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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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Here I go again

072) Here I go again
 

Langsam umrundeten die drei Männer das Haus und Dean erklärte, dass er die Versorgung des Anwesens gerne so weit wie möglich autark gestalten wollte, aber nicht wusste wie. Sam lief erstmal schweigend nebenher. Er versuchte sich hier mit Frau und Kindern vorzustellen und sah sich im Sommer auf der Wiese liegen, die großen Glastüren zum Schwimmbad waren weit geöffnet, Kinder lachten … Ein breites Lächeln legte sich auf sein Gesicht bis er Dave sagen hörte:

„… Wenn du Solar verwenden willst, wäre es sinnvoll darüber nachzudenken, wo du die Wassertanks unterbringen willst. Du kannst aber auch Erdwärme verwenden. Hier ist das möglich ...“, und ihm klar wurde, dass er einen großen Teil des Gespräches verpasst hatte.

Eine kalte Böe fuhr ihm in die Jacke. Er fröstelte und schob die Hände in die Taschen.

„Gibst du mir den Schlüssel, dann kann ich schon reingehen“, bat er seinen Bruder.

Dean zog ihn aus der Tasche und warf ihn Sam zu, der sich auch gleich auf den Weg zum Portal machte.

Er führte den Schlüssel zum Schloss und ließ ihn fallen, weil ihn etwas in den Finger gebissen hatte. „Au“, fluchte er und besah sich die Stelle.

Vorsichtig hob er den Schlüssel auf und betrachtete ihn von allen Seiten. Er stutzte. Sog der Schlüssel sein Blut auf? Er schaute genauer hin. Ein roter Schimmer lag auf dem Metall. Konnte das sein?

„Schließt du auf, Sammy?“, fragte Dean.

Sam schaute auf und zu seinem Bruder, dann nickte er. Mit zwei Fingern schob er den Schlüssel zum Schloss, steckte ihn hinein und drehte ihn. Nichts biss und die Tür ließ sich ganz normal öffnen. Aber er hatte sich doch nicht geirrt, oder?
 

Drei Stunden später verließen sie das Haus. Sam schwirrte der Kopf und auch Dean atmete erleichtert auf, als er die Tür abschloss. Im Keller und in den oberen Etagen hatten sie Elektroleitungen und Rohre gesucht und geprüft und waren zu dem Schluss gekommen, den Dean schon befürchtet hatte. Es musste alles neu gemacht werden!

Dean schloss die Tür ab und brachte sie zu ihrer Wohnung zurück, wo sie über den Plänen brüteten.

Sam kochte ihnen Kaffee und Dave erläuterte das Prinzip einer Deckenheizung und gab ihnen einige Adressen von Bauunternehmern und Baustoffhändler hier aus Bloomington, die alles das machen konnten, was sich Dean nicht zutraute und auch gut bestückte Lager hatten.

Danach erklärten die Brüder, was sie sich für das Haus vorstellten.

Jetzt klemmte Dave sich die Pläne des Hauses unter den Arm und verabschiedete sich mit einer herzlichen Umarmung von Dean, dann reichte er Sam die Hand.

„Ich mache mir nächste Woche mal Gedanken und dann treffen wir uns Samstag wieder hier?“

„Samstag ist in Ordnung“, nickte Dean. „Da hab ich frei. Ab Sonntag hab ich Nachtschicht.“

„Dann komme ich Samstag früh“, bestimmte Dave, „wenn du nichts anderes vorhast.“

„Ich bin da. Treffen wir uns hier oder im Haus?“

„Hier wäre besser. Ich befürchte ich finde die Einfahrt zum Haus nicht wieder.“

„Heute war auch das erste Mal, dass ich nicht dran vorbei gefahren bin“, lachte Dean.

„Also dann“, grüßte Dave noch einmal und verließ die Wohnung.

Leise stöhnend rieb sich Dean den Nacken. Das waren eine Menge Informationen. Die musste er erst einmal in aller Ruhe sacken lassen. Er hängte seine Jacke, die er vorhin nur auf die Couch geworfen hatte, weg und legte den Schlüssel auf die Kommode.

Sam hörte das Klappern. Er schaute zu Dean und dem Schlüssel und ging zur Kommode. Vorsichtig nahm er den Schlüssel in die Hand und musterte ihn von allen Seiten.

„Du warst doch vor mir in dem Haus“, begann er ruhig.

„War ich, ja.“

„Und du hattest keine Probleme mit dem Schlüssel?“

„Du willst wissen, ob mich das Ding auch in den Finger gebissen hat?“ Ein entschuldigendes Lächeln breitete sich auf Deans Zügen aus.

„Es hat dich gebissen und du hast nichts erzählt? Was, wenn es Gift war? Was wenn du stirbst?“, fragte Sam entsetzt. „Dean, du ...“

„Sammy“, beschwor Dean seinen Bruder. „Ich war vor einer Woche da und lebe und mir geht es gut. An dem Schlüssel war kein Gift. Es hat nichts abgegeben. Es hat aufgesaugt. Ist dir nicht aufgefallen, dass das Haus viel weniger bedrohlich aussah, als wir gefahren sind?“

„Ich habe nicht darauf geachtet“, antwortete Sam und versuchte sich an das Haus zu erinnern. Doch nein. Er hatte nur nach vorn geschaut.

„Diese Elisabeth hat mit Magie hantiert, wenn ich mich recht an ihren Brief erinnere“, begann Dean. „Ich gehe davon aus, dass es ein Blutzauber war, der prüfen sollte, ob wirklich Familie in das Haus geht.“

„Bist du dir sicher?“

„Ich habe versucht im Internet etwas über Blutzauber herauszubekommen. Viel war es nicht, aber es gibt ein Ritual, bei dem der Gegenstand Blut aufnimmt und erst danach nutzbar ist. Ich habe auch mit Bobby gesprochen und er gibt mir Recht. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass dieser Zauber wohl falsch herum wirkt, so wie das Haus auf uns gewirkt hat und so wie es aussieht.“ Dean zuckte mit den Schultern. „Ich habe hin und her überlegt, ob ich es dir sage, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass der Schlüssel früher oder später Blut von dir will und so war es einfacher.“

„Einfacher?“

„Du wusstest nicht was kommt und … Ich habe darin keine Gefahr gesehen, Sammy.“ Dean atmete tief durch. „Du kannst gerne noch tiefer graben. Ich gebe dir meine Quellen. Vielleicht findest du ja mehr.“

„Das werde ich auf jeden Fall“, nickte Sam. Er war immer noch besorgt und auch ein wenig sauer, dass Dean nichts gesagt hatte. Die Überlegung eines Blutzaubers war allerdings auch nicht von der Hand zu weisen. Recherchieren würde er das auf jeden Fall genauer.
 

Die Woche verging wie im Flug. Jede Minute, die sie nicht arbeiteten oder lernten verbrachten die Brüder im Internet, um sich über die Möglichkeiten für Warmwasser und Heizung zu informieren und Ideen für die Einrichtung der einzelnen Zimmer zu sammeln. Außerdem versuchten sie herauszubekommen, was genau Elisabeth Newton für einen Zauber verwendet haben könnte, den Kobold wollten sie nicht fragen, und wie der komplett gebrochen werden konnte, schließlich wollten sie niemanden verschrecken, der mithelfen sollte, das Anwesen auf Vordermann zu bringen. Sie konkretisierten ihre Pläne immer mehr und wunderten sich nicht nur einmal, wie normal es sich schon anfühlte, Besitzer eines so großes Hauses zu sein.
 

Für Dean klingelte der Wecker am Freitagmorgen viel zu früh und die Dusche schaffte es auch nicht richtig ihn zu entspannen. Irgendwie hatte er den Eindruck, als ob ihm ein paar Stunden Schlaf fehlten. Nein, eigentlich noch nicht mal das. Es war eher, als hätte er auf einer zugigen Parkbank gelegen. Wahrscheinlich hatte er gestern irgendwie komisch gesessen, als er nach der Schule hier noch gelernt hatte. Hoffentlich hatte er sich nichts eingefangen. Das konnte er jetzt überhaupt nicht brauchen!

Er machte sich fertig und fuhr zur Wache.

Sein erster Weg führte ihn zur Kaffeemaschine und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Da war schon einer so gut gewesen und hatte die erste Kanne des schwarzen Lebenselixiers gebraut. Er nahm eine Tasse aus dem Schrank und füllte sie. Den ersten Schluck nehmend ging er zum Tisch. Er stellte die Tasse ab, legte sein Schulbuch daneben und setzte sich.

Seine Kollegen warfen nur einen Blick auf ihn und ließen sich am anderen Ende des Tisches nieder.

Leise unterhielten sie sich, obwohl Dean ihnen schon mehrfach gesagt hatte, dass sie wegen seiner Lernerei nicht flüstern müssten. Er fand es trotzdem toll, wie sehr sie auf ihn Rücksicht nahmen. Bei Grady hätte er … Nein! Grady war Geschichte! Energisch schob er jeden Gedanken an diesen Schinder beiseite und vertiefte sich in sein Buch.

Weit kam er nicht, bis sie von einer Durchsage aufgescheucht wurden.
 

Ein paar Querstraßen von ihnen entfernt brannte ein Wohnhaus.

Sie ließen alles stehen und liegen, sprinteten zu ihren Wagen, schlüpften in die Schutzkleidung und sprangen in den Wagen.

Minuten später standen sie vor dem Haus.

„Wir wissen nicht, ob noch Personen im Haus sind“, erklärte Chief Bradley. „Bolin, Duke, sie kümmern sich um die Belüftung.“

„Win, du kommst mit mir, wir fangen oben an“, entschied Lt. Gilian. Dean nickte, setzte sich seinen Helm auf und folgte ihm zur Eingangstür. Irgendwann in den letzten Wochen hatte seine Kameraden sich angewöhnt ihn Win zu rufen, warum auch immer. Er war sich nicht sicher, ob das ein Omen sein sollte, ob sie meinten, dass er ein Gewinn wäre.

Sie stiegen die Treppen hoch. Hinter ihnen kamen Dave Holland und Morton Peterson. „Ihr zwei nehmt die Seite, wir fangen da an“, erklärte der Lieutenant und setzte seine Worte sofort in die Tat um.

Er rammte eine Tür auf. „Hier ist die Feuerwehr. Ist hier jemand? Bitte melden Sie sich!“, brüllte er in die Wohnung. Es meldete sich niemand. Sofort betrat Dean die Räume und begann sie zu durchsuchen. „Keiner hier“, erklärte er als er wiederkam, zur nächsten Tür ging und die mit einem Schlag öffnete.

Jetzt ging Gilian auf die Suche. Auch er fand niemanden.

Zurück an der Treppe trafen sie auf Holland und Pete. „Geht ihr schon runter und helft da, wir gehen nach oben“, entschied der Lieutenant.

Im Dachgeschoss gab es zwei Wohnungen. Wieder trat Dean die Tür ein und Gilian durchsuchte die Wohnung. Auch hier fand er niemanden.

„Dann mal zur Letzten!“

Dean nickte. Gilian trat die Tür ein und der Winchester betrat die Wohnung. „Feuerwehr Bloomington! Bitte melden Sie sich!“, rief er und machte einen Schritt in den ersten Raum auf der linken Seite. Ein Schlafzimmer.

„Feuerwehr“, rief er, ging in die Hocke und schaute unter das Bett.

Ein kleine Mädchen lag darunter.

„Komm raus Kleine. Wir müssen hier weg.“ Er hielt ihr die Hand hin.

„Aber mein Dad!“, jammerte sie.

„Was ist mit ihm?“

„Er hat gesagt, dass ich hierbleiben soll, bis er mich holt.“

„Dein Dad ist auch noch in der Wohnung?“

Schniefend zuckte sie mit den Schultern und schaute ihn ängstlich an.

„Na komm. Ich bringe dich raus und dann suche ich ihn. Was denkst du?“

Endlich griff sie nach seiner Hand und ließ sich rausziehen.

Dean nahm sie auf den Arm und trug sie zu Gilian. „Ihr Vater ist noch da drin“, erklärte er, während er sie an ihn übergab und verschwand wieder in der verrauchten Wohnung.

In der Küche, auf halbem Weg zwischen Tür und Fenster lag ein Mann.

„Sir?“ Dean rüttelte ihn an der Schulter. „Können Sie mich hören?“ Er drehte ihn auf den Rücken und schob ihm seine Reservemaske über das Gesicht.

„Was?“, krächzte der. Er wollte sich die Maske von Gesicht wischen.

„Nicht, Sir“, hielt Dean ihn auf.

„Wer sind Sie?“

„Feuerwehr Bloomington!“

„Feuer ...“, jetzt kam Leben in den Mann. „Meine Tochter“, hustete er und wollte aufstehen.

„Sie ist bei meinem Kollegen in Sicherheit“, erklärte Dean ruhig und half dem Mann.

Als der endlich stand, ließ er ihm noch zwei, drei Atemzüge Zeit, dann drängte er ihn zur Tür. „Wir müssen hier raus!“ Dean legte ihm die Hand auf den Rücken und schob ihn mehr, als das der Mann selbst lief zur Tür.

Kaum sah der seine Tochter, stolperte er vorwärts. „Theresa“, keuchte er und zog sie in eine feste Umarmung.

„Das können Sie draußen gerne weiter und ausgiebig machen, jetzt müssen wir hier raus!“, knurrte Gilian, löste die Arme des Mannes und nahm die Kleine auf den Arm. Das wütende Funkeln in dessen Augen ignorierte er.

„Raus jetzt!“, forderte Dean. Er umfasste den Arm des Mannes und zog ihn hinter sich her.

Schnell warf der noch einen Blick auf sein Kind. „Es wird alles Gut, Kleines“, versuchte er sie zu trösten und folgte dem Retter.

Gilian ließ ihnen zwei, drei Schritte Vorsprung.

Er wollte gerade die Treppe ins Erdgeschoss betreten, als ein Knacken die Flammen übertönte und durch das Haus hallte.

Die Treppe sackte ein Stück nach unten.

Sofort sprintete Gilian mit der Kleinen die wenigen Stufen wieder hoch und in die relative Sicherheit des Obergeschosses.

Auch Dean wollte zurück nach oben, doch der Mann hinter ihm stand stocksteif und krallte sich regelrecht in seiner Jacke fest.

„Hoch!“, brüllte Dean. Der Mann reagierte noch immer nicht.

Und dann sackte die Treppe nach unten.



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