
 

"Warum wolltest du mit mir sprechen?" Elsa und Honeymaren haben das Lager ein paar Meter hinter sich gelassen. Die ganze Zeit waren beide still, was der Blondhaarigen gar nicht gefällt. Schließlich muss sie es nachfragen.

"Was empfindest du für Anna?" Honeymaren senkt leicht ihren Blick. In ihrer Stimme schwingt eine Mischung aus Traurigkeit und Verbitterung mit.

"Sie ist meine Schwester und ich liebe sie." Auch wenn es Elsa leidtut, windet sie sich vorsichtig aus Honeymarens Griff, so dass diese es kaum bemerkt.

Natürlich fällt es ihr auf und ihr Blick wird noch ein bisschen trauriger. "Das weiß ich doch. Ist da noch mehr?", bohrt sie nach.

Die ehemalige Königin beißt sich auf die Unterlippe. Sie kann Honeymaren wohl kaum ihre Gefühle verraten und dennoch kann sie es nicht für sich behalten. Sie möchte nicht, dass sie sich für ihre Liebe schämt und wenn sie es geheim hält hat sie das Gefühl, dass sie dies tut. "Ich liebe Anna." Mit festem Blick schaut sie Honeymaren an. Nun ist es raus und wenn die Northuldra sie verstoßen wollen, dann ist es so.

Als Honeymaren ihren Kopf hebt, sind ihre Augen geweitet. Traurigkeit und Verzweiflung spiegeln sich in ihnen. "Ich liebe dich Elsa. Eure Liebe ist zum Scheitern verurteilt. Sie ist falsch. Bitte sehe das ein!", kreischt sie schon etwas hysterisch.

Traurig schüttelt Elsa den Kopf. Ihr tut es leid Honeymaren so zu sehen. "Ich weiß, dass es nicht richtig ist, dass es nicht "normal" ist, aber ich liebe sie und da kann ich nichts gegen ändern."

Lediglich Hoffnung scheint die Braunhaarige zu verlassen. Ihr Körper erschlaff, als sie zu Boden schaut." Viel Glück euch beiden. " Ihre Stimme ist Tonlos, als hätte sie jede Freude verloren.

Es tut Elsa in der Seele weh die Braunhaarige so zu sehen, doch kann sie es nicht ändern. Ihr Herz gehört Anna.
 

Diese hat mittlerweile die besagte Wiese gefunden. Zwischen zwei Baumstämmen kann sie gerade beobachten, dass Kristoff und Ryder sich küssen. Ihr Herz setzt einen Schlag aus. "Kristoff!", ruft sie seinen Namen und läuft auf die beide zu. Sie fühlt sich verletzt, von ihm betrogen und will eine Standpauke halten. Doch mehr als tief Luft zu holen passiert nicht. Dabei war sie es, die ihn zuerst betrogen hat. Sie hat kein Recht ihn zu beschimpfen. "So.…" meint sie stattdessen und wippt nervös von einem Fuß auf den anderen. "Du und Ryder also?"

Wie um ihr Wort noch mehr Ausdruck zu verleihen, legt der Angesprochene seinen Arm um Kristoff Hüfte.

"Ja... Genau", gibt der Blondhaarige etwas peinlich berührt zu. Die Berührung fühlt sich in der Situation unangenehm an. Gleichzeitig löst sie in Kristoff ein warmes Kribbeln aus.

"Freut mich." Anna schenkt dem Blondhaarigen ein ehrliches Lächeln. Dann fällt ihr wieder was ein, dass ihr etwas die Stimmung vermiest. "Was machen wir mit Arendelle?"

Auch Kristoff schaut sie etwas bedrückt an. "Ich weiß es nicht."

„Naja“, fängt Anna an und lächelt den Rentierhirten etwas nervös an. „Wir können den Menschen schlecht erzählen, dass du Schwul bist und ich Lesbisch mit meiner Schwester.“ Sie meint die Worte eigentlich, als eine Art Scherz, dennoch schauen die beide sie entgeistert an, als hätten sie ein Gespenst gesehen.

„Ihr seid WAS?!“, ruft Ryder.

Anna hat über ihre Worte gar nicht nachgedacht. Sie hat es für eine gute Idee gefunden, schließlich möchte sie die Liebe zu Elsa nicht geheim halten. Nach Ryders Ausruf ist sie sich nicht mehr so sicher, weshalb sie nervös auflacht und sich eine Strähne hinters Ohr streicht.

„Deswegen war ich vorhin so niedergeschlagen“, erklärt Kristoff den Northuldra.

„Oh …“, macht er kurz. Man sieht ihn an, dass Etwas in seinem Gehirn arbeitet. Dann nochmal, nur als würde er mehr verstehen: „Oh.“ Lächelnd schaut er Anna an. „Freut mich für euch.“

Diese Lächelt ihn auch liebevoll an. „Danke“, meint sie mit einem höflichen Knick.

„Und was ist mit den Bewohnern von Arendelle?“, spricht Kristoff nochmal das kommende Problem an.

Einen Moment überlegt Anna. Dann ist es, als hätte sie eine Eingebung: „Wir können doch trotzdem heiraten.“ Die beiden Männer schauen sie entgeistert hat, weshalb sie sich erklärt. „Wir heiraten für die Bewohner von Arendelle. An Wochenende fahren du und Sven in den Wald, während Elsa zu mir ins Schloss kommt. Dann führen wir beide vor den Bewohnern von Arendelle eine geheime Liebschaft. Ich probiere dich aus allen möglichen Feierlichkeiten auszuhalten.“ Ihr Blick wird etwas trübe, als sie den Blick senkt und Traurig hinzufügt: „Da du es ja so sehr hasst.“

„Das hört sich wirklich toll an“, stimmt Ryder sofort zu.

Kristoff scheint noch nicht ganz damit zufrieden zu sein. Als er Annas traurigen Blick sieht erwärmt sich sein Herz. „Ist gut. So machen wir es.“ Er zwingt sich zu einem leichten Lächeln, um seine Verlobte aufzubauen.

„Ehrlich? Vielen Dank!“ Anna muss sich zusammenreißen, um Kristoff nicht anzuspringen. Es ist eine so gewohnte Gestik, die sie nun nicht mehr machen darf.

Zusammen beschließen sie zu dem Zelten zurückzugehen, um Elsa von ihrer Idee in Kenntnis zu setzen.
 

Der fünfte Geist sitzt schon am Feuer und streichelt gerade ein Rentier, als die drei auf sie zu kommen und ihr von ihrer Idee erzählen.

„Das hört sich toll an“, meint die Eiskönigin und zwingt sich zu einem Lächeln. „Ich bin gerne jedes Wochenende bei dir.“

Anna merkt sofort, dass etwas mit ihrer Schwester nicht in Ordnung ist. Sie bittet die Männer sie beide alleine zu lassen und kniet sich neben Elsa. „Was ist los? Du siehst traurig aus.“

Etwas unsicher beißt sich die Blondhaarige auf die Unterlippe. „Honeymaren hat mir ihre Liebe gestanden“, erzählt sie ehrlich ihrer Schwester.

Sofort verengen sich Annas grünen Augen. „Ich wusste, dass sie etwas für dich empfindet.“

Überrascht reißt Elsa die Augen auf und schaut die Jüngere an. „Du wusstest es?“

Das Lächeln der Königin ist traurig und zum Teil voller Glück. Sanft nimmt sie Elsas Hände und führt sie zu ihrem Mund. „Natürlich. Wie kann man dich nicht lieben? Du bist liebevoll, beschützerisch, möchtest für alle das Beste und dabei noch ruhig und erwachsen.“

Leise kichert Elsa auf, wie ein Schulmädchen. Liebevoll schaut sie ihre Schwester an. „Ich liebe dich, Anna.“

„Und ich liebe dich.“

Sie beide besiegeln ihre Worte mit einem Kuss, der die ganze Umgebung verschwimmen lässt.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-11-14T07:51:25+00:00 14.11.2020 08:51
Ist doch woll logisch das Anna bei einem Brief von Ersa sofort HELLWACH IST. Bei einer Ratssitzung ( Vorstandssitzung ) schlafe ich auch fast immer ein.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-11-14T07:37:08+00:00 14.11.2020 08:37
Warum " muß " sich Ersa um die Northuldra kümmern. Ich meine die haben die letzten 34 Jahre auch ohne sie überstanden.

Ersa vermisst Anna und macht sich Sorgen um sie.
Ersa hat sofort gemerkt das Anna unglücklich ist .

Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-11-13T04:21:27+00:00 13.11.2020 05:21
Kristoff und Anna nööööööö.
Schon im ersten Teil habe ich mich gefragt was soll der Sch.....! Die zwei passen nicht zusammen.

Anna und Ersa warum nichts.!!!!!! So lange sie glücklich sind.

Mann kann die Zweifel wegen Kristoff und die Sehnsucht nach Ersa so richtig heraus lesen. ( Gefühle).
Ein sehr schöner Anfang. Freu mich auf die nächsten Kapitel 😈😈😈😈👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻.
Antwort von:  AliceNoWonder
14.11.2020 12:47
Huhu ich antworte jetzt Mal auf die ganzen Nachrichten ^^ Freut mich, dass du das Pairing magst und die Fanfiktion deshalb ließt ^^ Ich persönlich finde nicht direkt, dass Anna und Kristoff nicht zusammen passen. Ich fand deren Hochzeit im zweiten Teil ein bisschen gezwungen ^^"
Ich kann dir schon sagen, dass die Geschichte mit insgesamt 8 Kapiteln abgeschlossen ist. Muss leider wegen Mexx und der Überprüfung warten, bis ich die nach und nach hochladen kann ^^"

Lg Alice


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