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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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I like it like that

062) I like it like that
 

Nach der Schicht fuhr er zu Stanley.

„Dean, gut dass du kommst“, begrüßte der ihn und zog ihn mit in die Werkstatt.

„Was hast du?“

„Erst einmal will ich wissen, wie es dir geht! Konntest du dich erholen? Hast du mit Sam gesprochen? Wie geht es mit deiner Feuerwehr weiter?“

Dean lehnte sich an die Werkbank. „Ich habe mit Sam geredet und bin auf einer neuen Wache. Ich hatte heute meinen zweiten Tag da und es gefällt mir wirklich gut.“ Das Lächeln, das sich auf Deans Gesicht legte, sprach Bände. Stanley freute sich von Herzen für den jungen Mann.

„Aber du hast mich nicht nur deshalb hierher gebracht, oder?“

„Nein. Ich habe hier einen Getriebeschaden, bei dem ich auf deine Hilfe gehofft habe.“ Er deutete auf den Wagen, der auf der Bühne stand.

„Okay, ich ziehen mich nur um.“

Zehn Minuten später standen die beiden Männer in den Motorraum des Chevy gebeugt und besprachen ihr Vorgehen.
 

„Ich glaube, du brauchst die zwei Wochen nicht“, begrüßte Sam seinen Bruder, kaum dass der zur Wohnungstür hereingekommen war.

Dean stockte. „Warum?“

„So wie du strahlst.“ Er reichte ihm ein Bier und wartete, bis er sich zu ihm an den Tisch gesetzt hatte.

„Ich habe gesehen wie gut dir die Arbeit bei Bobby getan hat. Und auch wenn du auf deiner neuen Wache jetzt glücklich bist, ich denke es werden auch Tage kommen, an denen du eine Schrottkarre brauchen wirst.“

„Du meinst, wenn eine Rettung mal nicht so läuft?“

„Wir wissen beide, dass du dir das immer zu Herzen nehmen wirst, wenn ein Mensch stirbt, dem du vielleicht hättest helfen können. Egal, ob Monster oder Unfall.“ Dean nickte dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht. „Und wir wohnen wieder auf einem Schrottplatz.“
 

In den nächsten Tagen lebte sich Dean immer besser auf der Wache ein. Die Arbeit forderte ihn und die Kollegen bezogen ihn in alle Aktivitäten mit ein.

Alle zwei bis drei Tage schwang er den Kochlöffel. Das Lob seiner Kollegen brachte ihn schon bald dazu die bekannten Pfade zu verlassen. Er wagte sich immer öfter an neue Rezepte und seine Kollegen ließen sich ganz gerne zu Hilfsdiensten einteilen, da sie so der ungeliebten Putzerei entkommen konnten.

Gerade half Josh dabei den Auflauf mit Geflügel, Gemüse und Kroketten vorzubereiten.

„Sag mal“, begann er und drehte sich zu Dean um. „Deinen Chevy? Wo lässt du den machen?“

„Da lasse ich niemanden ran, den mache ich selber“, entgegnete Dean.

„Du kennst dich mit Autos aus?“

„Ja, warum?“

„Naja“, druckste Josh. „Mein Cousin hat einen alten Ford Mustang Shelby GT von 1970 gekauft und dachte, dass das wohl nicht so schwer sein kann, den aufzubauen. Allerdings ist er nie weiter gekommen, als den auseinander zu nehmen und jetzt liegen die Einzelteile da und er hat keine Ahnung wie er die wieder zusammensetzen soll.“

„Dann soll er alles zu Stan bringen. Der Schrottplatz an der 69. Da schraube ich öfter mit.“

„Er will den Wagen nicht mehr. Ich würde ihn nehmen, aber ich habe auch keine Ahnung von der Materie.“

„Bring ihn vorbei. Ich sage Stan Bescheid und wenn ich Zeit habe mache ich ihn dir fertig. Kann aber sein, dass das nicht ganz billig wird, je nachdem was die Teile kosten.“

„Dann werde ich mit ihm reden und schauen, wie ich die Teile dahin bekomme“, überlegte Josh.

„Auf jeden Fall solltest du ihm den jetzt abkaufen.“ Dean grinste. „Fertig könnte er teuer werden.“ Josh nickte nur.

Gemeinsam machten sie den Auflauf fertig und schoben die Formen in den Herd.
 

Am Abend fuhr Dean wieder zu Stan.

Er stellte den Impala auf den Hof und stieg aus. Stan kam aus der Werkstatt.

„Wie sieht´s aus?“, fragte Dean und deutete auf das Heck des Wagens, den er durch das offene Tor auf der Bühne stehen sah.

„Nichts Schlimmes. Ein neuer Zahnriemen und Ölwechsel.“

Dean nickte. „Kann ich mit dir reden?“ Langsam ging er in die Werkstatt.

„Natürlich. Worum geht es?“ Stan versuchte in der Mine des Jungen etwas herauszulesen, doch der ließ mit keiner Regung erkennen, was er wollte. Er wischte sich die Hände an einem Lappen ab und trat zu Dean neben die Werkbank.

„Also“, Dean holte tief Luft. Irgendwie hatte er sich das einfacher vorgestellt! „Ich wollte … Ich … Es tut mir leid, dass ich dich so lange habe hängen lassen. Es war … Ich ...“

„Es ist okay, Dean. Nicht wirklich schön, aber bei deinem Hintergrund durchaus verständlich“, erklärte Stan und fragte sich, was der Junge ihm sagen wollte.

Dean musterte ihn kurz, nickte und holte erneut Luft. „Also, wenn dein Angebot für den Schrottplatz noch steht … ich würde ihn gerne übernehmen.“ Jetzt war es raus und er atmete erleichtert auf.

„Das ist ...“, jetzt fehlten Stan die Worte. Er strahlte Dean breit an. „Du hast dir das wirklich gründlich überlegt?“

„Ja. Sam und ich haben uns das lange überlegt. Jetzt, da ich bei der Feuerwehr bleibe und Sam sich entschieden hat auch hier in Bloomington bleiben zu wollen. Ja. Es sei denn, du willst eine Summe, die ich nicht zahlen kann.“

„Ich weiß, dass hier einige Schätze liegen und ich weiß, dass es sein kann, dass die nie gehoben werden. Also ich denke, dass wir uns einigen werden. Aber jetzt lass uns darauf anstoßen, oder bist du nur gekommen, um mir das zu sagen?“

„Nein, ich habe Zeit. Ich kann dir gerne helfen“, entgegnete Dean und folgte Stan in sein Büro, wo der eine Flasche Whiskey und zwei Gläser aus einer Schublade holte, eingoss und ein Glas an Dean weiterreichte.

„Ich glaube, die dürfte bei mir nicht da drinstehen. Bei dem ganzen Papierkram würde ich schon aus Verzweiflung zum Alkoholiker werden“, erklärte der Winchester und nahm einen Schluck.

„Wenn man es einmal raus hat, ist es gar nicht so schlimm“, versuchte Stan ihn zu beruhigen.

„Also ich weiß nicht“, blieb Dean skeptisch. „Aber ich will mal schauen, ob es einen Kurs dafür gibt. Nicht dass die mir irgendwann erklären, ich muss alles neu machen, nur weil sich irgendwelche Vorschriften oder Gesetze geändert haben.“

„Keine schlechte Idee“, pflichtete Stan ihm bei. Sie stießen noch einmal an.

„Ich habe einem Kollegen gesagt, dass er seinen Wagen herbringen kann. Einen Ford Shelby in Einzelteilen.“

„Du willst ihn aufbauen?“

„Ich kann es versuchen. Mal sehen ob und wo ich Teile bekomme.“

„Shelbys müssten zwei auf dem Platz stehen, wenn ich mich richtig erinnere.“

„Hast du eine Übersicht, was alles auf dem Platz steht?“

„Nein. Nicht wirklich.“

„Dann müssten Sam und ich mal dran. Bei Bobby haben wir das auch gemacht. Es hilft.“ Dean grinste.

Sie tranken aus. Dean zog sich um und dann machten sie sich gemeinsam daran, den Wagen auf der Bühne fertig zu machen.
 

Dean kam gerade aus der Dusche, als Sam von der Uni kam.

„Hast du schon gegessen? Ich würde dich gerne einladen. Restaurant, Pub? Was immer du gerne willst. Du hast ja morgen frei.“

„Aber du musst arbeiten!“

„Egal. Wir haben früher auch mit wenig Schlaf auskommen müssen.“

„Wir sind aber nicht mehr früher!“, fuhr Sam ihn an.

Sofort hob Dean beschwichtigend die Hände. „Nein, und das ist gut so. Ich meine ja nur. Außerdem wollte ich nur mit dir essen gehen und vielleicht das eine oder andere Bier trinken.“

Fragend schaute Sam seinen Bruder an. Was hatte der vor? Warum war ihm das heute so wichtig? Er nickte. „Gib mir zehn Minuten!“

„Okay. Du hast 30.“ Dean grinste und ging in sein Zimmer, um sich anzuziehen.

Sam brauchte 25 Minuten, bis er mit Jeans und Hemd im Wohnraum erschien.

„Wow“, kommentierte Dean das Aussehen seines Bruders. Der schaute zu ihm und grinste. Deans Hemd war etwas dunkler und er trug eine dunkelblaue Jeans, anstatt wie Sam schwarze.

„Wir können wohl nicht anders“, lachte Sam.

„Muss wohl so sein“, nickte Dean. „Wohin soll´s gehen?“
 

Sam lotste Dean zu einem Restaurant, das er schon immer mal besuchen wollte. Sie bekamen einen Platz am Fenster. Da Dean seinem Bruder erklärte, er könne bestellen, was er wolle, und auf seinen fragenden Blick nur mit einem Lächeln geantwortet hatte, bestellte er sich Lachs mit Teriyakiglasur und Sesam auf buntem Gemüsebett. Dean wählte Honig-Zitronenhähnchen mit Rosmarinkartoffeln und da Sam Wein trinken wollte, nahm er auch welchen. Als Vorspeise bestellte Sam einen Salat des hauses und Dean wagte sich an Popcorngarnelen mit Grapefruit Aioli. Popcorn klang schon mal gut und wenn er die Garnelen nicht mochte, konnte er die immer noch seinem Bruder unterschieben. Hoffte er zumindest.

Den Abschluss ihres Mahl sollte ein Pfirsich-Cobler mit Vanilleeis bilden, den sie sich teilen wollten.

„Sagst Du mir jetzt, warum wir hier so vornehm essen?“, wollte Sam nun doch wissen.

„Weil du das Restaurant ausgesucht hast?“

„Dean!“, Sam verdrehte die Augen und nahm einen Schluck Wein.

Sams Beispiel folgend, trank auch Dean einen Schluck. Er stellte sein Glas wieder weg und beobachtete, wie sich die Flüssigkeit noch eine Weile in den Glas hin und her bewegte. Dann hob er den Blick und schaute Sam in die Augen.

„Ich wollte dir erzählen, dass ich Stan heute zugesagt habe, dass ich den Schrottplatz übernehme, wenn er keinen utopischen Preis verlangt.“

Lächelnd schaute Sam seinem Bruder in die Augen. „Gut!“ Mehr Worte waren nicht nötig. Das war der richtige Schritt, da war sich Sam sicher. „Aber das hättest du mir auch bei einem Stück Kuchen sagen können. Deshalb müssen wir doch nicht in so ein nobles Restaurant.“

„Naja, ich ... ich wollte wenigstens einen der unzähligen imaginären Schuldscheine einlösen.“

„Imaginäre Schuldscheine?“

„Dafür, dass du mich ertragen hast, dass du mich aufgefangen hast. Für die Idee zu Bobby zu fahren...“

„Dafür ...“, begann Sam und brach wieder ab. Dean wusste, dass er sich dafür nicht bedanken musste, aber dieses Wissen ließ er nicht gelten. So war Dean einfach nicht!

„Was für Schuldscheine gibt es denn noch?“, fragte er stattdessen.

„Einige. Ich weiß nur nicht, ob du die alle willst, also ...“ Dean grinste schief. „Dich gewinnen lassen? Dir beim lernen helfen? Ein Museumsbesuch. Dein Zimmer im Haus auf dem Schrottplatz als erstes fertig machen. Mit dir Joggen gehen.“

„Den mit dem Lernen nehme ich gerne an und den Museumsbesuch auch. Den Rest? Ich weiß wie ungerne du joggen gehen willst, also fühle ich mich zwar geehrt, lehne den aber ab. Mach die Kletterhalle oder das Schwimmbad draus und das Haus? Ich will nicht bevorzugt behandelt werden!“

„Trotzdem werde ich es immer zumindest versuchen.“

„Ich weiß“, entgegnete Sam.

„Danke, Sammy!“

Es war ein wundervoller, ruhigen Abend. Dean schmeckten seine Garnelen, auch wenn er die nie wieder bestellen würde und nach dem Cobler mit Eis war auch er pappsatt.



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