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Haikyu - Kagehina

Zwischen Freundschaft und verwirrenden Gefühlen
von

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Gefallen (Hinata)

Nach dem Training gehen wir alle gemeinsam in die Umkleidekabine. Ich ziehe mein Shirt aus und sehe rüber zu Kageyama. Es ist Montag. Heute Abend wird er wieder nach Tokio fahren. Ich möchte nicht das er geht. Ja, wir haben über meine Ängste gesprochen und ich fühle mich auch tatsächlich nicht mehr so fehl am Platz, wenn wir auf dem Spielfeld stehen. Sogar der Aufschlag hat heute sehr gut geklappt. Dennoch macht mich der Gedanke traurig, dass er morgen nicht mehr zum Training kommen wird... und übermorgen auch nicht... und den Tag danach...

Als er das Trainingsshirt von seinem Körper streift, fällt mir wieder mal auf, dass sich seine Muskeln richtig abzeichnen. Durch das viele Spezialtraining hat sich sein Körper wirklich anschaulich weiter entwickelt. Er sieht richtig gut aus, männlich und stark.

„Gefällt dir was du siehst?“ Noyas neckischer Tonfall reißt mich aus meinen Gedanken. Ich sehe ihn überrumpelt an und er deutet grinsend auf Kageyama. Ich realisiere, was er gesagt hat und werde rot. „Ach, Quatsch.“ Ich schüttele den Kopf.

„Es ist ganz schön auffällig, wie du ihn anstarrst.“ Er sticht mir in die Seite. Ich sehe verschämt zu Boden. Ist das so? „Du solltest besser aufpassen, gleich zieht er die Shorts aus.“ Noya beginnt zu lachen und weicht gekonnt aus, als ich ihn weg schubsen will.

„So ist das nicht!“, beteuere ich mit geröteten Wangen und werfe mein Handtuch nach ihm. Noya hüpft grinsend davon. „So ist das nicht.“, sage ich schmollend und sehe ihm nach. Ist es das wirklich nicht? Ohne mein Zutun gleitet mein Blick zurück zu Kageyama. Möchte ich ihn ansehen? Ich senke den Blick, als ich merke, dass ich ihn angucke und horche in mich hinein. Mein Herz klopft etwas zu schnell. Das ist weil er hier ist, das weiß ich. Ich habe ihn wirklich gerne um mich. Wenn er da ist, dann fühle ich mich wohl. Möchte ich...? Das ich ihn gerne berühre, habe ich gestern Abend schon gemerkt, unter dem Tisch. Und als wir draußen waren. Für einen kurzen Moment hatte er mich im Arm gehalten. Das war berauschend. Möchte ich...mehr?

Er dreht sich zu mir um und ich gucke schnell weg, ziehe meinen Pullover an.

„Es war schön mit euch zu trainieren.“, sagt Kageyama plötzlich und alle drehen sich zu ihm um. Er lächelt. Mein Herz schlägt schneller. Wenn er lächelt, dann ist er noch hübscher.
 

Wir verlassen der Raum und ich laufe zu Kageyama rüber. „Wann fährt dein Zug?“ Er legt überrascht den Kopf zur Seite, während wir neben einander her gehen. „Um 19 Uhr.“ „Hast...“, fange ich schüchtern an und knibbel an meinen Fingernägeln. „Hast du was dagegen, wenn ich dich zum Bahnhof begleite?“ Warum frage ich das? Ah, ja. Ich möchte so lange wie möglich bei ihm sein. Er... Er wird mich auslachen... Stille. Ich sehe zu ihm auf, er blinzelt irritiert.

„Ähm... Nein. Wenn du willst, dann komm eben mit.“

Mehr als ich erwartet hatte. Ich lächle leicht und nicke ihm dann zu.
 

***

Wir stehen gemeinsam am Bahnhof, etwa einen Meter von einander entfernt. Er sieht in die Ferne, hält wahrscheinlich nach dem Zug Ausschau. Ich sehe ihn an. Wenn sich unsere Blicke treffen, drehe ich den Kopf weg. Wir schweigen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis er weg ist. Ich möchte das nicht. Was soll ich machen?

„Hinata?“ Ich sehe auf, als seine Stimme an mein Ohr dringt. „Warum wolltest du mich zum Bahnhof begleiten?“ Ich sehe ihn mit großen Augen an. Er senkt den Blick. „Das frage ich mich schon die ganze Zeit...“ Er sieht zur Seite.

Ich schlucke. Das ihn das verwundert, hätte ich mir auch denken können. Was soll ich sagen?

„Ich...“, fange ich zögerlich an. Er sieht mit gesenktem Kopf zu mir auf. Er sieht so süß aus. Ich werde rot. Ach, egal. Raus damit. „Ich möchte dir was sagen.“

Er hebt den Kopf wieder, nun sieht er zu mir runter, wie er es sonst auch tut. Ich bin aufgeregt.

„Also, weißt du...Ich weiß es auch nicht so genau. Es ist ganz komisch.“ Ich blinzele und senke den Blick. Meine Gedanken fahren Achterbahn und mein Herz klopft schneller. „Seit du weg bist, habe ich gemerkt, dass ich dich eigentlich ganz gerne um mich habe. Ja, du kannst auch echt nerven und ich, nun ja... Ich mag es trotzdem mit dir auf dem Spielfeld zu stehen. Wir sind ein super Team.“ Ich hole Luft, sehe weiter zu Boden. „Ich weiß, es ist total unangebracht, aber es ist einfach passiert. Ich kann nichts dagegen tun.“ Ich spüre die Wärme auf meinen Wangen und sehe zu ihm auf. Er sieht mich unschlüssig an. „Jedenfalls bin ich mir jetzt sicher. Ich weiß nicht, wie es passiert ist und warum gerade mir das passiert, aber so ist es.“ Ich bin so angespannt, mir ist zum Heulen zumute. „Es tut mir leid, ich weiß es ist dumm von mir. Ich will auch nicht, dass es unangenehm für dich ist...“

„Hinata.“ Ich sehe auf. Er zieht die Augenbrauen hoch. „Komm zum Punkt.“ Ich blinzele ihn an. „Was ist denn passiert?“

Ich schlucke. Er sieht mich an, mit seinen dunklen blauen Augen. Ich sammele mich einen Moment, dann kralle ich die Finger in meinen Pullover und nehme meinen ganzen Mut zusammen.

„Ich... Ich habe mich in dich verliebt.“

Seine Augen werden groß. Ich versuche diesem Blick Stand zu halten. Einen Moment schaffe ich es, doch es fällt mir zu schwer und ich sehe zu Boden. „Weißt du...“, setze ich an. „Ich weiß, das du nicht so für mich empfindest und es ist ok. Ich hoffe nur, es ist auch für dich ok, denn ich will weiter mit dir zusammen sein, im Team. Mit dir und den anderen, denn...“

Ich spüre einen Druck an meinen Schultern und sehe auf. Er hat mich an den Schultern gefasst. Sein Blick ist immer noch ratlos. Ich habe ihn wohl ziemlich überrumpelt.

„Denn...“, führe ich meinen Satz fort. „Denn Volleyball mit dir zu spielen, ist für mich einfach das...“ Weiter komme ich nicht, denn er unterbricht mich.

„Hinata.“ Ich sehe ihn fragend an. „Halt die Klappe.“

Ich blinzele irritiert. Dann spüre ich, wie er mich an den Schultern zu sich zieht. Im nächsten Moment legt er seine Lippen auf meine. Überrascht atme ich ein und erstarre. Damit hatte ich nicht gerechnet, wirklich nicht. Ich merke, wie sich seine Hand auf meinen Rücken legt und er mich an sich drückt. Sein Kuss ist so zärtlich, dass ich mich langsam wieder entspanne. Ich lege die Arme um seinen Hals und er fährt mir mit der anderen Hand in mein Haar. Seine Augen sind geschlossen und auch ich senke meine Lider. Es fühlt sich schön an. Seine Lippen sind weich und seine Arme, um meinen Körper geben mir Halt und Sicherheit. Ich erwidere den Kuss.

Als wir uns von einander lösen, sehe ich ihn fragend an. Er schnaubt nur, sieht zur Seite.

„Das war sehr schön.“, sage ich noch ganz benebelt und er nickt. „Heißt das, dass du das auch für mich empfindest?“ Er nickt.

„Als du damals auf dem Spielfeld zu mir gesagt hast, dass dir meine Zuspiele gefallen und du mich angesehen hast, als wäre das selbstverständlich... Da war es um mich geschehen.“

„Was?“, ich werde rot und sehe ihn überrascht an. Das ist schon fast ein halbes Jahr her.

„Ich hab das Gefühl verdrängt. Wie du auch sagst, es ist unpassend für Teamkameraden.“ Er sieht mich an. „Aber ich hatte ja keine Ahnung, dass du...“ Er senkt verlegen den Blick.

„Das ich mich zu dir hingezogen fühle?“, frage ich lächelnd und lege den Kopf zur Seite. Er nickt.

Ich fasse ihn an den Schultern, woraufhin er mich überrascht ansieht.

„Geh mit mir aus.“, fordere ich und sehe ihn freudig an. Er blinzelt irritiert. „Was...?“ „Wenn du wieder zurück bist, dann möchte ich mit dir ausgehen. Wir können Ramen essen gehen oder Eis, wenn das Wetter schön ist.“ Er sieht mich mit großen Augen an. „Komm schon.“ Ich ziehe eine Schnute. Es gibt doch keinen Grund, der dagegen spricht. Er überlegt.

„Ok...“, sagt er leise und sieht zur Seite. Ich beginne zu lachen. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, dass er wiederkommt.



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