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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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We are familiy

103) We are family
 

Dank Deans Bleifuß auf dem letzten Stück der Strecke, schafften sie es trotz einer zweiten Pause, in den 12 Stunden Fahrtzeit bis Sioux Falls.

Dean lenkte den Impala auf den Schrottplatz, zog den Zündschlüssel ab und war die Stufen zur Veranda hinaufgelaufen, bevor Sam es schaffte sich aus seinem Sitz zu schälen und bevor Bobby es schaffte die Tür zu öffnen.

Der zuckte im ersten Augenblick auch sichtlich zusammen, als er auf die Veranda trat und sofort in eine feste Umarmung gezogen wurde. Dann jedoch erkannte er Dean und legte seine Arme ebenfalls fest um den Jungen.

„Seid ihr geflogen?“, wollte er wissen, während er sich langsam aus der Umarmung löste.

„Baby hatte Sehnsucht.“

„Nur Baby?“

Deans Wangen färbten sich rosa während er verlegen grinste und einen Schritt zur Seite machte, damit Sam ihren Ziehvater nun auch endlich in die Arme schließen konnte.

Jody trat aus der Tür. Sie musterte Dean kurz und zog ihn dann in eine Umarmung.

„Schön dich glücklich zu sehen“, sagte sie heiser.

Dean drückte sie fest an sich. Er hatte die dunklen Augenringe gesehen, die Falten, die sich um ihre Augen eingegraben hatten und die irgendwie graue Hautfarbe und er wollte sie nur noch halten und vor der Welt beschützen.

„Wir sind da“, sagte er. „Wir stehen hinter dir und wir finden einen Weg, egal wie das hier endet. Wir werden dich nicht alleine im Regen stehen lassen“, erklärte er fest und schob sie ein Stück von sich, um ihr fest in die Augen sehen zu können und so dieses Versprechen zu bekräftigen. „Ihr habt mich aufgefangen und ertragen, als es mir schlecht ging, jetzt werde ich alles tun, damit es dir gut geht.“

Sie schniefte kurz, nickte dann aber. „Ich liebe meinen Beruf und diese Stadt.“

„Sie sind Idioten, wenn sie nicht wissen, was sie an dir haben. Blinde Idioten!“

„Das kann ich ihnen aber schlecht sagen.“

„Wenn sie das nicht erkennen, haben sie dich auch nicht verdient!“, Dean schüttelte den Kopf. „Aber darüber reden wir nicht hier und nicht heute. Außerdem brennt mir Sam ein Loch in den Rücken, wenn ich ihn nicht endlich zu dir lasse.“ Aus den Augenwinkeln sah Dean ein grau-weißes Fellknäul durch den Flur geschossen kommen.

„Und hier verlangt noch jemand nach Aufmerksamkeit.“ Er grinste und ging in die Hocke, um Marley ausgiebig knuddeln zu können. Die Hündin warf sich auf den Rücken und fiepte vor Vergnügen. Ihr Schwanz schlug einen Trommelwirbel auf den Boden.

Bobby, Jody und Sam schauten sich fragen an. „Was findet sie nur an ihm, dass sie so ausflippt?“, wollte Jody leise wissen.

„Gut Frage“, grübelte Bobby und zuckte mit den Schultern. Er legte seinen Arm um seine Frau und schob sie zur Tür. „Last uns reingehen. Solange Dean hier beschäftigt ist, bleiben mehr Steaks für uns.“

„Tja, Alter. Pech gehabt“, lachte Sam und legte seine Hand auf Deans Schulter.

„Ich rede nicht mit ihr“, antwortete der auf diese unausgesprochene Frage, die in dieser Geste lag und schaute zu Sam hoch. „Ich weiß nicht mal, ob ich es noch kann.“

„Hast du´s nie versucht?“

„Nein, ich ...“ Dean zuckte mit den Schultern und schaute zu Marley. Er kraulte sie weiter, konzentrierte sich und gab ein ganz sanftes Grollen von sich. Die Hündin legte den Kopf etwas schräg und spitzte die Ohren. Ihre Augen lagen unverwandt auf dem Menschen, während sie dessen Liebkosungen weiter genoss. Erst als Dean aufhörte, gab sie ein kurzes Fiepen von sich, sprang auf und lief in die Küche, um sich weitere Streicheleinheiten von Sam abzuholen und auch bei ihm drehte sie sich begeistert auf den Rücken und fiepte vor Vergnügen, während Sam Brust und Hals kraulte.

„Du hast jetzt nicht wirklich mit ihr gesprochen?“, wollte Jody wissen, als Dean, der Hündin folgend, in die Küche kann.

„Naja, wirklich reden kann man das glaube ich nicht nennen“, gab er etwas verlegen von sich. „Aber sie schien zumindest begriffen zu haben, was ich von ihr wollte.“

„Und das wäre?“ Bobby nahm sich die Schüssel mit dem Fleisch und ging nach draußen, um es auf den Grill zu legen.

„Euch wenigstens beim Tisch decken zu helfen, damit ich hier was bekomme und nicht ihren Napf plündern muss.“ Er grinste.

„Außerdem hab ich ihr angedeutet, dass es noch mehr Hände gibt, die zum Knuddeln bereit sind.“

„Habt ihr unterwegs nichts gegessen?“ Jody hielt in ihrem Tun inne und musterte Dean besorgt.

„Warum schaust du mich an?“, fragte der sofort.

„Weil Sam nicht gleich eines Hungertodes stirbt, du aber schon. Außerdem habe ich Angst, dass du unleidlich wirst und ich überlege, was ich dir geben könnte.“

Deans Augen wurden groß und ein liederliches Grinsen zierte sein Gesicht. Er nahm sich eine der Gabeln, die er gerade auf den Tisch gelegt hatte und holte sich einen Happen aus der Schüssel mit dem Kartoffelsalat.

„Wirst du wohl warten! Die Schüssel ist nicht nur für dich“, schimpfte Sam lachend und gab seinem Bruder einen Klaps auf die Hand.

„Nicht?“, schmollte Dean. „Du magst doch so fettiges Zeug gar nicht.“ Sam verdrehte die Augen. „Außerdem haben wir Pausen gemacht, um dich und dein Baby zu füttern.“

„Schon, aber sowas Leckeres gibt es selten.“

„Du kannst genauso gut kochen.“

„Ja, aber dann muss ich es selber machen.“

Jody lächelte. Es tat so gut, die Jungs hier zu haben. Ihre Plänkeleien lenkten sie von dem ganzen Wahldilemma ab und sie ertappte sich, mal wieder, bei dem Gedanken, dass es doch schön wäre, wenn sie in der Nähe wohnen würden. Unbewusst strich sie sich über den Bauch. Auch wenn sie mit Bobby glücklich war ... in letzter Zeit dachte sie immer mal wieder darüber nach, wie alt Sean jetzt wäre und dass ihr ein Kind in ihrem Leben doch fehlte. Aber Sean war tot und Bobby wollte keine Kinder. Außerdem: War sie nicht schon viel zu alt dafür?

Sie schob den Gedanken beiseite, nahm einen großen Löffel und schaufelte Dean etwas von dem Kartoffelsalat auf den Teller. „Ich denke, damit kannst du es aushalten, bis Bobby die Steaks bringt.“

„Wenn es dich nicht gäbe, müsste man dich erfinden“, strahlte Dean und streckte seinem Bruder kurz die Zunge heraus.

Jetzt war es an Sam die Augen zu verdrehen.

„Möchtest du einen Joghurt oder hältst du durch?“, fragte ihn Jody.

„Ich halte durch. Ich bin nicht so verfressen wie mein Bruder“, erklärte er und grinste sie gleich darauf an.

„Das hättest du nach dieser Frage auch gesagt, wenn du schon auf dem Zahnfleisch gehen würdest“, stellte Dean fest und schob sich die nächste Gabel in den Mund. „Hmmm“, machte er, kaute bedächtig und schluckte gut sichtbar, nur um Sam zu ärgern.

„Kartoffelsalat oder lieber grünen?“, wandte sich Jody nun an Sam.

„Ich verhungere wirklich nicht“, wehrte der ab. „Aber gib dieser siebenköpfigen Raupe ruhig noch was, dann ist die satt und wir können und genüsslich über das Fleisch her machen.“

Dean schluckte und legte demonstrativ seine Gabel beiseite.

Jetzt war es Sam, der seinem Bruder eine lange Nase drehte.

Dean zuckte nur mit den Schultern, stand auf und ging, zwei Bierflaschen vom Tisch nehmend nach draußen zu Bobby. Er öffnete beide Flasche und reichte eine an den alten Freund weiter.

„Haben sie dich überführt und jetzt willst du dich hier ausheulen?“, schlug Bobby in dieselbe Kerbe, wie die beiden in der Küche.

„Was gibt es da zu überführen? Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass sie mich kennen und wissen, wie sehr ich gutes Essen liebe.“ Dean zuckte mit den Schultern und ließ seinen Blick über den Garten wandern.

„Also willst du sehen, wie weit die Steaks sind oder mir Gesellschaft leisten?“

„Beides und dafür sorgen, dass du bei der schweren Arbeit nicht verdurstest.“

„Bist eben doch ein guter Junge.“ Bobby wendete die Steaks. Er trank einen Schluck und schaute dann zu Dean. „Hast du wirklich eine Idee, wie das weitergehen soll, wenn Jody übermorgen ...?“ Er musste den Satz nicht beenden, Dean wusste auch so was er meinte. Sie alle wussten es. Schließlich drehten sich ihre Gespräche in der letzten Zeit fast nur noch darum.

„Ich habe lange darüber nachgedacht. Immerhin bin ich Schuld daran, dass sie mit dir ...“

Bobby lachte. „Du bist kein Amor, also schmücke dich nicht mit fremden Federn.“ Dean schaute ihn ratlos an, bevor er sich verlegen den Nacken rieb.

„Aber ich habe euch den Vorschlag überhaupt erst gemacht.“

„Und wir hätten uns getrennt, wenn es nur für diesen Zweck gewesen wäre.“

„Sowas in der Art hat Sam auch schon gesagt.“

„Sam ist ein kluger Junge. Höre hin und wieder auf ihn. Du bist nicht an allem Schuld!“ Eine Weile schwiegen sie und nur das leise Fauchen des Gases war zu hören, Bis Dean plötzlich fragte: „Meinst du es gibt ihn wirklich?“

„Wen? Amor?“

Der Winchester nickte. „Wenn, dann würde ich gerne mal ein Wörtchen mit ihm reden.“

„Du bist verliebt?“, fragte Bobby geradeheraus.

„Verliebt würde ich das jetzt nicht nennen, Ich war ein paar Mal mit ihr aus.“

„Und? Mag sie dich nicht oder was?“

„Ich habe ihr erzählt, was wir früher gemacht haben.“

„Und sie damit verschreckt“, stellte Bobby ruhig fest.

Dean nickte kurz und ließ dann den Kopf hängen. „Sie muss doch wissen, worauf sie sich einlässt. Ich meine, ich weiß doch nicht, ob die uns jetzt wirklich für den Rest unseres Lebens in Ruhe lassen. Ich finde es einfach unfair, wenn ich sie belüge.“

„Ist es das? Eine Lüge?“

Dean zuckte mit den Schultern. „Es kann tödlich sein, egal wie du es nennst.“

„Daran ist etwas Wahres.“

„Du bist eben ein Glückspilz, Du hast Jody.“

„Darauf musste ich aber auch lange warten.“

„Auch wieder wahr.“ Dean lachte. „Ich gönne sie dir von Herzen.“

„Danke“, erwiderte der Jäger. Er nahm die Steaks vom Grill und brachte den Teller rein.

„Musstet ihr hochwichtige Männergespräche führen?“, wollte Jody von den Beiden wissen, während Bobby das Fleisch verteilte.

„Mussten wir“, entgegnete Dean an seiner Stelle, ohne jedoch weiter darauf einzugehen.
 

Nach dem Essen und nachdem die Küche wieder aufgeräumt war, machten es sich die Vier mit Chips, Salsa, M+M und Coockies vor dem Fernseher bequem. Bobby und Jody saßen auf der Couch. Sam ließ sich auf einen Sessel fallen und Dean setzte sich neben Bobby vor der Couch auf den Boden. Er zog das rechte Bein an und legte seinen Arm auf das Knie. Marley ließ sich neben Sam nieder, den Kopf auf deinem Oberschenkel gelegt. Fast sofort begann Sam sie wieder zu kraulen.

Bobby legte seinen Arm um seine Frau. Sie kuschelte sich an ihn und legte ihren Kopf an seine Schulter.

Irgendwann ging Marley zu Dean und legte sich neben ihn.

Sams Blick wanderte über diese Szene und ihm fiel nur ein Wort ein. Familie. So musste es sein, wenn sich eine ganz normale Familie zum Fernsehen niederließ.

Ein wenig wehmütig dachte er daran, wie schön es hätte sein können, wenn ... und schob den Gedanken energisch von sich. Es brachte ja doch nichts und jetzt war es eben an ihm, diese Familienidylle mit seiner Familie möglich zu machen. Er warf einen Blick zu Dean, der jetzt mit Marley knuddelte. Ob er jetzt mit ihr redete? Das würde er wohl nur herausfinden, wenn er ihn berührte, denn das leise Grollen, war für ihn nicht hörbar. Fast automatisch wanderten seine Gedanken zu Yuri und William. Mit ihnen hatten sie auch nur noch sporadisch Kontakt. Das sollte er demnächst auch wieder ändern. Sie kannten so viele tollen Menschen. Die hätten sie nie kennen gelernt, wenn sie das bequeme Leben eines normalen Menschen gehabt hätten. Hm. Ihr Leben als Jäger hatte auch ein paar gute Seiten, ja. Trotzdem hätte er sich gewünscht, dass sie ... Kurz schloss er die Augen. Es brachte doch nichts dieses wenn und wäre. Sie hatten was sie hatten und er war dankbar, dass sie lebten, dass sie jetzt SO lebten.



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