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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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pads, paws and claws

129) pads, paws and claws
 

Der November begann, wie der Oktober endete: Nass, kalt und ziemlich stürmisch.

Halloween verbrachten die Brüder in trauter Zweisamkeit mit Eierlikörpunsch, Chips, Dips und Pizza vor dem Fernseher. Sam hatte Amitas Einladung, diese Nacht mit ihr und ihren Neffen und Nichten zu verbringen, abgelehnt. Er hatte ihr von Jess erzählt. Dass ihn dieser Tag immer noch sehr an die letzte Party mit ihr erinnerte und von Jess´ Tod kurz danach bei einem Brand.

Mitfühlend hatte Amita ihre Hand auf seinen Arm gelegt und genickt.

Dean hatte Chris und Mac abgewimmelt, die ihn zu ihrer Party einladen wollten und Maddie musste arbeiten.

Am 1. November musste er arbeiten und danach war er in der Werkstatt. So langsam schien es sich wirklich herum zu sprechen, dass er alle drei Tage hier arbeitete und gute Arbeit leistete. An diesem Tag kamen vier Kunden.

Den Tag darauf war er wieder im Haus und arbeitete auf seiner Seite. Er schätzte, dass er höchstens noch 4 Tage brauchen würden, um den begehbaren Kleiderschrank, Bad und Schlafzimmer soweit vorzubereiten, damit erst der Klempner ins Bad konnte und dann die Putzer kommen und die Fenster eingebaut wurden. In der Zeit konnte er endlich bei Sam loslegen. Irgendwie fühlte es sich immer noch komisch an, zuerst etwas für sich zu machen und danach erst für Sammy.

Dass er den Fitnessbereich noch vor Thanksgiving in Angriff nehmen könnte, war eher unwahrscheinlich, auch wenn er es gerne schaffen würde, denn Bobby hatte angekündigt, dass er die Fitnessgeräte mitbringen wollte. Außerdem einen Teil der Ersatzteile für sein Baby. Und noch einiges mehr. Mal sehen, was sie wirklich einpackten.

Wenn er darüber nachdachte, konnte Dean es nicht fassen, wie sich alles in diesem Jahr entwickelt hatte. Er hatte Freunde, die ihm im Haus halfen. Jody und Bobby würde bald hierherziehen und auch auf der Wache fühlte er sich wohl.

Derzeit war es sogar ziemlich ruhig. Sie hatten zwar einige Einsätze, wurden letztendlich jedoch mehr von den kleinen Katzen auf Trab gehalten, als von ihrem Beruf. Eine Mitarbeiterin des Tierheimes war da gewesen und hatte ihnen eine gute Pflege der Kleinen attestiert. Der Tierarzt hatte ihnen die erste Spritze gegeben und wollte für die zweite Impfung wiederkommen.

Alles in allem lief es gerade richtig gut. Er stellte die Leiter ein Stück weiter und befestigte das Kabel im Mauerschlitz.

Sam bog in den Weg zu ihrem Haus ein. Die letzte Vorlesung für heute war ausgefallen und er wollte sich sein Zimmer, oder vielleicht eher das seines Bruders, noch mal anschauen. Obwohl in beiden, laut Dean, noch sehr viel Fantasie nötig war, um überhaupt mehr als kahle Wände zu sehen. Aber sie wollten nachher nach Einrichtungsideen suchen und da wollte er wenigstens das Raumgefühl haben, um sich vielleicht leichter entscheiden zu können.

Sein Blick fiel auf das Haus. Trotz der vernagelten Fenster, denn außer rechts unten gab es davon noch genug, sah es viel freundlicher aus. Er war gespannt, ob die Rosen an den Hausecken anwuchsen und wie das aussehen würde und er freute sich auf den Garten. Ob die Obstbäume im nächsten Jahr wohl schon trugen?

Seinen Wagen stellte er vor dem Eingang ab. Vielleicht sollte er den Zettel für die Eingangshalle an die Kühlschranktür pinnen, denn das Glas hatte ausgedient. Eine schöne Tür fehlte noch.

„Dean?“, rief er, kaum, dass er das Haus betreten hatte.

„Oben!“

Aus der Küche kamen Geräusche. Sam schaute kurz durch die Tür.

„Hallo“, grüßte er den Mann, der am Fliesenspiegel arbeitete, dann stieg er die Treppen hinauf.

Seine Wohnung hatte, genau wie Deans, und jeder andere Raum in dem Haus, noch keine Tür.

„Dean?“

„Bei mir.“

Sam folgte dem Ruf in Richtung Schlafzimmer. Er ging durch die Türöffnung und erstarrte.

„Seit wann gibt es hier eine ... wird das eine Wand? Wird die noch höher?“ Dean stieg von der Leiter und kam aus dem Bad. „Das Schlafzimmer ist groß genug und ich wollte das Bett weder hier hinten an die Wand stellen, noch vor das Fenster. Die Wand bleibt so, knapp eineinhalb Meter hoch und soll das Betthaupt ersetzen, mit schwebenden Nachttischen. Ich will die mit Scheunenholz verkleiden, passend zu den Türen zum Bad und der Ankleide, das sollen Schiebetüren in Scheunentoroptik werden. Am Fenster will ich eine breite Fensterbank, wie wir´s im Kaminzimmer haben“, erklärte Dean seine Ideen. „Was die Farben anbelangt, habe ich allerdings noch keine Ahnung, aber eher dunkel. Blau oder grau?“

„Das klingt gut. Wärst du böse, wenn ich mich auch dafür entscheiden würde?“

„Nein, warum sollte ich?“, fragte Dean irritiert und zuckte mit den Schultern. „Was machst du eigentlich jetzt schon hier?“, wollte er dann wissen.

„Die letzte Vorlesung ist ausgefallen, deshalb komme ich her. Kann ich was helfen?“

„Nein, ich bin fast fertig. Nur noch ein Stück, vielleicht `ne halbe Stunde.“

Dann gehe ich mal rüber und schaue mir mein Zimmer noch mal an.“

„Nimm ´ne Taschenlampe mit oder guck dich hier um. Bei dir ist noch weniger passiert als hier“, nickte Dean. Er ging wieder ins Bad, zog die Leiter ein Stück weiter und stieg nach oben.

Sam ging in seinen Wohnbereich und betrat sein Schlafzimmer. Kurz ließ er den Lichtkegel über die Wände gleiten und musste sich des Gefühls erwehren, um Jahre in der Zeit zurückversetzt zu sein. Wie oft waren sie in dunkle, halb verfallene Häuser gegangen, um Geister zu jagen. Schnell schüttelte er diese Gedanken ab und ging zurück zu Dean.

Hier schien es wärmer zu sein, auch wenn das eigentlich unmöglich war. Aber allein, die Kabel und die Schläuche für die Deckenheizung, die hier rumlagen, und damit die Gewissheit, dass es voranging, ließ es schon viel freundlicher aussehen. Wie musste das erst mit Fenstern wirken und wie, wenn es fertig eingerichtet war?

Er freute sich schon darauf, wenn im nächsten Jahr das ganz Haus fertig sein würde und er versuchte sich vorzustellen, wie es wohl war, hier jeden Tag aufzuwachen und jeden Abend hierher zurück zu kommen. Ein Lächeln schlich sich in sein Gesicht.

„Warst du schon unten?“, riss Deans Frage ihn aus seinen Träumen.

„Nein.“

„Da hat sich viel verändert, seid du das letzte Mal hier warst.“

„Dann gehe ich mal runter“, sagte Sam. Er schaute sich noch einmal um und ließ Dean dann weiterarbeiten.

Er begann seine Runde durch das Erdgeschoss.

Das Esszimmer war fertig. Da fehlten nur noch die Möbel. Auch das Kaminzimmer war soweit und der Kamin sah toll aus. Auf einem rechteckigen Natursteinsockel ruhte eine größere rechteckige Platte aus den gleichen Material, nur etwas heller. Die gläserne Brennkammer stand darauf. Hinter der Brennkammer war der Schornstein ebenfalls mit Naturstein verkleidet und es gab ein fast raumhohes Holzlager, das auch mit Naturstein eingefasst war. Jedes Teil des Kamins hatte eine leicht andere Farbe von fast weiß bis mittelgrau. Fehlte nur noch das Holz, das an der Wand angebracht werden sollte.

Sam ging zurück in die Eingangshalle. Er schaute kurz in die Garderobe und in das Gäste-WC. Diese beiden kleinen Räume waren wirklich fertig. Hier gab es Fenster und Lampen. Ein WC und ein Waschbecken, sogar ein kleiner Spiegel hing an der Wand. Nur die Baustellentüren trübten den tollen Eindruck.

Er ging in die Küche.

Die Wände waren gestrichen und der Fliesenspiegel war fast fertig.

„Das sieht so schon super aus!“, freute er sich und beobachtete den Mann kurz dabei, wie er die nächste Platte an die Wand brachte. „Der Fußboden wird diese Woche auch fertig“, sagte der Mann, Jonathan, wie Sam jetzt erkannte.

„In der Küche oder komplett?“

„Ich denke, wir bekommen alles soweit fertig.“

„Oh man, ich freue mich schon drauf, alles fertig zu sehen“, erklärte Sam und ging weiter.

In der Frühstücksecke war der Fliesenspiegel fertig. Der Wintergarten sah dagegen noch eher wie ein Rohbau aus, immerhin war er fertig verputzt und auch hier waren die Fenstertüren schon eingebaut. Alleine das machte den Raum schon viel ansprechender.

Als er wieder in den Eingangsbereich kam, kam Dean gerade die Treppe herunter.

„Kann ich dir was helfen?“, wollte Sam wissen.

„Oben liegen noch Kabel. Wenn du die mit runterbringen könntest?“ Sofort lief Sam die Treppe nach oben.

Er legte das Kabel in den Materialraum und schaute zu Dean.

„Fahren wir mit einem Auto oder soll ich dir folgen?“

„Fahren wir mit einem und holen deinen nachher ab.“ Sam nickte und ließ sich auf den Beifahrersitz des Impalas fallen.

„Es wird immer wohnlicher“, sagte er, als Dean neben ihm saß.

„Ja. So langsam kann man es als werden wollendes Wohnhaus bezeichnen. Die Ruine ist fast verschwunden“, nickte der Ältere und lenkte den Wagen auf die Straße.
 

Auf dem Weg zum Möbelhaus fuhr Dean an seiner Wache vorbei.

„Was wollen wir denn hier?“, fragte Sam, als Dean den Wagen auf den Parkplatz lenkte.

„Naja“, begann Dean, „ich habe dich mal wegen der Katzen gefragt, aber außer, dass du einen Hund bekommst, wenn du dein Studium fertig hast, sind wir zu keinem Ergebnis gekommen. Deshalb wollte ich dir die Kleinen mal zeigen.“

„Du willst, dass ich sie so niedlich finde, dass ich alle sofort adoptieren will“, überlegte Sam grinsend.

„Alle nicht, aber eins oder besser zwei. Wir haben so viel Platz im Haus und drumrum. Wenn sie keiner will, sollen sie zur Adoption freigegeben werden.“

„Das willst du nicht?“

„Keine Ahnung“, sagte Dean ruhig und schüttelte unbewusst den Kopf. Er stieg aus und ging zur Wache. Sam folgte ihm.

„Win! Was machst du denn hier? Und wen bringst du mit?“

„Hallo Skipp“, grüßte Dean den Kollegen aus der 1. Schicht und nickte den anderen zu, die im Aufenthaltsraum saßen. „Das ist mein Bruder, Sam. Wir wollten mal nach den Kleinen schauen.“ Skipp und die Anderen nickten. „Weißt ja, wo sie sind.“

Dean führte Sam zu der Kiste. „Warum sind die drin?“, wollte er wissen.

„Die haben den ganzen Vormittag Unsinn gemacht. Wir brauchten mal Ruhe“, erklärte einer der Anderen.

Dean grinste. Er hockte sich vor die Kiste und begann die erwachsene Katze zu kraulen. „Hey“, sagte er leise.

„Ist das die, die deine alte Wache gerettet hat?“, fragte Sam und hockte sich ebenfalls hin. Er hielt eine Hand in die Kiste, so dass Mutter und Babys schnuppern konnten. Obwohl Babys auch schon nicht mehr wahr war. Der bunte Haufen kletterte wild durcheinander.

„Ja, sie haben sie aus einem Abwasserrohr gezogen. Drei ihrer Kleinen waren schon tot.“ Er kraulte die Katze unterm Kinn, was sie mit noch lauterem Schnurren begrüßte. „Sie heißt Mischa und soll hier bleiben.“ Dean ließ von ihr ab und hob ein graubraun getigertes Kätzchen hoch. „Das und der Kleine da“, er deutete auf ein schwarz-weiß geflecktes, „sind ihre eigenen. Der Rest kommt aus dem Karton.“ Er setzte das Kleine wieder zurück.

„Müssten die nicht irgendwie gleich aussehen?“ Sam schaute auf den bunten Haufen.

„Eine Katze kann durchaus Kätzchen von mehreren Katern in einem Wurf zur Welt bringen, hab ich gelesen“, sagte Dean.

„Und auf welches hast Du ein Auge geworfen?“

„Eins von denen.“ Dean deutete auf die hellen Kätzchen, die halb unter ihren Geschwistern vergraben zu schlafen schienen. „Ich will sie jetzt nicht wecken. Und“, er griff in den Haufen und hob einen hellgrauen Tiger mir weißen Pfötchen und einem weißen Lätzchen hoch. Das Kätzchen hatte weiß umrandete Augen und ein weißes Mäulchen. Er hielt es Sam hin.

„Wie alt sind sie?“, wollte Sam wissen und begann das kleine Kerlchen zu kraulen.

„Ungefähr 8 Wochen.“

„Und wie lange bleiben die noch hier?“

„4 Wochen.“

„Dann sind wir aber noch in der Wohnung.“

Dean nickte. Zwei der drei Hellen arbeiteten sich gerade unter ihren Geschwistern hervor und er holte eins heraus. „Das hier“, sagte er und drehte das Kleine zu Sam. Es hatte auch weiße Pfötchen. Die Vorderbeine waren hellgrau getigert, genau wie das Gesicht. Schwanz und Ohren waren dunkelbraun.

„In der Wohnung könnten sie sich schon mal an uns gewöhnen“, sagte Dean und setzte das Kleine zurück. Auch Sam setzte das Kätzchen wieder zu seinen Geschwistern und erhob sich.

„Ihr nehmt sie?“, fragte Skipp.

Dean schaute zu Sam, der nur die Augen ergeben verdrehte und nickte. Wer konnte so kleine Wusels ablehnen? Er schaute noch einmal zu der Kiste. Es war ein schönes Gefühl dieses weiche, schnurrende Wesen an seiner Brust zu fühlen.

„Wir nehmen sie“, sagte er jetzt und nickte.
 

„Das war schon ein bisschen gemein“, stellte Sam fest, als sie wieder m Impala saßen. „Diesen Fellknäulen kann doch keiner widerstehen.“

Dean klimperte unschuldig mit den Augen. „Hättest du dich eher entschieden, wären wir heute nicht hergekommen.“

„Auch wieder wahr.“



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