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Undiclosed Desires

KuroFye
von

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Four Letter Word

Den restlichen Schultag über, war Fye sehr nachdenklich und Kurogane fragte sich, weswegen dieser am Mittag nicht viel gegessen hatte. Er wusste ja, dass sein bester Freund nicht viel aß wenn ihn etwas bedrückte, doch was das war, das konnte er nur vermuten. Nach dem Sportunterricht in der Umkleidekabine huschte sein Blick kurz neben sich zu Fye, der sich immer in der einen Ecke umzog, damit so wenig wie möglich ihn dabei beobachten konnten, auch wenn das ohnehin niemand – abgesehen von dem Schwarzhaarigen manchmal – machte.
 

Kurogane fiel bei seinem Seitenblick auf, dass Fye ein wenig zugelegt hatte. Er sah zwar nur dessen Beine und einen Teil des Rückens und die Arme, dennoch meinte er, dass er etwas mehr Fleisch auf den Rippen hatte. Das sah gut an ihn aus, da man nun nicht mehr jede Rippe einzeln zählen konnte und an den Oberschenkeln auch schöne Ansätze von Rundungen zu erkennen waren. Das meiste hatte sich wohl unterhalb der Hüfte angesetzt, wie der Große nun feststellen konnte als sein Blick kurz an Fyes Hintern hängen blieb, der fülliger, aber noch genauso schön rund wie eh und je. Dass er sich mit der Form des Hinterns seines besten Freundes auskannte, würde er ganz bestimmt niemals irgendwo zugeben, dennoch wusste er fast immer, wie dieser – zumindest bekleidet – aussah, da Fye sich ja oft genug vor ihm für die Nacht umzog. Dass er ihn dabei beobachtete, dagegen konnte er einfach nichts unternehmen, weil die Versuchung immer zu groß war. Und solange er ihn nicht begrabschte oder sonst was tat, war es doch auch okay. Ein bisschen schauen hatte noch niemandem wehgetan.
 

Fye zog sich nun die Hose über die Beine und drehte sich dann zu Kurogane um, da er ihn eigentlich etwas hatte fragen wollen, aber bemerkte, dass dessen Blick ganz eindeutig auf ihn und nach unten gerichtet war. Sonst hatte der Schwarzhaarige immer rechtzeitig reagiert und verhindert, dass der andere etwas von seinem Starren mitbekommen hatte, doch heute war er einfach zu langsam gewesen. Kurogane errötete kaum merklich und sah dann schnell in eine andere Richtung, da er Fyes Blick nicht standhielt. Dieser sah ihn mit einer Mischung aus Überraschung, Entsetzen und Scham an, die er an dem Blonden noch nie zuvor gesehen hatte. Fye wurde auch rot und drehte sich schnell wieder zur Wand, um sich das Hemd fertig zuzuknöpfen, wobei ihm gerade alles Mögliche durch den Kopf raste. Warum hatte er mich angestarrt? Hat er mich die ganze Zeit beobachtet? Hat ihm gefallen, was er gesehen hat? Hat er meinen Hintern abgecheckt? …warum?
 

Ja, die wichtigste Frage für ihn war, warum Kurogane ihn überhaupt angesehen hatte. Warum hatte er das getan? Hatte er einfach nur sichergehen wollen, dass er auch genug aß? Ja, das musste es gewesen sein, denn einen anderen Grund konnte Fye sich nicht vorstellen. Als ob Kurogane an ihm interessiert gewesen wäre! Er war zwar nicht mehr abgemagert, aber noch immer dünn und wies absolut keine Definition von Muskeln auf. Er war zwar dünn, aber sehr weich und hatte kaum mehr Kraft in den Armen als ein Mädchen.

Fye beschloss, das Thema einfach auf sich ruhen zu lassen und so zu tun, als hätten die letzten Minuten nicht stattgefunden. Daher packte er schnell alles zusammen und schnappte sich dann seinen besten Freund, den er am Ärmel hinter sich aus der Umkleide zog. Dieser war davon total überrumpelt worden und hätte eigentlich eher erwartet, dass Fye ihm eine scheuerte, aber nicht dass er ihn einfach mit sich schleifte. Was Fye hatte fragen wollen, war dass er an diesem Wochenende zu Yui fahren wollte und wissen wollte, ob Kurogane mitkommen wollte. Es war bereits Freitag und somit würde er entweder gleich heute oder morgen fahren.
 

„Also was ich dich noch fragen wollte: Willst du mit zu Yui fahren? Ich halte es einfach nicht mehr ohne ihn aus“, gab Fye dann zu als sie auf dem Schulhof waren. Der Schwarzhaarige war noch immer überfordert und hatte eigentlich gedacht, der Blonde würde ihn nun zur Rede stellen, aber wenn er so tun wollte, als wäre nichts geschehen, dann wäre ihm das auch recht. So musste er sich nämlich nicht erklären.
 

„Klar, gerne…wann?“, erwiderte Kurogane und fing sich langsam wieder. Wie gerne würde er an diesem Wochenende zu Fye und ihn vernaschen, doch das durfte er sich eigentlich nicht einmal vorstellen, da das gegen seine Prinzipien verstieß. Man schlief nicht mit seinem besten Freund und stellte sich das auch nicht vor! Er hatte sich das nur leider schon sehr oft vorgestellt, auch wenn er dabei nie weiter gegangen war als sich den Kleineren nackt vorzustellen und wie es sein würde, dessen Haut zu berühren und ihn zu küssen. Er wusste natürlich wie das zwischen Männern funktionierte, hatte sich – so dumm es auch klingen mochte – es aber nicht getraut, sich das mit Fye vorzustellen. Das fand er irgendwie unfair gegenüber dem anderen, da er selbst auch nicht wollen würde, dass sich ein anderer Kerl vorstellte mit ihm sonst was zu tun und ihn in den Arsch-

Noch ehe Kurogane den Satz zu Ende denken konnte, kam auch schon Fyes Antwort:
 

„Entweder heute oder morgen, wobei ich eher morgen Vormittag sagen würde, dass wir abends wieder heim können. Immerhin ist Miyuki bei ihm.“

Das hieß, dass sie keinen Platz zum Schlafen hätten, da die Couch viel zu klein war, als dass Kurogane darauf hätte schlafen können und sie sich nicht zu viert in ein Bett quetschen konnten, zumal das sehr seltsam wäre und Fye sich dabei wie in einer Orgie vorgekommen wäre. Er hatte zwar noch nie Sex, oder auch etwas damit Vergleichbares gehabt, doch dachte er, dass das ungefähr so funktionieren musste. Das, was man am ehesten mit Sex vergleichen konnte, war der sehr enge Tanz mit Kurogane vor über einem Jahr gewesen und das konnte man nicht mal als Petting bezeichnen…sie hatten sich ja nicht einmal geküsst! Das brachte Fye auch gleich zum nächsten Thema: Er hatte noch nicht einmal jemanden auf den Mund geküsst…nur mal Kurogane auf die Wange als sie klein gewesen waren und auf die Stirn vor zwei Jahren.
 

„Okay, dann fahren wir morgen“, stimmte Kurogane zu und auf dem Heimweg besprachen sie dann alles weitere. Kurogane würde auch gleich an diesem Tag bei Fye übernachten, er musste sich nur frische Klamotten von zu Hause holen, ehe er zu ihm ging. Den Abend verbrachten sie mehr oder weniger mit fernsehen, wobei Fye dann einschlief und der Größere ihn ins Bett tragen durfte.
 

Am nächsten Morgen standen sie um acht Uhr auf, frühstückten und gingen dann um kurz vor zehn zur Bahn, die ein paar Minuten später auch schon abfuhr. Auf dem Hinweg war das Abteil spärlich belegt und sie hatten fast eine Bank für sich. Fye traute sich aber nicht, seinen Kopf auf Kuroganes Arm zu betten wenn Yui nicht dabei war, sodass er wohl oder übel wach bleiben musste. Warum er sich das nicht traute wenn sein Bruder nicht da war, war ihm ein Rätsel. Er hatte ja sonst auch keine Probleme damit, Kurogane zu berühren – ihn sogar zu küssen, wenn auch nicht auf den Mund – oder allgemein mit diesem, schließlich waren sie beste Freunde und er vertraute dem anderen und fühlte sich wohl bei ihm. Woran es genau lag, dass er sich bestimmte nicht traute, wenn Yui nicht da war, darüber sinnierte Fye die restliche Fahrt über. Kurogane hörte derweil Musik über seine Kopfhörer und dachte dabei seinerseits nach. Seine Gedanken drehten sich dabei darum, dass er sich eigentlich schon mal mit jemandem verabreden könnte, da er immerhin ein Teenager war und das so ziemlich alle um ihn herum taten. Er hatte auch seine Bedürfnisse, die nicht gestillt und daher auch immer größer wurden, aber solange er in Fye verliebt war, konnte und wollte er niemand anderen kennen lernen. Er wollte aber auch nicht, dass seine Gefühl eggenüber dem Blonden verblassten, da er das Gefühl hatte, sonst etwas Wichtiges mit ihnen zu verlieren. Andererseits musste er sich irgendwie Abhilfe verschaffen oder lernen, seine Gelüste besser in den Griff zu bekommen, obwohl er bisher nichts getan hatte, als sich vorzustellen, Fye zu küssen, seinen Geschmack auf den Lippen wahrzunehmen und ihn nackt unter sich liegend zu haben. Doch das reichte auch schon aus, dass er hart wurde, so wie wenn er mit dem Blonden feiern ging und ihn tanzen sah.
 

Als sie zu Yui liefen, fiel Kurogane ein, dass sie ja mal wieder ins Kino gehen könnten, weswegen er sich nun an Fye wandte: „Hast du Lust, mal wieder ins Kino zu gehen?“

Dieser sah überrascht aus, strahlte wenige Sekunden später ab schon: „Klar, gerne!“

Also würden sie wohl nächstes Wochenende ins Kino gehen…Kurogane überlegte sich schon, ob er dann für den Blonden zahlen sollte, doch das wäre zu offensichtlich und er hatte sich ja vorgenommen, keine Annäherungsversuche von sich aus zu starten. Wenn Fye doch nur irgendetwas tun würde, das ihn dazu provozieren würde, ihn zu küssen oder auf ihn einzugehen…
 

Bei Yui angekommen, begrüßte Miyuki sie freundlich und nahm Fye sogar in den Arm, da sie sich da bei Yui abgeschaut hatte, den man nun wohl als ihren Verlobten bezeichnen konnte.
 

„Seid ihr gut hergekommen?“, erkundigte sie sich höflich und bot ihnen Tee an. Zumindest mal hatte sie Manieren und war eine gute Gastgeberin. Fye mochte sie trotzdem nicht so recht leiden. Kurogane stand ihr eher gleichgültig gegenüber, da sie ihn nicht nervte, sie aber auch nicht das war, was er als ‚interessant‘ oder ‚anziehend‘ bezeichnen würde. Dass sich der Große Frauen gegenüber eher zurückhaltend und nicht interessiert zeigte, beruhigte Fye irgendwie und so musste er sich auch keine Sorgen machen, dass er wieder Konkurrenz bekommen hatte.

Als Yui dann nach Hause kam – er war einkaufen gewesen – fiel Fye ihm um den Hals und wollte ihn gar nicht mehr loslassen.
 

„Ist ja gut, ich hab dich auch vermisst“, strich Yui ihm beruhigend über den Rücken und lächelte den Jüngeren dann liebevoll an als dieser ihm ein wenig Luft ließ. Kurogane betrachtete diese Szene skeptisch, da sie seinen Verdacht bestätigte, dass die beiden ohne einander nicht klarkamen und viel zu sehr aufeinander fixiert waren. Sogar Miyuki schien das bemerkt zu haben, da sie nicht sonderlich begeistert aussah, schnell aber wieder eine freundliche Mine aufsetzte, da es wirklich schlimmeres gab als Zwillinge, die sich umarmten. Kurogane wurde nun auch vom älteren Zwilling begrüßt, indem dieser ihn kurz umarmte und ihm ein ehrliches Lächeln schenkte, das der Schwarzhaarige nicht so ganz zuzuordnen wusste. Jedenfalls war ihm klar, dass diese beiden Kerle ihn noch einmal um den Verstand bringen würden mit ihrem seltsamen Verhalten. Er wurde mal wieder nicht schlau aus ihnen, vor allem nicht aus Yui, was ihn beunruhigte. Klar hatte dieser eine Verlobte, dennoch wurde er das seltsame Gefühl nicht los, dass dieser irgendwas – was auch immer das sein mochte – von ihm wollte, schließlich warf man keinem Freund solch anzügliche Blicke zu. Yui tat das einerseits, da er den Schwarzhaarigen darauf aufmerksam machen wollte, was Fye für ihn empfand, andererseits machte es ihm Spaß, den Großen zu necken. Darin waren sich die Zwillinge auch einig: Kurogane ärgern war toll und nur sie durften das, ohne geschlagen zu werden. Jeden anderen, der ihm zu nahe kam, verpasste der Große gerne mal eine und das war auch einer der Gründe, weswegen es niemand wagte, Fye mehr etwas zu tun, wobei seine Peiniger ohnehin nicht mehr auf der Schule waren.
 

Sie blieben dann noch bis zum frühen Abend, ehe Fye meinte, sie wollen mal nicht weiter stören und sie sich auf den Heimweg machten, auch wenn Yui meinte, dass sie gerne noch ein bisschen hätten belieben können. Doch er verstand auch, dass die beiden nicht zu spät nach Hause wollten, da man nicht so gern nachts unterwegs war wenn es stockdunkel war. Kurogane und Fye hatten dieses Mal leider nicht so viel Glück, da die Abteile alle sehr voll waren und man kaum stehen konnte. Fye fühlte sich überhaupt nicht wohl, zwischen all diesen Menschen eingequetscht zu sein, was Kurogane natürlich wusste und ihn dann auf seinen Platz ließ, bei dem man nur die Seitenwand im Rücken hatte. Fye lächelte den Größeren dankbar an und dieser wurde wenig später auch schon gegen ihn gedrückt als noch mehr Menschen zustiegen und der ganze Trupp in Bewegung geriet, da auch einige aussteigen wollten. Als der Zug dann wieder losfuhr, standen sie wirklich sehr eng aneinander, doch war das immer noch viel besser als an fremde gedrückt zu werden. Vor allem Fye wollte nicht, dass ihn auch noch jemand begrabschte, so wie das ab und an mal geschah, jedenfalls hatte er das mal von ein paar Mädchen aus seiner Klassenstufe aufgeschnappt, die öfter mit dem Zug fuhren. So stand Kurogane einfach nur dicht bei ihm und stützte sich mit dem Armen an der Wand ab, damit er nicht umfiel und Fye geschützt war. Der Blonde hätte sich ja eigentlich bedrängt fühlen müssen, doch genau das Gegenteil war der Fall. Er fand es schön, dass der Schwarzhaarige sich so um ihn kümmerte und zupfte an dessen Jacke, sodass dieser näher zu ihm kam und der letzte winzig kleine Abstand zwischen ihnen getilgt wurde. Fye hatte seine Hände nun an Kuroganes Brustkorb gelegt und schloss die Augen, da er nicht mehr umfallen konnte, da hinter ihm die Wand an seinem Rücken war und vor ihm Kurogane. Der Größere fand die Situation gerade auch irgendwie schön, wenn es auch höchst ungewöhnlich war, dass man sich in einem überfüllten Zug wohl fühlte. Das hatte aber weniger etwas mit dem Zug, als einfach damit zu tun, dass er so nah bei Fye sein konnte, ohne dass es komisch wirkte. Wie gern wäre er ihm auch in normalen Lagen so nahe gekommen, doch es war eher selten, dass sie sich mal umarmten und dann war das auch nicht so innig und aneinander pressen taten sie sich schon gar nicht.
 

Nach einer halben Stunde, in der sie sich nicht viel bewegt und erst recht nichts gesagt hatten, kamen sie an der Haltestelle an, an der sie raus mussten. Sich den Weg durch die Menschen zu bahnen war gar nicht so einfach, doch da Kurogane groß war, fiel ihm das nicht so schwer und Fye wurde einfach hinter ihm hergezogen. Als sie draußen waren, atmeten sie beide erst einmal tief durch. Frische Luft und Sauerstoff konnten sich ja so gut anfühlen, wenn man so lange auf engstem Raum mit vielen Menschen verbracht hatte. Auf dem Heimweg schwiegen die beiden sich dann an, da sie sich doch sehr nahe gekommen waren, auch wenn es besonderen Umständen zu verdanken war.
 

Bei Kurogane zu Hause angekommen, löste sich das Schweigen dann aber wieder, da Toyoko sie freudig begrüßte und sie das beide einfach erwidern mussten. Von da an verlief alles wie immer. Sie aßen was, gingen hoch und zockten gemeinsam. Danach sahen sie sich einen Film an, bei dem Fye einschlief und Kurogane dann wieder leise war, um ihn nicht zu wecken. Er hätte sich heute eigentlich gerne einen runtergeholt, doch das konnte er unmöglich machen wenn Fye neben ihm lag, selbst wenn dieser schlief und davon nicht mitbekommen würde. So etwas machte man einfach nicht und das würde Kurogane ganz bestimmt auch nicht. Als er aber nicht einschlafen konnte, weil ihm seine Latte in der Hose keine Ruhe lassen wollte, entschied er sich dazu, einfach ins Bad zu gehen und es dort zu erledigen. Also stand er auf und ging aus dem Zimmer, wobei er darauf achtete, dass er die Tür leise schloss und dann ins Bad ging. Dort kam er sich ein bisschen blöd vor, als er abschloss und sich auf dem Sitz der Toilette niederließ. Er hatte an diesem Tag einfach zu viel Körperkontakt mit Fye gehabt, als dass er den Druck jetzt nicht ablassen musste. Zu allem Überfluss schlichen sich immer wieder Wunschvorstellungen von Fye in seinen Verstand, als er bei sich selbst Hand anlegte, obwohl er das eigentlich nicht wollte. Danach fühlte er sich richtig schuldig, weil er sich sozusagen auf seinen besten Freund einen runtergeholt hatte, zu dem er auch gleich wieder ins Bett steigen würde, nach dem er sich die Hände gewaschen hatte.
 

Als Kurogane dann wieder neben Fye im Bett lag, betrachtete er dessen friedliches, wunderschönes Gesicht noch eine Weile, ehe auch ihn der Schlaf übermannte. Er träumte zu allem Überfluss dann auch noch das, was er sich nicht getraut hatte vorzustellen. In seinen Träumen war er nun zumindest mal keine Jungfrau mehr und Fye auch nicht…

Der Schwarzhaarige schreckte auf und fasste sich an den Kopf, ehe er die Augen aufschlug und feststellte, dass alles nur ein Traum gewesen war und sowohl er als auch Fye ihre Klamotten noch am Leib trugen und sonst auch nichts danach aussah, als hätten sie Spaß im Bett gehabt. Fye hatte sich wieder die Decke geklaut und kuschelte sich an diese, aber sonst lagen sie noch so da wie sie eigeschlafen waren. Kurogane setzte sich auf und fuhr sich durchs Haar, wobei er versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Als er das einigermaßen geschafft hatte, beobachtete er wiedermal den schlafenden Fye, mit dem er diese Nacht gedanklich so viel getan hatte und in der Realität doch nichts geschehen war.
 

Er wusste zu seinem Leidwesen nicht, ob das jetzt gut oder schlecht war. Andere hatten in ihrem Alter schon lange ihre Unschuld verloren und eventuell auch mehrere Partner gehabt, doch dass das bei ihm und bei Fye nicht so war, fand er jetzt nicht unbedingt schlecht. Wenn er den Blonden auch nur ein Mal haben dürfte, wäre es ihm egal, ob er für den Rest seines Lebens nie wieder Sex haben würde. Kurogane wusste natürlich nicht, was er sich da wünschte, da er noch nie Sex gehabt hatte und nicht wissen konnte, was er dann vermissen würde und auch nicht, dass er sich vielleicht etwas anderes hätte Wünschen sollen, da manche stillen heimlichen Wünsche doch von einer gewissen schwarzhaarigen Hexe erhört werden konnten, die sich dann ins Fäustchen lachte. Sofern man ihr einen gleichwertigen Gegenwert verschaffte, würde sie jeden Wunsch erfüllen, sei er noch so absurd. Doch manchmal brauchte es gar keine Hexe der Dimensionen, damit man einen Wunsch erfüllt bekam und für diesen gleichzeitig etwas Wichtiges opferte. Manchmal war man nämlich auch selbst blöd genug, um für diesen einen Wunsch etwas Wertvolles freiwillig im Leben zu verlieren oder darauf zu verzichten, wie es in Kuroganes Fall wohl angebrachter war.



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