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Ein Leben wert

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen schönen guten Abend,

ich bin etwas spät dran (es tut mir leid -.-'), aber ich hatte wirklich viel zu tun. Musste gestern sehr lange noch arbeiten und dann heute die Übungsklausur schreiben (fünf Stunden meines Lebens, die ich nie wieder bekomme...) und dann noch von gestern nacharbeiten, also sorry, aber immerhin kommt hier das neue Kapitel^^'

Wünsche euch viel Spaß und noch ein schönes restliches Wochenende ;-)

LG Komplett anzeigen

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Kapitel 13 - Badezimmer

Kapitel 13 – Badezimmer

 

„Wir sollten direkt duschen gehen“, murrte Law als Rocinante die Tür zur Veranda zuzog und noch einen Moment das nahende Unwetter betrachtete, „ich bin voller Sand und Meerwasser und du siehst auch nicht viel besser aus.“

Er folgte Law in das große Bad, wo dieser anfing, seine klatschnassen Schuhe auszutreten. Ein leises Prasseln sagte ihnen, dass der Regen eingesetzt hatte.

„Da sind wir gerade noch rechtzeitig reingegangen“, murmelte Rocinante und fuhr sich durchs sandige Haar.

„Zieh dich aus und setzt dich hin“, entgegnete Law nur grob, offensichtlich verstimmt.

Rocinante wusste genau, dass es unklug war mit Law zu streiten, wenn er eine solche Laune hatte, also zog er seine Badehose aus und setzt sich auf den Holzhocker, den er erst am vergangenen Tag von Herrn Sansan gekauft hatte. Es war etwas ungewohnt für ihn, noch nicht mal ein Handtuch um die Hüften zu tragen, aber es war nicht so als hätte Law nicht bereits jeden Punkt seines Körpers erkundet, mit mehr als nur den Augen.

Der andere trat hinter ihn, stellte das Wasser an und begann ihn abzubrausen. Erst jetzt bemerkte Rocinante das leichte Brennen der Schürfwunde auf seiner Brust, die das Tau hinterlassen hatte.

„Das war naiv von dir“, begann Law dann erwartungsgemäß seine Standpauke, „naiv und leichtsinnig. Als Nichtschwimmer einfach ins Meer zu gehen, kurz bevor ein Sturm…“

„Ach, komm schon“, murrte er, wollte sich umdrehen, doch Law hielt ihn mit einer bestimmenden Hand auf der Schulter fest, „du wusstest auch nicht, dass ein Sturm kommen würde. Es ist die Grand Line, solche Dinge passieren, aber wir wussten beide nicht, dass so ein Sturm auf Natsu so schnell überhaupt möglich ist, also tu nicht so…“

„Das ändert nichts daran, dass es naiv von dir war ohne einen erfahrenen Schwimmer einfach so tief ins Wasser zu gehen“, unterbrach Law ihn nun wiederum und shampoonierte sein Haar mit deutlich zu kraftvollen Handbewegungen, „du hättest ertrinken können, verdammt noch mal, selbst ohne Sturm. Ein jeder Idiot weiß, wie gefährlich das Meer sein kann und du…“

„Wenn ich naiv war, dann warst du schlichtweg dumm!“ Nun erhob er sich doch und drehte sich zu dem anderen um. „Es mag naiv von mir gewesen zu sein zu glauben, dass ich allein das Schwimmen lernen würde, aber es war schlichtweg dumm von dir, die Wellen zu sehen und trotzdem ins Wasser zu laufen.“

Law stellte das Wasser ab und wollte etwas erwidern, doch Rocinante sprach weiter, nicht gewillt, sich wie ein kleines Kind belehren zu lassen.

„Ich bin groß, ich bin kräftig, ich konnte gegen die Wellen ankämpfen, und ich hatte ein verdammtes Seil um den Bauch, an dem du nur hättest ziehen brauchen, ohne dich selbst in Gefahr zu begeben. Was ich getan habe war naiv und ich habe mit dem Storm nicht gerechnet, aber du hast uns beide in Gefahr gebracht, als du auf mich zu gerannt bist. Hätte die Welle dich erreicht, bevor ich dich greifen konnte, hätte sie dich mit ins Meer gezogen und dann hätte ich nichts tun können, weil ich noch nicht schwimmen kann. Also sei so sauer wie du willst, aber ich habe wenigstens Sicherheitsvorkehrungen getroffen, während du einfach nur blindlings in dein Verderben gelaufen bist.“

Diese Seite zeigte er Law selten.

Es stimmte, dass Rocinante eher ein gutmütiger, gutgelaunter Zeitgenosse war. Trotz oder vielleicht gerade wegen seiner Vergangenheit mochte er an der Leichtigkeit des Lebens festhalten und sich sein Lächeln nicht vergraulen lassen. Er hatte selbst erlebt, wie es sich anfühlte, wenn jemand nur Hass und Elend verbreitete, also wollte er immer jemand sein, der Liebe und Glück in die Herzen und ein Lächeln auf die Gesichter anderer brachte.

Aber das bedeutete nicht, dass er einfältig war. Er hatte sich bewusst dazu entschieden ein fröhlicher Mensch zu sein, aber das bedeutete nicht, dass er nicht ernst sein konnte. Er hatte sich bewusst dazu entschieden, die meisten Situationen mit etwas Schalk und einem Grinsen zu lösen, aber das bedeutete nicht, dass es Momente gab, die selbst er nicht zum Lachen fand.

Law gegenüber zeigte er das selten, dem ernsten, verkopften Law, der viel zu wenig lachte und träumte, aber…

„Weißt du, du bist nicht der Einzige hier, der jemanden liebt und sich andauernd Sorgen macht. Du bist nicht der Einzige, der Angst hat jemanden zu verlieren. Ich mag vielleicht ungeschickt und naiv sein, aber ich kann dir versichern, dass ich nie mein Leben absichtlich aufs Spiel setzte.“

Law hielt seinem Blick stand, aber sein Gesicht war eine ausdruckslose Miene.

„Du hingegen magst vielleicht bedachter und gewissenhafter handeln als ich, aber du vernachlässigst dich andauernd und auch wenn dir das egal ist, ich leide darunter und heute hätte ich dich beinahe verloren, weil du rücksichtslos gehandelt hast und ich es nicht hätte ausbaden können.“

„Aber Cora, ich…“

„Weißt du nicht, warum ich so dringend schwimmen lernen will?“, unterbrach er den anderen und schlug mit der Faust gegen seinen nackten Oberschenkel. „Ist dir nicht klar, dass ich das hauptsächlich mache, um dich retten zu können, solltest du je ins Meer fallen?“

Laws Augen weiteten sich eine Spur und er versuchte nicht mal etwas zu entgegnen.

„Ich mag ein fähiger Kämpfer sein, Law, aber ich bin nicht dumm. Mit deinen Kräften und deiner Erfahrung bist du mir zweifelsfrei überlegen. Ich kann dich nicht beschützen und das brauch ich auch gar nicht und dafür bin ich dankbar. Aber ich habe meine Teufelskräfte verloren und mittlerweile glaube ich, dass ich das nur habe, um in der einen Sache auf dich aufzupassen, wenn du es nicht kannst.“

Er holte tief Luft.

„Ich mag das Meer, aber nicht so sehr, dass ich wirklich in einem Sturm schwimmen lernen muss. Zum Teufel, die Hälfte der Piraten und der Soldaten, die ich kenne, kann nicht schwimmen. Aber die Vorstellung, dass du ertrinkst, weil ich nicht im Meer schwimmen kann…“ Tief holte er Luft und sah dann weg, als seine Unterlippe zu zittern begann.

„Cora, ich…“, begann Law deutlich sanfter als zuvor, doch er unterbrach ihn mit einem Wink, ehe er den anderen wieder ansah.

„Ich weiß, ich bin derjenige, der dich allein gelassen hat, Law. Ich bin derjenige, der dir versprochen hat, dass alles gut gehen würde, und das tat es nicht. Das tut mir leid. Aber jeden Tag versuche ich es gutzumachen, indem ich das Leben, das du mir geschenkt hast, wertschätze und achte. Ich mag schusselig sein, aber ich passe auf mich auf. Du hingegen…“ Er schüttelte den Kopf. „Du hast mir damals gesagt, dass du dir fast gewünscht hättest, du wärest im Großen Krieg gefallen, aber dass du das Leben, welches ich beschützt habe, nicht einfach wegwerfen wolltest.“

Law nickte nur sachte und sah ihn wieder so ausdruckslos an.

„Warum lebst du dann immer noch so als wäre es dir egal, ob du heute oder morgen stirbst?“

„Das tue ich doch gar nicht“, widersprach Law nun. „Falls es dir nicht aufgefallen ist, ich habe ein Heim zusammen mit dir aufgebaut. Ich leite eine Praxis und wir haben sogar Freunde im…“

„Du schläfst zu wenig.“

„Was? Was hat das…?“

„Und du vergisst andauernd zu essen. Du arbeitest viel zu viel und machst nie eine Pause, wenn du erschöpft bist. Du sagst selten, wenn dir etwas zu viel ist und fragst nie um Hilfe. Du vernachlässigst dich selbst und ignorierst deine eigenen Bedürfnisse. Und heute wärest du beinahe gestorben, weil du…“

„Ich wollte dich retten!“ Law trat auf ihn zu und schlug ihn leicht gegen den Brustkorb. „Ich dachte du wärest am Ertrinken und wollte dich…“

„Nein!“ Er beugte sich zum anderen hinab, so dass sie auf einer Augenhöhe waren. „Wenn du mich hättest retten wollen, hättest du am verdammten Seil gezogen oder versucht mich mit deiner Teufelskraft aus dem Wasser zu holen. Nein, du bist wie ein Irrer ins Salzwasser geeilt, obwohl du wusstest, was für Folgen es für dich haben würde, obwohl du wusstest, dass du im Wasser rein gar nichts tun kannst.“

„Ich habe nicht nachgedacht“, brüllte Law nun, stieß ihn leicht weg und trat selbst einen Schritt zurück. „Verdammt, Cora, ich dachte du würdest sterben! Ich habe nicht darüber nachgedacht, was das Sinnvollste wäre, sondern bin einfach losgerannt. Ich habe dich schon einmal verloren, glaubst du ich könnte das ein zweites Mal?!“

Für einen Moment sah er den anderen einfach nur an, dann neigte Rocinante leicht den Kopf und nickte.

„Und glaubst du, ich könnte dich verlieren?“, entgegnete er ruhig.

„Was?“

„In all deinen klugen und rationalen Gedanken, hast du dich je gefragt, was ich fühlen würde, wenn ich dich verlieren würde? Hast du dich nur einmal gefragt, was ich gedacht haben muss, in dem Moment, als du auf mich zu gerannt bist? Kannst du dir vorstellen, welche Angst ich hatte dich zu verlieren? Wissend, dass ich kaum in der Lage war mir selbst zu helfen, aber chancenlos sein würde, wenn eine Welle dich erfassen würde? Du weißt, wie es sich anfühlt, mich zu verlieren, Law. Ich weiß es nicht, aber ich weiß, wie es sich anfühlt, dich beinahe zu verlieren, glaub mir, ich weiß das wirklich verdammt gut, und jedes verdammte Mal wird die Angst und der Schmerz schlimmer.“

Endlich kroch eine Emotion über dieses ruhige Gesicht; Fassungslosigkeit spiegelte sich in diesen tiefen Augen.

„Du hast mich einst gefragt, was ein Leben wert ist, Law, und ich habe dir gesagt, dass das jeder nur für sich selbst entscheiden kann. Ich habe dir gesagt, dass ich mein Leben jederzeit für deines geben würde, aber warum meinst du ist das so?“

Nun bebte Laws Unterkiefer und er wandte den Blick ab, rieb sich über die Tattoos auf seinem Unterarm, biss sich auf die Unterlippe.

„Ich habe keine Ahnung, was ein Leben wert ist, Law. Aber ich weiß ganz genau, dass meines ohne dich keinen Wert mehr hat.“

Einzelne Tränen rannen Laws Gesicht hinunter und er schüttelte den Kopf.

„Also bitte, mir zur Liebe, geh nicht so nachlässig mit dir selbst um.“

Er schritt auf den anderen zu und legte eine Hand an dessen Wange. Zögernd sah Law auf, nicht in der Lage den Tränen Einhalt bieten zu können.

„Ich weiß, dir fällt das schwer zu glauben, Law, aber so wichtig, wie ich dir bin, so wichtig bist du mir auch, vielleicht noch um ein Vielfaches mehr, denn ich habe dich in deiner Trotzphase erlebt.“ Er schmunzelte und Law schnaubte kurz zittrig auf. „Alles, was du nicht willst, dass mir zustößt, will ich nicht, dass dir zustößt. So sehr du vermeiden möchtest, dass ich traurig bin, so sehr möchte ich vermeiden, dass du traurig bist, verstehst du das?“

Law biss sich wieder auf die Unterlippe und nickte während Rocinante eine Träne wegwischte.

„Und nichts würde mich trauriger machen als dich zu verlieren, okay?“

Nun weinte Law noch mehr, nickte und sah zu Boden, zitternd als würde er jede Sekunde zusammenbrechen.

„Okay“, flüsterte Rocinante und drückte den anderen an sich, eine Hand in seinem sandigen Haar, den anderen Arm um seine Schultern gelegt. „Ich hab dich lieb, Kleiner, und ich will nicht, dass dir je etwas passiert. Ich will, dass du ein glückliches, zufriedenes, langes Leben führst.“

Laws Schultern bebten und er krallte sich in Rocinantes Rücken.

Schmunzelnd tätschelte er Laws Kopf. Es schien als wäre er zum ersten Mal wirklich zum anderen durchgedrungen.

Er ging in die Knie, um zum anderen aufsehen zu können und schob die Hände weg, mit den Law sein Gesicht versuchte zu verdecken wie ein kleines Kind.

„Und ich möchte, dass du vernünftige Mahlzeiten isst. Du hast mir immer viel zu wenig Gemüse auf dem Teller, und das als Arzt.“

Law nickte und schluchzte kaum hörbar auf.

„Sieh mich an Law.“ Als der andere seiner Aufforderung folgte, zeigte er ihm das größte Grinsen, das er bieten konnte. „Und ich möchte, dass du lächelnd durchs Leben gehst.“

Tief holte Law Luft, sah zur Decke hoch und nickte dann langsam. Kurz schloss er die Augen, doch als er sie öffnete, lag ein zittriges Lächeln auf seinem Gesicht.

„Genau so“, lobte er und strich dem anderen über die verweinte Wange.

„Ich liebe dich, Cora“, flüsterte Law mit gebrochener Stimme, „und ich hatte so Angst dich zu verlieren.“

„Ich weiß“, antwortete er und zog Law erneut in eine Umarmung zu sich auf den Boden. „Ich hatte auch Angst.“

Dann erhob er sich und zog den anderen auch auf die Beine.

„Da komm, ich habe noch Schaum im Haar, so kann ich nicht in die Badewanne.“ Mit einem Schmunzeln ließ er sich wieder auf dem Hocker nieder während Law das Wasser anstellte.

„Ich denke, ich werde Ninnin fragen, ob sie mir das Schwimmen beibringt“, sprach er bewusst unbeschwert während Law damit fortfuhr sein Haar zu waschen.

Den Kopf im Nacken und die Augen geschlossen, genoss er das warme Wasser und das Prasseln des Regens über ihm, als auch sein eigenes Herz sich wieder beruhigte. Manchmal vergaß er, so erwachsen und klug Law schon als Kind gewesen war, so kindlich und unerfahren war er noch, wenn es um Gefühle ging.

„Das würde mich freuen“, murmelte Law, dessen Stimme deutlich gefasster klang als Rocinante erwartet hatte, „ich kann sie morgen fragen, wenn du möchtest.“

„Ja, das wäre sehr nett von dir, Law.“

„Wobei sie mich bei diesem Sturm vermutlich heute noch anrufen wird, sobald die ersten Notfälle reinkommen“, bemerkte der andere dann mit einem unzufriedenen Unterton.

„Ach, das glaube ich nicht“, winkte Rocinante ab und begann seinen Körper einzuseifen. „Anders als wir, wissen die Inselbewohner vermutlich, dass ein paar Wolken am Horizont bedeuten, dass bald ein Sturm kommt und treffen Vorkehrungen. Frau Paipai wird uns wohl eine Tracht Prügel androhen, sollten wir so etwas dummes nochmal machen.“

Law grummelte nur etwas Zustimmendes, reichte Rocinante die Brause und begann sich hinter ihm auszuziehen.

„So, ich bin fertig, jetzt bist du dran“, meinte er immer noch betont gutgelaunt und stand auf, doch dann vergaß er sein Lächeln.

Law stand nur noch in Unterhose vor ihm und zum ersten Mal konnte er ausgiebig das Brusttattoo des anderen betrachten. Es war ihm schon an jenem Abend aufgefallen, als Law zu ihm ins Zimmer gekommen war, aber obwohl er damals die eleganten Linien bewundert hatte, so hatte er sich nicht damit auseinandergesetzt, was sie bedeuteten, dafür war in der Hitze des Gefechts keine Zeit geblieben.

Der andere stand vor ihm und hielt mucksmäuschenstill, ein seltsamer Gesichtsaufdruck den Rocinante nicht deuten konnte.

Er machte einen Schritt nach vorne und berührte die schwarzen Linien, fuhr das Herz auf der Brust nach und verharrte über den Totenkopf, der wohl Laws Jolly Roger darstellte.

„Auf Minion“, sprach Law schließlich mit heiserer Stimme, „nachdem du aufgebrochen warst, um die Operationsfrucht zu holen, da habe ich unglaublich gefroren. Ich habe die Decke um mich gekrallt, doch mein Körper hat gezittert und ich dachte meine Zähne würden bersten, so heftig klapperten sie.“

Rocinante wurde kalt während Law wegsah und langsam die Arme um sich legte.

„Dann habe ich mir vorgestellt, dass du mich wieder in deinen warmen Armen in Sicherheit trägst und mir war nicht mehr kalt.“ Law zögerte. „Als du wiederkamst, waren deine Hände ganz kalt und es ging dir nicht gut und trotzdem war mir warm als du bei mir warst.“

Law zitterte am ganzen Körper, es tat ihm offensichtlich weh darüber zu sprechen, es schien ihm fast körperlich Schmerzen zu bereiten.

„Law, du musst nicht…“

„Danach war mir immer kalt“, sprach Law kopfschüttelnd weiter und rieb sich über seine Unterarme. „Mir war immer kalt, meine Hände waren immer kalt, ich konnte nicht schlafen, es war immer zu kalt. Dann habe ich mir immer vorgestellt, dass du mich wieder im Arm halten würdest, und die Kälte verging. Ich stellte mir vor, wie du mich hieltst und mir wurde warm, ich konnte einschlafen.“

Law sah langsam auf, selten waren seine Augen so klar und offen wie jetzt.

„Von da an stellte ich mir immer wieder vor, dass du mich umarmen würdest, doch als ich älter wurde, wurden meine Erinnerungen schwächer. Ich wusste nicht mehr wie es sich anfühlte von dir umarmt zu werden, ich wusste nicht mehr wie du riechst, selbst deine Stimme vergaß ich.“ Eine einzelne Träne rann sein Gesicht hinunter. „Ich wollte verhindern noch mehr zu vergessen, dein Lächeln zu vergessen. Ich wollte deine Umarmungen wieder spüren, nicht mich daran erinnern, wie du mich als Kind umarmt hast, sondern wie du mich jetzt als Mann umarmen würdest.“

Dann wandte Law sich ab.

„Aber das war nicht möglich, ich wusste, dass ich… ich wusste nicht, ob du mich je wieder in den Arm nehmen würdest, also…“ Er zuckte mit den Schultern. „Das hier sollte die Erinnerung sein, dass du mich nie losgelassen hast, dass auch wenn mir kalt war, du bist zum Ende bei mir sein würdest.“

Plötzlich sah Law ihn an und ein schwaches Lächeln erhellte seine Züge.

„Ach Cora. Es tut mir leid, ich hätte nicht…“

„Schon gut“, unterbrach er den anderen und rieb sich die Tränen aus dem Gesicht, „es tut mir leid, Law, es tut mir unglaublich leid.“

Er zog den anderen in eine feste Umarmung.

„Ich werde dich nie wieder loslassen, ich werde dich…“

„Ist schon gut, Cora.“ Law klopfte ihm auf die Schulter. „Aber jetzt machst du dich wieder dreckig.“

„Ist mir egal.“

Laws Finger kämmten durch sein Haar während Rocinante nicht aufhören konnte zu weinen.

„Danke, dass du es mir gesagt hast“, flüsterte er in Laws Halsbeuge.

„Danke, dass du nicht gefragt hast.“

Er sah den anderen an, strich ihm über die Wange und machte einen Schritt zurück, um ihn besser betrachten zu können. Doch er trat auf die Seife und jede elegante Antwort, die er sich zurecht gelegt hatte, endete in einem überraschten Aufschrei als er pudelnudelnackt zu Boden klatschte.



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