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Magi: The alternative of Magic

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
♥-lich willkommen zurück ♥

Ähm … Ja ...

Hier Shugos (meine Koautorin ^^) und meine Satzzeichenreihe der Geschichte: Satzzeichen
Es könnten Neuerungen dazu kommen also bitte nicht wundern ^^

Nun, ich möchte euch nicht lange aufhalten und wünsche euch viel Spaß bei meiner fünfte Nacht ^^ Komplett anzeigen

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5. Nacht: Erinnerungen an Shiba

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich damals Shibas Vertrauen gewonnen hatte.

Sie wurde damals von üblen Sklavenhändlern entführt und ihr Magoi entraubt.

Doch fand ich da auch heraus, dass sie schon dem Tode nahestand und ihr Dorf ihr jedoch nicht helfen wollte.

Bevor ich jedoch dahin komme, erzähle ich, wie ich überhaupt das alles herausfand.
 

Nachdem Shiba mich geschlagen hatte und weinend davonrannte, kam ich niedergeschlagen zurück ins Dorf an.

Ich hatte völlig vergessen, was ich wirklich wollte.

Und das, was ich wirklich wollte war es, Alaynas Ängste zu beseitigen, die sie hatte.

Ihre Ängste, nie ein Teil meiner Familie zu werden bzw. dass ich sie abstoße und nie als mein Kind sehen würde.

Und ihre größte Angst war es, mein Schicksal in einer Richtung zu lenken, die mich zerstören könnte.

Na ja, ich wäre fast zerstört.

Aber das war meine eigene Schuld.

Ich wollte ihr zeigen, dass ich sie als meine Familie sehe und wollte deswegen ihre Mutter ausfindig machen.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie sie versucht hatte, mir das aus zu reden.
 

“Salomon! Bitte, du darfst sie noch nicht kennenlernen!” sagte Alayna zu mir, als ich versuchte Anhaltspunkte von ihr zu finden.

“Warum denn? Ich möchte dir doch nur zeigen, dass du dich vor nichts fürchten brauchst.” sagte ich lächelnd.

Sie beobachtete mich, wie ich durch Bücher blättere, um ein Bild von mir und dieser Frau zu finden.

Sie seufzte.

“Ich weiß … Und es macht mich auch glücklich, aber … Das ist noch zwei Jahre zu früh. Sie muss dafür erst mal ...” fing sie an und stoppte dann.

Ich hörte ihr nur halb zu.

War auch eher damit beschäftigt, ein Bild zu finden.

“Sag mal, Alayna? Hast du denn keine Bilder von uns? Ich meine, wenn du wirklich ein Kind von mir bist, müsstest du doch zumindest ein Familienfoto haben.” meinte ich und ging lächelnd zu ihr.

Sie sah mich an, sah dann zur Seite und flüsterte, dass sie mal welche hatte, jedoch jetzt nur noch eins habe.

“Es ist aber voll kommen zerstört.” sagte sie traurig.

Ich fühlte Trauer in mir.

Fühlte es sich so an, wenn man sein Kind traurig sah?

Ich überlegte kurz, legte eine Hand auf ihrer Schulter und sagte lächelnd, dass ich gut drauf aufpassen würde.

Doch sie starrte mich nur an.

“Es tut mir leid, Salomon. Aber das Bild ist wo anders und … bei jemand anderen ...” sagte sie dann und sah darauf zum goldenen Boden.

Verstehend, dass dieses Bild ich nicht bekäme, sah ich Alayna an und ging dann wieder zu den Büchern und blätterte sie durch.

Irgendwo war mit Sicherheit ein Anzeichen, wo ihre Mutter jetzt sein könnte und um diese Anzeichen zu finden, war ich fest beschlossen sie zu finden.

Doch als Alayna wieder stark hustete, hörte ich sofort auf zu suchen und saß mich zu ihr.

Als sich ihr husten wieder beruhigte, fragte ich sie, ob wieder alles okay sei.

Sie nickte mit dem Kopf und sah mich mit tränen gefüllten Augen an.

“Wenn du jedoch wirklich sie finden möchtest, dann zeichne ich dir eine Karte, wo sie gerade ist.” sagte sie und schnappte sich ein Zettel und ein Stift.
 

Ich war so froh, dass sie mir die Möglichkeit gab, doch nach ihr zu suchen.

Und jetzt hatte ich sie vielleicht gefunden, jedoch wollte sie mich nicht kennenlernen.

Meine Freunde rannten zu mir und fragten mich, was denn passierte.

Ich sah wohl am Boden zerstört aus.

Kein Wunder!

Ich gab der Person, die mir wichtig war, ein versprechen und musste es nun brechen.

“Wir … kehren zurück nach Alma Toran. Wir sind noch zu früh hier.” sagte ich flüsternd und sah sie nicht an.

Ich wollte die enttäuschten Gesichter von ihnen nicht sehen.

Ich ging mit gesenktem Kopf in das Zelt, in das wir schliefen, und packte meine Taschen zusammen.

Dann hörte ich einen Aufruhr im Dorf.

Ich packte den Rest noch schnell ein und ging dann nach draußen, um zu gucken, warum die Bewohner so einen Aufruhr veranstalteten.

“Was ist denn hier los?” fragte ich meine Freunde, als ich die Gesichter der Toraner sah.

Sie sahen beängstigt und besorgt aus.

Dann kam Carisca zu mir.

“König! Sie haben sie!” schluchzte die rosarothaarige in meiner Brust.

Ich legte meine Arme um sie und fragte, wer wenn hatte.

“Die Sklavenhändler! Sie habe Shiba und die Kinder entführt!” weinte sie.

Meine Augen weiteten sich.

Was?!

Shiba wurde entführt?!

“Die anderen Kinder erklärten, dass sie sie aus dem Käfig befreit hatte, ehe sie erwischt wurde und dann festgenommen wurde!” schluchzte sie, sodass ich sie von mich stieß und zu den Kindern rannte, die gerade noch gefangen waren.

“'Wo sind sie?!'” fragte ich die Kinder auf ihrer Sprache.

Ich hatte es erst gar nicht bemerkt, als mich meine Freunde danach fragten.

Die Kinder schluchzten und zeigten mit dem Finger in der Richtung, von wo aus sie kamen.

Ich sah dahin, ging schnell in das Zelt zurück, um meinen göttlichen Stab zu holen und stieg dann auf eins unserer Pferde.

“Salomon!” riefen meine Freunde.

“Kümmert ihr euch erst mal um die verletzten Kinder! Ich gehe zu diesen Bastarden und vertreibe sie von diesem Land!” sagte ich und ritt darauf los.

Hätte ich sie nicht gedrängt, wäre sie womöglich nicht entführt worden, oder?

Obwohl …

Alayna war eine sehr sture Göttin, die sich nicht so leicht klein machen lässt.

Vielleicht hatte sie das ja auch gesehen und zeichnete mir deswegen die Karte …

Die Karte!

Ich kramte in meiner Hosentasche herum und fand die Karte, die sie mir gezeichnet hatte.

Jetzt verstand ich!

Kein Wunder, dass wir uns immer verliefen!

Diese Karte zeigte nicht den Standort des Dorfes, sondern den Ort, wo Shiba und die restlichen Kinder entführt waren!

“Ich komme! Haltet noch etwas durch!” sagte ich und ritt schneller den Weg entlang, der mir gezeigt wurde.

Nach einigen Minuten erreichte ich die Basis der Sklavenhändler.

Ich blieb erst mal in Deckung.

Ich musste die Lage ja auch erst abchecken und nachschauen, wo die Kinder waren.

Als ich die Kinder darauf in einen Käfig gefangen sah, sah ich, wie so ein Mistkerl Shiba an den Haaren packte und sie in so einen seltsamen Apparat steckte.

“Was … ist das?” fragte ich mich und hörte dann auf einmal das Geschreie des Mädchens.

Egal was es auch war!

Es war etwas, was ihr Schmerzen bereitet hatte und dies würde ich nie zulassen.

Also sprang ich von meinem Versteckt, nutzte meine Kraftmagie, womit ich diesen Apparat zerstörte und die Käfige, in denen die Kinder eingesperrt waren.

Ich rannte zu Shiba, setzte mein Borg ein, da ich spürte, dass dieser Apparat Magoi aussaugte und griff nach ihrem Handgelenk.

Ich zog sie daraus und spürte eine glühende Hitze.

Sie hatte doch nicht etwa …?!

“'Wenn du leben willst, komm mit mir.'” sagte ich zu ihr und zog sie dann komplett vom Apparat.

Sie blinzelte mich mehr malst an, ehe sie dann in meinen Armen zusammensackte.

“Hey, du wicht!! Was wagst du dich, den Heiligen Bund der Magier zu stören?!” fragten mich die Sklavenhändler.

Heiligen Bund der Magier?!

Was zum Teufel soll das sein?!

Und warum misshandeln sie verlose Kinder für …

Für was überhaupt?!

Das machte mich so wütend!!

Ich sah Shiba an, die schwer atmete.

Wenn sie nicht sofort Hilfe bekäme, würde sie sterben!

Also konnte ich mich nicht mit ihnen begnügen und einige Fragen stellen.

So drehte ich mich zu ihnen um, hielt mit einem Armen meinen Starb und mit dem anderen das 10-jährige Mädchen.

“Verdammen sollt ihr! Hoch in die Lüfte sollt ihr fliegen und elendiglich zu Boden fallen!” sagte ich, setzte meine Kraftmagie ein und ließ so die Feinde schweben.

“Es ist echt ein Jammer, dass Menschen mit solcher Intelligent den falschen weg bestreiten … nur leider seid ihr es nicht wert, diese Welt ins Licht gehen zu sehen!” sagte ich zu Letzt, ehe ich sie zu Boden drückte.

Ich hatte noch nie zuvor diese Magie als Angriff genutzt.

Sonst spielte ich immer nur mit den Vektoren, die ich sah, herum oder spielte meinen Eltern, meinen Onkeln oder Alayna einen Streich, in dem ich etwas vor ihren Nasen schweben ließ.

Na ja!

Während meine Familie erstaunt spielten, nutzte Alayna dieselbe Magie und brachte mich zum Schweben, worauf ich dann kicherte.

Doch dies war das erste Mal, dass ich Menschen damit verletzte, die ich als meine Feinde sah.

Es fühlte sich schrecklich und grausig an, Menschen mit Magie zu vernichten.

Vor allem dann, wenn es sogar Menschen waren, die überhaupt keine Magie besaßen, sowie ich es von ihren verstorbenen Rukh sah.

Es waren ganz normale Menschen, die wohl für jemanden gearbeitet hatten.

Nur verrieten mir die Rukh nicht, für wem sie gearbeitet hatten.

Ich sah wieder zu Shiba, die ich noch in den Armen hielt.

Sie hatte schreckliche schmerzen und extrem hohes Fieber, das verrieten mir ihre Rukh.

Ich hob sie hoch und ging mit ihr auf meinem Armen zu den anderen Kindern, die sich vor mir versteckten und mich ganz apathisch anstarrten.

Kein Wunder!

Ich habe vorhin vor ihren Augen Menschen getötet.

Das sie Angst vor mir bekamen, ist nicht verwunderlich.

“Habt keine Angst. Ich werde euch nichts tun.” sagte ich und versuchte, sie zu beruhigen.

Doch sie schrien auf, als ich mit meiner Hand ihnen näherkam.

Ich schrak zurück und sah dann traurig auf Shiba, die bewusstlos in meinen Armen lag.

Ich lehnte mich dann an einer Kiste an, die nicht weit von mir weg war, und versuchte mit meiner Regenerationsmagie Shiba zu heilen.

Doch sie hatte viel zu wenig gegessen, um mein Magoi an zu nehmen oder geschweige überhaupt meine Rukh, die versuchen ihre Wunden zu heilen, zu Akzeptieren.

Dann hörte ich Pferde, die zu uns kamen.

Es waren meine Freunde und die Toraner, die ihre Kinder retten kommen wollten.

Ich habe mich nicht getraut, in deren Gesichter zu schauen.

Es musste für sie ein schrecklicher Anblick gewesen sein, die ganzen Leichen zu sehen, und sie mussten nicht mal eins und eins zusammenzählen um zu wissen, wer das getan hatte.

Ich hörte nur, wie die Kinder schreiend und weinend in den Armen ihrer Eltern rannten.

“Salomon … Was hast du getan?” fragte mich meine Dienerin, sodass ich einmal kurz aufsah.

Entsetzen und schrecken waren in ihren Gesichtern geschrieben.

Ich sah wieder zu Shiba.

“Ich … ich weiß es nicht. Ich spürte auf einmal so einen extremen Hass auf die, sodass ich ohne groß zu überlegen, sie einfach vernichtet hatte.” schluchzte ich.

Es kullerten ein paar Tränen von meinen Augen auf das Mädchen.

Ich hatte Angst, dass sie anfangen würden, mich zu hassen.

Doch sie gingen in die Hocke und umarmten mich.

“Alles ist gut. Du hast das richtige getan. Sie mussten sterben.” sagten sie und halfen mir auf die Beine auf.

“Erstmal müssen wir Shiba ganz schnell ärztlich versorgen.” sagte Falan, die ihre Hand nahm und ihr Fieber testete.

Wir sahen dann zu Carisca, die zu uns kam.

“Wir haben aber keine ärztlichen Versorger im Dorf.” meinte sie.

“Was? Aber was macht ihr, wenn jemand von euch eine schlimme Krankheit bekommt?” fragte Setta sie.

“Nichts. Wir lassen Gott entscheiden, wer sterben soll und wer nicht.”

Wie bitte?!

Sie lassen Gott über ihr Leben entscheiden?!

“Welchen Gott meint ihr?” fragte ich und hatte so ein ungutes Gefühl bei der Antwort.

“Den heiligen Gott, der über alle Rukh herrscht. Wir nennen ihn Ala.”

Mit geschockten blick starrte ich sie an.

Das konnte nicht wahr sein …

Das dürfte nicht wahr sein!

Wieso lebten sie ein Leben, was dieser Gott für sie aufschrieb?

Wieso änderte sie dies nicht?!

Ich war so sauer auf sie!

So entsetzlich sauer auf sie!

Aber, erst musste ich mich um Shiba kümmern.

“Da sie keine Familie hier hat, ist es wohl nicht schlimm, wenn wir sie mit nach Alma Toran nehmen, oder?” fragte ich sie und unterdrückte mein Hass auf diesen Gott.

Carisca sah mich an, genauso wie meine Freunde.

“Ich weiß. Ihr lässt das Schicksal entscheiden … aber; Gott ist unsichtbar. Den richtigen Weg im Leben müssen wir deshalb selbst finden.” sagte ich, legte Shiba auf meinem Pferd, und stieg dann darauf.

“Ich bringe sie wieder zu euch, wenn sie wieder gesund ist. Versprochen!” war das letzte, ehe ich mich mit meinen Freunden auf dem Weg nach Hause machte.
 

Es vergingen einige Wochen, als wir wieder in Alma Toran ankamen und Shiba zu einem speziellen Arzt brachten, der im Palast lebte.

Ich saß bei ihr im Zimmer und las ein Buch.

Ich erinnerte mich noch an das Gespräch, was ich mit Alayna führte, als ich Shiba ins Krankenbereich brachte und dann zu ihr ging.

“Willkommen zurück, Salo-”

Sie konnte ihren Satz nicht zu Ende sprechen, da ich ihr eine laute Backpfeife verpasste.

Meine Eltern und Onkel begleiteten mich, als ich an ihnen vorbei stampfte und jede Wand im Korridor abklopfte, in der Hoffnung, sie öffnete mir.

Sie sahen mich fragend an, genauso wie Alayna, die ihre Hand an ihrer Wange hielt.

“Wie kannst du es wagen?!” schrie ich fragend.

“Wie kannst du es wagen, dich als Gott zu nennen, wenn es da draußen Menschen gibt’s, die nach deiner Vorstellung leben?!”

Nun verstand sie, warum ich ihr eine Backpfeife gab.

“Salomon … Ich … Du musst verstehen ...”

“Ich will gar nichts mehr verstehen!! Ich will einfach nur Antworten auf meine Fragen haben!!” schrie ich.

Ich war noch nie so wütend auf jemanden gewesen.

Vor allem dann nicht, wenn ich doch eigentlich wusste, dass diese Person ein Teil meiner Familie war.

Trotzdem war ich so sauer auf sie.

Sie war doch immerhin ein Gott.

Sie hatte doch die Möglichkeiten, diese Welt zu ändern.

Also wieso tat sie das dann nicht?

Ich starrte Alayna an und schlug meine Hände vor mich, als ich sie nur auf dem goldenen Boden blicken sah.

“Ach! Vergiss es! Deine dreckigen Ausreden will ich mir erst gar nicht antun! Du kannst vergessen, dass ich dich als meine Familie sehe!!” meinte ich und ging darauf wütend aus der Bibliothek.

Seit dem war ich nicht mehr bei ihr gewesen, sondern nur noch bei Shiba.

Ich wollte einfach nicht, dass sie stirbt.

Sie sollte ein Leben führen, was nicht von einem Gott bestimmt wird.

Also sorgte ich für ihre Gesundheit und Wohlstand.

Mit meinen Eltern hatte ich auch kein Wort mehr gewechselt.

Sie hatten die ganze Zeit davon gewusst und mir nie was gesagt.

Auch Jehoahaz und Abraham hatten davon was gewusst.

Wie konnte ich mich nur von meiner eigenen Familie und meiner angeblich besten Freundin so täuschen lassen?

Wie?!

Es wurde langsam später und das kleine Kerzenlicht brannte schon aus.

Meine Augen fielen mir fast zu, da ich in ein halbdunkles Zimmer das Buch las.

Also entschied ich mich, mich langsam in mein Zimmer zurück zu ziehen bevor ich hier noch einschlafe.

Vorher jedoch wollte ich noch einmal Shibas Gesundheit abchecken.

Ich überprüfte ihr Magoi und ihr Fieber, was sie die ganze Zeit überhatte.

Für ihr Fieber presste ich meine Stirn an ihre und schrak zusammen, als sie langsam ihre roten Augen öffnete.

Ich riss mich schnell wieder zusammen, zündete ein paar Lichter an und sah sie erwartungsvoll an.

Sie blinzelte immer wieder, um den Schleier vor ihren Augen zu entfernen, ehe sie mich dann anstarrte.

Ich lächelte sie an und fragte sie in Gebärdensprache, ob es ihr besser ginge.

Doch sie sah mich nur fragend an.

Verdammt!

Wie sollte ich mit ihr reden, wenn ich doch die toranische Sprache gar nicht beherrschte, bis auf das eine mal.

Ich überlegte, wie ich mich mit ihr unterhalten konnte und sah ein Block auf einem Tisch liegen.

Ich versuchte eine Person zu zeichnen, die krank im Bett lag und dann hüpfend in der Gegend war.

Es war nicht wirklich eine gute Zeichnung, doch ich zeigte ihr dies und sah dann nur ein lächeln.

Oh verdammt!

Meine Zeichnung war wohl doch schlechter, als ich eigentlich dachte.

Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf und sah, wie sie eine bessere Zeichnung zeichnete.

Es war eine Person, die sich über dem Bauch strich.

“Hast du Hunger?” fragte ich sie und machte dabei eine Essensgeste.

Noch bevor sie etwas machen konnte, hörte ich schon ihr Bauch, der förmlich um Nahrung bettelte.

Ich lachte und zeigte ihr, dass ich gleich wieder da sei.

Kein Wunder, dass sie Hunger hatte!

Sie hatte die ganze Zeit auch über Fieber und daher auch keinen Hunger mehr gehabt.

Da aber ihr Fieber jetzt gesunken war, bekam sie nun auch Hunger, was echt nötig war.

Ich wollte erst gar nicht fragen, wie lange sie nichts mehr aß, denn sie sah ziemlich unterernährt aus.

Also konnte ich mir vorstellen, wann sie wohl das letzte Mal was Vernünftiges gegessen hatte.

Ich eilte in die Küche vom Palast, machte haufenweise Brotscheiben, nahm noch ein paar Äpfel, Weintrauben, Pfirsiche und ein Stück Wassermelone und schnappte mir mein Lieblings Getränk aus dem Kühlschrank.

Mit vollgeladenen Armen, trat ich die Tür auf, in dem Shiba lag, und stellte alles auf dem Tisch.

Sie starrte mich an, als ich mir den Schweiß von der Stirn wischte und ihr dann einen Teller vollmachte, sowie ein Becher vom Getränk.

Ich stellte es neben ihr und sah sie lächelnd an.

“Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Das wird dich wieder stärken.” meinte ich und machte darauf halt die Gesten.

Sie nahm sich eine Scheibe vom Toast und roch erst daran.

Dann sah sie mich verunsichert an.

Ich überlegte, wie ich ihr zeigen konnte, dass das Essen nicht vergiftet war.

So nahm ich mir dann auch ein Toast und biss ab.

Ich lächelte sie an und nickte, dass es wirklich lecker sei.

So starrte sie dann wieder ihre Scheibe an und biss nach gefühlten Stunden ab, als ihr Bauch sich wieder meldete.

Kurz darauf gingen ihre Wangen in ein leichtes rosa rüber und sie fing dann an, dass essen förmlich in sich rein zu zwängen.

Ich lachte, aber freute mich zugleich auch.

Das war der beste Beweis, dass sie wieder über dem Hügel war.

Ich blieb noch eine Weile bei ihr, unterhielten oder eher zeichneten Bilder, damit wir den anderen verstanden, und aßen gemeinsam etwas.

So traf ich mich ab diesen Tag jedes Mal mit Shiba, wenn ich aus der Magi Akademie kam und meine Hausaufgaben erledigt hatte.

Ich lief über dem Korridor, wo Alaynas Bibliothek war.

Ich blieb kurz stehen und überlegte, ob ich nicht einen kurzen Blick zu ihr werfen sollte.

Doch dann kam wieder mein Hass auf sie hoch, sodass ich mit dem Kopf schüttelte und weiter zu Shiba ging.

Sie brachte mir die Sprechen der Toraner bei, sodass wir uns besser unterhalten konnten.

Ich musste zugeben, dass sie eine recht süße Stimme hatte.

“'Ich muss mich dafür entschuldigen, wie ich am Anfang zu dir war ...'” sagte sie auf einmal.

Ich sah sie an und lächelte.

“'Iwo! Du hattest da sehr hohes Fieber und kaum was gegessen. Das du mich da so angefaucht hast, war verständlich … Finde ich zumindest!'” sagte ich und gab ihr etwas zu trinken.

Sie nahm es mir lächelnd von der Hand und sah sich dann etwas um.

“'Und ich bin wirklich nicht in meinem Dorf?'” fragte sie mich.

Ich stellte die Kanne wieder auf dem Tisch, als ich mir auch etwas hineinschüttete, und sah sie fragend an.

“'Nein. Du bist im Palast von Alma Toran. Warum fragst du? Möchtest du wieder zurück nach Hause?'” fragte ich sie und bekam seltsame Magenkrämpfe.

Ich wollte nicht, dass sie mich verlässt.

Wen soll ich denn dann besuchen kommen, wenn ich niemanden mehr hier habe?

Alayna?

Nie im Leben!

Ich war immer noch sehr sauer auf sie!

Und meine Freunde lebten in der Stadt.

Ich durfte abends nicht mehr den Palast verlassen und Shiba war eben die einzige, die hier lebte.

Shiba schüttelte mit dem Kopf.

“'Nein. Ich habe in der kurzen Zeit, in der ich hier lebe, Menschen gesehen, die nicht im Willen von Gott leben und sich dem Tod hingeben.'” sagte sie und sah aus dem Fenster.

“'Außerdem … bin ich dir sehr dankbar, dass du mir mein Leben gerettet hast. Dabei hättest du dies nicht machen müssen, da wir uns doch gar nicht kannten. Obwohl mir dein Gesicht so vertraut kommt.'” meinte sie lächelnd, nuschelte das letztere etwas in sich hinein und sah dabei auf ihre Hände.

Ich lächelte sie dann an.

“'Na ja! Meinen Namen kennst du ja von der Tafel! ...'”

Die Tafel!

Verdammt!

Ich wollte Alayna fragen, ob sie mich dabei auch angelogen hatte.

Ach, Mitsicherheit!

“'Die Tafel … Das ist nur ein Märchen.'”

“'Äh … Was?'”

“'Na ja, nicht alles. Nur das, dass du der Gott der Welt von Alma Toran seist.'” sagte Shiba.

Ich sah sie verwirrt an worauf sie kicherte und mir meine Fragen beantwortete, noch bevor ich sie stellte.

“'Nun, meine Eltern erzählten mir immer, dass der wahre Gott von der Welt Alma Toran in Wirklichkeit Il Illah hieß. Du sollst der Gott einer alten vergessenen Ära gewesen sein, in dem der wahre Gott, also der Gott der Rukh, lebte und gemeinsam mit seinen Freunden diese alte Ära beschützte.'”

Wie?

Wo?

Was?!

“'Ob das aber stimmt, weiß ich leider nicht.'” fügte sie dann zuletzt zu und trank aus ihrem Becher.

“'Auch, dass wir erschaffen wurden, um den Willen von Ala zu leben, ist nur ausgebreitet, weil die Toraner in meinem Dorf vom Licht geblendet wurden bzw. von einer unheilvollen Dunkelheit. Als meine Eltern noch lebten, waren wir die einzigen, die unser Schicksal noch in den Händen hielten und nicht den Willen Gottes lebten. Als sie jedoch starben, war ich alleine und … Ich habe dann so getan, als würde ich den Wille Gottes folgen, wobei ich mich dann selber verlor. Bis ich eben hierher kam und mich wiedergefunden habe. Und dass nur dank dir!'” sagte sie lächelnd.

Ich sah sie an.

Habe ich etwa ein Fehler gemacht?

“'Du sagtest, dass dein Dorf vom Licht oder eher von einer Dunkelheit geblendet wurden?'” fragte ich sie.

Sie sah mich erst an und überlegte kurz nach.

“'Ja! Ich war zwar da gerade mal 5-Jahre, habe aber jedoch mitbekommen, wie sich die Bewohner plötzlich änderten. Früher lebten wir nämlich eigentlich alle alleine, also hielten unser Schicksal alleine in den Händen. Bis halt dann so ein Typ kam und das Dorf manipulierte.'”

“'Manipulierte? Weiß du denn noch, wie dieser Typ hieß?'”

“'Nein. Er stellte sich nicht vor. Jedoch sagte er etwas von wegen 'Diesen elendigen Gott werde ich schon noch finden und dann gehört mir seine heilige Kraft. Nur, um ihn aus seinem Versteck zu locken, muss ich wohl die Menschen versklaven, die er ja so sehr liebt!' oder so in der Art.'” erzählte sie mir.

Ich war geschockt.

Ich hatte Alayna um sonst beschuldigt.

Wie dumm von mir!

Ich hätte sie die Sache erklären lassen sollen, statt sauer auf sie zu sein und zu schlagen.

Ich fühlte mich so mies.

Wie sollte ich mich den ihr noch blicken lassen?

Ich verdeckte mein Gesicht hinter meinen Händen und nuschelte immer wieder, wieso ich so ein Idiot war.

Shiba, die nicht verstand, was ich sagte, starrte mich verwirrt an und fragte mich, was ich plötzlich hatte.

Ich weinte.

“'Hah! Salomon?! Warum weinst du?'” fragte sie mich und rutschte zu mir, um meine Hand zu halten.

Ich schluchzte und nuschelte unhörbare Wörter, die selbst für mich nicht hörbar waren.

Ich verlor immer mehr tränen und sackte in meinen Stuhl ein.

“Wie konnte ich nur … Wie konnte ich nur ...” flüsterte ich immer wieder und legte meine Arme um Shiba, als sie mich umarmte.

“'Alles ist gut, Salomon. Was auch immer du hast, du kannst dich ruhig bei mir ausweinen.'” flüsterte sie und versuchte mir über den Rücken zu streichen, was sie nicht ganz konnte, da ihre Arme zu kurz waren.

Ich schluchzte und rotzte.

Es war mir in den Moment egal, ob ich ein Prinz war oder nicht.

Denn ich hatte jemanden verletzt, der große Angst in sich trug, kein Selbstvertrauen in sich hatte und mich über alles geliebt und bewundert hatte.

So wie ich diese Person geliebt hatte.

Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, sah mich Shiba an und fragte mich, warum ich weinte.

Dabei wisch sie mir einige Tränen weg.

“'Ich … Ich habe jemandem, der mir viel bedeutet, etwas vorgeworfen, was gar nicht gestimmt hatte.'” schluchzte ich und sah zu meinen Händen.

“'Wem denn?'”

“'Das darf ich dir nicht sagen, da ich der Person versprochen hatte, niemandem von ihr zu erzählen.'” sagte ich und drückte meine Hände wieder an meinen Augen.

Shiba sah mich an.

“'Was hast du ihr den vorgeworfen?'” fragte sie mich.

“'Ich habe ihr vorgeworfen, dass sie an all dem Schuld hatte.'”

Shiba verstand nicht, was ich meinte und sah mich daher fragend an.

Doch ich konnte ihr nichts mehr verraten, da sie sonst wüsste, dass ich den Gott der Rukh meinte, und dies merkte sie auch.

Sie sah zu meinen Händen und lächelte mich dann an.

“'Wenn du ihr wirklich viel bedeutest, dann wird sie dir verzeihen, was du zu ihr sagtest.'” meinte sie.

Doch ich schüttelte mit dem Kopf und rief, dass ich sie geschlagen hatte und zu ihr noch obendrein sagte, dass ich sie hassen würde.

Mich anstarrend, packte sie mein Kien und zwang mich, sie an zu sehen.

Dabei lächelte sie mich mit demselben herzlichen lächeln an, wie es Alayna immer tat, wenn ich sie besuchen kam.

In dem Moment verlor ich mich wieder in dieses bezaubernde lächeln.

Sie konnte doch nicht wirklich ...

“'Das ist egal! Selbst wenn du ihr sagen würdest, dass sie lieber sterben sollte, sollte sie dir vergeben können, wenn du ihr wirklich über alles wichtig seist! Denn das tun Freunde! Sie vergeben aneinander. Selbst dann, wenn sie sich sogar nach Jahren der Trennung wiedersehen und sich für den Blödsinn, den sie in der Vergangenheit gemacht hatten, vergeben können.'” sagte sie und gab mir dieses wunderschöne lächeln.

Ich verlor noch ein paar Tränen, ehe ich auch lächelte und zustimmend nickte.

“'Na! Dann geh jetzt zu ihr, und bitte um Vergebung!'” sagte sie, schubste mich vom Bett und gab mir meine Hoffnung zurück.

Ich sah noch mal zu ihr, ehe ich lächelnd dankte und zum Korridor rannte, in der ihre Bibliothek war.

Ich klopfte gegen jede Wand und hoffte, dass sie mir auf machte.

Doch nichts geschah.

Irgendwann blieb ich einfach vor einer Wand stehen und drückte mich dagegen.

“Alayna! Wenn du mich hörst, dann öffne bitte das Tor!” rief ich.

Doch nichts geschah.

“Alayna … Bitte, ich will mit dir reden ...” sagte ich dann.

Doch es geschah immer noch nichts.

Ich blieb still und kniete mich dann auf dem Boden.

“Alayna … Es tut mir leid! Ich hätte dich nicht schlagen sollen! Ich hätte dir zuhören sollen und dich die Sache erklären lassen sollen! Ich war ein Idiot! Ein dummer, dummer Idiot … Ich kann verstehen, dass du sauer auf mich bist … Ich kann verstehen, dass du nun Angst vor mir hast … Nur bitte … Bitte sag mir, dass es dir gut geht!” bat ich unter Tränen.

Doch es geschah immer noch nichts.

Ich verzweifelte und drückte mich an die Wand.

“Alayna … Ich liebe dich … Ich liebe dich, mein kleiner Sonnenschein.” schluchzte ich.

Dann hörte ich ein Öffnungsgeräusch.

Das Tor erschien, öffnete sich leicht und ließ eine Person aufblitzen.

Ich sah viele schwarze Rukh, die um diese Person flogen.

“Meinst du …, dass wirklich ernst, Salomon?” fragte mich Alayna, die mich mit getränkten Tränen ansah.

Ich lächelte und nickte mit dem Kopf, dabei breitete ich meine Arme aus und ging hinein, um diese Göttin zu umarmen.

“Ich verspreche dir, dass ich dich nie wieder hauen werde oder Sachen sage, die dich verletzen können, mein geliebtes Kind!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun, das war meine fünfte Nacht.
Ich hoffe es hat euch gefallen und gab euch Spannung, Harmonie sowie Humor. Vor allem Humor ^^

Übrigens; Leider besitze ich den Humor der eigentlichen Autorin von Magi nicht. Doch, ich versuche irgendwie diesen Humor hier rein zu bringen ^^

Hier die Erklärung/en:

Nun, fürs erste gibt’s keine Erklärung/en.
Falls ihr aber gerne etwas erklärt bekommen wollt, da ihr etwas nicht verstanden habt, könnt ihr mich gern Privat oder im Review fragen, aber nur einmal bitte ^^

Auf ausführlicher und netter Kritik würde ich mich freuen. Seit aber nicht allzu nett.
Immerhin möchte ich mich verbessern, wo drin ich schlecht sein könnte ^^

Ich hoffe das es euch gefällt und in den Bann der Fantasie mit reinzieht ^^
Auch hoffe ich, dass ihr die kommenden Kapitel bzw. Nächte liest.
Bis dahin ^^
In liebe eure MimiTenshi ♥♥ Komplett anzeigen

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