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Umwege einer Beziehung

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben! <3

Ziemlich genau drei Monate nach Ende der ersten FF habe ich wieder so viel geschrieben, dass Teil 2 ab jetzt wöchentlich veröffentlicht wird ;) Sobald ich die Story fertig geschrieben habe, werde ich auch wieder in einem schnelleren Rhythmus hochladen, aber bis dahin gibt es wahrscheinlich nur ein Kapitel am Wochenende.

Die Story beginnt Mitte november, es gibt also einen kleinen Zeitsprung, aber nun genug von mir ;D
Ich wünsche euch ganz, ganz viel Spaß beim Lesen <3
Auf dass sie euch genauso (oder noch besser) unterhält wie der erste Teil! ;D Komplett anzeigen

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Das Achtelfinale

Kapitel 1: Das Achtelfinale
 

Mittwoch, 15.11.
 

Je näher er der Tür kam, desto nervöser wurde Oikawa. Was dahinter lag, würde er zum ersten Mal sehen und er war sich nicht sicher, wie überwältigend es werden würde. Zwar hatte er so etwas Ähnliches schon das ein oder andere Mal erlebt, aber hier in Tokyo war einfach alles eine Nummer größer, spektakulärer.

Vor der Doppeltür blieb er stehen und atmete tief durch. Kurz schloss er die Augen und spürte eine vertraute Hand auf seiner Schulter. Es war Hajimes und automatisch legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Die letzten vier Monate waren wie im Flug vergangen und jeder einzelne davon wunderschön. Hörte sich kitschig an? Definitiv! Aber es entsprach einfach den Tatsachen. Die rosarote Brille war noch genauso da wie seit ihrem ersten Kuss im Restaurant Ende Juni. Jetzt hatten sie Mitte November und er fühlte sich noch genauso leicht, dem trüben Wetter zum Trotz.

„Bereit?“, wollte Iwa hinter ihm wissen und er drehte sich noch immer lächelnd mit dem Kopf zu ihm um.

„Ja“, antwortete er entschlossen, legte die Hände auf die beiden Türklinken und öffnete sie mit Schwung.

Ein Schwall lauter Stimmen drang an sein Ohr, Scheinwerfer blendeten ihn für einen kurzen Moment und sein Gehirn brauchte ein paar Sekunden, um die ganzen Eindrücke verarbeiten zu können. Der typische Geruch des Bodens stieg ihm in die Nase, leicht vermischt mit etwas Schweiß, da bereits andere Partien stattgefunden hatten. Sofort spürte der Setter eine Gänsehaut auf seiner Haut. Das hier war die Tokyoter Sporthalle.

In der Oberschule hatten sie immer hierhergewollt, um Oberschulmeister zu werden, waren aber an Ushijima gescheitert. Jetzt hatten sie die Chance, Uni Meister zu werden.

„Holen wir uns den Sieg!“, rief Oikawa selbstbewusst und das Lächeln wurde noch eine Spur breiter, als die anderen hinter ihm mit einem lautstarken „Ja!“ zustimmten.

Der Trainer hatte mit Kuro und ihm abgesprochen, dass er für den Rest der Saison Captain sein sollte und die Katze schien seltsam dankbar für die Ablösung zu sein. Es hatte ihn gewundert, aber da der Middleblocker abgewunken hatte, hatte er nicht weiter nachgehakt. Das war für den Moment auch völlig uninteressant, denn langsam näherte er sich der Bank und die 30.000 Zuschauer jubelten auf, als der Sprecher sie ankündigte. Shit, das war atemberaubend. Seine Nackenhaare stellten sich auf.

In einer flüssigen Bewegung ließ Oikawa die Tasche von seiner Schulter gleiten und stellte sie neben der Bank ab. Einmal drehte er sich um sich selbst. 30.000 Menschen. Sie waren hier, um ein gutes Spiel zu sehen. Zu sehen, wie er mit seinem Zuspiel das Team zum Sieg führte.

Seine Fingerspitzen kribbelten vor Aufregung. Er wollte endlich aufs Feld und sein Können unter Beweis stellen. Die Jubelrufe hören, weil er einen Punkt vorbereitet oder erzielt hatte.

„Waaaaahnsiiinnnnnn“, hauchte Hinata neben ihm mit leuchtenden Augen und Toru beobachtete, wie Bokuto ihm einen Arm um den Nacken legte.

„Hammer, oder? Ich genieße das auch jedes Mal aufs Neue!“

„Da kommen Erinnerungen hoch!“, brummte Kuro mit verschränkten Armen etwas weiter und schob schmollend die Unterlippe vor. Auch Inouka schien nicht allzu begeistert zu sein, was Akaashi milde lächeln ließ.

„Ja, das war ein krasses Match! Das war echt der Hammer!“, grinste Komi und Akaashi richtete das Wort an Oikawa. Anscheinend sah man ihm seine Verwirrung so deutlich an, dass der Setter ihm erklärte, was los war: „Wir haben in dieser Sporthalle beim Oberschulturnier vor 3 Jahren gespielt. Fukurodani gegen Nekoma und wir konnten es knapp für uns entscheiden. Deswegen sind die Jungs hier so aus dem Häuschen.“

„Ah verstehe. Ist ja auch eine krasse Atmosphäre …“, murmelte Toru, als Iwa neben sich in die Hände klatschte.

„In Erinnerungen schwelgen könnt ihr später. Wir haben ein Match zu gewinnen!“

„Aye! Aye!“, riefen die anderen und plötzlich kam Bewegung in die Mannschaft, als sie sich bereit fürs Aufwärmen machten. Zwar hatten sie das in der kleinen Halle nebenan bereits getan, aber vor den Zuschauern gab es immer noch mal eine Runde Angriffe, um für Stimmung zu sorgen.

„Hey, ich bin hier der Captain!“, beschwerte sich Oikawa leicht eingeschnappt. Jetzt wollte das Ass auch noch hier das Sagen haben? Das konnte er aber vergessen. Das gab er nur im Bett ab, aber dort dafür sehr gern. Ein zweideutiges Grinsen umspielte seine Lippen bei dem Gedanken, was ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf einbrachte.

„Konzentrier dich gefälligst und fang an, Captain!“

Wie er leicht genervt seinen Titel betonte, hatte schon was Niedliches, aber da er sich in der Öffentlichkeit nicht noch mehr Schläge einhandeln wollte, trabte er ans Netz, wo Mako bereits auf ihn wartete, um ihm Bälle zuwerfen zu können. Doch plötzlich brandete Jubel auf, als ihre Gegner in die Halle getrabt kamen. Eine Uni aus dem Norden Tokyos, von der er vorher noch nie etwas gehört hatte, aber wie es aussah, hatten sie hier eine Menge Fans.

Finstere, entschlossene Gesichter schauten zu ihnen rüber, was Toru nur ein selbstgefälliges Lächeln aufs Gesicht zauberte. Woher denn die schlechte Laune? Hatten sie etwa jetzt schon Angst vor ihnen? Na umso besser. Dann würden sie es noch leichter haben, sie aus dem Konzept zu bringen. Interessiert hatte sich Oikawa mit Iwa die letzten drei Spiele angeschaut und sie waren zu der Überzeugung gekommen, dass sie wohl mehr wegen des Glücks hier waren als wegen ihrer Fähigkeiten. Trotzdem würden sie aufpassen, um nicht in eine Falle zu tappen. Sie durften schließlich kein einziges Spiel verlieren, sonst waren sie raus und der Traum ausgeträumt.

Mit einem Handzeichen signalisierte der Violetthaarige ihrer Managerin, dass er bereit war und spielte nacheinander jedem einen Ball zu, den abwechselnd Komi oder Hayato versuchten anzunehmen. Bei Iwa, Bokuto und Hinata gelang ihnen das allerdings nicht. Sie waren eben ihre besten Angreifer.

Grinsend und bestens gelaunt verließen sie das Feld wieder, nachdem sie die Bälle wieder eingeräumt hatten und ihre Gegner begannen mit der Show.
 

Mit verschränkten Armen stand er da, nahm jede Bewegung der Spieler wahr und war sich jetzt sicher, dass das Match für sie kein größeres Problem sein dürfte. Sie waren nicht schlecht – absolut nicht – aber gegen ihr starkes Team hatten sie keine Chance.

Mit Bokuto, Hinata und Iwa hatten sie drei variable, schnelle Angreifer und mit Zwei von ihnen konnte er den verrückten Schnellangriff durchführen, der gegen jede Vernunft war und deswegen so effektiv.

Kuro, Tsukishima, Matsukawa und Inouka waren die besten Verteidiger, die er kannte. Dank des Extratrainings der Brillenschlange war ihrer aller Timing immer besser geworden und sie hatten auch ihren Körper und ihre Geduld viel besser im Griff. Und wer hätte mal gedacht, dass Tsukishima freiwillig Zusatztraining absolvieren würde, um anderen etwas beizubringen?

Dann noch Hayato und Komi, zwei reaktionsschnelle, sichere Liberos, die ebenfalls ganz weit oben mitspielten.

Yamaguchi war ihr Aufschlagsass. Neben dem Sprungflatteraufschlag, den er nach unzähligen Trainings abartig gut beherrschte, hatte Iwa ihm auch den normalen Sprungaufschlag beigebracht. So konnte der Grünhaarige abwechslungsreich Punkte erzielen. Dafür hatte die ehemalige Krähe sogar mit Krafttraining angefangen, um – wie Iwa – noch mehr Power in seine Schläge packen zu können.

Hanamaki war ihr Allroundtalent. Er konnte angreifen, blocken, setten, Sprungaufschläge. Zusammen mit Yamaguchi bildete er die Kategorie Geheimwaffe. Sollten sie mal in Not kommen, wären die Zwei ihre Lösung, um sich daraus zu befreien.

Und dann waren da natürlich noch Akaashi, Kageyama und er. Seit sie sich fürs Achtelfinale qualifiziert hatten, hatten sie sich oft über ihre Methoden unterhalten, sich ausgetauscht und gegenseitig Tipps gegeben. Wie er im Nachhinein durch Zufall erfahren hatte, hatten Hinata, Bokuto und Iwa ihren Anteil daran, dass sie damit angefangen hatten, denn sie hatten sie alle einzeln bearbeitet, damit sie endlich damit anfingen. Zuvor hatte es keinen Grund dafür gegeben, sodass sie die einzige Gruppe gewesen waren, die bisher noch nicht die Köpfe zusammengesteckt hatte. Iwaizumi behauptete ja, dass das daran lag, dass er sich für so gut hielt, dabei stimmte das gar nicht! Er war noch lange nicht am Ende, würde noch so viel lernen können und er wollte es. Unbedingt. Denn nur dann würde er in irgendwann in die Nationalmannschaft aufgenommen werden. Dennoch hatten im Nachhinein betrachtet so einige Gespräche mit Hajime in der letzten Zeit Sinn ergeben. Mit Akaashi hatte er ja noch nie ein Problem gehabt – der zurückhaltende Schwarzhaarige war ihm sympathisch und sie unterhielten sich immer wieder über Volleyball –, aber mit Kageyama war die ganze Situation halt deutlich komplizierter. Seit dem Vorfall in der Mittelschule war ihr Verhältnis angeschlagen und auch wenn sie jetzt seit einem halben Jahr im selben Team waren, hatten sie nie darüber gesprochen. Er hatte sich bisher noch nicht einmal bei Tobio entschuldigt. Sie lebten nebeneinander her. Trotzdem hatte sein Zögling auch nach ihm gesucht, als er nach dem Geständnis weggerannt war. Im Eifer des Gefechts hätte er das umgekehrt genauso getan, aber irgendwie war das von damals noch zwischen ihnen. Doch das war jetzt der falsche Zeitpunkt, um darüber nachzudenken. Sie hatten ein Spiel zu gewinnen!
 

Schulter an Schulter standen sie nebeneinander auf dem Spielfeld, während der Sprecher irgendetwas verkündete. Oikawa hörte ihm nicht zu. Er war in seinem Tunnel, brauchte die volle Konzentration und leerte seinen Kopf von unnötigen Gedanken. Jetzt zählte nur das Zuspiel, der Ball und was der Gegner tat. Alles andere war belanglos.

Wie ein Roboter trat er ans Netz heran, begrüßte den gegnerischen Captain, der schweißnasse Hände hatte. So nervös waren sie also? Sehr gut. Das würde vieles einfacher machen. Denn er fühlte nur die Lust, wieder Bälle für seine Angreifer stellen zu können.

Neben ihm würden noch Hayato, Kuro, Tsukishima, Hinata, Bokuto und natürlich Iwaizumi auf dem Feld stehen. In den letzten Wochen hatte sich diese Kombination als stärkstes Team herauskristallisiert und sie trainierten mittlerweile auch größtenteils in dieser Konstellation, um ihre Abläufe noch zu perfektionieren.

Sie hatten den Aufschlag und Oikawa trabte mit einem Lächeln zurück zu seinem Team, dass bereits auf ihn wartete. Er stellte sich in die Lücke zwischen Iwa und Hayato und der Trainer wies sie noch ein letztes Mal auf Stärken und Schwächen des Gegners hin. Alle zusammen bildeten einen Kreis und Oikawa motivierte sie: „Das hier ist das Achtelfinale! Zum Gewinn der Meisterschaft sind es noch vier Spiele! Geben wir alles, um uns mit dem Titel für unsere Leistungen zu krönen!“

Bokuto und Kuro grinsten sich an, als sie sie riefen: „Für unseren Trainer!“

„Für unseren Trainer!“, wiederholten alle und lösten sich grinsend voneinander. Toru sah den überraschten Blick des alten Mannes, als er sie aufs Feld scheuchte und schmunzelnd schlenderten sie rüber. Sie nahmen ihre Positionen ein und Bokuto durfte als erstes mit seinem Aufschlag beginnen. Der Pfiff des Schiedsrichters durchbrach die Stille, die sich für einen Moment in der Halle ausgebreitet hatte und kurz wanderte sein Blick zu Iwaizumi, der ihn angrinste und ein siegessicheres Lächeln formte sich auf Torus Lippen. Die Lust aufs Spiel war allen anzumerken und wie ein Raubtier verfolgte der Setter den Ball und gab sich ganz dem Spiel hin.
 

Mit 25:19, 25:22 und 25:17 hatten sie den Gegner vom Feld gefegt und das Publikum applaudierte ihnen. Es war mehr ein lockeres Trainingsspiel gewesen und sie hatten nicht einmal den verrückten Schnellangriff benutzt. Man musste ja nicht jedes Mal jeden Joker zeigen, den man hatte.

Dann waren Iwas und seine Einschätzung also richtig gewesen, dass sie mehr durch Glück hier gelandet waren.

„Herzlichen Glückwunsch! Ihr habt es ins Viertelfinale geschafft!“, freute sich Mako und reichte ihnen die Flaschen. Dankbar nickte Oikawa ihr zu und grinste seinen Freund an, der neben ihm stand.

„Das war ja doch einfacher als befürchtet.“

„Stimmt. Beim nächsten Spiel können wir darauf wohl kaum hoffen. Ab jetzt werden die Leistungskurven nur noch eine Richtung kennen“, mutmaßte Hajime und Komi neben ihm musterte ihn von unten her kurz.

„Ja und? Unsere Kurve ist steiler, also mach dich locker! Wir werden uns den Titel holen!“

„Titel! Titel!“, riefen ein paar der Jungs, was Oikawa grinsen ließ. Die Stimmung war wirklich ausgelassen und er genoss es in vollen Zügen. Sie waren ein tolles Team und mittlerweile mochte er sogar Bokuto auf seine eigene Art und Weise. Die Eule konnte ihm den letzten Nerv rauben, aber er hatte das Herz am rechten Fleck und hin und wieder konnte er sogar ernst sein. Ein klarer Einfluss von Akaashi, da war sich Toru sicher. Er schaffte es, die Eule herunterzuholen, seine Energie zu bändigen und das war gut so. Das machte den Umgang mit ihm deutlich leichter.
 

Sie schlenderten gut gelaunt in Richtung der Umkleiden, als sich ihnen eine Gruppe in den Weg stellte, die sie breit angrinste. Was war denn jetzt?

Noch bevor Iwa anfangen konnte zu pöbeln und er sah ihm an, dass er genau das wollte, richtete ein blonder Typ das Wort an sie: „Hey Jungs! Beeindruckendes Spiel!“

„Akinori!“, rief Bokuto und schlug mit dem Mann ein. Offenbar kannten sie sich und wer war er? Und die anderen, die bei ihm standen?

„Und noch ein paar Katzen. Yamamoto, Lev und Yaku! Wie geht es euch?“, wollte der Eulenkopf wissen. Ah, welche von der Nekoma. Das erklärte natürlich einiges.

„Uns geht es gut und euch auch nach dem super Spiel, was?“, erkundigte sich der Zwerg, der wohl Yaku zu sein schien, wenn er die Kopfbewegung von Bokuto richtig gedeutet hatte. Kuro und Inouka begrüßten die vier Jungs ebenfalls, als hinter ihnen noch eine Frau angelaufen kam.

„Bruder, du hast deine Jacke liegen lassen!“, rief sie mit starkem Akzent und Toru blinzelte. Holla, was war das denn für eine Schönheit? Wenn er sein Herz nicht schon Iwa geschenkt hätte, hätte er jetzt garantiert versucht, bei ihr zu landen. Und er konnte es keinem verübeln, der das versuchte. Sie war wirklich heiß in ihrer roten Bluse und dem schwarzen, knielangen Rock. Sandalen, die den gleichen Farbton wie die Bluse hatten, rundeten das Outfit zusammen mit passendem Schmuck ab.

Ein Mann mit silbernen Haaren und durchdringend grünen Augen nahm lächelnd die Jacke entgegen und noch ehe sich Oikawa weiter Gedanken über grüne Augen machen konnte – er hatte da ein Faible entwickelt –, sprang Hinata plötzlich vor ihn.

„Lev! Wie cool, dich wiederzusehen!“

„Ah Hinata! Du bist ja noch so klein wie damals!“, rief er grinsend und die anderen brachen in schallendes Gelächter aus, nur Kageyama war ein braver Freund und schmunzelte kurz hinter vorgehaltener Hand, ehe er hinter die kleine Krähe trat und ihm vertraut die Hände auf die Schultern legte und erwiderte: „Es sollte doch mittlerweile bekannt sein, dass seine Größe keine Rolle spielt, oder Lev?“

Wenn Oikawa sich nicht ganz täuschte, hatte der Schwarzhaarige einen leicht herausfordernden Unterton. Es war irgendwie immer noch seltsam für ihn, Tobio und den kleinen Wirbelwind so vertraut miteinander zu sehen. Denn obwohl sie die Beziehung innerhalb des Teams öffentlich gemacht hatten, zeigten sie sich nach wie vor selten Händchen haltend oder anders intim.

„Ja, das stimmt“, stimmte der langgewachsene Mann breit grinsend zu und ergänzte, „Euer Spiel war jedenfalls echt super! Auch wenn die anderen definitiv nicht auf eurem Niveau waren.“

„Euer nächster Gegner steht ebenfalls schon fest“, mischte sich die Blondine ein und hatte so alle Blicke auf sich.

„Ach ja? Und wer wird es sein?“, wollte Kuro wissen und stellte sich dicht neben sie. Offenbar versuchte er auf ihr Handydisplay zu linsen, doch sie hielt es grinsend weg.

„Nicht so neugierig, Neko-chan!“, flötete sie und hatte das gleiche Lächeln wie ihr Bruder. Es war schon fast gruselig, wie gleich sie in dem Moment aussahen. Die Verwandtschaft konnte keiner der Zwei abstreiten, so viel stand fest.

Neben der Katze versammelten sich auch Bokuto, Inouka, Komi und Yamaguchi um die Frau, was Iwaizumi neben ihm zu einem Schmunzeln veranlasste. Himmel, er liebte es, seinen Freund so entspannt und glücklich zu sehen. Noch vor ein paar Monaten hätte er nie damit gerechnet, dass sein Traum doch noch Wahrheit werden würde. Jetzt lebte er ihn und es war noch so viel besser als in seinen wildesten Wunschvorstellungen. Doch nun hatte Oikawa keine Zeit, weiter seinen Gedanken nachzuhängen, denn Alisa – so hieß die Frau anscheinend, jedenfalls fiel der Name immer wieder bei der kleinen Gruppe – verkündete, dass der Favorit im zweiten Match gewonnen hatte. Somit wären sie ihr nächster Gegner und die Stimmung dämpfte sich kurz etwas. Die Uni galt als Turnierfavorit und es würde sicherlich nicht leicht werden, sie zu besiegen. Das war allen klar.

„Das nächste Match wird klarmachen, dass wir Titelfavorit sind!“, verkündete der Violetthaarige mit einem siegessicheren Lächeln auf den Lippen und ein paar andere stimmten fröhlich zu, während Iwaizumi grinsend die Augen verdrehte.

„Lasst uns erstmal den heutigen Sieg feiern, bevor wir uns mit dem nächsten Gegner beschäftigen. Immerhin ist das nächste Match erst in acht Wochen“, erklärte er und einige andere nickten ihm dankbar zu. Es war lustig zu sehen, wie unterschiedlich sie teilweise waren, doch diese Vielfalt machte ihr Team aus.

Während die anderen in Gespräche vertieft waren, beobachtete der Setter, wie sich ihm das Ass näherte und dicht neben ihn stellte. Unauffällig beugte er sich etwas vor, sodass diese sündigen Lippen nah an seinem Ohr waren. Toru schluckte, spürte, wie seine Wangen warm wurden. Was kam denn jetzt?

„Was hältst du davon, wenn wir den Sieg zu zweit feiern? Du warst so unartig heute, dass ich dir schon wieder Benehmen beibringen muss, Captain.“

Voller Vorfreude klemmte sich Oikawa die Unterlippe zwischen die Zähne und nickte leicht. Kurz schloss er die Augen, spürte den warmen Atem an seinem Ohr und Hals. Das Ass schaffte es wirklich, ihn, um den Finger zu wickeln und wenn er daran dachte, wie sie in den vergangenen Monaten im Bett immer mutiger geworden waren, dann konnte er es kaum erwarten, sich endlich mit Iwaizumi zurückzuziehen und die Zweisamkeit in einem Lovehotel zu genießen. „Oh ja, bi-bitte. Ich werde auch brav sein“, hauchte er leise und spürte kurz einen Klaps auf seinen Hintern. Verdammt, er wollte sofort los.

Doch noch bevor er das äußern konnte, wandte sich das Ass an die anderen und verabschiedete ihn und sich, da sie noch eine Verabredung hätten. Die anderen winkten ihnen zu und Iwa und er erwiderten die Geste. Lediglich Mattsun und Makki sahen sie dreckig grinsend an, weil sie ganz genau wussten, dass sie nur eine Verabredung mit sich selbst hatten. Doch Oikawa ignorierte die Zwei und folgte entspannt mit den Händen in den Hosentaschen seinem Freund, der sich auf den Weg in Richtung der Umkleiden machte.



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