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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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it´s no good

110) it´s no good
 

Die Nacht war ruhig, auch wenn Dean hin und wieder von dem Gefühl beobachtet zu werden aus dem Schlaf gerissen wurde. Allerdings konnte er nie eine Bedrohung ausmachen, egal wie leise er sich bewegte, oder wie schnell. Also legte er sich wieder hin und schlief endlich auch bis zum Morgen durch.
 

Das Klingeln eines Telefons riss Sam aus dem Schlaf. Er setzte sich auf und versuchte die Geräusche des Hauses zuzuordnen.

„Verdammt“, tönte Sonys Stimme von unten hoch und Dean sprang auf. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Hastig zog er sich an. Sam folgte seinem Beispiel.

Noch vor den Jungs kamen sie in die Küche.

„Was ist passiert?“, fragte Dean.

„Ruth ist tot. Das war gerade ihr Mann. Sie ist vom Eier holen nicht zurückgekommen und als er rausging, lag sie tot vor dem Stall. Er hat die Polizei gerufen.“

Die Brüder nickten und Dean begann wortlos Sony beim Vorbereiten des Frühstücks zu helfen. „Wenn die Jungs in der Schule sind, fahren wir hin und versuchen etwas zu erfahren“, erklärte er und Sam nickte.

„Ich komme mit!“, bestimmte Sony und deckte den Tisch.
 

Nachdem die Jungs zur Schule gefahren waren, machten sich die drei Männer auf den Weg.

Während Sony Ruths Mann sein Mitgefühl ausdrückte und noch kurz mit ihm sprach, konnten Sam und Dean einen Blick auf die Leiche erhaschen.

Auf dem Rückweg zu Sonys Farm kaufen sie noch eine Wanderkarte.
 

Zurück in Sonys Haus kochten sie Kaffee und ließen sich am Küchentisch nieder.

„Wie geht es jetzt weiter? Ich kann die Jungs nicht einsperren, um sie zu schützen und ich kann niemandem etwas von Vampiren erzählen“, wollte Sony frustriert wissen.

„Darum werden wir uns kümmern, hoffe ich“, erklärte Sam. Er schob die Kaffeetassen beiseite und breitete die Wanderkarte auf dem Tisch aus.

„Wo kann man hier ein Nest verstecken?“, wollte er von Dean wissen.

„Nest? Verstecken?“, echote Sonny ratlos.

„Mausoleum, alte ungenutzte Scheunen oder Häuser“, erklärter Dean, „oder Jagdhütten?“

Sony überlegte. Er trank einen Schluck Kaffee, stand auf und trat neben Sam.

„Ungenutzte Scheunen sind hier“, Sony nahm den Stift und machte Kreuze auf der Karte. „Jagdhütten und unbewohnte Häuser“, dieses Mal zeichnete Sony Kreise.

„Wie sieht es mit Höhlen und Stollen aus?“, fragte Sam und nur Dean wusste woher das hörbare Unbehagen in dessen Stimme kam.

„Nein. Nicht dass ich wüsste.“

Die Brüder atmeten hörbar aus und ernteten einen fragenden Blick von Sony.

„Lange Geschichte“, wiegelte Dean ab und ging nach draußen, um ihre Waffen zu holen.

Mit den Armbrüsten und Macheten kam er zurück. Er stellte das Glas mit dem Blut auf den Tisch und tauchte die Bolzen hinein.

„Was ist das?“, fragte Sony.

„Blut von Toten. Es tötet Vampire nicht, aber es lähmt sie für eine Weile.“
 

Sam studierte derweil die Karte.

„Wir sollten hier anfangen.“ Er deutete auf einen Punkt. „Den Impala können wir auf dem Parkplatz abstellen. Dann schlagen wir einen Bogen und kommen letztendlich wieder hier an“, erklärte Sam.

Dean warf einen Blick auf die Karte.

„Einen zackeligen Bogen“, sagte er und schnaufte. Das war ein mehr als tagesfüllendes Programm. „Aber wir sollten hier anfangen.“ Er deutete auf eine Scheune, nicht weit von der Farm. „So haben wir die als Mittelpunkt und müssen nicht noch den Wagen holen.“ Das „wenn“, ließ er lieber weg, denn das verstand Sam auch so.

Der nickte. Er hatte bei den Scheunen anfangen wollen, die am dichtesten standen, so hätten sie viel in kürzester Zeit geschafft. Aber Deans Bedenken waren begründet.

„Da habt ihr euch viel vorgenommen“, überlegte Sony.

„Ich denke nicht, dass wir alle absuchen müssen“, sagte Sam. „Mal sehen, wie viel wir heute schaffen. Den Rest machen wir dann morgen.“ Er schob die Machete in den Hosenbund, schulterte den Rucksack und schaute zu seinem Bruder, der gerade die Karte zusammenfaltete.
 

Weit entfernt griff Benny seine Tasche, schob die Sonnenbrille höher und sprang aus dem Fahrerhaus des Trucks, der ihn bis hierher mitgenommen hatte.

„Wolltest du nicht an die Westküste?“, fragte ihn der Fahrer, der gerade seinen Truck betankte.

„Wollte ich. Mir ist nur gerade klar geworden, dass Weglaufen meine Probleme nicht lösen wird. Aber Danke für´s Mitnehmen.“

„Na dann. Viel Glück!“, wünschte der Fahrer und schaute Benny hinterher, wie der die Fahrbahnseite wechselte und nach einer neuen Mitfahrgelegeheit Richtung Nordost suchte.
 

Einträchtig liefen die Winchesters am Waldrand entlang. Die Dämmerung begann sich über das Land zu legen. „Wie weit willst du heute noch suchen?“

„Wenn ich die Karte richtig im Kopf habe, sind da noch zwei Scheunen“, entgegnete Dean. „Auf dem Rückweg könnten wir noch die Jagdhütte und die Scheune links von hier mitnehmen. Den Rest überprüfen wir morgen.“

„Ich hätte eigentlich damit gerechnet, dass sie in einer der letzten drei wären“, überlegte Sam.

„Die wären ideal gewesen“, stimmte ihm Dean zu. „Aber vielleicht sind sie wie wir früher waren? Vielleicht ist ihnen nur wichtig Benny zu vernichten und dann wieder in den Süden zurückzukehren und es ist ihnen egal, wo sie übernachten?“

Vor ihnen stand die nächste Scheune. Sie umrundeten sie und zwängten sich, als sie keine offensichtliche Gefahr ausmachen konnten, hinein. Nichts. Auch hier fanden sie keine Spur der Vampire. Wo waren die nur? Irgendwie mussten sie die Tage doch verbringen oder waren sie von ihrem Leben im Süden so abgehärtet, dass ihnen die Sonne gar nichts ausmachte? Hatten sie vielleicht sogar Zimmer in einem Motel?

Dann würden sie die nie finden. Nicht in der Zeit, die ihnen blieb.
 

Sie verließen die Scheune und gingen weiter in den Wald hinein.

Die Bäume schluckten auch noch das letzte bisschen Licht und sie holten ihre Taschenlampen hervor. Hin und wieder ließen sie einen kurzen Lichtstrahl aufblitzen, um ihren Weg auf Hindernisse zu überprüfen. Viel Licht brauchten sie nicht. Die Wolken des Tages hatten sich mit der Dämmerung verzogen und der Mond stand hell am Himmel, auch wenn sein Licht zwischen den Bäumen nicht wirklich bis zum Boden reichte. Den Brüdern langte es, um sich orientieren zu können. Ein paar hundert Meter von der Hütte steckten sie die Taschenlampen ganz weg.

Sie umrundeten die Hütte, die ihre besten Tage auch schon lange hinter sich hatte.

Sam deutete auf ein paar abgebrochene Zweige. Seine Nasenflügel weiteten sich, als er den muffigen Geruch bemerkte, der von der Hütte vor ihnen ausging. Fragend legte er den Kopf schief.

Dean schnupperte ebenfalls und verzog das Gesicht. Er ging einen Schritt näher an die Hütte heran und lauschte. Dann gab er Sam ein Zeichen und sie entfernten sich wieder.

„Da ist jemand drin“, informierte er Sam leise als er hoffte weit genug weg zu sein.

„Vampire?“

„Keine Ahnung.“

„Und jetzt?“

„Jetzt klopfen wir freundlich an.“ Schnell erklärte Dean seinen Schlachtplan, dem Sam, zähneknirschend zustimmte.
 

Sony saß in der Küche. Die Jungs waren in ihren Zimmern. Wahrscheinlich planten sie ihren Ausbruch. Er grinste traurig. Als sie aus der Schule gekommen waren, hatte er ihnen erklärt, dass sich vermutlich ein Entführer hier herumtrieb und ihnen verboten aus dem Haus zu gehen. Nach vielen Diskussionen hatten sie sich gefügt. Ob sie das morgen noch tun würden, war fraglich. Außerdem musste er eine Farm führen.

Es klopfte an der Hintertür.

Er erhob sich und öffnete.

„Benny“, entfuhr es ihm überrascht, „was machst du denn hier? Wolltest du nicht nach Westen?“

„Ich war auf dem Weg, aber mir ist klar geworden, dass ich weder vor meinen Problemen weglaufen noch anderen deren Lösung überlassen sollte. Ich meine, ich weiß nicht, ob ich mich gegen meinen alten Meister stellen kann, aber ich kann doch Dean nicht in seine Fänge treiben, ohne wenigstens zu versuchen mich ihm entgegenzustellen.“

„Dann solltest du dich mit den Beiden beraten, wenn sie wieder da sind.“

„Wo sind sie überhaupt?“

„Jagen, wie sie es nannten. Sie wollten wissen, wo in der Umgebung Scheunen und Hütten sind. Eigentlich sollten sie schon wieder hier sein.“

„Es gibt jede Menge Scheunen und Hütten.“

„Ich weiß“, entgegnete Sony. Er würde gerne helfen, aber er hatte keine Ahnung, wo Dean und sein Bruder waren. Hoffentlich kamen sie bald, dann würde er ihnen anbieten, sie morgen zu begleiten. Er nahm sich ein Bier und ging auf die Veranda hinaus.
 

Sam war alles andere als begeistert von Deans Plan, aber er hatte auch keinen besseren also nahm er sich vor gut auf seinen älteren Bruder zu achten. Irgendwie schien der gerade wieder so richtig Spaß an einer Kamikazeaktion zu haben. Aber vielleicht irrte er sich ja auch und Dean wollte nur so schnell wie möglich wieder nach Hause oder zu Bobby? Wenn sie morgen fahren würden, hätten sie noch eine knappe Woche da.

Vielleicht waren ja auch nur Menschen in der Hütte? Schnell wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Dean zu, der gerade an die Tür klopfte. Er hob die Armbrust und zielte.

Die Tür öffnete sich. Ein ungepflegt aussehender Typ schaute heraus.

„Hey“, grüßte Dean und grinste ihn breit an. „Ist ...“ Die Nasenflügel des Mannes weiteten sich und auch wenn er versuchte sich zu beherrschen, das frische Blut auf Deans Wange, ließ seinen Hunger die Führung übernehmen.

Sofort duckte sich der Winchester weg und Sam feuerte den Bolzen ab.

Der Vampir erstarrte. Dean richtete sich auf und trennte ihm mit einem Hieb den Kopf von den Schultern. Er fasste zu und drückte den Torso in den Raum zurück, bevor der von selbst umkippte. In der gleichen Bewegung schleuderte Dean das Zippo in den Raum. Es prallte gegen die Rückenlehne des alten Sofas, landete auf der Armlehne und fiel zu Boden.

„Mist“, fluchte Dean leise und wischte sich das Blut von der Wange. Die kleine Wunde, die er sich vorhin selbst beigebracht hatte, blutete schon nicht mehr.

Zwei weitere Vampire kamen aus dem Nebenraum gestürmt und wollten sich sofort auf Dean stürzen. Den ersten empfing er mit einem gezielten Hieb der Machete. Der Körper taumelte kopflos noch ein paar Meter in den Wald hinaus.

Den Zweiten lähmte Sam mit einem weiteren Bolzen, bis Dean auch ihn enthaupten konnte.

Das Zippo war auf einem Stapel knochentrockenem Kaminholz gelandet. Es hatte ein bisschen gebraucht, bis es Feuer fing, doch jetzt erwachte der Brand explosionsartig.

Die Hitze erreichte sogar Dean, der noch immer vor der Hütte stand. Ein Feuerball jagte durch den Kamin.
 

Benny lehnte an der Hauswand und trank einen Schluck Bier. Er versuchte mit Hilfe der Verbindung, die er noch immer zu seinem Erschaffer fühlte, zu ergründen, wo der alte Mann war, doch er konnte ihn nicht wirklich lokalisieren.

Plötzlich sah er den Feuerball über den Bäumen aufleuchten und so schnell wieder verschwinden, wie er aufgetaucht war.

„Verdammt“, knurrte er, stellte die Flasche auf das Geländer der Veranda und hetzte los.
 

Dean holte sich seine Armbrust, die er vorhin an das Haus gelehnt hatte, um zu klopfen, und lief zu Sam zurück.

„Meinst du wir haben alle?“

„Ich glaube nicht“, erwiderte Sam und Dean nickte. „Wäre auch zu schön gewesen. Wir hätten Benny fragen sollen, wie viele sie waren.“

Sam zuckte mit den Schultern. „Und jetzt?“

„Wir haben drei erledigt und ich vermute, dass ein oder zwei noch im Haus waren. Die werden wohl durch die Fenster abgehauen sein.“ Er schaute sich um. So langsam flaute das Adrenalin in seinen Adern ab.

„Wir sollten noch eine Runde um die Hütte drehen und dann verschwinden. Wir finden hier keinen sicheren Unterschlupf für die Nacht, also schlage ich vor, wie machen morgen weiter.“

Dean nickte. „Klingt gut“, sagte er.

Sie entfernten sich so weit von der Hütte, dass sie nicht mehr direkt im Licht standen und begannen ihre Runde.



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