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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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What there is

071) What there is
 

Dean nickte. „Dave kommt am Wochenende. Dann würde ich gerne mit ihm durchsprechen was geht, was gemacht werden muss und wie, und danach setzen wir zwei uns zusammen und überlegen, wie wir das Ganze gestemmt kriegen, okay?“, versuchte Dean einen Vorschlag zur Güte zu machen.

„Und warum wälzt du dann jetzt die Pläne?“

„Wie gesagt: Ich war da und habe mir so meine Gedanken gemacht und jetzt wollte ich die schon mal als ersten Entwurf zu Papier bringen. Ich meine, du hast sicher auch deine Vorstellungen. So können wir besser drüber reden und haben Samstag zumindest eine wage Idee, auf der wir aufbauen können.“

Sam nickte und sah zu, wie sein Bruder die groben Grundrisse mit wenigen Strichen auf ein Blatt Papier übertrug.

„Ich kann die Pläne morgen kopieren“, bot Sam an, „nur nicht so groß.“

„Das wäre klasse.“ Dean strahlte. Trotzdem zeichnete er in seiner Skizze weiter.

„Erzählst du mir, was du vorhast?“, wollte Sam wissen und beugte sich über den Tisch.

„Klar! Warte nur kurz.“

Sam nickte und versuchte aus den Strichen etwas lesen zu können. Leicht fiel ihm das nicht.

Endlich legte Dean den Stift weg. Er drehte das Blatt zu Sam und begann zu erklären.

„Ich dachte, wir könnten das Haus in zwei Hälften teilen. Jeder von uns bekommt eine. Das ließe sich in den beiden Obergeschossen auch ganz gut machen. Nur was wir mit dem Erdgeschoss machen? Das zu trennen ...“ er schaute zu Sam.

„Du hast doch auch da eine Idee. Das sehe ich“, grinste der Jüngere.

„Zum Erdgeschoss habe ich tatsächlich eine gewagte Idee. Ich weiß nur nicht, ob die dir gefallen würde. Ich meine im Moment ja vielleicht noch, aber wenn wir mal Familien haben?“

„Das kann ich dir nur sagen, wenn du endlich mit deiner Idee rausrückst!“

Dean nickte. Er holte tief Luft. „Eine Wohngemeinschaft anstelle von zwei kompletten Wohnungen. Das Erdgeschoss würde ich genauso lassen. Hier ein kleines Bad, Toilette und Waschbecken“, begann er und deutete auf das Räumchen gleich links neben der Eingangstür. Dann ließ er seinen Finger gegen den Uhrzeigersinn weiterwandern. „Dahinter die große Küche mit der Frühstücksecke. Was aus dem Wintergarten hier werden soll, keine Ahnung. Vielleicht eine Bar, eine Tischtennisplatte. Es wäre sogar hoch genug für einen Basketballkorb. Hier der Raum mit dem Kamin könnte das große Esszimmer werden. Gegenüber davon eine Bibliothek und hier vorn, rechts neben dem Eingang, eine Gardrobe. Nur was aus dem ganzen Teil werden soll?“ Dean umkreiste den Raum, der das spiegelverkehrte Pondon zu Küche und Wintergarten war und zuckte mit den Schultern. „Ein Herrenzimmer? Ein Spielzimmer für Kinder?“ Fragend schaute er zu Sam.

Der wollte seinem Bruder im ersten Augenblick eine Abfuhr erteilen. Wie sollte das denn klappen? Zwei Familien als WG mit einer Küche? Aber wenn er etwas länger darüber nachdachte, so fand er das eigentlich gut. Sie konnten sich Küche, Esszimmer und Wintergarten teilen und würden so eigentlich keine Möglichkeit haben sich aus dem Weg zu gehen.

Er nickte. „Bleibt nur die Frage wie wir Frauen finden, die sich damit arrangieren würden.“

Jetzt grinste Dean. „Wie wäre es mit Zwillingen?“

Sam knuffte seinen Bruder in den Oberarm.

„Ich glaube, den habe ich sogar verdient“, lachte Dean. „Aber heißt das jetzt, dass du die Idee gut findest?“

„Eigentlich wollte ich zuerst ablehnen, aber wenn ich darüber nachdenke, hat sie was. Wir wären eine große Familie. Keiner wäre ausgeschlossen und die Kinder würden zusammen aufwachsen.“

„Jetzt planst du aber weit in die Zukunft.“

„Manchmal geht sowas schneller als man denkt.“

„Hast du was in Aussicht?“, hakte Dean auch sofort nach.

„Nein“, Sam schüttelte traurig den Kopf. Irgendwie hätte er schon gerne eine Freundin. Seit er hier studierte, musste er oft an Jess denken und was der Dämon ihm genommen hatte.

Sanft legte Dean seinem Bruder die Hand auf den Arm. Eigentlich hatte er einen dummen Spruch loslassen wollen, aber so bedrückt wie Sam aussah, dachte der sicherlich an Jess und diese Erinnerungen wollte er nicht torpedieren.

Sam nickte mit einem traurigen Lächeln. Er schob die Erinnerungen beiseite und konzentrierte sich auf die Pläne. „Was hältst du von einem Wellnessbereich oder einem Fitnessraum?“, fragte er und schüttelte gleichzeitig dem Kopf. „Gehört eher in den Keller, oder?“

Dean schob zwei Pläne beiseite und deutete auf ein großes Rechteck. „Das hier ist das Schwimmbad. Der einzige Raum im Keller, der wirklich große Fenster hat.“ Er blickte zu Sam. „Hier würde ich mir eher Liegestühle und Palmen vorstellen wollen, als Laufband und Boxsack. Einen Fitnessraum oben finde ich gut. Ich weiß zwar nicht, ob ich den brauchen werde, aber ...“

Sam boxte seinen Bruder in den Arm. „Willst du behaupten, dass ich fett werde?“

„Nein, nur dass ich auf der Wache jederzeit trainieren kann, wenn ich das will.“

Sam legte den Kopf schief. „Das Schwimmbad ...“ Er starrte auf das riesige Rechteck. „Willst du das behalten? Frisst das nicht jede Menge Strom, wenn es beheizt wird?“

„Das will ich mit Dave besprechen. Er hat damals schon mit Solar und Windenergie gearbeitet. Vielleicht gibt es da ja jetzt noch mehr oder effektivere Ideen?“

Sam nickte und Dean rollte die Pläne zusammen und schob sie Sam hin, der sie auch sofort in seine Tasche steckte.

Dean nahm sich seinen Laptop und begann das Netz nach Blutzaubern zu durchsuchen. Er wollte etwas handfestes haben, bevor er Sam damit überfiel.
 

Der Samstag kam viel zu schnell.

Sam hatte sich zum Frühstück ins Diner verzogen und hatte sich dann zum Lernen mit Mity bei Tylor getroffen, damit Dean nach seiner Nachtschicht noch ein paar Stunden Schlaf bekam.

Jetzt jonglierte er eine Tüte mit Salat, Burgern und zwei Kaffee zu ihrer Haustür, als ihm ein Mann über den Weg lief, der sich suchend umsah.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte Sam ihn.

„Wohnen Sie hier?“, wollte der Mann wissen.

„Ja, eine Weile schon. Vielleicht weiß ich es ja und sonst weiß ich wenigstens wo jemand ist, der es weiß.“ Sam grinste.

„Ich suche Apartment 7.14. Der Wagen des Bewohners steht hier, zumindest wenn ich mich noch recht an den Impala erinnere ...“

„Sie sind hier fast richtig.“ Sam nickte dem Mann kurz zu und musterte ihn neugierig. „Hallo! Ich bin Sam Winchester. Kommen Sie mit. Im ersten Moment ist das hier ein wenig verwirrend.“

„Okay, Danke. Ich bin David Garrison. Hallo.“ Er folgte Sam in das Haus und die Treppen nach oben.

Sam hämmerte mit der Faust gegen die Tür, bevor er den Schlüssel ins Schloss schob. „Ich hoffe, dass er jetzt wach ist“, erklärte er mit einem Grinsen und schob die Tür auf.

„Dean?“, rief er in die Wohnung. Er lud die Tüte und einen Becher auf der Theke ab, ging mit dem zweiten zur Tür von Deans Zimmer und schob die weiter auf.

Der saß, noch in seinem Schlafzeug, auf der Bettkante, die Unterarme auf den Oberschenkeln abgestützt und starrte auf den Boden. Sofort stellte Sam den Kaffee auf dem Nachttisch ab und hockte sich vor ihn. Vorsichtig legte er seine Hand auf Deans Oberschenkel. „Hey! Was ist los?“, fragte er ruhig und ignorierte Dave, der ihm gefolgt war und jetzt in der Tür stand.

„War ´ne heftige Nacht“, erklärte der ältere Winchester ohne den Kopf zu heben. „Ein schwerer Unfall. Ich hoffe, wir waren schnell genug ... für alle.“ Er schloss die Augen, schüttelte den Kopf und atmete durch, bevor er aufstand auf.

„Gib mir fünf Minuten, ja?“, bat er rau, stand auf, schob sich grußlos an Dave vorbei und verschwand ins Bad.

Besorgt blickte Sam ihm nach und nahm den Kaffee wieder an sich.

„Eine heftige Nacht?“, brachte Dave sich so wieder in Sams Wahrnehmung.

„Ach, ja“, er schaute zu dem Besucher. „Dean arbeitet ...“, mit einem Lächeln schüttelte Sam den Kopf und begann seinen Satz erneut. „Dean IST Feuerwehrmann. Er hatte Nachtschicht und war noch nicht da, als ich heute Morgen gefahren bin.“

„Dean ist Feuerwehrmann? Er arbeitet nicht mehr mit eurem Vater zusammen? Er ist damals weg, weil er ihn suchen wollte.“

„Unser Vater starb vor fast sechs Jahren. Seitdem waren wir viel unterwegs und dann bei unserem Onkel in South Dakota“, erklärte Sam.

„Das mit eurem Vater tut mir leid.“

„Es ist lange her“, wiegelte Sam ab. Er brachte Deans Kaffee in den Wohnraum zurück und begann die Tüten und Packungen auf dem Tisch zu verteilen.

Frisch geduscht betrat ein vollkommen veränderter Dean das Zimmer. Und, wie um Sams vorherige Worte zu bestätigen, trug er ein T-Shirt der Bloomingtoner Feuerwehr.

„Hallo Dave“, begrüßte er seinen ehemaligen Arbeitgeber mit einem Handschlag. „Wie ich sehe, hast du meinen kleinen Bruder schon kennen gelernt?“

„Kleiner Bruder ist gut“, lachte Dave.

„Naja, bis ich 16 war, war er kleiner.“ Schnuppernd hob Dean die Nase und sah das Essen auf dem Tisch. Sofort steuerte er darauf zu.

„Die Burger sind für dich“, erklärte Sam auf den fragenden Blick und schon stürzte sich Dean.

„Wenn´s dich nicht gäbe, müsste man dich glatt erfinden!“, erklärte Dean kauend.

„Verfressen bist du also auch noch immer!“, stellte Dave lachend fest.

„Ich hatte heute noch nicht viel. Nur einen Müsliriegel und ein Brötchen. Der Unfall war kurz nach zehn gestern Abend und es hat ewig gedauert alle aus den Wagen zu schneiden.“ Er schob sich den Rest des ersten Burgers in den Mund. „Als wir zur Wache zurückkamen, war es nach sieben und ich wollte nur noch ins Bett.“

Er nahm sich den zweiten Burger und schaute zu Dave. „Willst du erst über die Pläne gucken oder erst zum Haus?“

„Erst zum Haus, denke ich. Pläne können wir später noch wälzen.“

„Gut. Was ist mit dem Salat, Sammy?“

„Den esse ich, wenn wir zurück sind.“

„Okay“, Dean schob sich den Rest seines Burgers in den Mund, räumte den Salat in den Kühlschrank und wusch sich die Hände. Er nahm den Impalaschlüssel von der Kommode und die Rolle mit den Plänen, die danebenstand und ging zur Tür.

„Wir können.“
 

Dieses Mal verpasste Dean die Einfahrt zu ihrem Anwesen nicht.

Sie passierten das kleine Häuschen und Dean war gespannt, ob das Haus heute wieder so düster und abweisend wirken würde. Doch nein. Es war noch immer dunkel und heruntergekommen, aber von abweisend oder gar bedrohlich war keine Spur mehr. Er grinste und fühlte sich nicht mehr ganz so schlecht dabei, dass er nicht dazu gekommen war, Sam von dem Blutzauber und seinen Rechercheergebnissen zu erzählen.

Vor dem Portal hielt er an, stieg aus und wartete auf Dave, der seinen Pickup hinter ihm parkte.

„Oh Gott, was ist das denn für ein Kasten“, wollte der wissen, kaum dass er seine Fahrertür geöffnet hatte. „Wollt ihr euch das wirklich antun? Wie seid ihr überhaupt da dran gekommen, das muss doch mal Millionen gekostet haben.“

„Die Tante unseres Vaters hat ihm das vererbt und da er tot ist ...“ Dean ließ den Rest des Satzes offen. „Sie hat auch ein bisschen Geld hinterlassen und wir überlegen jetzt, ob es Sinn macht, das Ding hier zu be- und zu erhalten.“

„Bei unserem Telefonat klang es so, als wärt ihr euch da schon sicher.“

Die Brüder tauschen einen kurzen Blick. „Noch nicht so ganz, aber ja. Eigentlich würden wir es gerne behalten, wenn es erhaltbar ist“, erklärte Sam.

„Das wird aber alles andere als billig.“

„Vieles könnten wir selbst machen“, erklärte Dean und zuckte mit den Schultern. „Lass uns erstmal drumrum gehen und ich erklären dir, was ich mir vorstelle. Keine Ahnung, ob es machbar ist.“ Er holte die Schlüssel aus der Tasche und warf ihn Sam zu. „Willst du mitkommen, oder gehst du lieber schon rein?“

Sam schaute zum Eingang und wog das miese Wetter kurz gegen das unheimliche Haus ab, bevor er sich den beiden anschloss.



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