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Ein Leben wert

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben,

hier kommt das neue Kapitel. Ich bin etwas in Eile, daher keine langen Erklärungen und ich werde leider erst später dazukommen euch zu antworten, vergebt mit^^'

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende^^ Komplett anzeigen

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Kapitel 15 - Veränderungen

Kapitel 15 – Veränderungen

 

„Cora!“

Überrascht wandte er sich um. Law kam den Hafen entlang, eine Brotdose unterm Arm, die in ein mit Herzen besticktes Tuch eingewickelt war.

„Liuliu, kannst du gerade übernehmen?“, fragte Rocinante und drückte sein Klemmbrett seinem Zuarbeiter in die Hände. „Stell sicher, dass sie dieses Mal alles richtig vertäuen. Die Platten haben einen Wert in Millionenhöhe, wenn auch nur eine splittert wird dein Vater dir das vom Gehalt abziehen.“

Der Jungspund nickte nur ernst und nahm das Klemmbrett entgegen, während Rocinante zur Landebrücke hinübereilte.

„Was machst du denn hier, Law?“, fragte er mit einem breiten Lächeln als er den anderen erreichte. „Seid ihr schon durch für heute?“

„Tut mir leid, dich bei der Arbeit zu stören“, murmelte Law und eine leichte Röte kroch über seinen Nasenrücken, „aber du hast dein Mittagessen vergessen, es stand noch in der Küche.“

„Und du bringst es mir extra? Oh Law!“ Freudig umarmte er den anderen und brachte sie beinahe beide zu Fall. „Das ist lieb. Allerdings werde ich wohl kaum die Zeit haben etwas zu Essen. Alle drei Schiffe müssen heute noch raus und…“

„Du hast gestern schon nichts zu Mittag gegessen und als du nach Hause kamst warst du so erschöpft, dass du kaum etwas zu Abend gegessen hast.“ Law zeigte sich gewohnt unerbittlich.

„Und das kommt ausgerechnet von dir? Seit wann bist du der Experte? Nur weil du jetzt mal ein paar Wochen früher ins Bett gehst und mehr als nur Kaffee zum Frühstück hast.“ Er grinste leicht als Law unbeeindruckt zurückstarrte. „Ich habe dir gesagt, dass die Tage heftig werden, wenn alle Schiffe gleichzeitig ankommen, aber der Vorteil ist, wenn wir heute alles schaffen, habe ich morgen frei.“

Law sah immer noch nicht überzeugt aus, aber anscheinend wollte er nicht weiter diskutieren, sondern hob nur ergebend beide Hände und betrachtete das Schiff.

„Die Arbeit macht dir Spaß, oder?“

Er entgegnete nichts, sah Law einfach nur an.

„Okay, dann geh zurück, Cora. Je länger ich dich aufhalte, desto später wirst du nach Hause kommen.“

Rocinante beugte sich hinab und ließ zu, dass Law ihn kurz küsste.

„Bleib im Zweifel nicht zu lange auf, um auf mich zu warten, okay?“

Law rollte mit den Augen.

„Als würde ich zu Bett gehen, bevor du da bist. Wenn du willst, dass ich zeitig Schlafen gehe, dann komm zeitig nach Hause.“

Schallend lachend ging Rocinante zurück aufs Schiff und ging sicher, dass er jedem erzählte, dass Law ihm extra sein Mittagessen vorbeigebracht hatte, nur um es dann am Ende mit der halben Besatzung zu teilen, als sie mit den Arbeiten am zweiten Schiff fertig waren.

 

Eiligen Schrittes ließ er den Marktplatz des Dorfes hinter sich. Es war schon dunkel, aber mittlerweile kannte er den Weg wie seine Westentasche. Sie hatten es tatsächlich geschafft alle drei Schiffe innerhalb von zwei Tagen erst zu entladen und dann mit den neuen Waren zu beladen. Aufgrund der Auslastung von Hafen und Arbeitskraft sollten eigentlich nie mehr als zwei Schiffe auf einmal zu versorgen sein. Aber durch ein Missverständnis war es diese Woche anders gekommen und das bedeutete, dass sie alle hart hatten anpacken müssen.

Zu Rocinantes Glück hatten sich die drei Neffen Sansans wohl einen Fehltritt geleistet und zu erzieherischen Maßnahmen hatte ihr Vater sie an beiden Tagen mit den Waren mitgeschickt, damit sie Rocinante zur Hand gehen würden.

Der älteste von ihnen – Liuliu – hatte bereits das ein oder andere Mal mit Rocinante zusammengearbeitet, da er später die Firma seines Vaters übernehmen sollte, aber die anderen beiden waren leider nicht so verlässlich. Trotzdem war Rocinante dankbar für jede Hilfe, da sie es so tatsächlich geschafft hatten die Arbeit von vier Tagen in zwei zu absolvieren und das bedeutete, dass er den Rest der Woche frei hatte.

Das war auch gut so, denn Law hatte in letzter Zeit ausgesprochen wenig zu tun und daher hatten sie überlegt am nächsten gemeinsamen freien Tag endlich Wandern zu gehen. Etwas, was sie immer noch nicht geschafft hatten, obwohl sie nun schon mehrere Monate auf Natsu verbracht hatten.

Immer war ihnen etwas dazwischengekommen. Erst hatte Rocinante vernünftig schwimmen lernen wollen – er wusste nicht, wie es sein konnte, dass er wochenlang kaum Fortschritte gemacht hatte, aber zwei Einheiten mit Ninnin ausgereicht hatten, dass er die Grundlagen hinbekommen hatte – und dann hatten sie noch die Veranda und alles Weitere rund ums Haus ausbessern wollen.

Die größte Veränderung war jedoch Rocinantes Anstellung gewesen, und zwar nicht nur für ihn. Er selbst hatte sehr schnell festgestellt, dass die Arbeit ihm lag und sogar Spaß machte. Sansan hatte schon nach der ersten Woche gescherzt, dass er Rocinante nicht mehr viel beibringen brauchte, aber sehr schnell hatte er diesen Scherz in die Realität umgesetzt und nach knapp zwei Monaten hatte Rocinante das Gefühl, nie etwas anderes getan zu haben, so selbstverständlich fielen ihm die Abläufe nun und so gut kannte er schon die einzelnen Hafenarbeiter und Crewmitglieder der verschiedenen Schiffe.

Seine Aufgaben lagen nicht nur darin das Be- und Entladen zu überwachen, sondern auch wichtige Absprachen vorzunehmen, Material zu überprüfen und sicherzustellen, dass Verträge eingehalten worden und wenn möglich Fehler direkt selbst zu lösen. Manchmal packte er auch selbst mit an, gerade an Tagen wie diesen, wenn jedes Paar Hände Gold wert war, aber das machte er gerne. Alles in allem hatte er sich sehr schnell an die Arbeit gewöhnt und von seinem ersten, ausgezahlten Gehalt hatte er Law zum Essen eingeladen.

Law auf der anderen Seite schien seine Probleme zu haben, nett ausgedrückt. Zwar unterstützte er Rocinante und wollte ihn wirklich ermutigen, aber es war mehr als offensichtlich, dass er es hasste nach Hause zu kommen und Rocinante war nicht da. Viel zu oft kam er zum Hafen, meistens unter fadenscheinigen Ausreden, um sicherzustellen, dass es Rocinante gut ging – die Vivre Card schien ihn kein bisschen zu beruhigen – und egal wie spät es wurde, Law wartete auf ihn.

Es war Rocinante unangenehm, er mochte es wirklich nicht, dass seine Abwesenheit so schwer für Law zu ertragen war. Gleichzeitig fand er schon, dass Law ein bisschen übertrieb. Aber er gestand ihm zu, dass er sich bemühte und wahrscheinlich einfach noch ein paar Wochen brauchte, um sich an diese Veränderung zu gewöhnen.

Wie erwartet grüßte ihn Licht aus dem Esszimmer und als Rocinante hineinkam stand Law an der Anrichte, eine riesige Schüssel Salat neben ihm. Sobald sein Blick auf Rocinante fiel, schien sein Gesicht aufzuleuchten und ein kleines Schmunzeln glitt über seine Lippen.

„Wie siehst du denn aus?“

„Wie ein Mann, der den ganzen Tag gearbeitet hat, vielen Dank auch.“

„Geh dich duschen, Cora, das Essen kann nicht kalt werden.“

Mit den Augen rollend ließ er sich auf die Anrichte fallen.

„Muss ich? Ich bin so müde, ich will eigentlich nur etwas essen und dann ins Bett.“

Unbeeindruckt musterte Law ihn.

„So kommst du mir nicht ins Bett.“

„Es ist immer noch mein Bett.“

„So kommst du mir nicht in dein Bett.“

Für einen Moment funkelten sie einander an, dann lenkte Rocinante ein.

„Meinetwegen, aber du bist es schuld, wenn ich im Bad einschlafe und ertrinke.“

„Solltest du es schaffen beim Duschen zu ertrinken, nachdem du extra schwimmen gelernt hast, werde ich dich auslachen und auf deinen Grabstein schreiben Hier ruht ein Vollidiot.“

„Tze“, winkte er nur ab und begab sich ins Bad.

Er mochte, wie sich die Dinge mit Law entwickelten. Am Anfang war es für sie beide schwierig gewesen, aber jetzt war dieses Leben hier zusammen auf dieser Insel genau das, was sie wohl beide erhofft hatten.

Natürlich hatte Rocinante in gewissen Bereichen Zugeständnisse gemacht, aber es war nicht so, als würde er davon keine Vorteile erhalten. Für sie beide schien ihre Beziehung trotz allem sehr eindeutig zu sein. Law erwartete nicht mehr als Rocinante geben konnte und Rocinante nahm an was auch immer Law ihm darbot.

Sie sprachen sehr offen miteinander, in den letzten Wochen hatte Law auch immer öfter über Dinge gesprochen, die während Rocinantes Abwesenheit geschehen waren und so langsam schien er diese Dinge zu verarbeiten, so langsam schien er wirklich glücklich zu werden.

Manchmal fragte Rocinante sich, ob Law nicht seine anderen Freunde vermisste, so wie er Sengoku wiedersehen wollte, aber solche Fragen stellte er nicht. Law würde reden, wenn er dazu bereit war und Rocinante drängte ihn nicht.

Hinter ihm ging die Tür auf und Law kam herein.

„Was wird das denn, wenn’s fertig ist?“, meinte Rocinante nur mit hochgezogenen Augenbrauen, während er sich weiter auszog.

„Ich will dir die Haare waschen“, sagte Law ganz unschuldig, „und wenn du doch so müde ist, ist dir das doch mit Sicherheit Recht.“

„Du hast dreckige Hintergedanken, ich kann es dir ansehen“, entgegnete er mit einem Augenrollen und ließ sich auf den Hocker nieder.

„Und wenn, wäre das so schlimm?“, flüsterte Law in sein Ohr, ihn fast nicht berührend glitten seine Hände über Rocinantes Schultern, seinen Hals hinauf. „Würde es dir missfallen?“

„Ich bin müde, Law“, murmelte er, konnte jedoch nicht verhindern gegen diese Hände zu sinken, „die letzten zwei Tage waren anstrengend, ich brauche heute wirklich keine Freizeitaktivitäten mehr.“

Law stellte das Wasser an und begann sein Haar abzubrausen.

„Und was ist, wenn ich dich noch mal verwöhne? So wie beim ersten Mal? Das mochtest du, oder?“

„So eine Nacht werde ich heute ganz gewiss nicht durchhalten, Law.“

„Ich rede nicht von der ganzen Nacht, nur vom aller ersten Mal. Ich verwöhne dich und du entspannst.“

Rocinante griff nach Laws Handgelenk mit der Brause und sah dann zu ihm auf.

„Ich habe dir doch schon mal gesagt, wenn wir das machen, dann richtig. Ich werde dich nicht ausnutzen, erst nicht für eine schnelle sexuelle Befriedigung.“

Law über ihn neigte leicht den Kopf, beugte sich dann vor und legte seine Unterarme auf Rocinantes Schultern ab, umarmte ihn halb von hintern, während die Brause nur Rocinantes Füße duschte.

„Und ich habe dich schon mal gesagt, dass du mich nicht ausnutzt. Ich schlafe mit dir, weil das mich sehr glücklich macht. Aber das tut es nicht, wenn es dich nicht auch glücklich macht.“

Rocinante legte seine freie Hand auf Laws Kopf und strich ihm durchs Haar.

„Es ist jedes Mal das gleiche“, murmelte er unzufrieden, „du machst dir Sorgen, dass ich es nur mache, um dich nicht zu verletzten und ich mache mir Sorgen, dass ich deine Gefühle für mich ausnutze.“

Law lehnte seinen Kopf gegen Rocinantes und nickte sachte.

„Das stimmt wohl, aber so sind die Dinge nun mal, so fühlen wir nun mal, und solange wir darüber sprechen ist alles in Ordnung.“

„Wann bist du denn plötzlich erwachsen geworden?“, lachte er leise und lehnte sich gegen den anderen.

Obwohl ihre Beziehung auf den ersten Blick ganz simpel und schlicht wirkte, war sie doch auch kompliziert und beide hatten Angst etwas falsch zu machen. Nur weil sie mittlerweile keine Geheimnisse mehr voreinander hatten, wussten sie damit umzugehen.

„Eigentlich ist es doch ganz einfach“, murmelte Law in seine Halsbeuge, „Ich brauche mir keine Sorgen um dich zu machen, weil du ja auch was davon hast und jederzeit Nein sagen könntest und du brauchst dir keine Sorgen zu machen, weil ich genauso gut deine Gefühle für mich ausnutzen könnte.“

Erneut lachte Rocinante auf.

„Das ist etwas zynisch ausgedrückt, Law.“

„Lass mich dein Haar waschen, Cora.“

Er ließ den anderen machen. Er mochte es, wenn Law durch sein Haar fuhr, es entspannte ihn wie kaum etwas anderes.

„Hast du dich schon entschieden, wann du Sengoku aufsuchen möchtest?“, fragte Law und da war also der Grund für die unterschwellige Anspannung.

„Bald“, entgegnete er sanft. „Aber du bist noch nicht bereit.“

Ich?“, hakte Law nach und massierte das Shampoo ein. „Dabei geht es doch nicht um mich.“

„Doch, das tut es“, widersprach er im gleichen Tonfall wie zuvor. „Du bist mir das wichtigste, Law, und solange deine Angst noch dein Vertrauen überschattet, solange werde ich nichts riskieren.“

„Ich verstehe nicht, wovon du redest“, grummelte Law nun und wusch das Shampoo aus. „Ich vertraue dir, das weißt du, und ich werde mir wohl immer Sorgen um dich machen, gerade wegen deiner Tollpatschigkeit. Aber das bedeutet nicht, dass du deswegen nicht gehen solltest.“

„Aber du vertraust noch nicht darauf, dass ich zurückkommen werde, Law, daher werde ich noch nicht gehen, außer du kommst mit.“

Law seufzte leise.

„Ich weiß nicht, ob das klug wäre. Ich bin ein ehemaliger Pirat und halte mich eigentlich aus den Dingen der Öffentlichkeit heraus, aber wenn ich mit dir nach Kaikkien Maiden reisen würde, würde das mit Sicherheit viel Aufsehen erregen.“

„Na und?“ Er nahm die Brause entgegen und begann seinen Körper abzuwaschen. „Ich will es nur Sengoku und meinem Bruder selbst sagen, was die Welt denkt ist mir egal.“

Der andere schwieg für einen Moment.

„Ich bin noch nicht bereit, Sengoku wieder entgegenzutreten“, meinte er dann schließlich. „Ich habe ihn all die Jahre was dich angeht belogen. Er wird wütend sein.“

Rocinante erhob sich und griff nach dem Handtuch, welches Law ihm darbot. Er war zu müde, um noch baden zu gehen.

„Er wird dankbar sein, Law, vielleicht verwirrt am Anfang, so wie ich, aber dankbar.“

Law nickte nur, ohne ihn anzusehen.

„Aber wie gesagt, du bist noch nicht soweit, daher werde ich noch nicht gehen. Wir haben keine Eile, oder?“

Nun zeigte der andere ein halbes Lächeln.

„Law, lass uns das Abendessen überspringen und direkt zu Bett gehen.“

„Was? Wie war das mit den drei Mahl…“

„So wie du gerade guckst, möchte ich mich ganz eng an dich kuscheln und an deiner Seite einschlafen und morgen mache ich uns ein festliches Frühstück.“

Das Lächeln wuchs und Law nickte nur.

„Du bist so ein Softie, Cora.“

„Na, das ist schon okay. Ich habe kein Problem damit ein Softie zu sein. Außerdem steht pink mir verdammt gut und Schminke übrigens auch.“

Er zog sich den Bademantel über und nahm Law an der Hand.

„Komm, lass uns schlafen gehen.“

„Lass mich wenigstens noch vorher den Salat kühl stellen.“



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