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Umwege einer Beziehung

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben!

Es ist Freitagabend und damit wieder Zeit für ein neues Kapitel ;)

Großen Dank an euch alle, die die Geschichte lesen! Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Leute den Vorgänger und diese Geschichte lesen würden. An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön! <3

Aber jetzt genug von mir und stattdessen viel Spaß mit dem Kapitel! ^__^

Liebe Grüße und ein wundervolles Wochenende euch allen <3
Cathy Komplett anzeigen

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Der Rosenstrauß

Donnerstag, 21.12.
 

Das Sondertraining lief super. Obwohl der Setter nervös war, weil sich sein Freund allein dieser schweren Herausforderung stellen musste, lenkte ihn das Spielen ab und er genoss es. Iwaizumi war ein starker Mensch, der sich allem stellen konnte und heute Abend würden sie zu Hause noch quatschen, wenn ihm danach war und kuscheln. Er würde seinem Schatz eine angenehme Zeit bereiten, damit er das Treffen in Ruhe verarbeiten konnte.

Dienstagabend hatten sie auch noch einmal Sex gehabt, was Toru sehr gefreut hatte, denn er brauchte das zwar nicht jeden Tag, aber so lange Abstände wie in letzter Zeit wollte er nicht haben. Außerdem gab es dem Violetthaarigen das Gefühl, dass es ihn wieder näher an seinen Freund heranbrachte. Besonders die Zeit nach dem Sex, wenn sie auf dem Bett lagen und kuschelten, über alles Mögliche quatschten und die gegenseitige Nähe genossen, das tiefe Gefühl der Zuneigung. Das waren die Momente, die er tief in sich einsog, von denen er in schwierigeren Zeiten zehrte, weil er das wieder zurück haben wollte.

„Oikawa!“ Hayatos Stimme donnerte durch die Halle und erschrocken stellte der Setter fest, dass die anderen schon wieder ein neues Spiel begonnen hatten. Warum hatten sie denn nichts gesagt!? Das war ja oberpeinlich! Die Hitze auf seinen Wangen glühte förmlich. Wie weit weg war er denn bitte mit seinen Gedanken gewesen? Egal jetzt, der Ball!

Toru fixierte ihn in der Luft, rannte zu der Stelle, wo er herunterkommen würde und sprang kraftvoll in die Luft. „Chibi-chan!“ Noch bevor er den Spitznamen vollständig ausgesprochen hatte, sah er im Augenwinkel, wie der Wirbelwind zum Netz rannte und pünktlich auf die Sekunde war er da, wo er ihn haben wollte. Kraftvoll spielte er den Ball zu ihm und noch ehe er gelandet war, hatten sie den Punkt. Grinsend schlug er mit Hinata ein und reckte danach die Faust in die Luft. Das war ein super Angriff gewesen!

„Sehr gut. Das war klasse!“, rief eine bekannte Stimme und überrascht schauten alle zum Eingang. „Trainer!“, riefen Shoyo und Bokuto und alle liefen sofort zu ihm, bildeten einen Halbkreis um den Mann, der noch etwas abgeschlagen wirkte. Er trug zwei verschiedene Schuhe, also hatte er sich den Fuß gebrochen? Erst als er das bemerkte, fiel ihm die Krücke auf, die an der Tür lehnte. Anscheinend wollte er nicht unbedingt schwach wirken, dabei war da doch nichts bei. Gegen Verletzungen konnte man nichts tun, sie waren eben da und damit musste man klarkommen. Die Lektion hatte er auch lernen müssen.

„Hallo Jungs. Wie geht es euch? Ich habe mir doch gleich gedacht, dass ihr nach dem regulären Training noch weitermacht.“ Ein wissendes, freundliches Lächeln umspielte seine Lippen und die Brillenschlange der Karasuno antwortete: „Sie wissen doch: Von nichts kommt nichts.“

„Das ist richtig, Tsukishima.“ „Was machen Sie denn hier? Sie sollten sich doch noch zu Hause schonen, wenn es Ihnen nicht gut geht!“, warf Hinata besorgt ein und Akaashi, Komi und Mattsun nickten zustimmend. Wenn Iwa hier wäre, hätte er dem auch beigepflichtet. Da war sich Toru sicher.

„Sehr lieb von euch, dass ihr euch Sorgen macht, aber das braucht ihr nicht. Es ist zum Glück ein einfacher Bruch des Fußes und er verheilt sehr gut. Außerdem gibt es einen Grund, warum ich hier bin … Der Direktor hat mir erzählt, dass es Probleme mit dem Vertretungscoach gibt. Was ist da los? Ich habe Dinge gehört, die ich kaum glauben kann.“ „Über uns oder über den Coach?“, hakte Tsukishima spöttelnd nach und schob sich räuspernd seine Brille zurecht. Der Trainer bedachte ihn nur mit einem vielsagenden Blick und noch bevor Yamaguchi anfangen konnte zu reden, öffnete Oikawa schon den Mund: „Iwa hat mich nur beschützen wollen! Wir sind seit der Grundschule befreundet und er weiß, dass ich es nicht leiden kann, wenn man mich anschreit … Deswegen hat er sich mit dem Vertretungscoach angelegt. Und er hilft uns wirklich nicht weiter, macht uns an, wenn wir einen Ball nicht zu 100% treffen und gibt uns keine Ratschläge. Das ist kein gutes Training. Mit Ihnen haben wir jemanden, der uns Tipps gibt, der uns auch mal Blödsinn machen lässt, um die Stimmung zu lockern und dennoch ist jeder hier fokussiert.“

Die anderen nickten zustimmend – Bokuto und Kuro nutzten die Unterbrechung und tranken noch etwas – und Kageyama ergänzte: „Der Trainer hat überhaupt kein Mitgefühl. Er hemmt unsere Entwicklung und fördert sie nicht.“

Brummend fuhr sich der Coach über das Kinn und murmelte Dinge, die der Setter nicht verstand. Was er wohl dachte? Glaubte er ihnen? Oder hielt er sie für Lügner?

„Trainer?“ Mako kam von der Bank angelaufen und verbeugte sich vor ihm, als sie ihm ein Buch hinhielt. Oikawa erkannte es sofort. Es war ihr Notizbuch, dass sie benutzten, wenn sie ohne den Trainer an ihren Leistungen arbeiteten.

„Was gibt es, Mako? Was ist das für ein Buch?“ „Das ist unser Notizbuch. Da wir nicht wollten, dass Iwaizumi ausgeschlossen wird, trainieren die Jungs nach dem offiziellen Training noch mit ihm. Er ist heute nur nicht da, weil er einen dringenden Termin hat. Hier haben wir unsere Beobachtungen aufgeschrieben und an Techniken gearbeitet. Außerdem haben wir uns Spiele unseres nächsten Gegners angeschaut, damit wir uns auf ihn einstellen können. Jeder gibt sich hier sehr viel Mühe, um sich zu steigern, um den Pokal in den Händen halten zu können. Bitte glauben Sie uns, dass es nicht an ihnen hier liegt. Sie wollen immer ihr Bestes geben!“

Während sich Mako beinahe schon flehentlich für sie einsetzte, hörte der Coach ihr aufmerksam zu und blätterte in ihrem Notizbuch. An ein paar Stellen blieb er hängen und schien genauer zu lesen und eine angespannte Ruhe lag über ihnen. Alle warteten auf seine Reaktion und trauten sich nicht, selbst etwas zu sagen oder zu tun.

„Ihr seid wirklich sehr fleißig. Und so wie ich euch kennengelernt habe, glaube ich euch, dass ihr keine freche Bande seid, die über die Stränge schlägt, aber die Geschichte der Eskalation hat mich etwas besorgt. So aggressiv kenne ich Iwaizumi gar nicht. Aber wenn der Trainer wirklich geschrien haben sollte – und ich habe keinen Grund, euch das nicht zu glauben – ist das kein Grund, dass Iwaizumi so über die Stränge schlägt, auch wenn ich verstehen kann, dass er dich beschützen wollte. Die Strafe hätte auch ganz anders ausfallen können. Und einen Eintrag habt ihr alle Drei bekommen.

Wie auch immer. Ich werde euch ab morgen wieder trainieren – auch Iwaizumi kann dann selbstverständlich wieder mit einsteigen –, aber leider erst einmal von der Bank aus sitzend, weil ich noch nicht so lange stehen kann. Aber ich möchte, dass ihr euch voll auf das Spielen konzentrieren könnt. Mako, ich werde da noch weiter deine Unterstützung brauchen.“

Er reichte ihr das geschlossene Buch zurück und hielt es noch einen Augenblick fest, wartete auf eine Reaktion. „Natürlich Trainer!“, stimmte sie sofort zu und lächelte glücklich. Der Coach nickte und ließ das Buch los, musterte danach jeden von ihnen.

Oikawa hatte das dringende Bedürfnis, Iwa noch weiter zu verteidigen, aber er schwieg. Der Trainer verstand ihn, glaubte seiner Darstellung, also brauchte er ihn nicht noch weiter zu überzeugen.

„Aber trauen Sie sich das denn wirklich zu? Ich meine, die zwei Wochen werden wir auch noch schaffen …“, erkundigte sich Kuro besorgt und ihr orangehaariger Wirbelwind nickte wild. „Ja genau! Schonen Sie sich lieber! In ihrem Alter ist mit einem Bruch nicht zu spaßen!“ „Hinata!“, riefen alle entsetzt und Kageyama zog ihn zu sich, hielt ihm den Mund zu. „Verzeihung, er –“, fing der Schwarzhaarige an, doch der Coach hob lächelnd eine Hand. „Schon gut, er hat ja nicht unrecht. Ich bin nunmal nicht mehr der Jüngste. Aber ich kann nicht länger zu Hause sitzen und nichts tun. Das bin nicht ich und ich werde hier ja sitzen können. Also macht euch keine Sorgen.“ „In Ordnung, aber dann werde ich sie zumindest nach dem Training nach Hause fahren!“ Hayato hatte sich neben ihre Managerin gestellt und Oikawa erinnerte sich daran, dass er mittlerweile viel mit dem Auto unterwegs war, da er oft noch mit Mako unterwegs war. Immer mal wieder hatte er von solchen Plänen in der Umkleide gehört.

„In Ordnung, wenn du darauf bestehst, werde ich das in Anspruch nehmen. Und jetzt macht Feierabend für heute. Es ist schon spät und sonst habt ihr gar nichts mehr vom Abend.“ Der Coach lächelte und zwinkerte ihnen zu, als wüsste er, dass er hier fast nur mit Pärchen sprach. Toru spürte, dass er deswegen warme Wangen bekam und in diesem Moment fragte er sich, wie es seinem Freund wohl gerade ging. Hoffentlich waren da nette Leute in der Gruppe und Hajime würde sich bei ihnen wohlfühlen können, zumindest mit einem guten Gefühl herausgehen können. Das wünschte er sich von ganzem Herzen.

„Alles klar, der Boss hat gesprochen. Packen wir ein und verschwinden für heute.“ Makki klatschte zwei Mal breit grinsend in die Hände und Oikawa beobachtete erstaunt, wie die anderen tatsächlich in Bewegung kamen und das Netz abbauten und die Bälle zusammensuchten. Seit wann hörten die denn auf den Rosahaarigen? Das waren ja ganz neue Seiten, die er hier zu sehen bekam!

Doch statt dumm rumzustehen, half er den anderen und schon nach kurzer Zeit waren sie fertig. Dann sagten sie dem Trainer auf Wiedersehen und dieser verabschiedete sich mit einem zufriedenen Lächeln.

Die Gruppe zerstreute sich ein wenig, weil ein paar noch ihre Sachen von der Bank holten und zu seiner Überraschung stellte sich neben Makki und Mattsun auch noch die Katze zu ihm. „Hat Iwaizumi heute seinen ersten Termin?“, wollte Kuro wissen und Oikawa nickte, während die Verlobten die Katze etwas verwirrt anschauten. „Du weißt davon?“ Der Schwarzhaarige nickte dem überraschten Matsukawa zu und erklärte: „Ich war letztens mit Iwaizumi ein Bier trinken und er hat mir alles erzählt. Da das doch eine krasse Sache ist, wollte ich ein bisschen dranbleiben. Auch wenn ich mir sicher bin, dass ihr Vier das auch so hinbekommt.“ „Aber es schadet nicht, dass Iwa auch jemanden außerhalb von uns zum Reden hat, wenn ihm danach ist. Also danke dafür“, erwiderte Takahiro und Kuro nickte lächelnd.

„Ich bin mir sicher, dass Iwa die Tage auf dich zukommen wird, um dir davon zu berichten“, vermutete der Setter und Makki und Mattsun nickten neben ihm. „Ja, er ist so jemand, der einen auch auf dem Laufenden hält“, stimmte Mattsun zu und langsam schlenderten auch sie in Richtung der Umkleidekabine. Es wurde Zeit, sich umzuziehen und nach Hause zu gehen. „Hauptsache, er findet seinen Weg. Das ist das wichtige“, meinte Kuro und legte sich sein Handtuch um den Nacken. Er streckte sich entspannt und Toru murmelte: „Das wird er. Das weiß ich.“
 

„Toru?“ Zögernd drang die Stimme Iwaizumis durch die Tür und sofort sprang der Setter von seinem Stuhl auf. Er lief zur Tür, öffnete sie und lächelte: „Hallo Iwa-chan!“ Seine Augen weiteten sich vor Überraschung, als er Iwaizumi mit einem sanften Lächeln und einem Rosenstrauß vor sich stehen sah. Was war denn jetzt los?

„Iwa-chan?“ Irritiert blinzelnd schaute er zwischen dem Strauß und den smaragdfarbenen Augen hin und her und merkte gar nicht, wie er rot anlief. War die erste Sitzung so gut gelaufen? Das wäre ja wunderbar! „Hallo Toru. Hier, ein kleines Geschenk. Ich hoffe, er gefällt dir“, murmelte Hajime und der leichte Rotschimmer auf seinen Wangen ließ ihn so süß aussehen. Der Setter nahm den Strauß entgegen und betrachtete ihn eine Sekunde. Es waren 16 Rosen, wie er nach einem kurzen Zählen feststellte und drumherum noch etwas Grün. Dann nahm er einen tiefen Atemzug und ließ sich von dem Duft in eine andere Welt führen. Es gab kaum was Besseres als Rosenduft! Er liebte diese Blumen und es war schon viel zu lange her, dass er einen in seinem Zimmer stehen gehabt hatte.

„Er ist wundervoll! Aber wieso? Und hat es einen Grund, dass du genau 16 Rosen ausgewählt hast?“, fragte er neugierig und hielt den Strauß noch immer an seine Nase, als er seinen Freund wieder anschaute. „Ähm ja, so viele Jahre kennen wir uns jetzt. Deswegen habe ich mich für diese Zahl entschieden. Und ansonsten hat es keinen speziellen Grund … Mir war einfach danach.“ Von seinem Glück ergriffen, schmiss er sich an seinen Freund und schlang die Arme um seinen Hals, hielt den Strauß noch immer in einer Hand. „Das ist so lieb von dir!“ Eng blieben sie einen Moment in der Tür stehen, Toru wollte sich für den Rest des Abends am liebsten gar nicht von ihm lösen, aber die Rosen brauchten eine Vase mit Wasser und sie sollten sich hinlegen. Es war schon recht spät. Doch ihm war klar gewesen, dass sein Freund nach dem Treffen noch einen kleinen Spaziergang machen würde, deswegen hatte er sich auch nicht bei ihm gemeldet, obwohl es ihm schon schwergefallen war. Außerdem interessierte ihn brennend, wie die Sitzung verlaufen war, aber er war so unsicher, ob er fragen sollte. Er wollte seinen Schatz zu nichts drängen, aber diese Neugier!

„Ich kümmere mich eben um den Strauß. Du kannst es dir schonmal bequem machen, ja? Ich bin gleich wieder da“, versprach Oikawa schließlich und gab Iwa ein Küsschen auf die Wange, dann wuselte er fröhlich summend in die Küche.

„Wow, wo kommt der Blumenstrauß her?“, wollte Matsukawa wissen, der anscheinend noch eine Kleinigkeit für Makki und sich zubereitete, als er hereinkam. „Den hat mir Iwa-chan mitgebracht! Ist er nicht schön!?“ Seine Augen leuchteten bestimmt, als er eine Vase aus dem Regal holte und mit Wasser füllte. „Ja, er sieht sehr schön aus. Dann war die erste Sitzung also gut für ihn?“ „Ich weiß es nicht. … Soll ich ihn danach fragen, Mattsun? Ich möchte ihn nicht nerven …“ Er holte nebenbei ein Obstmesser aus der Schublade und schnitt die Enden der Blumen und des Grüns noch einmal an, damit das Wasser ungehindert aufgenommen werden konnte. Ein Trick, den ihn seine Mutter beigebracht hatte.

Der schwarzhaarige Lockenkopf wandte ihm den Blick zu und lächelte leicht, als er noch einmal seine Nase in die roten Blütenblätter steckte. „Ich denke, er wird es dir gleich bestimmt von sich aus erzählen. Aber wenn es dir so unter den Nägeln brennt, frage ihn und erkläre ihm, warum du dich nicht gedulden kannst. Das wichtige ist, dass ihr redet und dass du es im Notfall begründen kannst.“ „Danke Issei. Du solltest wirklich Psychologie studieren!“ „Nein danke. Ihr Zwei reicht mir schon“, entgegnete Matsukawa lächelnd und grinste, als Toru ihm die Zunge herausstreckte. „Schönen Abend noch mit deinem Schatz. Bis morgen und schlaft schön, Mattsun!“

Sein Kumpel erwiderte das gute Nacht und der Setter wuselte zurück in sein Zimmer, wo das Ass auf seinem Bett saß. Er lächelte ihn an, als er zurückkam und die Vase auf sein Fensterbrett stellte. Dann würde der Violetthaarige jeden Morgen daran riechen können und es wäre ein großartiger Start in einen neuen Tag.



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