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Das Bluterbe der Youkaifürsten

Fortsetzung zu "Die Blutfehde der Youkaifürsten"
von

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Scherben

Mit wachen Sinnen eilt Inu Yasha zwischen den Bäumen des Schlachtfeldes hindurch. Er prüft die Luft, er lauscht, er sucht nach der kleinsten Spur die darauf hindeutet, dass sich die Fürstin des Nordens in der Nähe befindet, doch bis jetzt ist kein Lebenszeichen von ihr auszumachen.

Auch Kagome sieht sich aufmerksam und sinnend um. Ihre Fähigkeiten, die Aura eines Youkais zu erspüren sind in der letzten Zeit durch das Mikotraining bereits etwas besser geworden, aber auch sie kann keine Spur der Nordfürstin ausmachen. Ihr Mut sinkt mit jeder Leiche an der sie vorbeikommen mehr. Betrübt blickt sie sich um. So viele Nordkrieger haben hier ihr Leben lassen müssen. Und dabei hieß es doch, dass gerade der Nordclan aus robusten und unaufhaltsamen Inuyoukai besteht mit denen man sich lieber nicht anlegt. Hier wurden sie ganz offensichtlich eines Besseren belehrt.

Auch wenn sie die Personen hier um sie her nicht kennt, spürt sie doch Trauer und Wut in sich aufsteigen. Ein solches Ende haben sie nicht verdient. Wer ist bloß dieser schreckliche, schwarze Riesenhund der auf solch spielerische und vernichtende Art mit ihnen kurzen Prozess gemacht hat?

Wieder blickt sie sich um, doch außer ihrem Freund und der eigenartigen Frau aus dem Nordclan, und ganz entfernt noch Kouga kann sie niemanden spüren, der eine dämonische Aura aussenden würde. Die Hoffnung, die Nordfürstin noch lebend vorzufinden, schwindet immer mehr.

„Ich kann noch immer keine andere Aura spüren“, wendet sie sich beklommen an Ki-sama. „Wir müssen uns wohl leider mit dem Gedanken abfinden, dass Yarinuyuki nicht mehr am Leben ist.“

Doch die Miene der zierlichen Nordyokai ist unverändert hart. „Du täuschst dich, Mensch!“, zischt sie leise. „Es kann überhaupt kein Zweifel daran bestehen, dass sie noch lebt. Du kennst Yarinuyuki-sama wirklich gar nicht. Es ist einfach nicht möglich, dass diese Frau stirbt.“

Verwundert erwidert Kagome ihren Blick. Yarinuyukis Gefolgsfrau wähnt sich ihrer Sache offenbar wirklich sicher. Entweder ist es eisernes Wunschdenken, oder sie weiß tatsächlich mehr über die Sache als sie.

In diesem Moment bleibt Inu Yasha kurz stehen und hebt sinnend den Kopf. „Ich bin nicht sicher“, bemerkt er unschlüssig, „doch ich glaube ich rieche ihre Witterung.“

Sogleich bleibt auch Ki-sama stehen und schließt einen Moment die Lider. Sie scheint die erwähnte Note ebenfalls zu prüfen. Dann plötzlich fliegen ihre Augen auf und sie wendet sich ruckartig nach rechts. „Dort!“, murmelt sie und sogleich springt sie so leichtfüßig davon, dass Inu Yasha ihr kaum folgen kann.

Hastig durchqueren sie das Unterholz des Waldes und schließlich gelangen sie an ein schmales Flussbett, kaum mehr als ein kleiner Bach. Und dort im feuchten Morast des Ufers liegt der reglose Körper der Nordfürstin. Ihre Beine hängen schlapp im Wasser und ihr Gesicht ist fast völlig im muffigen Schlick versunken.

Kaum haben sie sie ausgemacht, ist Ki-sama auch schon bei ihr und dreht sie behutsam aber mit sicherem Griff auf den Rücken. Trübe Brühe überzieht die Vorderseite der Fürstin und sowohl Kleidung als auch die feinen weißen Haare triefen nur so vor schmutzigem Brackwasser.

Inu Yasha und Kagome treten hinzu und beobachten schweigend wie die Heilerin damit beginnt den Zustand ihrer Fürstin zu überprüfen. Inu Yashas Augen weiten sich leicht. Hat er gerade tatsächlich einen Herzschlag vernommen? Nein, kein Zweifel, er ist schwach und ungesund langsam, aber er ist da.

Die Erleichterung auf Ki-samas Gesicht deutet darauf hin, dass sie es ebenfalls festgestellt hat. Umsichtig wischt sie den Schlamm von Yarinuyukis Gesicht. Dabei stellt sie fest, dass sich der Körper ihrer Fürstin unangenehm heiß anfühlt. Ihre Stirn legt sich in Falten. „Sie hat hohes Fieber, aber sie lebt“, stellt sie leise fest.

Inu Yashas Blick streift bei diesen Worten unwillkürlich hinauf zu Yarinuyukis Brust. Selbst trotz des Matsches auf ihrer Kleidung erkennt er deutlich die fünf markanten Einstiche in ihrer Herzgegend und seine Miene verfinstert sich. Er hat eine ziemlich klare Vorstellung davon, woher diese rühren und der Gedanke bereitet ihm Grund zur Sorge.

„Du solltest sie wieder ins Wasser legen“, bemerkt er mit starrer Miene.

Ärgerlich funkelt Ki-sama ihn an. „Misch dich nicht ein, Hanyou!“, zischt sie, „Die Heilerin hier bin ja wohl immer noch ich.“

Auch Kagome hat inzwischen begriffen worauf ihr Freund hinaus will. „Wir kennen diese Verletzung“, kommt sie Inu Yasha zur Hilfe. „Es ist eine Technik unseres Feindes. Ein Seelen verbrennendes Feuer. Auch Sesshomaru hatte schon damit zu kämpfen. Er hatte hohes Fieber und war nicht ansprechbar. Es wurde erst besser als wir ihn im Wasser heruntergekühlt haben.“

Für einen langen Moment starrt Ki-sama die beiden bitterböse an, aber sie wirkt dabei sehr hin und her gerissen. Schließlich hat sie sich zu einer Entscheidung durchgerungen. Entschlossen fasst sie nach ihrer Fürstin und mit einem Ruck hebt sie sie hoch. Behutsam legt sie sie dann im trüben Flussbett ab und ihre Augen weiten sich verwundert, als zischender Dampf von dem umliegenden Wasser aufsteigt.

„Was ist das für eine scheußliche Technik?“, brummt sie grimmig, doch sie redet dabei eher mit sich selbst. Dann dreht sie sich wieder zu Inu Yasha und Kagome um. „Was wisst ihr sonst noch darüber? Raus damit!“

Mit knappen Worten gibt Kagome die Maßnahmen wieder, die Kaede vor ein paar Tagen ergriffen hat um Sesshomaru aus seinem beängstigenden Gesundheitszustand herauszuholen. Die Heilerin hört aufmerksam zu, sagt aber kein Wort. Nur ihre Augen funkeln in einer Intensität als würde sie Kagome am liebsten das Wort verbieten, doch sie tut es nicht. Als die junge Miko geendet hat, sind Ki-samas Kiefer hart aufeinandergepresst. Sie überlegt einen Moment, dann blickt sie wieder auf.

„Wir werden eine Zeit lang hierbleiben. In dieser Verfassung kann ich sie nicht mitnehmen. Ich werde mich hier vor Ort um sie kümmern. Was beabsichtigt ihr nun zu tun?“

Inu Yasha und Kagome sehen sich unschlüssig an und Kagome wirft ihrem Freund einen auffordernden Blick zu.

Einen Moment überlegt Inu Yasha, dann sagt er: „Wir kamen her um Matsuba zurückzuholen. Das hat sich inzwischen wohl erledigt.“ Er kratzt sich leicht am Kopf. „Ich schätze wir werden wohl in unser Reich zurückkehren.“

Ein durchdringender Blick und ein leichtes Kopfrucken von Kagome trifft ihn.

„Es sei denn... ihr benötigt noch unsere Hilfe“, fügt er rasch hinzu.

Ki-samas Augen werden schmal. „Hast du überhaupt die Vollmacht das anzubieten, Hanyou?“, kommt es zynisch von ihr.

Inu Yasha reckt sich. „Das will ich mal meinen“, stellt er klar. „Immerhin bin ich im Augenblick der amtierende Fürst des Westens.“

Ki-samas Miene bleibt unverändert. „Ach was?“, kommt es trocken von ihr. Dann seufzt sie einmal leicht und erhebt sich dann. „Ich kann zwar nicht behaupten, dass Yarinuyuki-sama mich in irgendeiner Form für Verhandlungen bevollmächtigt hätte, aber so wie die Dinge im Augenblick stehen, bin ich erst mal euer Ansprechpartner was die Sachverhalte hier im Norden anbelangt.Wenn ihr euch also irgendwie nützlich machen wollt, dann könntet ihr euch umsehen, ob es hier sonst noch irgendwelche Überlebende gibt. Inzwischen werde ich hier eine Notunterkunft errichten. Hoffen wir dass der Verursacher dieses Gemetzels nicht zurückkommt, solange wir gezwungen sind hier zu bleiben.“

Inu Yasha nickt knapp. „In Ordnung. Wir werden euch warnen falls wir etwas Gefährliches entdecken.“

Dann lässt er Kagome wieder aufsitzen und die beiden verschwinden zwischen den Bäumen.

Nachdenklich blickt Ki-sama ihnen hinterher. Ein seltsamer Kerl, dieser Hanyou. Aber Fürst Sesshomaru hätte es vermutlich mit seinem Ersatz schlechter treffen können. Es ist ihr tatsächlich eine große Hilfe, dass sie ihm die Suche nach möglichen Überlebenden überlassen kann, denn so ist sie nicht gezwungen ihre Fürstin alleine zu lassen. Ihr Zustand ist in der Tat äußerst besorgniserregend. Wäre da nicht der zittrige Herzschlag der stoisch gegen ihre fatale Verfassung anpocht, könnte man meinen, dass sie bereits tot wäre. Doch es gibt ihr eine gewisse Genugtuung, dass sich ihre Annahme bestätigt hat. In all ihren Jahren ist ihr nie eine Person untergekommen, die sich, ungeachtet ihrer Verfassung, auf so kompromisslose Weise ans Leben klammert wie die junge Fürstin. Vielleicht mit Ausnahme ihres dummen Bruders.

Sie blickt hinüber zu der jungen Daiyoukai. Noch immer steigen Dampfschwaden von dem Wasser um sie auf. Mit einem leichten Seufzer beginnt sie nun ihr Gepäck zu durchstöbern und mit Hilfe einiger junger Baumstämme aus der Umgebung ein behelfsmäßiges Zelt zu errichten. Wenn sich der Zustand ihrer Fürstin ein wenig stabilisiert hat, wird sie eine geschützte Stelle zum arbeiten benötigen.

Während sie noch damit beschäftigt ist die Unterkunft zu errichten, verlieren ihre Bewegungen unwillkürlich ein wenig an Elan und schließlich kommen sie ganz zum Erliegen. Mit gesenktem Blick steht Ki-sama da. Langsam atmet sie durch. Dann fährt sie sich müde mit der Hand über das Gesicht. Was zum Teufel mag hier bloß geschehen sein? Wenn die beiden Fremden aus dem Westen zurück sind, wird sie sich von ihnen erklären lassen müssen, wie zur Hölle es dazu kommen konnte, dass das gesamte Heer des Nordens in einer einzigen Schlacht ausgelöscht worden ist. Was soll jetzt nur aus dem Nordclan werden, wenn nahezu alle seine Männer an einem einzigen Tag den Tod gefunden haben?
 

Mit gemischten Gefühlen spurtet Kouga durch das verwüstete Waldstück. Er kann sich nicht recht helfen, aber irgendwie wird er das Gefühl nicht los, dass Inu Yasha ihn auf irgendeine Weise übers Ohr gehauen hat, wenn er auch nicht genau versteht warum. Tatsache bleibt, dass der Hanyou sich heute irgendwie seltsam aufführt. Der Wolfsyoukai sieht sich weiterhin suchend um und seufzt leicht. Wie lange ist es her, dass er Kagome das letzte Mal gesehen hat? Zwar achtet er im allgemeinen wenig auf das Verstreichen der Zeit, aber es muss bestimmt schon eine ganze Weile her sein.

Und nun wo er nicht einmal damit rechnet sie zu treffen, fällt sie ihm buchstäblich aus dem Himmel in den Schoß. Er verzieht das Gesicht. In was haben diese blöden Hunde sich da schon wieder verwickeln lassen? Dass eine neue, unheimlich mächtige Energie aufgetaucht ist, haben selbst seine Leute mitbekommen. Doch niemand vom Nordrudel hatte den Mumm der Sache auf den Grund zu gehen. Und da war er ins Spiel gekommen. Als Ayames Verlobter habe er eine Verpflichtung ihrem Rudel gegenüber.

Er schnaubt einmal verächtlich. Diese elenden Feiglinge! Immer muss er für sie die Kohlen aus dem Feuer holen. Inzwischen kennt er den Verursacher dieses ganzen Aufruhrs. War ja klar, dass es mal wieder ein Hund ist. Aber umso besser, dann muss er sich nicht weiter damit befassen. Das Rudel wird weiterwandern und abwarten bis die Bedrohung vorbei ist. Ihnen kann es ja nur recht sein, wenn die Hunde sich gegenseitig die Köpfe einschlagen.

Das Einzige was ihn nun wurmt ist die Tatsache, dass Kagome mal wieder mitten drin steckt. Eigentlich ist es ihm überhaupt nicht recht, dass sie in Gefahr gebracht wird. Zu dumm, dass diese Frau einen solchen Dickkopf hat, aber eigentlich hatte er angenommen, dass dem Hanyou doch so viel an ihr liegt, dass er sie von ihrem unsinnigen Vorhaben abbringt, an diesem beunruhigenden Abenteuer teilzunehmen. Aber wie es aussieht, steht er mal wieder unter ihrem Pantoffel, der blöde Köter! Nichts kann man ihm überlassen!

Seltsam nur, dass er es irgendwie geschafft hat, ihn dazu zu bringen gemeinsam mit ihm nach Überlebenden dieses Gemetzels zu suchen. Er weiß noch immer nicht genau wie das passieren konnte. Trotzdem wird er diesem Gesuch nachkommen. Wenn Kagome dadurch schneller diese Gegend verlässt, dann kann ihm das nur recht sein.

Mit wachen Sinnen durchstöbert er die Gegend, doch das gestaltet sich durch Staub, Nebel und Regen schwieriger als erwartet. Durch die herabfallenden Tropfen sind Herzschläge kaum auszumachen und mehr als einmal dreht er ergebnislos eine der zahlreichen Leichen um, nur um sie dann angewidert wieder fallen zu lassen.

Seine Miene verfinstert sich. Entweder taugen diese dämlichen Hunde wirklich nichts, oder ihr Gegner war einfach nur anormal übermächtig. Viele Körper sind verstümmelt, verbrannt oder, wie es fast aussieht, einfach nur gar gekocht. Kougas Nackenfell stellt sich auf. Auf seine Instinkte konnte er sich immer gut verlassen. Wer immer das hier war, bereitet ihm erhebliche Magenschmerzen. Doch langes Zögern und Lamentieren liegt nicht in seiner Natur, also arbeitet er sich weiter durchs Gesträuch.

Plötzlich tragen ihm seine spitzen Ohren einen Laut zu, der seinen Kopf herumfahren lässt. Es klingt wie ein leises Stöhnen. Sofort ändert er die Richtung und folgt den verdächtigen Lauten. Es dauert auch nicht lange da hat er den Verursacher entdeckt. Es ist offenkundig tatsächlich ein Inuyoukai des Nordstammes. Er hockt zusammengekauert neben einem großen Felsen und lehnt schwer mit der Schulter dagegen. Der Großteil seines Körpers ist mit tiefen Brandverletzungen übersät und weist überall verkohlte und offene Wunden bis tief ins Fleisch hinein auf. Sein Atem geht stoßweise und erschöpft stützt er sich noch immer an dem kühlen Stein in die Senkrechte. Man sieht ihm deutlich an, dass er Schmerzen hat.

Kouga bleibt in gebührendem Abstand stehen und mustert den Fremden eingehend. Zwar hat er nun einen Überlebenden gefunden, doch jetzt wo er ihm gegenübersteht, wird ihm bewusst, dass er gar nicht genau weiß wie er ihn zurückbringen soll. Ob der Andere mit diesen Verletzungen die ganze Strecke zu Fuß zurückschafft, ist fraglich und tragen lassen wird er sich sicher nicht.

„Gehörst du zu den Hunden des Nordens?“, beschließt er erst mal zu fragen. „Hast du die Schlacht hier überlebt?“

Ein trotziges Funkeln blitzt in den Augen des schwerverletzten Youkais auf. „Verzieh dich, O-kami!“ Ein rasselndes Husten entfährt ihm. Schon diese Anstrengung raubt ihm die letzte Kraft und er sackt in sich zusammen.

Etwas unschlüssig tritt Kouga näher. Besser er spielt gleich mit offenen Karten. „Man hat mich gebeten nach Überlebenden zu suchen. Ich weiß wo du Hilfe bekommen kannst.“

Schwach hebt der Krieger den Kopf. Verachtung liegt in seinem Blick. „Ich will keine Hilfe! Und... schon gar nicht von dir.“ Mühsam versucht er sich hochzustemmen, doch es gelingt ihm nicht.

Kouga schnaubt verächtlich. „Pff, spinn' nicht rum! Von mir doch nicht. Ich bin sowieso nur hier weil der blöde Hanyou mich gebeten hat. Er sucht gerade zusammen mit dieser 'Ki-sama' nach eurer Fürstin und mir ist es nur recht wenn ihr alle so schnell wie möglich hier aus der Gegend verschwindet, also liefere ich dich bei ihnen ab und mehr brauchst du nicht von mir erwarten, klar?“

Entschlossen tritt er an den Inuyoukai heran und fasst nach seinem Arm um ihn hochzuziehen. Doch dieser reißt ihm einfach die Hand wieder weg und starrt zu Boden.

Kouga verdreht die Augen. „Komm, lass den Scheiß! Ich kann dich auch nicht ausstehen, aber ich stehe zu meinem Wort. Also mach jetzt keine Zicken und komm mit!“

Doch der Krieger schüttelt nur schwach den Kopf. „Nein!“, wispert er. „Du kannst mich ruhig hier lassen. Ich will keine Hilfe. Hau ab und sag am besten niemanden, dass du mich gefunden hast.“

Kouga verzieht das Gesicht. „Was soll das werden? Irgend so ein unsinniger Ehrenscheiß weil ihr nicht gewonnen habt? Euch Hundetypen geht wirklich jeder Selbsterhaltungstrieb ab.“

Der verletzte Youkai lässt müde den Kopf hängen. „Das kannst du... nicht verstehen, O-kami. Aber ist schon in Ordnung. Geh einfach...!“

Einen langen Moment geschieht nichts, dann bewegen sich zwei Füße in geschmeidigen Fellstiefeln in sein Blickfeld. Direkt vor ihm geht nun Kouga in die Hocke, greift seinen regentriefenden Haarschopf und hebt sein Gesicht an um ihn anzusehen. Ernsthaftigkeit liegt nun in seinem Blick. „Erklär' es mir!“, fordert er ihn auf.

Der verletzte Nordkrieger zögert einen Moment dann sagt er leise. „Ich verdiene keine Hilfe, denn statt meiner Fürstin beizustehen, habe ich sie schon zwei Mal im Stich gelassen. Einmal weil ich so starr vor Angst war, dass ich meinen Untergebenen nicht helfen konnte, was sie alle mit ihrem Leben bezahlt haben. Und gerade als mir meine Fürstin dieses unsagbare Versäumnis verziehen hat, lasse ich sie gleich darauf erneut im Stich. Ich bin einfach vor dem Gegner, der sie zu fassen bekommen hat, davongelaufen um meine Haut zu retten, statt sie bis in den Tod zu verteidigen.“

Schmerzhaft beißt er die Kiefer aufeinander. „Ich bin ein solcher Feigling, ich verdiene es nicht zu leben. Ich werde mir nie verzeihen, dass ich ihr nicht zur Hilfe kam als sie mich brauchte. Also lass mich einfach hier, verstanden?“ Ein verzweifeltes Funkeln fliegt zu Kouga hinüber.

Kougas Mund wird schmal bei diesen Worten. Schließlich meint er: „Wann werdet ihr blöden Köter endlich kapieren, dass es keine Schande ist vor einem übermächtigen Gegner davonzulaufen? Spar dir dein dämliches Märtyrer-Getue und komm gefälligst mit. Die anderen werden schon auf dich warten.“

Doch nun bäumt sich der Nordkrieger auf einmal wild auf und glüht Kouga wütend an. „Ich sagte doch, du verstehst das nicht, Wolf!“, ereifert er sich. „Meine Kameraden, meine Kriegsbrüder, mein ganzer Clan ist tot! Und ich konnte nichts unternehmen um es zu verhindern. Ich bin nur weggerannt. Ich hab sie alle im Stich gelassen und jetzt sind sie tot und kommen niemals wieder! Ich werde mir nie wieder ins Gesicht sehen können! Ich werde das niemals vergessen können! Ich wünschte, ich wäre tot, dann wäre ich wenigstens bei ihnen!“ Nach diesem Ausbruch bricht er keuchend zusammen und liegt nun mit rasselndem Atem im regendurchweichten Schlammboden.

Einen langen Moment kommt von dem Wolfsyoukai kein Wort doch seine Miene ist hart. Schließlich sagt er bitter: „Du nutzt niemandem mehr wenn du tot bist. Wenn du tot bist, wer soll dann noch die Ideale deiner Brüder hochhalten? Wer soll sich ihrer erinnern? Wer erinnert sich an all die wertvollen Momente mit ihnen? All die Abenteuer, die Kämpfe, den Spaß? Soll das alles im Nichts verschwinden als sei es nie passiert? Und wer soll deine Kameraden rächen? Wer beschützt deine Fürstin dann? Jemand der schlechter ist als du? Damit sie beim nächsten Mal noch mehr in Gefahr ist? Du bist es deinem Rudel schuldig, dass du für sie weiterlebst. Und wenn es dir jetzt das Herz zerreißt, dann sorg dafür, dass du so etwas nie wieder zulässt. Nur so kannst du ihnen irgendwann erhobenen Hauptes im Jenseits gegenübertreten.“

Reglos liegt der Nordkrieger nun auf der Seite und blickt gedankenverloren geradeaus. Sein Atem rasselt noch immer doch er geht nun etwas ruhiger.

Kouga richtet sich nun wieder auf und blickt auf den Youkai herab. „Wie ist dein Name, Inu?“

„Itakouri“, kommt es schwach von dem Liegenden.

„Mein Name ist Kouga“, entgegnet er. „Ich sage dir eines, Itakouri, wenn dir Feigheit zuwider ist, dann ist es der völlig falsche Weg sich durch einen sinnlosen Tod aus der Verantwortung zu stehlen. Jeder kann für seine Kameraden sterben. Für sie zu leben ist wesentlich schwerer. Ich weiß wovon ich rede.“

Noch immer kommt von Itakouri keine Reaktion, doch damit hält sich Kouga nicht länger auf. Er greift hinunter, packt den Nordkrieger am Arm und zieht ihn hoch, was dieser ohne weiteren Widerstand mit sich geschehen lässt. Mit zittrigen Knien kommt er auf die Füße und schwankt leicht, doch er steht, wenn auch mit schmerzhaft verzogener Miene. Kougas halbherziger Versuch ihm Unterstützung anzubieten, wischt er mit einer unwirschen Handbewegung weg.

„Schon gut, lass mich!“, zischt Itakouri bitter, doch er meidet seinen Blick.

In schleichendem Tempo machen sich die beiden auf den Weg, wobei Kouga sich sichtlich schwer mit der Geschwindigkeit tut, doch er beißt genervt die Zähne zusammen und schlendert gemächlich neben dem schwer verletzten Inuyoukai her, der sich stoisch Schritt für Schritt voran kämpft mit dem Ziel rasch wieder zu seinen Gefährten zu gelangen.
 

Mit aller gebotenen Vorsicht betreten Inu Yasha und Kagome den Bereich in dem bis vor kurzem noch bitter gekämpft wurde. Inu Yasha hat Kagome abgesetzt und gemeinsam wagen sie sich mit erhöhter Wachsamkeit hinaus auf das verwüstete Schlachtfeld. Schließlich kann niemand sagen für wie lange Inu Yashas letzte Attacke ihren Feind vertrieben hat.

Betroffen blickt Kagome sich um. Nun hat sie zum ersten Mal Gelegenheit sich das ganze Ausmaß der Zerstörung und die vielen Leben die es gekostet hat bewusst zu machen. Auch wenn der gewaltige Hund wohl einen Großteil der Leichen gefressen hat, liegen hier noch immer zahlreiche tote Körper herum. Und das wo der Nordclan doch für seine Kraft und Zähigkeit bekannt ist. Es ist fast nicht zu glauben.

„Wie hast du dieses Monster bloß besiegen können?“, lässt Kagome sich gedankenverloren vernehmen.

Zunächst kommt keine Antwort. „Ich konnte ihn mit der Meido vertreiben“, erklingt es dann schlicht hinter ihr. „Aber auch diese Technik kannte er. Er konnte sie sogar auflösen. Letztlich habe ich ihn überrascht. Ich hatte Glück. Genau... wie Sesshomaru“, fügt er noch bitter hinzu.

Kagome wendet sich um. Inu Yasha hat ihr den Rücken zugekehrt und lässt den Kopf hängen. Behutsam tritt sie näher.

„Ob Glück oder Können spielt doch keine Rolle“, meint sie nachsichtig. „Die Hauptsache ist doch, dass du gesiegt hast.“

Inu Yasha steht noch immer mit dem Rücken zu ihr aber er ballt die Faust. „Habe ich das?“, fragt er angespannt. „Letztlich habe ich ihn nur vertrieben. Ich bin sicher er kommt zurück. Wir sollten uns beeilen.“ Mit diesen Worten setzt er sich in Bewegung und beginnt das Feld nach Überlebenden abzusuchen.

Nachdenklich blickt Kagome ihm nach. Der jüngste Kampf ist nicht spurlos an ihrem Freund vorbeigegangen. Sicher gibt es da einiges was er erst mal verdauen muss. Vielleicht ist es besser ihn vorerst nicht weiter darauf anzusprechen. Abgesehen davon hat er Recht. Sie sollten sich mit der Suche beeilen.

Gewissenhaft arbeiten sich die beiden über das Schlachtfeld und auch wenn es Kagome widerstrebt, sie untersucht tapfer jede Leiche auf Lebenszeichen, egal wie entstellt sie ist. Doch bisher hat sie kein Glück. Der Kloß in ihrem Hals wird dabei immer dicker. Das hier war so schrecklich unnötig.

Auf einmal bemerkt sie am gegenüberliegenden Waldrand eine Bewegung. „Inu Yasha!“, macht sie ihren Freund darauf aufmerksam. Dieser schaut auf. Dort drüben ist jetzt ein kräftig gebauter Youkai aufgetaucht und so wie es aussieht stammt er eindeutig aus dem Nordclan. Er überragt Inu Yasha bestimmt um gut und gerne zwei Köpfe und seine Schultern sind bestimmt doppelt so breit wie die des Hanyous. Sein Oberkörper hat den Umfang eines Fasses und jede sichtbare Körperpartie ist mit eindrucksvollen Muskeln bestückt.

Seine Haare jedoch sind offenbar durch das Feuer fast bis auf den Schopf hinunter versenkt und stehen in schmutzig grauen, wilden Zotteln in alle Richtungen vom Kopf ab. Sein Gesicht ist grobschlächtig mit dicken Augenwülsten und breiten Nasenflügeln und sein Unterkiefer ist markant eckig und mit zwei spitzen Eckzähnen bestückt die sich unter den wulstigen Lippen heraus schieben.

Mit einer Pranke, fast so groß wie ein Armschild, hält er den Fuß eines weiteren Youkais umfasst, den er ohne größere Anstrengungen hinter sich herschleift. Als er Inu Yasha und Kagome gewahr wird, ziehen sich sie Augenbrauen düster zusammen. Ein grimmiger Zug legt sich um seine Mundwinkel und achtlos lässt er den Fuß des offenkundig besinnungslosen Kameraden zu Boden plumpsen. Ohne längere Umschweife fletscht er die Zähne, fixiert Inu Yasha mit einem wütenden Blick und mit einem lauten Kampfschrei stürmt der Koloss bereits auf den Hanyou los.

Inu Yasha bleibt für Verwunderung kaum Zeit. Zwar haben sie jetzt einen Überlebenden gefunden, doch im Augenblick ist das nicht gerade Grund zur Freude, denn ganz offensichtlich sieht ihn der Nordyoukai als Feind an. Inu Yasha bleibt nicht viel Zeit zu reagieren, denn der große Krieger hat ihn schon fast erreicht.

Rasch springt er erst mal aus dem Weg und der Sturmlauf des Anderen geht ins Leere. Das hindert ihn jedoch nicht daran, es erneut zu versuchen. Wutschnaubend fährt er herum und stürmt erneut auf den Hanyou zu.

„Pass auf, Inu Yasha!“, ruft Kagome ihm besorgt zu.

„Was glaubst du was ich hier mache?“, kommt es verstimmt zurück.

„Verletze ihn nicht! Er weiß vermutlich nicht, dass wir Freunde sind“

„Was heißt hier Freunde?“, kommt es zynisch zurück. Gerade hat Inu Yasha den anderen mit einem groben Stoß zur Seite geschubst und nun tut ihm die Hand weh. Die Muskeln dieses Typen sind hart wie Stahl. Wenn er ihn zu fassen bekommt, na dann herzlichen Dank!

Wieder hat der Nordyoukai Kehrt gemacht und versucht erneut Inu Yasha über den Haufen zu rennenn. Dieser ist auch weiter bemüht ihm auszuweichen. Sicher könnte er Tessaiga ziehen, doch eigentlich will er den Hünen nicht verletzen.

Mit einem grimmigen Knurren schlägt der mächtige Krieger auf Inu Yasha ein während diese versucht den Schlägen auszuweichen, oder sie abzuwehren. Verbissen fängt er die riesige Faust ab und muss zu seiner Verwunderung feststellen, dass es ihn alle Mühe kostet gegen die Kraft des Mannes anzukommen. Der Nordkrieger ist einfach anormal stark.

Grimmiger Kampfrausch steht dem Koloss ins Gesicht geschrieben während Inu Yasha mit aller Kraft bemüht ist, die Hand des Inuyoukais zur Seite zu biegen. Dabei kommt er gehörig ins Schwitzen. Verdammt, der Kerl hat fast schon so viel Kraft wie Sesshomaru!

„Lass den Scheiß sein!“, zischt er ihm nachdrücklich zu. „Wir sind nicht eure Feinde! Wir sind hier um zu helfen.“

Doch der massige Krieger lässt sich davon in keiner Weise beirren. Mit einem triumphierenden Grollen nähert sich seine Klaue immer mehr Inu Yashas Hals und der Hanyou hat wahrlich zu kämpfen um der schieren Muskelkraft des Anderen entgegenzuwirken.

„Halt durch, Inu Yasha!“, ruft Kagome ihm zu. „Du musst ihn überzeugen, dass wir auf seiner Seite sind!“

Vergeblich versucht Inu Yasha sich von seinem Gegner zu lösen, ohne sich einen Passierschlag einzufangen. „Das sagt sich so leicht!“, kommt es verbissen zurück.

„Hey, du!“, versucht es nun auch Kagome. „Wir sind auf der Seite eurer Fürstin. Sie ist verletzt und eure Heilerin hat uns gebeten, alle Überlebenden zu ihr zu bringen. Es gibt keinen Grund für einen Kampf!“

Doch die Worte scheinen überhaupt nicht zu dem Nordkrieger durchzudringen. Das Einzige was Kagome erreicht, ist dass der riesige Inuyoukai nun von Inu Yasha ablässt und sich Kagome zuwendet. Und Kagome stellt fest, wie ihr im gleichen Moment das Herz in die Schuhe rutscht. Wutschnaubend starrt der Krieger sie an. Dann stößt er ein wildes Knurren aus und im selben Moment setzt er sich auch schon in Bewegung direkt auf die junge Frau zu. Kagome weicht alle Farbe aus dem Gesicht.

Auch Inu Yashas Herz schlägt nun bis zum Hals. Unweigerlich geht seine Hand zu Tessaigas Griff. Jetzt muss er den Typen wohl doch töten. Ihm bleibt wohl nichts anderes übrig. Wirklich zu ärgerlich, aber Kagomes Leben steht unangefochten an erster Stelle.

Doch genau in diesem Moment fliegt ein scharfer Ruf über den Platz: „Nadare! Hör sofort auf damit!“

Der mächtige Youkai stockt unwillkürlich und sein Schritt verlangsamt sich. Etwas verunsichert blickt er sich zu dem Verursacher des Rufes um und bleibt schließlich stehen. Nur seine Augen funkeln noch angriffslustig.

Ein Stück entfernt hat sich jetzt der andere Nordyoukai schwach aufgesetzt und reibt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf. Sogleich trottet der kräftige Inukrieger gemächlich zu seinem Kameraden hinüber, bückt sich, packt ihn an der Kleidung und stellt ihn ohne große Umschweife wieder auf die Füße. Der Andere schwankt kurz und lehnt sich dann mit einem Keuchen an seinen Gefährten an. Offensichtlich ist er noch etwas wackelig auf den Beinen.

Wachsam wenden sich Inu Yasha und Kagome den beiden zu. Der zweite Nordkrieger ist bei weitem nicht so massig wie sein Partner. Er ist eher schlank und hochgewachsen, doch auch bei ihm zeigen sich deutliche Muskeln ab. Er wirkt jedoch um einiges jünger als der Andere, was zum Großteil an dem deutlich jugendlichen Gesicht liegen mag.

Er hat die Haare hinten zusammengenommen jedoch hängt der Zopf gerade in deutlicher Unordnung und auf seinem Körper zeigen sich zahlreiche Brandwunden, sie jedoch zum Glück nicht sehr schwer erscheinen.

Hingegen können Inu Yasha und Kagome nun auf dem Rücken des Kriegers namens Nadare eine wirklich großflächige Brandverletzung erkennen, die sich über die gesamte Breite erstreckt und deutlich bis ins Fleisch hinein geht. Allerdings macht der kräftige Krieger keine Andeutungen, dass ihn das in irgendeiner Form tangiert. Er steht nun lediglich wie festgewachsen neben seinem Kameraden und lässt es zu, dass dieser ihn weiterhin als Stütze verwendet.

Wachsam treten Inu Yasha und Kagome näher. Doch noch ehe sie dazu kommen etwas zu sagen, ergreift der schlanke Nordkrieger das Wort.

„Du bist dieser Inu Yasha, nicht wahr? Der Prinz aus dem Westen.“ Er keucht dabei vernehmlich.

Ein wenig ziert er sich das zuzugeben, doch dann nickt Inu Yasha ernsthaft.

„Nehmt es meinem Kameraden nicht übel“, entgegnet der Andere beschwichtigend. „Er kann mit Verhandlungen wenig anfangen.“ Diese Äußerung beschert ihm einen schmalen Blick von Seiten seines Gefährten und ein missmutiges Brummen, jedoch steht er nach wie vor neben ihm, hat die Arme verschränkt und mustert Inu Yasha und Kagome mit einem unfreundlichen Blick.

„Wir sind auch nicht zum Verhandeln hier, sondern weil wir den selben Feind haben“, entgegnet Inu Yasha. „Es sieht so aus, als könntet ihr etwas Hilfe gebrauchen.“

Die beiden Nordkrieger sehen sich ein wenig skeptisch an. Es vergeht eine ganze Weile ehe der Jüngere wieder antwortet. „Normalerweise würde ich sagen: Scher dich zum Teufel, Hanyou!“ Er senkt den Blick. „Aber das überlasse ich im Moment lieber Yarinuyuki-hime.“ Er knirscht leicht mit den Zähnen.

Inu Yasha begreift, dass er da ein empfindliches Thema aufgegriffen hat. Natürlich müssen sich die Krieger des Nordclans unter diesen Umständen gedemütigt fühlen. Die meisten ihrer Gefährten sind tot. Ihnen so plump Hilfe anzubieten, kommt einer erneuten Herabsetzung gleich. Innerlich beißt er sich auf die Zunge. Offensichtlich hat er als Fürst noch sehr viel zu lernen. Aber man kann es wohl immerhin als positiv ansehen, dass sie sein Angebot nicht direkt abgeschmettert haben. Sie sind sich vermutlich sehr bewusst darüber, dass sie Hilfe nötig haben.

Unbehaglich verzieht Inu Yasha ein wenig die Lippen. Er hatte nicht vor die Krieger, die gerade mit dem Leben davongekommen sind, zu demütigen. Es bleibt ihm wohl nichts übrig als sich einmal mehr seine aktuelle Stellung bewusst zu machen und solche Angelegenheiten direkt mit dem Oberhaupt des Clans zu klären. Es ist nur fraglich wie bald Yarinuyuki wieder ansprechbar sein wird. Besser er wechselt hier erst mal das Thema, hoffentlich ohne erneut in irgendein Fettnäpfchen zu treten.

„Wie ist dein Name?“, fragt er seinen Gegenüber.

„Shimogawa“, antwortet dieser. „Und das ist Nadare. Er ist nicht sonderlich gesprächig.“ Ein zynischer Blick fliegt zu dem Hünen hinauf der ihn lediglich mit einem tiefen Schnaufen quittiert.

„Mein Name ist Inuyasha, der aktuelle Fürst des Westclans“, er beschließt sich lieber einmal mit ganzem Titel vorzustellen und merkt dabei selbst wie falsch sich das im Grunde anhört. „Und das ist Kagome. Sie reist mit mir.“

„Sehr erfreut!“, verneigt sich Kagome kurz höflich. Sie hat beschlossen sich, wie üblich bei diesen Clanangelegenheiten, lieber etwas im Hintergrund zu halten.

„Ein Mensch?“, kommt es skeptisch von Shimogawa. „Das erlebt man auch nicht alle Tage.“ Dann verzieht er das Gesicht und hält sich schmerzhaft die Seite. Sein Atem beschleunigt sich.

Inu Yasha atmet einmal tief durch. „Besser wir bringen euch gleich mal zu dieser Ki-sama. Sie wartet ohnehin darauf, dass wir alle Überlebenden zu ihr bringen. Also los!“ Er winkt den beiden ihm zu folgen. Noch mal Hilfe anbieten möchte er nicht. Er ist ohnehin nicht sicher ob das jetzt diplomatisch genug war.

„Ki-sama ist hier?“, kommt die überraschte Rückfrage von Shimogawa, doch er lässt sich tatsächlich nicht länger bitten. Folgsam beschließen die beiden Nordkrieger der Aufforderung nachzukommen und wenn der Jüngere auch noch immer mit schleppenden Schritten unterwegs ist und sein Kamerad mit gemäßigtem Trott an seiner Seite läuft, so schließen sie sich ohne weitere Proteste den beiden Fremden an und folgen ihnen zum Aufenthaltsort der Heilerin, wobei sie jedoch schweigend ihren Gedanken nachhängen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yvibel
2021-07-06T14:34:48+00:00 06.07.2021 16:34
Es gibt doch noch ein paar wenige Überlebende, wie schön. :)
Die Fürstin ist nicht tot. Auch das ist sehr erfreulich. Sie wird sicher wieder. Und Kouga hat Itakouri aufgelesen und letztendlich wohl genau die richtigen Worte gefunden. Ich finde, die Konstellation von Verletzten und Rettern, in dem Fall sehr passend.
Thehe und ich musste schon wieder grinsen. Auch wenn die Gesamtsituation nicht lustig ist aber wenn man sich das so vorstellt, wie Inuyasha da am kämpfen ist und kriegt immer Kagome´s gut gemeinte Kommentare dazu, typisch wie man das von den beiden gewohnt ist. Wirklich gut. Das nimmt für kurze Momente, die gedrückte Stimmung wieder etwas weg.
Na gut, dann sehen wir mal, wie sich das jetzt alles weiter entwickeln wird. Ich bleibe dran. :)

Grüßle Yvi
Von:  Hotepneith
2020-12-16T04:24:45+00:00 16.12.2020 05:24
Ki-sama dürfte ausnahmsweise erfreut sein mehr Patienten zu bekommen... Allerdns dürfte sie ziemlich fix udn fertig nach der Aktion sein.
 
Ich hoffe, das nächste Kapitel spielt dann auch mal wieder im Jenseits. Sesshoumaru in Schwierigkeiten zu sehen, während der kleien Bruder sich Mühe gibt den Laden zu schmeissen ist eine Sache - aber die Umgebungsbeschreibungen dort sind auch so....freundlich.
 
hotep
 
 
Antwort von:  Weissquell
16.12.2020 13:41
Keine Sorge, das nächste Kapitel spielt glaub ich wieder bei seiner Lordschaft. Ich wollte nur die Problematik zwischen Inu und dem Gegner nicht einfach auseinander reißen. ☺


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