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Ein Leben wert

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen schönen Abend euch allen,

ich hab gar nicht viel zu sagen, außer dass ich euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel wünsche und hoffe, dass ihr eine gute Woche hattet.

Liebe Grüße und bis nächste Woche
Sharry Komplett anzeigen

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Kapitel 11 - Moment

Kapitel 11 – Moment

 

Überrascht wandte er sich um.

„Alles in Ordnung?“, fragte er verwundert.

Law stand im Türrahmen, das Haar noch nass von der Dusche, nur den langen Bademantel an, den Rocinante ihm vor ein paar Wochen gekauft hatte.

„Hast du einen Moment, Cora? Bitte setzt dich hin.“ Laws beinahe heisere Stimme ließ ihn aufhorchen; misstrauisch kam er den Worten des anderen nach und ließ sich auf der Bettkannte nieder.

Schon bei ihrem nächtlichen Spaziergang war ihm aufgefallen, dass Law irgendwie anders gewirkt hatte und nun zeigte es sich noch deutlicher als er beobachtete, wie der andere sich über die Tattoos auf seinen Unterarmen rieb.

„Law? Was ist passiert?“

Als er sprach schreckte der andere beinahe auf und sah ihn dann ernst an, ehe er einen Schritt auf Rocinante zutrat. Da er nun saß musste er zu dem anderen aufsehen, der direkt vor ihm stand und sich dann zu ihm hinabbeugte und ihn küsste.

Auch dieser Kuss fühlte sich anders an, drängender, verzweifelter, nicht so sanft und zaghaft oder warm und zärtlich wie sonst.

„Law, was ist denn…?“

Der andere unterbrach ihn erneut mit einem tiefen Kuss und dieses Mal konnte Rocinante auch dessen Zunge an seinen Lippen fühlen.

Er lehnte sich zurück und unterbrach die Berührung. So weit waren sie bisher noch nie gegangen und Rocinante wusste auch nicht, ob er das konnte. Ein Kuss hier, eine Zärtlichkeit da, das war eine Sache, aber noch nie hatte Law Avancen gemacht weiter zu gehen als das.

„Aber Law, was…?“

„Ich weiß“, flüsterte Law und beugte sich zu ihm hinab, lehnte seine Stirn gegen Rocinantes, „ich weiß, dass du mich nicht liebst, wie ich dich liebe, Cora, ich weiß.“

Es tat weh, wie der andere klang und wie traurig sehnsuchtsvoll er ihn ansah. Es tat ihm unglaublich weh, dass er Law nicht das geben konnte, wonach er sich anscheinend am meisten sehnte.

„Das erwarte ich auch gar nicht. Ich erwarte nicht, dass du je solche Gefühle für mich entwickelst, Cora. Aber heute…“ Er zögerte und Rocinante konnte dessen Atem auf seinen Wangen spüren. „… könntest du für heute, nur für heute, so tun als ob?“

Er wusste nicht was hier vor sich ging, aber die Art wie Law beinahe flehte verunsicherte ihn zutiefst, dennoch…

„Bitte, nur für heute, nur für einen Moment“, flüsterte Law und schloss kurz die Augen, ehe er etwas Abstand zwischen sie brachte, „du kannst dir auch jemand anderen vorstellen, wenn es dir…“

„Law“, unterbrach er nun den jungen Mann, den er so sehr liebte, aber eben nicht auf diese Art, „egal was du verlangst, ich werde mir nie jemand anderen vorstellen, wenn du vor mir stehst.“

Er konnte die Tränen in Laws Augen schimmern sehen und wusste, dass er erneut die falsche Entscheidung treffen würde, aber wie sollte er sich Law erwehren, wenn dieser ihn so ansah?

„Wirst du mir sagen, warum?“, fragte er deshalb, als er sich entschied, dass er alles tun würde, um Law glücklich zu machen, so sehr liebte er ihn. Für einen Moment würde er die Grenzen, die er nie vorhatte zu überschreiten, ignorieren.

„Nicht, wenn du es nicht von mir verlangst“, entgegnete Law und hielt seinem Blick stand.

„Ich verlange nichts von dir, Law“, flüsterte er und als Law ihn dieses Mal küsste, ließ er es geschehen.

Dieser Kuss war anders als alle bisherigen; bestimmt, aber sanft schmiegte Law seine Lippen an Rocinantes, fuhr ihm mit einer Hand durchs Haar und mit der anderen über Rocinantes Nacken.

Für einen Moment noch wollte sein Verstand ihm erklären, dass dies hier nicht sein sollte, dass er Laws Gefühle für sich nicht ausnutzen sollte, dass er diesen Schritt nicht gehen sollte, dass er Law helfen sollte, seine Ängste und Traumata auf gesundem Weg zu lösen und nicht mit seinen Gefühlen für Rocinante verdrängen sollte, doch mit jeder Sekunde wurde seine Gegenwehr schwächer.

Am Ende war er doch auch nur ein Mann, der sich nach Körperkontakt und Zärtlichkeiten sehnte und es so schwer hatte anderen Menschen zu vertrauen. Am Ende hatte auch er Sehnsüchte nach Berührungen und Intimität, die er nicht verdrängen konnte.

Dieses Mal ging er auf Laws Zungenkuss ein und ließ zu, dass Law ihm nun noch näher kam. Er schloss die Augen, erlaubte Law zu tun was er wollte, erlaubte sich selbst zu fühlen, wonach sein Körper sich seit langer Zeit sehnte.

Er nahm kaum war, wie Law sein Nachthemd aufknöpfte und es zur Seite zog, merkte kaum, wie Law ihn aufs Bett hinter sich drückte. Alles was er wahrnahm, waren Laws langgliedrige Finger auf seinem Körper, diese rauen und doch sanften Lippen auf den seinen.

Sein Körper erzitterte unter den sanften Berührungen des anderen.

Nach intensiven Sekunden erlaubte Law es ihm nach Luft zu schnappen, während dessen Hände über Rocinantes Brust strichen, ehe Law ihn erst an Ohr, Hals und schließlich am Schlüsselbein küsste, mit den Zähnen leicht seine Haut zwickte.

Rocinante flüsterte den Namen des anderen, als dieser damit fortfuhr seinen Körper zu erkunden, jede kleine Narbe liebkoste.

Zwischendurch flatterten seine Augen auf und er sah über sich nur die simple Zimmerdecke während seine Hände nach Laws Schultern, dessen Haaren, irgendetwas griffen, sich in Stoff, Haare und Haut gruben.

„Entspann dich, Cora“, flüsterte Law und leckte über seine linke Brustwarze, während Finger über Bauchnabel und Lendengegend glitten, „lass mich dich verwöhnen.“

Er war kaum in der Lage mehr als zustimmend zu keuchen. Seine Erfahrungen in diesem Bereich waren begrenzt auf die lang zurückliegenden Tage in der Ausbildung zum Soldaten, aber jede Berührung des anderen jagte einen wohligen Schauer über seinen Rücken und Law wusste augenscheinlich genau, was er tat.

Selbst wenn Rocinante noch gewollt hätte, spätestens jetzt konnte er sich Law nicht mehr erwehren als alles was er noch fühlen konnte Laws Lippen auf seinem Bauch und dessen Hände an seinen Oberschenkeln waren.

Seine Haut schien elektrisiert unter Laws Fingern und obwohl Rocinante sich kaum bewegte, kaum mehr als bei jedem Anfassen erbebte, atmete er schnell und schwer.

Seine Muskeln spannten und entspannten sich und es kostete ihn größte Mühen sich wieder aufzusetzen während Law nicht eine Sekunde von ihm abließ.

Zum ersten Mal ergriff Rocinante die Initiative und zog den anderen wieder zu sich hoch, küsste Law, rieb mit seiner Zunge über dessen Lippen, glitt mit seinen Händen unter Laws Bademantel und über dessen Schultern, diese tiefen Augen manchmal vereinnahmend, manchmal geschlossen.

Dann löste Law sich von ihm, strich mit einer Hand Rocinantes Oberkörper hinab, über den Bauchnabel hinweg und seine Schlafanzughose hinunter.

„Law“, zitterte er vor Erregung und kaum in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen, während der andere ihn von seiner Hose und Unterhose befreite.

Im nächsten Moment küsste Law ihn erneut, vergrub seine Hände in Rocinantes Haar, während er ebenfalls seine Hände um den muskulösen Körper des anderen schlang.

Law kniete vor ihm, seine Knie zur Linken und zur Rechten Rocinantes auf dem Bett. Nun waren sie genau auf Augenhöhe und Rocinante wusste, dass diese Augen ihn noch nie so angesehen hatten und bei allem was ihm heilig war, so war dieser Blick genug, um die allerletzten Zweifel verblassen zu lassen.

Er wollte das hier, er wollte Law so nah sein wie niemand sonst, wollte ihn fühlen wie niemanden sonst.

Es stimmte, dass er nicht die gleichen Gefühle in sich trug wie Law, aber gerade in diesem Moment wollte Rocinante glauben, dass es doch dieselben waren. Für diesen Moment wollte er glauben, dass er dies nie bereuen würde und für diesen einen Moment war es ihm sogar fast egal, falls doch.

„Ich will dich fühlen“, flüsterte Law in sein Ohr und streichelte seine Wange, „Ich will dich tief in mir fühlen.“

Laws Oberkörper rieb an seinen, seine Füße an Rocinantes Oberschenkeln.

„Aber Law…“, versuchte er einen schwachen Einwand, den Law mit einem schnellen Kuss sofort unterband.

„Keine Sorge, Cora.“ Er fuhr sich über die Lippen und sah ihn mit seinen feurigen, tiefen Augen an. „Ich bin vorbereitet.“

Wieder küsste Law ihn, hielt mit einer Hand sein Haar und griff ihn mit der anderen. Dann löste Law auch seine andere Hand und schien nach etwas in den Taschen seines Bademantels zu greifen, doch Rocinante konnte sich kaum darauf konzentrieren, als Law ihn erneut küsste.

Er erbebte, als Law ihn mit beiden Händen ergriff und mit einer kühlen Flüssigkeit einrieb. Schwer atmend hielt er sich an Law fest und schloss die Augen für einen kurzen Moment.

Rocinante hielt beinahe die Luft an und dann konnte er nicht anders als laut aufzustöhnen. Alles, was er sehen konnte waren Laws geschlossene Augen und sein offener Mund. Alles, was er hören konnte waren sein eigener und Laws schneller Atem, ihr Keuchen, geflüsterte Worte. Alles, was er spüren konnte war Law, nur Law, jede Bewegung, jede Berührung, jedes Gefühl, jede Empfindung war Law.

Er hielt den anderen fest, hielt ihn ganz nah an sich, meinte dessen Herzschlag fühlen zu können, konnte dessen Atem in seiner Halsbeuge spüren, die Fingernägel in seiner Schulter.

Es war ihm unmöglich die Augen zu schließen. Er musste Law ansehen, wie die einzelnen Schweißperlen seine Schläfen entlangglitten, wie er die Augen schloss und mit der Zunge seine Lippen benetzte, wie sich sein Adamsapfel bei jedem Atemzug bewegte, wie jeder einzelne Muskel sich anspannte, wie jedes einzelne Haar sich aufzustellen schien.

Nie zuvor war Rocinante bewusst gewesen, wie vollkommen Law war, mit seinem strubbeligen schwarzen Haar, den goldenen Ohrringen, den kunstvollen Linien auf seinem Oberkörper, die Rocinante bisher kaum wahrgenommen hatte.

Gerade in diesem Moment, als Sinnlichkeit und Leidenschaft alle seine Sinne erfüllte, bemerkte er, wie viel mehr Law doch war.

Sein Kopf wollte kluge Erkenntnisse erzielen, aber alles was er wirklich konnte, war diesen Moment der ungehemmten Hingebung zu genießen.

Für diesen einen Moment wusste er, dass Law alles in seinem Leben war, das zählte.

 

Mit müden Augen betrachtete er die Zimmerdecke über sich.

In den warmen Strahlen der aufgehenden Sonne konnte er jede einzelne Furche in den Balken sehen, die wie Zeugen der Zeit über ihn wachten.

Eine leichte Bewegung lenkte ihn ab.

Law neben ihm rollte sich auf die Seite und wandte ihm nun sein Gesicht zu, immer noch friedlich am schlummern. Immer noch hielt er Rocinantes Hand fest, wie zu dem Zeitpunkt, als sie eingeschlafen waren, irgendwann erst vor wenigen Stunden.

Unter der Bettdecke lugten die oberen Linien von Laws Brusttattoo hervor, von dem Rocinante bisher tatsächlich noch nichts gewusst hatte, aber er hatte noch nicht die Möglichkeit gehabt, es näher zu bestaunen. Leise musste er sich eingestehen, dass Law Tattoos gut tragen konnte.

Er wusste nicht genau, warum Law am vergangenen Abend zu ihm gekommen war, wusste nicht was der Auslöser gewesen war, aber nun schlief er friedlich neben ihm und nichts schien ihn wecken zu können. Rocinante fragte sich, ob Law deswegen immer so schlecht schlief, weil er sonst allein war.

Die Vernunft wollte ihm bereits ein schlechtes Gewissen einjagen, aber er wusste nicht, ob es wirklich ein Fehler gewesen war Law nicht abzuweisen, nicht, wenn dieser nun so zufrieden wirkte.

Außerdem musste er auch eingestehen, dass die vergangene Nacht… gut wäre wohl eine traurige Untertreibung. Vielleicht lag es daran, dass sie einander so vertraut waren oder Law einfach genau gewusst hatte was er tat, aber Rocinante konnte sich nicht erinnern jemals so eine Erfahrung gemacht zu haben. Allerdings lagen seine letzten Male auch schon einige Jahre zurück – von den fehlenden 17 Jahren mal ganz zu schweigen – und ganz objektiv war er ja nie, wenn es um Law ging.

Dieser seufzte gerade wohlig im Schlaf und Rocinante entschied, dass ganz gleich was diese Nacht für Folgen haben würde, sie war kein Fehler gewesen. Law hatte für diesen einen Moment bei ihm gefunden, was er gebraucht hatte und Rocinante selbst hatte eine unvergessliche Nacht erlebt.

Nach einigen weiteren ruhigen Minuten entschied er Law schlafen zu lassen und Frau Paipai Bescheid zu geben, dass der andere später zur Arbeit kommen würde.

Er brauchte überraschend lange, um Laws Griff um seine Hand zu lösen, danach deckte er den anderen noch gut zu und verließ dann so leise er konnte das Zimmer, wobei er jedoch natürlich mit dem kleinen Zeh gegen die Bettkante stoßen musste.

Leise fluchend führte sein erster Weg ihn ins Badezimmer und ein Blick in den Spiegel verriet ihm, dass es mit seiner bleichen Haut schwer werden würde, sämtliche Spuren der vergangenen Nacht auf einer Sommerinsel zu verbergen.

Auf der anderen Seite war es ihm ziemlich gleich, was die Dorfbewohner über seine Beziehung zu Law dachten und vermutlich glaubten sie eh, dass Law und er ein Paar waren. Rocinante selbst wusste nicht wirklich was sie waren, er hatte ihrer Beziehung noch nie einen Namen aufgedrückt.

In Laws Arbeitszimmer nutzte er die alte Teleschnecke, um in der Praxis anzurufen, wo Frau Paipai vermutlich schon seit über einer Stunde Papierkram erledigte. Danach entschied er Frühstück zu machen, eine der Mahlzeiten, die Law in fast schon beiläufiger Regelmäßigkeit vergaß.

Draußen auf dem Geländer der Veranda landete derweil eine der Zeitungsmöven und wartete auf ihren Lohn.

100 Berry – 100 Berry! Früher hatte sie gerade mal 60 gekostet, das war fast doppelt so viel! - später saß Rocinante auf den Stufen, die zum Meer hinabführten, seine morgendliche Zigarette in der einen und die Zeitung in der anderen Hand.

Es gab immer noch viele Artikel, die er nicht verstand, da ihm der nötige Kontext fehlte, aber das hielt ihn nicht davon ab, sie jeden Morgen zu lesen und heute wusste er auch warum.

„Budda“ Sengoku ist zurück – ehemaliger Großadmiral nimmt Beraterposition der VV an

 



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